Wärme Problem im Jemenchamäleon Terrarium

  • Wenn ich die Fotos richtig interpretiere, kleben Hygro-und Thermometer an der Frontscheibe, direkt neben dem Spalt, oder? Dort wird die Temperatur mit Sicherheit niedriger sein, als im Zentrum.
    Häng das Thermometer mal eine Weile auf verschiedenen Höhen an die Äste im Zentrum des Terras und schau wie es dort aussieht.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Super vielen Dank, ich werde das schonmal auf jedenfall ändern mit der Beleuchtung und diese höher setzten.


    Das Hydrometer und Thermometer hängt an der Scheibe, jeweils ein oben und ein unten das ist korrekt aber ich habe noch ein weiteres Messe Gerät, wo mit ich die verschiedenen Bereiche gemessen habe und ich komme halt echt auf dem höchsten Punkt, 33 knapp 34 Grad und sonst halt maximal auf 23-24 Grad und natürlich weiter nach unten kälter. Deshalb natürlich werde ich die Lampen höher setzten aber wie wäre es wenn ich dann noch eine vierte dazu packe um die Wärme zu erhöhen ( Natürlich dann auch noch hoch montiert) ?


    Die Tipps haben mir sehr weiter geholfen und werde dies natürlich berücksichtigen bei der weiteren Terrarium Planung bis irgendwann mal das Tier kommt.


    Mit dem Standort werde ich prüfen und zur Luftfeuchtigkeit : hatte ich schon die Beregnungsanlage auf alle 4 Stunden gesetzt bei 12 Sekunden Laufzeit, da ich gedacht hatte sie Ansatz weise konstant zu halten, wäre das denn zu viel ?

  • Mit Standort werde ich prüfen und zur Luftfeuchtigkeit : hatte ich schon die Beregnungsanlage auf alle 4 Stunden gesetzt bei 12 Sekunden Laufzeit, da ich gedacht hatte sie Ansatz weise konstant zu halten, wäre das denn zu viel ?

    Als kleine Referenz: Ich habe meine Beregnungsanlage auf alle 2 Std. jeweils 1Min. eingestellt beginnend um 10:00 Uhr in der Früh und endend Abends um 19:00 Uhr. Ich habe jedoch eine Drainageschicht aus Blähtonkugeln im Bodengrund, das dürfte etwas mehr zulassen als ohne.


    Wie viel und wie oft du beregnen kannst, hängt aber von deiner Pumpe und der Höhe des Bodengrunds bzw. der Bepflanzung des Terrariums ab. :)

    Solange du keine Staunässe hast, ist alles in Ordnung.


    MfG

    Jannik

  • Das Holz Terrarium hatte ich vorher beschichtet aus Epoxidharz und eine Wasser undurchlässige Folie und unten am Bodengrund habe ich auch eine Drainageschicht aus Blähtonkugeln und einem Filz.


    Ich hab eine Beregnungsanlage von Hobby mit einem 8 l Wassertank und zwei Düsen.


    MfG

  • bezgl. Tagsüber reichlich sprühen etc, empfehle ich, sich eher an natürliche Verhältnisse zu halten: hier

  • Ich hab eine Beregnungsanlage von Hobby mit einem 8 l Wassertank und zwei Düsen.

    Ja entspricht dann so ziemlich meinem Setup. Du kannst das ja mal einlaufen lassen und immer mal wieder messen, wenn die Luftfeuchtigkeit recht schnell abfällt, kannst du ja den Beregnungszyklus verringern auf alle 2 Stunden und ruhig 30-40 Sekunden damit es schön von den Blättern tropft und der Boden nass wird, durch die Wärmelampen trocknet der Boden auch recht schnell wieder. :)


    MfG

    Jannik


    bezgl. Tagsüber reichlich sprühen etc, empfehle ich, sich eher an natürliche Verhältnisse zu halten: hier

    Wie darf ich das verstehen? :/ Ich habe kein Facebook, kann somit nichts in dieser Gruppe lesen. Ich dachte Facebookgruppen sind böse? ;)

  • was die erforderliche Messung von Temperaturen und Luftfeuchtikeit anbelangt, sollten Sie auf geeichte Geräte ausweichen,, Hier finden Sie Informationen zu den in der Natur herrschenden Verhältnissen.


    Das kommt darauf an, wer schreibt. Der Autor dieser Seite gilt als weltweit anerkannter Fachmann, der, was den Bezug zum Jemenchamäleon anbelangt, persönlich Temperatur und Feuchtigkeitswerte im Lebensraum der Art untersucht hat. Zur Referenz einfach mal unter Petr Necas Publikationen (nicht der gleichnamige ehem.Ministerpräsident;)) googeln.


