Moinsen,
mir fällt häufig die Entscheidung etwas schwer, wo mein neues Thema hingehört - da ich hier zwar mein Chamäleon-Terrarium vorstellen aber auch fortlaufend über die Haltung berichten möchte, schien mir diese Rubrik am geeignetsten.
Seit Juli dieses Jahres hat sich mein Tierbestand um 0.1 Bradypodion thamnobates erweitert.
Geplant waren zwar 1.1 aber in dem Wurf waren nicht genügend Männchen, um mir eines abzutreten.
Macht aber garnix - ein Tier ist mir für den Anfang ohnehin spannend genug (der Vorschlag, doch gleich zwei zu holen kam vom Züchter :-))
Diese Art stammt ursprünglich aus Südafrika, ausder Provinz KwaZulu-Natal in der Nähe von Lesotho. Verbreitungsgebiet der Lokalform ist (wie der name schon sagt) in der Gegend des Ortes Mooi River ( auch in der Schreibweise Mooirivier vertreten). Mit einer Lage auf über 1.300m ü.nN. kann man schon von leichter Höhenlage sprechen. Das Klima ist dem unseren nicht unähnlich - die Winter aber etwas milder.
Bradypodion allgemein (mit einer einzigen Ausnahme) verzeihen keinerlei Stickluft und sind ganzjährig in Vollgaze zu halten. die B. thamnobates benötigen dabei nicht nur eine kühlere Winterhaltung, sondern auch Nachtabsenkung in der Temperatur.
Auf meiner Terrasse war noch etwas Platz und ein freies Zimmer für die Winterhaltung stand auch zur Verfügung.
Bereits letztes Jahr baute ich ein Terrarium aus Aluprofilrohren und Edelstahlgaze (Maschenweite 0,5mm), das auf Rollen steht und so ein Umsetzen des Tieres unnötig macht.
Außerdem hat mein Tierchen die Möglichkeit, durch einen "Gazetunnel" in ein kleines Zusatzbehältnis zu gelangen, das über das Blätterdach meiner Kiwi hinausragt:
Inzwischen nutzt die kleine Wackelmaus diese Möglichkeit auch regelmäßig.
Die Außenmaße ihres "Haupthauses" betragen (ohne Untergestell und Rollen natürlich) etwa 130x45x62 cm³ (HxBxT). Die Bodenschale aus Siebdruckplatte ist mit rund 33cm recht tief, um ein gutes Pflanzenwachstum zu gewährleisten; so bleiben dem kleinen Chamäleon noch rund 100cm nutzbare Höhe.
Der Unterboden ist mit einigen Drainagelöchern versehen und darunter habe ich Auffangschalen für überschüssiges Wasser in Ausschüben befestigt - so konnte ich die Drainageschicht aus Blähton unter dem Bodengrund recht niedrig halten.
Im Hauptterrarium sind oben wie unten Regendüsen verbaut, gegenwärtig sprühe ich aber ein bis zweimal täglich von Hand (es ist ja nicht mehr so heiß), der "Ausleger" ist erst nach der sehr heißen Sommerzeit angebracht worden und wird derzeit ebenfalls von Hand besprüht - im nächsten Sommer wird er dann ebenfalls eine Regendüse bekommen und mit an die Automatik gehängt.
Das Tierchen kam mit schätzungsweise 8,5cm gestreckter GL zu mir (ich habe damals leider zu messen versäumt) zog nach ca. 7wöchigem Aufenthalt in einem deutlich kleineren "Quarantänebecken" in das Endterrarium um.(Das Quarantänegefäß hatte allerdings auch schon einen Moosboden, da ich nur so ein vernünftiges Mikroklima in der extrem großen Sommerhitze hier schaffen konnte - ging trotzdem gut...auch wenn man den Kot suchen musste)
Seit ihrer Ankunft hier wächst die Lütte unaufhörlich - sie hat bei der letzten Messung schon stolze 10,5cm GL auf's Lineal gebracht
Gefüttert wird derzeit noch überwiegend mit "Wiesenplankton" - hier und da mal mit Vitaminen und Mineralien bestäubt. Und Die kleine Dame muss sich inzwischen auch schon mit ein bis zwei Tagen Fütterungspause pro Woche arrangieren.
Im Winter bekommt sie dann natürlich (ebenso wie alle anderen tierischen Mitbewohner) Futtertiere aus den Zuchten, die dann auch etwas regelmäßiger mit Supplementen bestäubt werden.
Vorläufig steht sie noch draußen - bei Nachttemperaturen von <5°C klingelt neben meinem Bett ein Alarm und ich schieb' sie vorsichtshalber rein. Denn auch wenn es im Herkunftsgebiet im Winter durchaus mal unter die Frostgrenze fällt, ist mir das im Terrarium zu heikel (ist mir so schon die ersten kalten Nächte sehr unheimlich gewesen...) ---Stichwort Mikroklima...
Momentan ist es zwar im Winterzimmer aufgrund des erneuten Sommereinbruchs etwas warm, was sicher nicht ideal ist - aber sie wird das für ein paar Nächte schon verkraften. Auch im Herkunftsland können da in den Übergangsjahreszeiten schon mal gehörige Temperaturschwankungen auftreten.
Wenn es dann durchgehend kalt ist, kommt sie rein und hat dann zusätzlich zu einer Grundbeleuchtung einige Stunden am Tag eine UVB-Leuchte auf dem Terrarium stehen.
Sodele, ich denke mal, das war alles Wichtige bis hierhin.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder der kleinen Maus: