0.2 Leopardgecko Vergesellschaftung

  • Hallo zusammen,


    ich habe heute erfolgreich unsere zwei Leopardgecko-Weibchen vergesellschaftet.


    Das eine Weibchen ist etwas kleiner als das andere, jedoch sind beide noch Jungtiere.


    Nachdem beide ins Terrarium gesetzt wurden, haben Sie sich gegenseitig „beschnuppert“. Sie haben sich ziemlich schnell in eine Höhle zurückgezogen und liegen da bereits den ganzen Tag drin. Zwischendurch ist die größere mal kurz raus und hat das Terrarium erkunden und ist wieder rein.


    Die große steigt immer wieder auf die kleine drauf, das dürfte aber der engen Höhle geschuldet sein. Gebissen oder weggerannt wurde nicht und generell verhalten sie sich sehr ruhig und gar nicht hecktisch.


    Unten habe ich ein Bild für euch.

    Ich halte euch in Zukunft natürlich auf dem Laufenden was sich so tut. :)


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannik


    PS: Der Kot wurde natürlich im Vorfeld auf Kryptosporidien untersucht. ;)

  • Jetzt nach einer Woche fressen auch endlich beide Geckos regelmäßig. Wir hatten uns schon gedacht, dass es an der Eingewöhnungsphase liegen könnte, waren aber trotzdem recht nervös. Am Wochenende hat die dunklere von beiden dann auch mal Heimchen gejagt und gefressen.


    DIe beiden halten sich recht oft gemeinsam auf Ästen auf und liegen auch weiterhin oft zusammen in den Höhlen wie es bereits im letzten Beitrag oben zu sehen war.



    Auch wenn beide nicht gleich groß sind und das Tornado Tangerine Weibchen noch etwas kleiner ist als Ihre Black Knight Manadrine Gefährtin, scheint es hier keine Unterdrückung zu geben. Wir hatten Anfangs erst Angst dass die Kleine die Größere unterdrückt aber mittlerweile fressen ja beide.



    Tagsüber hält sich das dunklere Weibchen mehr auf den Ästen auf und die kleine in der Höhle. Wenn es aber dunkel wird, kommt das dunklere Weibchen dann auch in die Höhle und nach ca. 1 Stunde gehen dann beide raus und klettern herum oder jagen das Futter das noch übrig ist und sich versteckt hatte.


    Das dunklere Weibchen frisst allerding nur kleine Insekten wie Heimchen oder kleine Schaben. An mittlere Heuschrecken traut sich nur die Kleine ran, was mich etwas wundert. Die große leckt oder riecht immer nur an den mittleren Heuschrecken und lässt sie gehen. Woran kann das liegen? Die Kleine frisst sie ja auch.


    Wäre cool wenn mir da jemand helfen könnte. Ansonsten ist alles Bestens und sie haben sich gut eingelebt. :)


    MfG

    Jannik

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  • Ich denke, dass das einfach die Persönlichkeit der beiden ist. Meine Laticaudadame mag z. B. gar keine Heimchen und ist sehr talentiert beim Futterfangen. Mein Laticaudakerl hingegen erschreckt sich regelmäßig deutlich, wenn die Futtertiere ihn berühren oder zu nahe an ihm vorbei schwirren. Er ist schrecklich ungeschickt beim Jagen und braucht echt ewig bis er mal etwas erwischt. Sie schläft super gut versteckt zwischen Blättern, er hängt oft einfach irgendwo offensichtlich herum wenns dunkel ist (oder versteckt sich, aber der halbe Körper schaut raus).


    Ich kann mir also gut vorstellen, dass das bei deinen auch einfach eine Persönlichkeitssache ist (auch das mit den verschieden bevorzugten Futterinsekten). :)

  • Ich lese nichts über das Einstäuben der Futtertiere. Deshalb nur als Anmerkung, das sich auch oft Vorlieben und Abneigungen für/gegen bestimmte Pulver entwickeln können und so dann Futtertiere verweigert werden. Das kann schon beim Vorbesitzer passieren.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Ich lese nichts über das Einstäuben der Futtertiere. Deshalb nur als Anmerkung, das sich auch oft Vorlieben und Abneigungen für/gegen bestimmte Pulver entwickeln können und so dann Futtertiere verweigert werden. Das kann schon beim Vorbesitzer passieren.