    Der vorgeschlagene Text, Zitat aus der oben angegebenen FB-Präsenz von Herrn Petr Necas, lautet:


    "YEMEN CHAMELEON CARE SHEET

    Minimal- & Anfänger-Level

    Das Jemen-Chamäleon wird seit mehr als 35 Jahren in der Menschenobhut gezüchtet. Während dieser 35 Jahre ließ er sich in unseren Terrarien nieder, schaffte es irgendwie, ein bisschen langweilig zu werden und sogar zu degenerieren. In diesen 35 Jahren haben sich die Leute so viel Unsinn und Geschichten über ihn ausgedacht, dass sich davon der Kopf verdreht.
    Aus einem Blick auf die Karte ihres Vorkommens ist es klar, dass es sich um eine montane Art handelt, die wir nicht wie in einer Mikrowelle bei vierzig Grad Celsius backen müssen, sondern im Gegenteil, wir sollten ihr Raum geben Temperatur mit nur geringer Erwärmung! Nachts sollten die Temperaturen deutlich unter 20°C fallen, genau wie in seiner Heimat. Hören Sie einfach denen zu, die den Jemen besucht haben, um zu verstehen, dass es nicht notwendig ist, ihn tagsüber wie eine Feuchtgebietspflanze zu „bewässern“ und zum Trinken zu zwingen, was in der wilden Natur nicht der Fall ist, sondern sollten wir ihm nachts Nebel und Kälte geben - wie in seiner Heimat. Es ist nicht nötig, fettleibige Monster von ihnen aufzuziehen, aber es ist wunderbar zu sehen, wie sich schlanke und sportliche Chamäleons in einem wunderschön natürlich eingerichteten Terrarium aufblasen. Jemen-Chamäleons können bis zu 16 Jahre in menschlicher Obhut leben, und es ist sehr traurig, dass ihre übliche Lebenserwartung 3 bis 5 Jahre nicht überschreitet. Warum ist es so? Ist ihre Zucht wirklich so schrecklich kompliziert? Es ist nicht! Es ist leicht. Es müssen nur einige Grundprinzipien befolgt werden, die ich im beiliegenden Spickzettel zusammengefasst habe. Ich bitte Sie, um des Lebens dieser schönen jemenitischen Chams willen, den Informationen aus dieser Zeichnung zu folgen und sich von keinem selbsternannten Spezialisten betrügen zu lassen, etwas anderes zu tun. Ich werde gerne jedes Wort und jeden Punkt von diesem Blatt erklären.

    Vielen Dank an den anonymen Designer für die hervorragende Arbeit an diesem Blatt!"


    Die angesprochenen "Blätter" findet man im Anhang.

  • Hören Sie einfach denen zu, die den Jemen besucht haben, um zu verstehen, dass es nicht notwendig ist, ihn tagsüber wie eine Feuchtgebietspflanze zu „bewässern“ und zum Trinken zu zwingen, was in der wilden Natur nicht der Fall ist, sondern sollten wir ihm nachts Nebel und Kälte geben - wie in seiner Heimat.

    Die Intension dahinter ist ja nicht das Tier zum Trinken zu zwingen sondern die Luftfeuchtigkeit zu halten. Der gute Nebeneffekt ist, der dauerhafte Zugang zu Wasser.


    Entgegen der Empfehlung des Herrn Necas, rate ich von Nebel im Terrarium ab. Diverse Nebler zerstäuben das Wasser zu klein, sodass es in die Lungen des Chamäleons eindringen kann und dort möglicherweise Keime oder Bakterien hinterlässt.


    Ansonsten stimme ich dem Großteil zu.


    MfG

    Jannik

  • Da im natürlichen Lebensraum tagsüber keine hohe LF herrscht (diese liegt durchaus unter 50%), ist es absolut nicht erforderlich, die Tiere tagsüber mit einer Beregnungsanlage "zwangszuduschen" und einer hohen Feuchtigkeit auszusetzen. Was die Möglichkeit zur Wasseraufnahme tagsüber anbelangt, hat sich durchaus eine Tropftränke gut bewährt.


