Terrarium-Neubau für Rocky und wie es weitergeht...

  • Nachdem wir gestern abend die Scheiben zugefahren haben und der Teich so langsam auf Temperatur kam (eingestellte 28°C), war ich heute morgen sehr gespannt auf den LF-Wert:


    78% bei 21,7°C Lufttemperatur


    Sehr erfreulich, in Anbetracht dessen, dass wir so einen Wert im alten Terrarium noch nie erreicht haben und dort jeden Tag 10L reinregnen und der nasse Bodengrund die LF höchstens auf 60-70% bringt.


    Ich bin sehr gespannt, wie die LF sich entwickelt, wenn der Bodengrund drin ist.


    Tagestemperaturen können wir momentan leider noch nicht messen, da wir die Scheiben tagsüber nicht schließen können (die beiden Männchen spiegeln sich sehr stark, sehen sich dann gegenseitig und drehen total ab!). Das Messen müssen wir auf später verschieben oder am WE mal mit Vorhängen vor den Scheiben probieren.


    Gruß
    Bine

  • Gestern war der große Tag, wo die ersten beiden Weiben ins neue Terrarium eingezogen sind:


    Polly, total der Winzling, ca. 4 Jahre alt, 900 g, GL geschätzte 70cm, Größe noch nicht messbar, total scheu, misstrauisch und auf Abwehr gegen Menschen (kann ordentlich peitschen und fauchen!).


    Tucci, 11 Jahre alt, GL ca. 93cm, 2,1 kg, zahm, ruhig.


    Heute morgen durfte Rocky, mein Männchen, dazu und bisher verlief alles ruhig und friedlich. Sein 6-Jahre-einsam-einstudiertes Nicken/Schütteln hat nun endlich einen Sinn = den Mädels imponieren!


    Alle drei haben bereits gefressen, Rocky war mehrmals baden, alle drei haben Kontakt zu den anderen aufgenommen, bisher ohne Probleme. Tucci bewegt sich eher wenig + kann z. Z. noch schlecht klettern (Krallen sind sehr stumpf), Rocky ist die ganze Zeit auf Achse um alles zu erkunden und die kleine Polly turnt viel rum, sobald sie keinen Menschen sieht (Zum beobachten also gut verstecken!).


    Fotos: http://community.webshots.com/album/560270779kVBgmy


    Gruß
    Bine

  • 3. gemeinsamer Tag und die Aktivitäten werden deutlich mehr.


    Klein-Polly ist lange nicht mehr so scheu wie am 1. Tag, ist sehr aktiv und rennt nun auch rum, wenn wir im Zimmer sind. Vorhin habe ich Futter aufgefüllt, obwohl sie nur ca. 25 cm entfernt saß. Sie ist sitzengeblieben und hat weder gefaucht noch gehauen! Kleiner Erfolg!


    Ticci hat heute sogar mal eine andere Etage als den oberen dicken Ast besucht und bewegt sich insgesamt schon mehr als am Anfang, allerdings immer noch etwas schwerfällig und unbeholfen.


    Rocky behält bei allem den Überblick, ist sehr aktiv und lässt die Mädels in Ruhe. Sie gehen meist, wenn er den Platz haben möchte und wenn Ticci nicht schnell genug wegkommt, geht er auch einfach woanders lang. Sehr charmant und respektvoll der alten Dame gegenüber!


    Mein heutiger Job war das schon länger geplante Klettergitter an der rechten Wand: Zwei Bangkirai-Terrassendielen in dünne Streifen gesägt und die Leisten über Kreuz verschraubt. Nachdem die Wackelbrücke und der Strickleiter der absolute Renner für die Tiere sind, hoffe ich auch darauf, dass das Gitter genutzt wird. Beim Anbauen im Terrarium hatte ich zu der üblen Hitze jedenfalls auch noch drei neugierige Leguane im Nacken, was weniger lustig war.


    Gruß
    Bine

  • hy bine


    erstmal respekt für deine terrarien und tiere ! habe mir grad die fotos angeguckt und gesehen das du ziemlich viele jukkapalmen? im terra stehen hast. Würde auch gern echte pflanzen ins terra integrieren, allerdings hab ich das gefühl das die nich lange überleben. Gismo zerpflügt die kunstpflanzen ja schon derbe :( .


    Wie schauts bei dir aus ? leben die palmen noch ? wie reagieren die legus aus die pflanzen ? brechen die nicht die ganzen äste ab ? oder versuchen die zu essen ?


