Milben bei Fauchschaben

  • Art/Gattung: Madagaskar-Fauchschaben (NZ)


    Terrariengröße LxTxH: 60x40x40
    Einrichtung/Bodengrund: Torf, Korkröhren, Äste
    Luftfeuchtigkeit: ~70%
    Temperatur: 24-30°C
    Beleuchtung (genaue Bezeichnung): 15W Backofenlampe


    Ernährung: Wiesenkräuter, Obst & Gemüse, verschiedene Trockenfutter
    Verhalten: "normal"


    So, und diese seit Jahren stabile Population hat leider Milben. Die stammen eventuell aus dem benachbarten Terrarium (Archispirostreptus gigas, Riesentausendfüßler, die leben mit den Milben mutualistisch). Uns haben die Milben bisher nicht gestört und die Schaben offenbar auch nicht.


    Jetzt haben wir an einen Bekannten 10 Schaben abgegeben, und die sind alle unter schweren Zuckungen eingegangen. Er hat gemeint, das waren die Milben, die aufgrund des Umzuges besonders aggressiv waren. Zwar kann ich mir das nicht vorstellen, da wir dieses abnorme Verhalten (Zuckungen) in unserem Terrarium noch nie beobachtet haben. Aber ich verstehe natürlich den Vorbehalt, sich mit den Schaben unbekannte Milben einzuschleppen.


    Deswegen haben wir beschlossen, die Milben aus dem Fauchschabenterrarium zu entfernen.
    ABER WIE??


    Lieber Gruß, Stefan

  • die Milben können auch durch die Wiesenkräuter kommen


    die Milben verschwinden normalerweise nach einer generalreinigung
    die milben an den schaben kann man mit warmen wasser abspülen, jedenfalls bei Blaptica d. und der Totenkopfschabe
    PS: Beschreib mal wie die Milben aussehen

  • die Milben können auch durch die Wiesenkräuter kommen


    die Milben verschwinden normalerweise nach einer generalreinigung
    die milben an den schaben kann man mit warmen wasser abspülen, jedenfalls bei Blaptica d. und der Totenkopfschabe
    PS: Beschreib mal wie die Milben aussehen

    In allen anderen Terrarien, wo wir regelmäßig Wiesenkräuter füttern, sind keine Milben (Grillen, Heimchen, Kongorosenkäfer, Waldschaben, auch Bartagame und Grüner Leguan) ... ich hätte deswegen Wiesenkräuter als Quelle ausgeschlossen.
    Die Milben werde ich beschreiben, wenn ich wieder auf Arbeit bin (dort steht das Terrarium ...).


    Danke für die Tipps zur Bekämpfung, das werden wir machen ... steht nur zu befürchten, daß die Milben wieder aus dem benachbarten Archispirostreptus-Terrarium einwandern (wenns denn die sind). Müssen wohl die beiden Terrarien auseinander stellen.
    Das warme Wasser wird auch die Fauchschaben nicht belästigen ... die schwimmen richtig gut, haben kein Problem mit Wasser ...
    Generalreinigung im Schabenbecken ist immer eine häßliche Arbeit ... allein die ganzen kleinen Schaben, die man aud Borkenlöchern rauspuhlen muß ...


    Lieber Gruß und Danke für die Ratschläge,


    Stefan

  • Hallo Stefan.
    Hast du mal über den Einsatz von Raubmilben nachgedacht? Die fressen andere Milben, je nachdem, um was für Milben es sich handelt, brauchst du halt verschiedene.
    Wenn keine Nahrung mehr vorhanden ist, sterben sie dann halt. Das wäre jetzt in dem Fall die einzige Möglichkeit, die mir einfällt, die Milben zuverlässig und ganz sicher los zu werden. Gift kannst du ja in dem Fall nicht anwenden, da das dem wirt sicher auch schaden wird.
    Sieh mal z. B. hier:
    http://www.refona.nl/refona/pages/de.php
    http://www.refona.nl/refona/pages/de/dutchy-s-r.php

  • Nicht wegmachen!!! Die Milben sind spezifisch, die gehören zu den Schaben wie auch zu Diplopoden.
    Die sorgen dafür, dass der Wirt nicht von einem Pilz befallen wird. Durch abpinseln kann man sie ein wenig
    reduzieren, aber auf keinen Fall komplett davon befreien! Die Milben haben mit dem Tod der Schaben nichts zu tun.
    Viel mehr wurden die Schaben falsch gehalten. (Schlechtes Futter etc.)


