Terrarium-Neubau für Rocky und wie es weitergeht...

Zitat

Original von Herr Baalt
Wie löst du das Problem mit dem Nitratabbau im Filter?

Hi Thomas.

Uwe hatte jetzt nicht konkret gesagt, dass im Filter Pflanzen sein müssen, sondern generell im Wasser (daher die Äste und Wasserpflanzen). Ich denke daher auch, dass es allgemein um Nitrat im Wasser geht (also im ganzen Wasserkreislauf) und das Nitrat nicht speziell im Filter in den Filtermedien angesammelt wird. Ich dachte dass der Filter nur gut zum Anpflanzen von Pflanzen geeignet ist, weil er eine Art Boden bietet und nicht weil dort an dieser Stelle Nitrat abgebaut werden soll.

Was hatte Uwe Dir denn gesagt?

Vielleicht hab ichs auch falsch verstanden.

Nitrat im Aquarium reduziert man hauptsächlich durch Wasserwechsel. Das werde ich zusätzlich noch tun.

Zitat

Original von bücherwurm
Was mir persönlich nicht gefällt sind die offen angebrachten
Winkel.
Hab ihr euren Neuen Wasserteil nur reingestellt
oder wurde der dann "eingegraben" sodas
ein schöner Übergang ensteht?

Hi.

Wie soll man sonst Bäume stabil befestigen als mit Winkeln?

Der Teich ist teilweise eingegraben aber 40 cm hoch nicht. Im Terrarium sind bereits über 1m³ Mutterboden verteilt und den Teich komplett einzubetten würde nochmal soviel Erde verbrauchen, wo ich dann gewichtsmäßig irgendwann Bedenken habe. Da keiner der Leguane schwimmen geht, muss der Aufstieg auch nicht unbedingt komfortabel sein. Evtl. wird es nötig, wenn sich der PE-Teich anfängt zu verbiegen unter der Last des Wassers. Das muss man beobachten. Der Teich steht nur im Terrarium, weil der Boden sowieso nicht genutzt wird und optimale und steuerbare Luftfeuchte mit ihm erzeugt wird.

Gruß Sabine

Auszüge aus www.turtle-technik.de:

Filter:
...Ein wichtiger Bestandteil dieses Ökosystems ist der Bodengrund. Er wird leider sehr oft nicht als solcher gesehen. In der Natur ist der Boden der Filter. Im Aquarium darf man die Filterleistung des Bodens ebenfalls nicht unterschätzen. Der Boden muss direkt in die Überlegungen zum Filterbau mit einbezogen werden. Der mit Filtersubstrat gefüllte Bereich des Bodens kann zum Filtervolumen hinzugezählt werden. In meinen Becken habe ich den Boden unterteilt. Der größte Teil der Bodenfläche ist mit Sand (Quarzsand oder Rheinsand) gefüllt. Die Ecken sind abgeteilt und mit Filtersubstrat gefüllt. Hier werden die größeren Teile abgebaut, die nicht vom Filter angesaugt werden können. ....

Bodengrund:
...Lava
Lava in einer Körnung von 10 - 15 mm eignet sich hervorragend als Bodenbelag. In den Zwischenräumen bildet sich Mulm und der ganze Abfall kann ebenfalls darin versinken. Trotzdem ist nach meiner Erfahrung die Sauerstoffversorgung der Mikroorganismen gewährleistet. Es gibt keine Fäulnis. Die Reinigungsleistung in diesem Boden ist sehr hoch. ...

Der Bodengrund (als Filterbereich) bei mir ist Lava und es soll sich dort mit der Zeit eine Mulmschicht bilden, die gesunkenen Kot verarbeiten kann. Der Bodengrund darf deshalb natürlich nicht gereinigt werden (wenn es funktioniert!), da er wie ein Filter arbeiten soll. Der Außenfilter saugt ja nur das weg, was er im Wasser erwischt, und das wird dann außerhalb zersetzt. Die gesunkenen Kotreste müssen also am Bodengrund verarbeitet werden (sind bei mir auch jede Menge "Kot-Flocken"). Wenns anfangs schnell gehen soll, kann man aus einem Naturteich oder -fluss Bodengrund (inkl. Bakterien und Tierchen, was man halt erwischt) wegholen und dies im Terrariumteich am Boden ansiedeln.

Wasserwechsel kann und muss trotzdem ständig durchgeführt werden, aber eben möglichst ohne Reinigung von Filterbereichen, da man sonst immer wieder das Ökosystem zerstört (Wenn sich denn eins aufbaut!).