    P.S.: schöne wandmalerei :)

    MfG


    Majoran & Gismo

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  • Hi.


    Die großen Bäume sind Drachenbäume (Dracena), Äste sind sehr elastisch und wiederstandsfähig und selbst wenn mal einer abbricht, treibt diese Stelle 3-4fach wieder neu aus. Gefressen wird diese Pflanze gar nicht.


    In Hängetöpfen habe ich noch 2 x Efeutute (Scindapsus). Die wird gefressen, daher unerreichbar aufgehangen, was gut funktioniert. Eine bildet schon lange Ausläufer, und die andere, die gleich am Anfang komplett kahlgefressen war, treibt komplett neue Blätter aus.


    Am Boden stehen inzwischen noch eine Banane, eine Yucca und ein Kübel mit mehreren Bruchstücken des Dracena, die sehr schnell neu wurzeln. Diese Pflanzen werde nicht gefressen.


    Bin also bisher sehr zufrieden. Alle diese Pflanzen scheinen das Klima echt zu mögen.


    Gruß
    Bine

  • hy bine


    danke für die antwort, da bin ich ja beruhigt, hatte auch immer schiess das er dann die blätter frisst und es ihm nicht gut bekommt.


    Werde es mal ausprobieren, melde mich dann nochmal.

  • Bin zwar noch nicht der erfahrenste Halter, aber bei Kunstpflanzen habe ich das Bedürfnis meinen Senf dazu zugeben:
    Wenn die Kunstpflanzen angefressen werden ist das nicht ganz ungefährlich. Mein Frisko ist daran gestorben. Ein Kunststoffaden hat sich im Darm festgehakt, der Teil ist abgestorben und konnte nicht mehr behandelt werden.
    Lieber echte Pflanzen rein und ggf. ein zweite Pflanzgarnitur zum tauschen bereit halten, damit sich die Pflanzen erholen können wenn sie angeknabbert oder zerfetzt haben.


    Gruß
    Jessy

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  • hy jessy


    das tut mir leid mit deinem frisko, mein gismo zerpflügt die kunstpflanzen nur er isst sie nicht. kommt mir vor als wenn er dekorateur spielt, denn er schmeisst die pflanzen immer runter, läuft drum rum oben drüber unter durch wie als wenn er spielen möchte.

  • Nachdem mein Terrarium nun fast 4 Monate mit der Leguangruppe in Betrieb ist, wollte ich ein Feedback geben, welche Dinge sind bewährt haben und was nicht so gut klappte. Ein neues Terrarium ist ein ständiges Experiment und bis alles klappt, vergeht viel Zeit!


    Sehr gut angenommen haben die Tiere von Anfang an die Liegebretter ganz oben im Terrarium: Tagsüber für den Blick von oben und nachts zum schlafen.






    Auch der Aufstieg über die Strickleiter klappt super:




    Ganz oben auf der Hitliste der Liegeplätze ist auch die Hängebrücke am Fenster: Zum Sonne tanken, wenn sie reinscheint, zum Schlafen, zum entspannten Dösen und man kann auch perfekt "durch" die einzelnen Streben koten (zumindest "versuchen" und der Putzdienst darf es dann aus den Spalten wischen!). Weil die Brücke schön breit und lang ist, passen auch mehrere Tiere drauf und sie können aneinander vorbeigehen.





    Viel Mühe machte das Klettergitter aus Bangkirai-Holz, aber leider hat es für die Tiere null Verwendung. Keiner möchte daran hochklettern. Inzwischen habe ich nun Rankpflanzen (Scindapsus) rangehangen und die Haftfüfe halten sehr gut an dem Holz und das Gitter tut somit seinen Dienst zu Terrarium-Begrünung.




    Der Flop hoch drei war der Teich im Teichpodest!


    Alle drei Tiere benutzen den Teich als Klo und "zielen" von weit oben ins Wasser. Scheinbar klappt die Orientierung nicht so gut und der ganze Mist landet mehr auf dem Rand als im Wasser. Oder der Teich ist einfach zu klein und der Rand zu groß! Die Versiegelung riss mehrmals auch nach erneutem Erneuern ab, Urin und Wasser konnten unter den Teich fließen und die Siebdruckplatte war schnell angefressen von dem stehenden Urin auf der Oberfläche. Gestank ging auch nach dem Reinigen nicht weg. Rocky ging zuletzt sogar bewusst nach unten auf den Podest-Rand zum koten, weil das so schön bequem und nah am Wasser ist, aber man dabei keine nassen Füße bekommt!