    Wir bestäuben die Tiere mit Nekton Multi Rep und Nekton Rep Calcium Pur, was beim Vorbesitzer ebenfalls der Fall war. Bestäubte Heimchen nimmt sie ja auch, deshalb vermute ich liegt es vielleicht an der Größe der Heuschrecken? ?(


    MfG

    Jannik

  • Da ich bestimmte Futterinsekten selbst züchte, habe ich von diesen alle Größen da. Ich gebe diese meistens passend zur Maulbreite, weil viele kleinere den Jagdtrieb rausfordern um satt zu werden und weil der Schluckakt bei zu großen Futtertieren die Echsen doch schon etwas anstrengt.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Da ich bestimmte Futterinsekten selbst züchte, habe ich von diesen alle Größen da. Ich gebe diese meistens passend zur Maulbreite, weil viele kleinere den Jagdtrieb rausfordern um satt zu werden und weil der Schluckakt bei zu großen Futtertieren die Echsen doch schon etwas anstrengt.

    Ist alles nachvollziehbar, die mittleren Heuschrecken sind auch der Maulbreite entsprechend. Wenn wir jedoch eine mittlere Heuschrecke vor das dunkle Weibchen setzen, schnuppert sie daran, manchmal leckt sie auch an der Heuschrecke aber letztendlich kommt die kleine dann angerannt und frisst die Heuschrecke, obwohl die eigentlich größer als Ihr Maul sind. Das wundert uns halt.


    Die kleine kriegt Heimchen und die große eigentlich mittlere Heuschrecken aber jetzt dann halt auch Heimchen. In Zukunft werde ich es mal mit kleinen Heuschrecken probieren. Mehlwürmer und Zophobas geben wir nicht weil die ja sehr ungesund sind, auch wenn die für Leopardgeckos angeblich in Ordnung wären. :)


    MfG

    Jannik

  • ... ich merke mal an, dass Reptilien sehr einfach strukturierte, zu 100% instinktgesteuerte Zeitgenossen sind ...

    Ich wollte sie auch gar nicht vermenschlichen. Mit Persönlichkeit meinte ich auch mehr die Eigenheiten oder auffällige Verhaltensweisen.


    Interessant wäre ja, ob solche Unterschiede durch die Terraristik "gefördert" werden und ob das genetisch weiter gegeben wird. Mein Männchen würde in der freien Wildbahn wohl deutlich schlechter überleben, so wie er sich schlecht versteckt und wirklich ungeschickt jagt. In der Gefangenschaft überleben sie eben dennoch und können evtl solche Merkmale weitergeben.


    Entschuldigt, wenn meine Ausführungen zu undifferenziert geschrieben wurden. Das wollte ich gar nicht.

  • So mittlerweile haben die beiden ein größeres Terrarium bekommen. Sie haben sich schon mehrmals gehäutet, jedoch bleiben bei der dunklen Dame immer Häutungsfetzen am Rücken hängen. Wir haben diese aber gelassen, da sie nicht abschnüren. Die betreffende Dame liegt aber auch den ganzen Tag und die ganze Nacht außen. Wir haben zwei Wetboxen im Terrarium und die eine liegt auch den ganzen Tag darin und hat keine Häutungsfetzen am Ende übrig, die andere wie gesagt geht gar nicht rein.


    Gehen die dann selbstständig rein wenn die Häutung ansteht oder mache ich was falsch? Weil bei der letzten Häutung ist sie einen Tag davor rein und seit dem gar nicht mehr.


    Vielen Dank schonmal im Voraus.