Ich muss selber noch abwarten, ob es so klappt.

Gruß Bine

Also, was soll ich sagen:
Es läuft alles einwandfrei!
Ein paar Dinge wurden zu Anfang gleich noch verändert (Filterung) und vor 2 Wochen habe ich die Rollen des Schiebescheiben-System erneuern lassen (war noch Garantie!).

Die Anlage ist jetzt ca. 1,5 Jahre in Betrieb.

Gruß Sabine

Hi.
Scheiben und Schiebe-System mit Rollen habe ich bei einem Glaser bestellt und liefern lassen:

Floatglas 8mm, Kanten poliert rundum, 2 Stück 150,9 x 176,8 cm, 80,10kg, 2 x 5,34 m². 13,11 lfm = 365,06
Mautgebühr = 12,02
Führungsschiene = 67,52
Doppellaufschiene = 21,40
Laufschuh = 24,20
Rolleneinsatz (8 Rollen) = 19,80
Schloss, 1 Stück = 31,99
Summe = 541,99
MWST = 102,98
Endsumme = 644,97 EUR

Preise für Glas und Schiebe-System variierten bei versch. Glasern enorm. Ich hatte auch Angebote mit 300% von dem oben gezeigten Preis.
Das Schiebesystem würde man auch im Internet in Online-Shops bekommen.
Bei meiner Scheibengröße/-gewicht wollte ich kein Risiko eingehen und selbst rumhantieren, daher hab ich das Glas + Schiebesystem liefern und einsetzen lassen.

Gruß Bine

Hi.

Bei uns hat sich einiges getan. Ich wollte mal ein Update schreiben!

Nachdem vor einigen Wochen mein älteres Weibchen unerwartet während einer OP eingeschläfert werden musste, haben wir uns ziemlich schnell dazu entschlossen einem neuen Weibchen die Chance zu geben, bei uns wohnen zu dürfen. Wir brauchten nicht lange suchen, denn der Markt ist voll und breits nach 1 Tag hätte ich 3 Weibchen abholen können. Naja, wir haben uns dann für ein leicht behindertes 5jähriges Tier entschieden, was dazu auch noch recht kleinwüchsig ist und somit ganz gut zu meinen Tieren passen sollte.
"Legola" ist eine DNZ von Mai 2004 und kommt aus Hannover. Der Halter (wie sich herausstellte sogar ein hier früher sehr aktiver User!) hatte sie selbst nachgezogen. Er hielt sie später mit den Elterntieren zusammen und womöglich durch eine Terrariumvergrößerung ausgelöst, war das Männchen leider aggressiv geworden und hatte in der Folge Legola und ihre Mutter übel zugerichtet. Legola musste ein Vorderfuß+Unterarm amputiert werden. Ihre Mutter hatte "nur" eine Sehne durchtrennt und davon ein steifes Bein behalten. Die Tiere wurden dann getrennt + vermittelt und Legola blieb allein zurück, weil auch lange unklar war, ob sie überlebt.

Nun ist sie bei uns und sie ist ne ganz süße!

Zur Vorbereitung haben wir das ganze Terrarium umgestaltet (einige Stämme waren nach knapp 2 Jahren Nutzung eh schon leicht gammelig), damit meine beiden Leguane sich evtl. weniger auf Stammplätze und Revierverteidigung berufen können und alle was neues zu gucken haben, wenn das neue Weibchen kommt.

Gesagt, getan:

Versch. dicke Bäume gefällt und in der Wohnung deponiert:

Der Umbau hat dann in der Nacht zum 1. Mai stattgefunden, bevor wir am nächsten Tag das Weibchen abholen wollten.
Rocky und Polly gingen abends um 20 Uhr artig schlafen, beide auf einem der oberen Liegebretter.
Wir haben dann, bis auf 3 Äste auf der rechten Seite, alles aus dem Terrarium ausgebaut, entsorgt + aus dem Wohnzimmerfester befördert.
Der Abbau hat 2 Stunden gedauert, länger als geplant, einige Schrauben ließen sich nicht mehr bewegen, so dass wir manche Äste im Terrarium absägen mussten.
Nach der Aktion waren wir eigentlich schon bedient!