    Was Nebel im Terrarium anbelangt; es gibt durchaus eine ganze Reihe von Arten, die an nächtliche hohe Luftfeuchtigkeit durch Nebel und kalte Temperaturen adaptiert sind, so zum Beispiel Sceloporus malachiticus, Geoemyda spengleri, Gasthroteca riobambae und ebenso Chamaeleon calyptratus und andere Chamäleonarten aus Bergregionen.. Das man Nebelanlagen sehr regelmäßig sehr sauber halten muss und am besten mit destilliertem Wasser betreibt, um die Verbreitung von Keimen zu unterbinden, sollte mit ein bisschen Nachdenken logisch erscheinen. Wenn man es vermeidet, die Tiere direkt zu besprühen, genügt es aber durchaus, abends und morgens das Terrarieninnere mit kaltem Wasser zu besprühen.

  • Die Intension dahinter ist ja nicht das Tier zum Trinken zu zwingen sondern die Luftfeuchtigkeit zu halten. Der gute Nebeneffekt ist, der dauerhafte Zugang zu Wasser.


    Entgegen der Empfehlung des Herrn Necas, rate ich von Nebel im Terrarium ab. Diverse Nebler zerstäuben das Wasser zu klein, sodass es in die Lungen des Chamäleons eindringen kann und dort möglicherweise Keime oder Bakterien hinterlässt.

    Kamelion Ich denke, Herr Necas meint hier nicht die Nebler, sondern, dass abends kräftig beregnet wird und das Terrarium so über Nacht kühl und feucht ist.

    Ausserdem darfst du von deinem Gazeterra nicht auf andere schliessen. Ein Jemenchamäleon alle 2 Stunden nass zu spritzen halte ich nicht für ideal. Aber bei einem allseits offenen Terrarium wirst du anders nicht auf eine ausreichende LF kommen.

    In einem „normalen“, auf drei Seiten geschlossenen Becken würde das jedoch bedeuten, dass es nie richtig abtrocknet und das Tier -zig mal am Tag abgekühlt wird.

    Jemenchamäleons stammen übrigens auch nicht aus einheitlichen Habitaten, sondern kommen sowohl in feuchten Küstenwäldern wie auch in trockenen, wüstenähnlichen Gebieten vor. Die heute im Handel erhältlichen Tiere dürften aber längst ein Mix aus den verschiedenen Habitaten sein.

    Darum würde ich lieber 2-3x kräftig wässern, am längsten abends. Langes Beregnen animiert die Tiere übrigens viel besser zum Trinken, als kurzes. Und ich meine damit richtige Regentropfen, nicht feinen Sprühregen.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Jemenchamäleons stammen übrigens auch nicht aus einheitlichen Habitaten, sondern kommen sowohl in feuchten Küstenwäldern wie auch in trockenen, wüstenähnlichen Gebieten vor. Die heute im Handel erhältlichen Tiere dürften aber längst ein Mix aus den verschiedenen Habitaten sein.

    wobei es bei der Bestimmung von Tieren aus "wüstenähnlichen" Habitaten um Verwechslungen mit Chamaeleon arabicus gekommen sein soll. C.calyptratus wird aus Bergwäldern, auch in Küstennähe, beschrieben (was auch die nächtliche hohe L_F mittels Nebel erklärt)

  • wobei es bei der Bestimmung von Tieren aus "wüstenähnlichen" Habitaten um Verwechslungen mit Chamaeleon arabicus gekommen sein soll. C.calyptratus wird aus Bergwäldern, auch in Küstennähe, beschrieben (was auch die nächtliche hohe L_F mittels Nebel erklärt)

    Wusste ich nicht, danke für die Info.


    Ein Nachtrag zum längeren Beregnen: viele Pumpen, vor allem die günstigen, machen das nicht mit. Da liegt die Grenze z.T. bei 1/2 Minute, da sie sonst überhitzen. Zumindest war das vor ein paar Jahren noch so. Da müsste halt abends zusätzlich eine Handpumpe nachhelfen.

    Um nicht trotz Drainage zu versumpfen braucht es genügend im Boden wurzelnde Pflanzen. Bei einem neu eingerichteten Becken braucht es etwas Zeit, bis der Boden gut durchwurzelt ist.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Ein Nachtrag zum längeren Beregnen: viele Pumpen, vor allem die günstigen, machen das nicht mit. Da liegt die Grenze z.T. bei 1/2 Minute, da sie sonst überhitzen. Zumindest war das vor ein paar Jahren noch so.

    Meine Pumpe läuft seit März 2020 täglich 6 Mal je 30 Sek. - 1 Min. und sie läuft noch wie an Tag 1. Vielleicht den FIlter musste ich schon 2-3 mal reinigen bzw. austauschen aber das ist ja ein 1€ Artikel.


    MfG

    Jannik