Pflegebericht
Der von mir gepflegte (wahrscheinlich weibliche) Buntpython (Python curtus breitensteini) bewohnt ein Glasterrarium mit den Massen 60x30x40 (LxBxH). Das Becken wird mit einer Leuchtstoffröhre (mit UV-Anteil) und einem Wärmestrahler („Sunspot“ 40Watt) beleuchtet. Der Wärmestrahler ist mit einem Aluminiumschutz verdeckt, da er nur 10 bis 15 Zentimeter über dem Boden. Während die Leuchtstoffröhre täglich cirka 10-12 Stunden in Betrieb ist, schaltet sich der Wärmestrahler von Zeit zu Zeit aus um eine Überhitzung des Terrariums zu vermeiden.
Die Temperaturen Liegen tagsüber zwischen 28 und 32 Grad (in der Mitte des Terrariums!!!) und betragen in der Nacht zwischen min. 20 bis 25 Grad. Die relative Luftfeuchtigkeit ergibt sich durch tägliches Sprühen mit lauwarmen bis heißen Wasser, wobei das Tier nicht direkt besprüht wird. Zudem wird alle drei Tage der Bodengrund unter dem Wärmestrahler und dem Unterschlupf mit gut einem halben Liter heißem Wasser begossen und umgegraben bzw. gelockert.
Das Wasserbecken wird alle zwei bis drei Tage (je nach Verschmutzung) geleert und neu mit lauwarmen Wasser befüllt. Ich konnte jedoch noch nie einen Aufenthalt im Wasserbecken beobachten. Während der Häutung bade ich den Python mindestens einmal (sehr Vorsichtig!!!) und weiche das Moos täglich in heißem Wasser ein um eine höhere Luftfeuchtigkeit zu erlangen.
Das Terrarium ist mit einem Wasserbecken, indem die Schlange komplett untertauchen könnte und einem kleinen Mooshaufen, als Unterschlupf eingerichtet. Das Bodensubsdrat besteht aus einem 1:1 Gemisch zwischen Pinienerde und Pinienrindenstücken. Dies beginnt trotz sehr feuchter Haltung nicht zu Schimmeln. Die Schlange kann sich völlig im Bodensubsdrat vergraben, da das Substrat fünf bis sechs Zentimeter hoch eingestreut wurde.
Im Gegensatz zu häufigen Beschreibungen in Büchern (z.B.: „Boas und Pythons“ von Hermann & Erika Stöckel aus der „Ihr Hobby“-Reihe) und Aussagen einiger Händler ist mein Buntpython sehr ruhig und nicht im geringsten Beißfreudig.
(Zitat aus dem oben genannten Buch Seite 89: „Blutpythons sind ebenso aggressiv wie gefräßig.“)
Mein Buntpython hat mich seit dem 10. Oktober (als ich ihn erhielt) kein einziges Mal gebissen!!! Ich bin überzeugt, dass man auch beißfreudigen Buntpythons durch regelmäßiges Herausnehmen und Handling die Aggressivität abgewöhnen kann.
Ich füttere meinen Buntpython einmal die Woche mit einer mittleren bis großen Maus, welche er lebendig erhält. Der Todeskampf dauert in der Regel nur wenige Sekunden. Anschließend kriecht die Schlange noch um das tote Tier herum und bezüngelt es ausgiebig. Dies dauert mehr oder weniger lange. Der anschließende Schlingakt ist auch von unterschiedlicher Dauer. Ich habe schon erlebt, dass die tote Maus (eine große!!!) in fünf bis sechs Minuten getötet und verschlungen worden war. Ein anderes Mal dauerte der Vorgang fast 20 Minuten.
Ich füttere die Schlange außerhalb des Terrariums in einer 25x25x10 (LxBxH) Plastikbox mit verschließbarem Deckel in den ich Löcher gebohrt habe. (Zu Fotozwecken verwende ich eine Plastikwanne.) Ich tue das um der Schlange ein gewisses Ritual zu bieten, damit sie das Öffnen der Terrarientür nicht gleich mit Futter in Verbindung bringt und zuschnappt, außerdem möchte ich ein Verschlingen des Bodensubstrats verhindern, was zu Verstopfungen führen kann. Nach dem Fressvorgang nehme ich die Schlange vorsichtig und lege sie ins Terrarium unter den Wärmestrahler. Es vergehen keine zwei Minuten, da ist die Schlange schon unter dem Moos verkrochen. Dann störe ich sie zwei bis drei Tage nicht (abgesehen von den nötigsten Arbeiten am und im Terrarium).
Bei jedem Handling mit der Schlange wasche ich meine Hände in Verdünntem Desmanol (Desinfektionsmittel) um der Schlange immer den gleichen Geruch vorzuweisen, an den sie sich mittlerweile gewöhnt hat.
Fazit: Der Buntpython ist keineswegs so aggressiv und heikel bei der Pflege wie man es von Büchern oder Händlern erfährt. Er ist ein ausgesprochen hübscher Pflegling, wenn man genug Zeit investiert!!!