    Der Teich + Podest wurden also abgebaut und entsorgt und ein größerer Teich (170 l) mit zwei geraden Kanten wurde gekauft und aufgestellt, ohne Umrandung (Eignung auf Dauer noch nicht erprobt!). Der Teich hat eine große Standfläche und eine Uferzone, worunter ein großer Stein liegt zum Abstützen. Kot fällt nun entweder in die Erde rundherum oder ins Wasser, was beides ok ist und nicht stinkt auf Dauer.




    Auch das Filtersystem wurde überarbeitet.


    Der Aquariumfilter tat seinen Dienst, aber bei drei Teich-Kotenden Leguanen war er schnell am Limit. Wöchentliche Verstopfung und Komplett-Reinigung von Filtermedien und Teichwasser waren nötig und brachten trotzdem kaum klares Wasser.


    Filter nach 1 Woche Laufzeit:



    Der Filter arbeitete mit der Zeit besser, aber der wöchentliche Aufwand blieb und ein ständiges Reinigen des Filters ist nicht im Sinne des Erfinders, auch was die Bakterienkulturen angeht.


    Ich besorgte eine 60 l Tonne als Zusatz-Filter. Diese Tonne ist gefüllt mit Filterlava, die eine gute offenporige Oberfläche hat und perfekt für Filterbakterien ist. Auch das Filtervolumen ist nun extrem vergrößert. Der Aquariumfilter bleibt testweise vorgeschaltet, zum Ansaugen des Teichwassers und Weiterleitung zum Filtertonnen-Boden. Eine Pumpe im Teich gab es als Alternative, aber sie brachte nicht das gewünschte Ergebnis und die optische Sauberkeit des Wassers im Teich war wesentlich schlechter, weniger Grob-Kot wurde wegtransportiert. Eingebaut bleibt die Schlauchheizung in dem Filterschlauch. Sie funktioniert perfekt und heizt den gesamten Wasserkreislauf auf die gewünschte Temperatur.


    Im Teich selbst wurde ein weiterer Filterbereich geschaffen: Filterlava am Bodengrund, wo gesunkene Kotreste verarbeitet werden sollen. Eine Mulmschicht muss sich mit der Zeit bilden. Startmaterial gab es aus einem See aus der Umgebung.


    Tote Äste im Wasser sollen Nitrat abbauen, ebenso wie Wasserpflanzen, wozu ich Entengrütze verwende. Ob sie die Strömung und Temperaturen verträgt, wird sich noch zeigen. Leider konnte ich schon einige Linsen im Filter beobachten.


    Ein Blubber im Teich (Luftpumpe + Ausströmerstein) sorgt für die Sauerstoffzufuhr des Wassers.


    Das neue Filtersystem läuft in dieser Zusammenstellung seit letztem WE und ich erhoffe mir damit bessere Wasserqualität und längere Reinigungsintervalle. Ein Biotop sollte so allein wie möglich zurechtkommen, mit möglichst wenig Eingriff von außen. Ob dies jedoch mit einem Leguanklo erreicht werden kann, werde ich abwarten müssen.


    Vielen Dank an Uwe für seine nette hilfsbereite Unterstützung und seine lesenswerte HP zu diesem Thema: www.turtle-technik.de





    Bewährt haben sich im Terrarium die Pflanzen und es kamen noch einige dazu:


    - Drachenbaum, belastbar wg. seiner Biegsamkeit, treibt an allen Bruchstellen mehrfach neu aus, Bruchstücke können gut wieder eingepflanzt werden, wird nicht gefressen.
    - Yucca, treibt im Terrarium mehrfach neu aus, wird nicht gefressen.
    - Banane, wächst gut, wird nicht gefressen.
    - Scindapsus, wächst schnell, auch nach Kalhfraß kommen immer wieder neue Blätter, schöne Rankpflanze mit Haftfüßen, muss gut versteckt werden.


    Ich hoffe, die eine oder andere Anregung war dabei.


    Gruß Sabine

  • Hi Bine.


    Ist das Wasser jetzt klarer?


    Wie löst du das Problem mit dem Nitratabbau im Filter?


    Ich werde meinen Filter ja im Teichbecken setzen und dann kommen dieverse Wasserpflanzen rein, die das Nitrat abbauen.


    Ohne diese Reinigung wirst du relativ häufig die Lava wechseln müssen.


    Gruß


    Thomas

    Varanus gilleni

    Varanus prasinus (sorong)

    South African Girdled Lizards

    Bengalkatze black tabby rosetted