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannik

  • Interessant wäre ja, ob solche Unterschiede durch die Terraristik "gefördert" werden und ob das genetisch weiter gegeben wird.

    Also zumindest Futterpräferenzen sind durch (jahrelange) Zucht beeinflussbar. Aus der Kornnatterzucht kennt man, dass aus Elterntieren die schwer ans Futter gingen auch eine größere Anzahl an Jungtieren resultiert, die schwer ans Futter gehen. Wobei ich hier nicht von "Nichtfressern" sondern von "Andersfressern" spreche. Populäres Beispiel sind die Linien, in denen ein großer Teil "rosacea"-Blut steckt. Da diese ehemalige Unterart auf den Keys und im Süd-Westen Floridas als Erstnahrung eher auf Anolis als Mäuse gehen, sind auch in Gefangenschaft gezogene Nachkommen dieser Tiere erstmal auf Echsen fixiert und daher schwerer an Mäuse zu gewöhnen. Mit längeren Zuchtlinien (in denen vorzugsweise dann die unkompliziert fressenden Tiere genommen wurden), bekommt man das aber gut in den Griff. Ob man durch solche Selektion langfristig auch auf bestimmte Futtertiere spezialisierte Arten "umzüchten" kann und sollte (denke hier an diverse echsenfressende Arten), weiß ich an dieser Stelle nicht. (Und würde auch den Sinn in Frage stellen.) Aber bei so opportunistischen Arten wie P. guttatus geht es ganz gut.


    Dass die Futterpfräferenz erblich ist ergibt auch total Sinn. Immerhin haben die meisten Reptilien keine Eltern, die ihnen zeigen was man fressen kann und was nicht. Und try und error kann schnell ins Auge gehen, also sollte eine kleine Schlange schon instinktiv wissen, welche Duftspur sich zu verfolgen lohnt.


    Es gibt auch Untersuchungen, dass die Inkubationstemperatur die Tiere auf bestimmte Nahrung triggern kann, die muss ich aber noch genauer lesen.


    Das Verhalten (also scheu und bissig vs. entspannt und ruhig) hat aber wohl eher noch niemand als Zuchtkriterium angesetzt - für unmöglich halte ich das aber nicht. Epigenetik ist was das angeht ein sehr spannendes Feld!

  • Also nach einem Tipp von Mizarmara den Sie mir privat zukommen lassen hat, habe ich nun Verstecke auf verschiedenen Ebenen angeboten, einige mehr und andere weniger feucht. Siehe da, jetzt sind beide tagsüber in diversen Verstecken und Höhlen unterwegs. Zuvor hatte ich lediglich zwei Wetboxen und Höhlen auf einer Ebene angeboten.


    Wie man hier sieht, sind tagsüber beide in den feuchten Höhlen. :) Bei der nächsten Häutung gibt es wieder einen Bericht ob noch Häutungsreste zurückbleiben oder ob die Häutung diesmal besser abläuft. ;)


     



    MfG

    Jannik

  • Mittlerweilse haben sich beide Weibchen bereits des Öfteren gehäutet, immer ohne Probleme und Häutungsreste. Seit dem letzten Beitrag sind die beiden eigentlich immer zusammen in einer Höhle und gehen auch immer zusammen auf jagt. Man könnte das Gefühl haben sie wären beste Freunde. ^^
    (Natürlich weiß ich, dass Sie sich gegenseitig sehr wahrscheinlich einfach nur tolerieren).


    (Das war abends wo ich das Moos aus der Wetbox wechseln musste, da saßen Sie zusammen in der Box)


    Jedenfalls laufen die Häutungen mittlerweile prima und man kann deutliches Wachstum erkennen. Jetzt werden wir die beiden demnächst mal wieder wiegen.

    Auf die Differenz bin ich sehr gespannt. :)


    Hier habe ich ein Bild vom älteren Weibchen wie Sie jagt, da stand sie kurz vor der nächsten Häutung.



    MfG

    Jannik