Dann mussten wir noch die ganzen neuen Stämme einbauen. Die Anordnung sollte ja komplett anders sein, für den Überraschungseffekt.
Leider verließen mich nach dem ersten neu eingebauten Stamm die Inspirationen und wir waren kurz davor aufzugeben! Totales Burnout mit Blackout! Oder so ähnlich!
Mein armer Freund war auch bereits seit 4:20 Uhr morgens auf und schon etwas fertig.
Aber es half ja nix, wir mussten fertig werden, sonst hätten Rocky und Polly aber am nächsten Morgen blöd geguckt, wenn alles leer gewesen wäre unter ihnen.
Die beiden haben übrigens die ganze Nacht durchgeschlafen ohne einen Augenaufschlag (trotz Sägen, Bohren, Fluchen,...)! Diese Tiere sind einfach nur freakig B:D
Nach 7 Stunden Schuften waren wir dann fertig. Das Wohnzimmer glich einem Schlachtfeld aus Rest-Holz, Winkeln, Schrauben + Werkzeug, aber egal.
Zum Schluss wurden noch neue Näpfe montiert.
Um halb vier ging es ins Bett. Wir wollten ja morgens früh los nach Hannover das Weibchen abholen

Wir haben uns dann tatsächlich bis 7 Uhr Schlaf gegönnt und sind dann aber zügig los und haben Legola in Hannover abgeholt.
Sie ist wesentlich kleiner als von den geschickten Fotos und KRL-cm-Angaben erwartet, aber versuchen wollten wir es dennoch. Eine Rückgabe-Option war vereinbart.
Am frühen Nachmittag waren wir wieder zuhause, Legola hatte die 2 Stunden Fahrt gut gemeistert und wir setzten sie ins Terrarium.
Eine Kotprobe war Anfang der Woche von Exomed untersucht worden, mit einem Ergebnis ohne Behandlungsbedarf.

Legola hatte am 1. Tag nicht viel zu lachen. Ich sah das Projekt schon fast als gescheitert an und war frustriert.
Meine beiden Großen benahmen sich sehr schlecht und jagten die kleine quer durchs Terrarium. Sobald die sich bewegte, waren sie hinter ihr her.
Legola flitzte die ganze Zeit hin und her und hoch und runter. Von dem fehlenden Bein merkt man absolut nix. So schnell hatte ich vorher selten einen Leguan rennen, springen und klettern sehen.
Sie war auch so schlau, immer wieder bei Rocky und Polly vor der Nase aufzutauchen anstatt woanders lang zu klettern und die Großen haben sie dann jedesmal wegbeißen wollen.
Trotz dem ganzen Gerangel hat Legola nicht aufgehört das Terrarium zu erkunden und hat sogar am 1. Tag bereits aus allen 3 Näpfen gefressen.

Am 2. Tag war es schon wesentlich entspannter. Wir hatten ja langes Wochenende und mein Freund und ich wechselten uns den ganzen Tag im Wohnzimmer ab mit Leguane-Hüten. Wir wollten kein Risiko eingehen. Rocky und Polly jagten zwar noch hinterher, aber nur noch so ca. 1/2 Meter und auch keine Beißversuche mehr. Die beiden wurden sichtlich träger! Die kleine Legola war weiterhin voller Elan.

Am 3. Tag (Sonntag) war die Situation vollends zufriedenstellend. Legola steht morgens als erste auf, sie sonnt und frisst als erste und die großen beachten sie gar nicht mehr. Legola macht deutliche Annäherungsversuche. Sie genießt es sichtlich, nach der langen Zeit nicht mehr allein zu sein. Die drei reagieren nun sehr friedlich aufeinander.

Was noch besser werden muss, ist Legolas häufige Stressfärbung (sie ist weder andere Leguane, noch Aussicht nach draußen oder überhaupt Menschen im Zimmer gewöhnt) und die Sturmfrisur, aber wenn sie sich richtig eingelebt hat, wird das wohl besser werden, denke ich. Die Rückenstacheln häuten sich auch gerade, was das ganze noch zotteliger aussehen lässt. Da sie sehr gut frisst, denke ich, dass sie auch schnell noch wachsen wird. Polly kam vor knapp 2 Jahren als noch kleinere Leguandame zu uns und ist inzwischen auch voll der Brocken geworden.

Hier nun Bilder von dem neuen Weibchen (von Freitag 1. Mai bis gestern):

Vorne rechts das amputierte Bein

Erstes Gruppenfoto!

Anschleichen an Rocky

Man beachte Rocky gequälten Gesichtsausdruck B:D Er ist es bereits von Polly gewöhnt, die auch ständig über ihn hinweg latscht. Die kleine Legola ist scheinbar kein Stück besser!

Gruß Bine

Gerade hat das neue Weibchen Radieschenblätter aus meiner Hand gefressen!
Ein erster Fortschritt!