Sooo,
also meine Schicht hat sehr stressig angefangen, deswegen die späte Antwort, aber besser spät als nie.
Ich werde jetzt mal meinen Tierarztbesuch, den Befund und die Behandlung beschreiben, dabei verzichte ich wie schon gesagt und geraten wurde auf Medikamente und Dosierung. Denn das was ich heute über die Mittel die zum Einsatz kommen erfahren habe ist nicht ohne! Also ist auf jeden Fall ein reptilienkundiger Tierarzt aufzusuchen! Keine Experimente! - Das geht zu 110% schief!
Zu den Milben an sich:
Die Milben wurden mit einem Pflasterklebestreifen vorsichtig von der Haut des Tieres entnommen und auf einen Objektträger verfrachtet. Unter dem Mikroskop konnte festgestellt werden, dass es sich weder um Grabmilben noch um blutsaugende Milben handelt. Die gefundenen Milben ernähren sich von frischen, noch saftigen Schuppen und legen auch dort ihre Eier ab.
Zur Behandlung:
Die befallenen Tiere wurden gewogen und bekamen genaustens dosiert ein Medikament gespritzt, welches, wenn ich alles richtig verstanden habe, den Stoff enthält von dem sich die Milben ernähren, nur eine Nummer tödlicher. Nach einer Woche sollten dann alle Milben und deren Nachkommen abgestorben sein. Da die Milben aber wie gesagt das Blut nicht direkt aufnehmen, kann es sein, das sie nicht genug von dem Zeug abbekommen.
Ist dies der Fall geht es wie folgt weiter:
Ich habe ein weiteres Medikament mitbekommen, das wie ein stark verdünntes Gift wirkt. Dieses wird in einem bestimmten Verhältnis mit Wasser verdünnt und dann auf die Haut aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von eins bis zwei Minuten muss dieses wieder gründlich abgebraust werden. Zuvor müssen jedoch empfindliche Bereiche wie Augen, Ohren und Nase mit einer weichen Zahnbürste VORSICHTIG von den Milben befreit und mit Bepanthen Augen und Nasensalbe geschützt werden. Die Salbe hat auch noch einen anderen Effekt, den ich aber nicht aufführen möchte - Bei Fragen kann ich vll per PN helfen.
-> Ich hoffe wirklich das ich auf den zweiten Teil verzichten kann - Bitte bitte drückt mir die Daumen!!! denn der erste Teil tut den Tieren schon nicht gut...
So hier mal ein Bild von den Quarantäne Behältern:
Bevor jemand sagt es sei zu dunkel: Meine Handykamera(berühmt und berüchtigt aus anderen Beiträgen^^) hat das irgendwie mit dem Licht nicht auf die Reihe bekommen. Das Bild wurde auch am hellen Tag mit offenen Fenster aufgenommen und das Zimmer sieht so dunkel aus wie mitten in der Nacht. Und ja - das in der unteren linken Bildecke ist meine Bett, deswegen werde ich wohl nachher wenn ich von der Schicht heimkomme auf der Couch schlafen müssen, denn um diese Zeit sollte gerade die Hqi auf touren kommen...
Wie schon Esther gesagt hat, ist die Einrichtung und der Boden täglich zu erneuern/säubern. Mir stellt sich nur die Frage was ich mit der Box an sich mache. - Hat jemand einen Tipp???
Ich bin übrigens zu Tode erschrocken als die Tiere auf der Waage standen. Sie haben in zwei Wochen 15-20 Gramm verloren. Bei dem Weibchen mit dem schwersten Befall ist das über ein Zehntel des Körpergewichtes!!!
Jetzt werde ich morgen mal ein paar Heuschrecken anbieten und schauen wie sie darauf reagieren.
Und schon sind wir bei der nächsten Frage: Was gebe ich den über den Winter für Grünfutter? Ich weiss das hier und da noch ein Löwenzahnpflänzchen steht und auch Brombeerblätter sollten kein Problem sein - aber das kann ja nicht alles sein...
Jetzt die Frage alle Fragen: Wo kommen die Milben her?
Da meine Pogona Henrylawsoni scheinbar nicht betroffen sind, schließe ich das Futter und den Bodengrund erst einmal aus. Jetzt hab ich von dem TA erfahren, das es in ganz ganz seltenen Fällen erst nach einer Häutung zu einem richtigen Befall kommen kann. Das heisst also, ein äußerlich scheinbar gesundes Tier kann trotzdem von Milben befallen sein und tatsächlich erinnere ich mich daran das sich das Weibchen, das zuletzt in die Gruppe kam sich im Herbst das erste Mal bei mir gehäutet hat und vll habe ich die noch wenigen, lichtscheuen Milben vor dem Winter einfach übersehen. Ich werde jedenfalls die Augen weit offen halten und alle Tier beobachten.
Ich bitte mir meine Rechtschreibfehler zu verzeihen, denn es ist schon ganz schön Spät für mich geworden. Ich werde weiterhin berichten und danke für das Interesse, denn das ist mit Sicherheit der längste Beitrag, den ich je verfasst habe.
Lieben Gruß
Stefan