Ich habe mich an den Bau eines Terrariums, bzw. dessen Rückwand für einen Phelsuma grandis gewagt.
Aus optischen Gründen habe ich mich für ein Glasterrarium entschieden ind er grösse 100*90*160cm mit Gazendeckel. Es ist (vorerst) für einen einzelnen Gecko gedacht.
Während ich auf das Terrarium gewartet hab, das ein absolut toller und sehr fairer Terrarienbauer aus der Schweiz gebaut hat, habe ich das Untermöbel gebaut. Es ist aus Spanplatten mit Buchendekor, das so zur restlichen Einrichtung passt. Da ich meine hohe Raumhöhe von 2.7m ausnutzen wollte, kam noch ein 45cm hoher Lichtkasten dazu, damit die Beleuchtung genug Abstand zum Tier hat.
Als ich die Glasbox abholen konnte, habe ich noch ein wenig Zubehör zum Bau dazugekauft. Da ich nicht mit Fliesenkleber und Epoxy arbeiten wollte, habe ich eine Alternative gesucht und im Elastopur gefunden. Ich wollte die Seiten- und Rückwand damit gestalten. Der Gecko soll sich nicht von allen seiten beobachtet fühlen.
Ich habe die Rück- und Seitenwand des Terrariums mit 2cm Styropor verklebt, die als Grundlage dienen sollten. Danach habe ich einige "Felsen" gestaltet und mit Zahnstochern provisorisch befestigt. Weiter habe ich noch 3 Töpfe an die Wand geklebt. Da ich von diversen Haltern gelesen habe, dass ohre grandis gerne auf Schieferplatten sonnen, habe ich auf dem obersten Vorsprung eine Schieferplatte eingearbeitet, so dass keine Kanten mehr hervorstehen.
Für das Festkleben der Vorsprünge und um mehr Struktur auf die Wände zu bringen, habe ich mit 2K PUR Schaum gearbeitet. Der Vorteil ist, dass dieser von innen heraus trocknet. Man kann den Schaum von Hand sehr gut modellieren, hat aber nur ca. 4 Minuten zeit dafür, da er dann schon hart wird.
Nun der Versuch mit der ersten Büchse Elastopur. Ich habe sie nach draussen gestellt, um die Topfzeit zu verlängern, habe mich aber trotzdem dafür entschieden, in mehreren Etappen zu arbeiten. Vor dem Mischen habe ich noch dunkles Farbppulver dazugefügt.
Nachdem ich die erste Büchse Elastopur verstrichen hatte (beim nächsten Mal benutze ich weniger Bauschaum, bzw mache weniger Luftlöcher..) habe ich die noch feuchte Masse mit einer Mischung aus Xaxim und Torf beflockt. Das Xaxim muss für mich nicht austreiben, ich habs aus optischen Gründen gewählt. Als beflockt war, habe ich mit der zweiten Büchse weitergemacht. Total habe ich 3.5 Kg Elastopur gebraucht. Der Vorteil dieser Masse ist eindeutig, dass man ganz am Schluss nochmals in Ruhe kontrollieren kann, wo es noch Löcher hat und kann nochmals drüberstreichen, ohne dass Ansätze zu sehen sind.
Nachdem das ganze 2 Tage getrocknet ist (absolut geruchsneutral), hab ich das Terrarium aufgestellt und das Überschüssige Material weggewischt.
Ich habe mich entschieden, das Terrarium nicht mit hellem Bambus zu "bebauen", da mir das nicht wirklich gefällt. So habe ich dunklen Bambus in verschiedenen Farbtönen geholt. Der Schwarze Bambus hat mir schon auf meinem Java-Aufenthalt sehr gut gefallen. Um den Aktionsradius des Tieres zu erweitern, um rauhe und engere Stellen als Häutungshilfe zu schaffen und zum Befestigen von epyphitischen Pflanzen habe ich eine Rebe an den Bambus befestigt. Weiter wurde noch ein wenig Technik zur Temperatur- und Feuchtigkeitskontrolle an verschiedenen Punkten im Terrarium versteckt.
Soweit steht das Terrarium nun an seinem Platz und wartet noch auf die Pflanzen, welche am Wochenende eingepflanzt werden. Als Bodengrund wurde eine 5cm hohe Blähtonschicht verbaut, darüber Flies und noch 10cm Walderde. Bis jetzt befinden sich in meinem Terrarium sehr viele Kleinstlebewesen, Asseln, eine Made von irgendwas, sowie 4 Regenwürmer
Bei der Technik können sich die Geister jetzt streiten. Ich habe mich für eine programmierbare Steckdosenleiste von Gembird entschieden, Beregnungsanlage Monsoon RS400 mit zwei M.R.S. Blueline Doppeldüsen (danke an Gekkie für den Link), sowie 2x 70W HQI mit EVG von X-Reptile.
Ob ich noch weitere Beleuchtung brauche, sehe ich wenn die Pflanzen im Terrarium sind. Bis jetzt wird es wunderbar bis zum Boden hell ausgeleuchtet.
Wenn das Terrarium bepflanzt ist, hat es rund 8 Wochen Zeit zum Einlaufen und ich noch genügend Zeit für eventuelle Veränderungen, bis das Tier einzieht. Das Jungtier bleibt erst einmal für ein paar Wochen im Quarantänewürfel. Ich habe übrigens das Glück, einen reptilienkundigen Tierarzt im Dorf zu haben:)
Nun lasse ich noch ein paar Bilder sprechen und bin auf eure Urteile, Verbesserungsvorschläge, Ideen usw gespannt:) Ah ja, es sind nur Handybilder, deshalb auch eher bescheidene Qualität.