Andere Reptilien ins Terrarium von meinem Madagaskar Taggecko setzen

Harte schrieb:

Zitat von Harte

Selbst der Smilie täuscht nicht darüber hinweg, das genau diese Einstellung weder tierschutzgesetzkonform noch moralisch in Ordnung ist.
Auf Seiten zu verweisen, die auf angeblich gelungene Vergesellschaftungen hinweisen ohne die Langfristigkeit selbiger noch die Verlustraten zu kennen, finde ich grob fahrlässig.

Ich wollte hier Kritik üben an Schleuderpreisen, die heute leider für viele Lebewesen verlangt werden und auf die Unaufmerksamkeit, die zum Kauf und häufig auch zum Ableben dieser Tiere führt, aufmerksam machen.

Ich verweise hier natürlich auf Seiten, die von Vergesellschaftung berichten, da mir die Erfahrung fehlt. Ich möchte aber auch nicht verschweigen, dass eine Vergesellschaftung durchaus glücken kann! Ich will dem Fragesteller so viele gute Informationen wie möglich geben. Die Autoren dieses kleinen Artikels kenne ich persönlich und weiß, dass sie bereits sehr viel Erfahrung mit Geckos der Gattung Phelsuma sammeln konnten. Auf der Seite wird auf die Problematik von Vergesellschaftung verwiesen und Fehlschläge werden hier ebenfalls nicht verschwiegen, weswegen ich die Seite ohne schlechtes Gewissen empfehlen kann. Über den Sinn und Unsinn von Vergesellschaftung darf letztlich jeder selbst entscheiden, Informationen will ich jedoch nicht vorenthalten.

Viele Grüße
Janosch

Woher kommt eigentlich diese Mentalität mehrere verschiedene Tiere in einen Behälter zu setzen?
Das seh ich nur bei Terraristik und Aquarien.

Niemand käme auf die Idee nen Igel, ne Katze, nen Hund, nen Wellensittich und noch ein Meerschweinchen in einen Käfig zu stecken.

Werden Reptilien net als Tiere wahrgenommen oder liegts doch an den Schleuderpreisen?

PumilioTurkey schrieb:

Woher kommt eigentlich diese Mentalität mehrere verschiedene Tiere in einen Behälter zu setzen?

naja Reptilien/Amphibien lösen eben oft eine gewisse Sammelleidenschaft aus, hat man erst mal ein Tier möchte man mehr... weswegen eine Vergesellschaftung mehrerer Tiere in einem Terrarium als eine logische und machbare Alternative gesehen wird.

Hinzu kommt das das Internet voll mit Berichten von angeblich gelungenen und problemlosen Vergesellschaftungen ist, Langzeitberichte liegen aber in den seltensten Fällen vor. Wer schreibt auch gerne, das seine vorher angepriesene Vergesellschaftung plötzlich zum Ableben einiger Pfleglinge geführt hat oder einem kleinen Frosch nach 3 Jahren doch ein Beinchen abgebissen wurde. Was im Internet stehen bleibt ist ein Bericht über eine gelungene Vergesellschaftung!

Oft wird auch geschrieben man müsse sich nur mit beiden Arten auskennen, dann würde man eine Veränderung frühzeitig erkennen und könnte die Tiere rechtzeitig trennen. Persönlich halte ich das für absolut falsch, denn selbst langjährig gepflegte Tiere können schon bei Einzelhaltung plötzlich überraschen und ändern ihre Verhaltensweisen/Gewohnheiten ohne erkennbaren Grund. Selbst für einen erfahrenen Pfleger ist es jetzt schwer zu beurteilen ob sich das Tier dennoch "normal" verhält, oder wirklich etwas nicht stimmt. Bei einer Vergesellschaftung ist das Ganze noch komplexer und aus meiner Sicht nicht mehr sicher Überprüfbar was zu dem mutmaßlich anormalen Verhalten führt.

Dabei sollte man sich auch Fragen, ab wann ist eine Vergesellschaftung eigentlich gelungen ?
Wenn die Tiere 2 Jahre, 5 Jahre oder 10 Jahre zusammen gelebt haben ohne sich augenscheinlich zu stören??? Was aber wenn Tiere, die bei einer Einzelhaltung 25 Jahre alte werden können schon nach 10 oder 15 Jahren sterben, da der zusätzliche Stressfaktor zwar gering aber vielleicht doch vorhanden war.
Ausführliche und wirklich ehrliche Langzeitberichte wird man leider nur in den seltensten Fällen finden.

Ich selbst bin von Vergesellschaftungen auch nicht besonders überzeugt... wenn man gerne experimentiert, muss man das nicht unbedingt auf Kosten von Lebewesen machen... füllt einen ein Terrarium mit einer einzigen Art nicht aus, sollte man sich vielleicht doch ein anders Hobby suchen.

Mfg Oliver

Hallo,

PumilioTurkey schrieb:

Woher kommt eigentlich diese Mentalität mehrere verschiedene Tiere in einen Behälter zu setzen?
Das seh ich nur bei Terraristik und Aquarien.

Niemand käme auf die Idee nen Igel, ne Katze, nen Hund, nen Wellensittich und noch ein Meerschweinchen in einen Käfig zu stecken.

Werden Reptilien net als Tiere wahrgenommen oder liegts doch an den Schleuderpreisen?

vielleicht hört/liest man auch nur nicht viel darüber, da die Tierhalter nicht lange nachfragen oder so ausgiebig diskutieren, wie in der Terraristik.

Ich habe schon einige Volieren mit bunten Mischungen der verschiedensten Vögel gesehen, nicht selten war auch noch der ein oder andere vierbeinige Bewohner dabei.

Und auch Nagergruppen, bestehend aus verschiedenen Kaninchenrassen und Meerschweinchen sind mir durchaus schon untergekommen.

Hund und Katze gemeinsam in einem Haushalt, in dem auch noch ein frei fliegender Vogel lebt kommen auch durchaus vor....

Nicht daß ich nun für Vergesellschaftung per se plädieren möchte, aber vielleicht ist das auch in der Terraristik ein viel sensibleres Thema?

Einen schönen Gruß,
Gekkie