    Gruß
    Jenny

    "Ich besiegte ganz alleine den Monster-Marienkäfer! "

  • Hi,


    sollte es sich aber nicht um wirtsspezifische Milben, sondern um Futtermilben handeln, versuch mal, ne gute Portion Springschwänze ins Terrarium zu schubsen. Damit hab ich meine wegbekommen. Und dass die A. gigas-Milben auf die Schaben gegangen sind, glaub ich auch nicht, eben, weil es sich um wirtsspezifische Milben handelt.


    LG Jana

  • Zitat

    Und dass die A. gigas-Milben auf die Schaben gegangen sind, glaub ich
    auch nicht, eben, weil es sich um wirtsspezifische Milben handelt.

    Doch, klappt. ;) Aber die wirtsspezifischen kann man von Futtertiermilben schon anhand der Größe
    auseinanderhalten. Wie gesagt, bei Diplopoden und bei den Fauchschaben gehören diese "größeren Milben"
    halt dazu. Musste ich damals auch erst lernen, ich hab mich auch geekelt und wollte sie wegmachen :D

    "Ich besiegte ganz alleine den Monster-Marienkäfer! "

  • Grüß Euch,


    da wird wie wild durcheinander empfohlen.
    Vielleicht sollte man mal abklären, welche Milben hier im Spiel sind, bevor man das ganze Terrarium zerreisst, andre Milben einsetzt oder gar irgendwelche Schaben (ich habe ungefähr 100) nacheinander badet (bei vielen kleinen - na viel Spaß).


    Springschwänze sind ansich eine gute Wahl - fast in jedem Terrarium. Jedoch werden sie nur überleben, wenn das Substrat nicht trocken ist, sondern eher sehr feucht - was den Schaben nicht so gut bekommt.


    Das könnte nämlich auch ein Punkt sein - wie ist denn Dein Becken eingerichtet?
    Vielleicht ist es zu feucht, vielleicht zuviel Futter. Da gibt es häufig diese kleinen, weißen Milben. Bekommt man am besten weg, wenn man das Substrat mal komplett austrocknen läßt und mit dem Futter mal ein bissi spart. Hatte ich auch immer wieder mal in vielen meinen Terrarien - eingeschleppt durch Futtertiere - wegbekommen durch austrocknen. Natürlich darf es den Tieren nicht schaden, die drin leben.


    Die Milben von den Füßern werden (soweit ich die Erfahrungen vieler Halter gelesen habe) nicht auf die Schaben gehen.
    Auch glaub ich nicht, dass die Schaben durch die Milben gestorben sind - vorallem wären dann Deine ja auch kaputt.


    Hast Du deinen Bekannten schon mal gefragt, was für Gegenstände/Futter er gegeben hat. Vielleicht war irgendwo was drauf/dran/drin, was den Schaben den Tod brachte.
    Pestizide, Schadstoffe, ... - hört sich für mich eher danach an.


    Alles Gute,
    Irina

  • Zitat

    Die Milben von den Füßern werden (soweit ich die Erfahrungen vieler Halter gelesen habe) nicht auf die Schaben gehen.

    Und ich schrieb ja schon, dass das durchaus möglich ist.
    Viele halten übrigens Faucher und Tausendfüsser zusammen;)

    "Ich besiegte ganz alleine den Monster-Marienkäfer! "

  • Nicht wegmachen!!! Die Milben sind spezifisch, die gehören zu den Schaben wie auch zu Diplopoden.
    Die sorgen dafür, dass der Wirt nicht von einem Pilz befallen wird

    Ja, das ist die Info, die ich gerne hören wollte!

  • Das könnte nämlich auch ein Punkt sein - wie ist denn Dein Becken eingerichtet?
    Vielleicht ist es zu feucht, vielleicht zuviel Futter. Da gibt es häufig diese kleinen, weißen Milben.

    Unser Becken ist super eingerichtet ... bei uns sterben ja auch keine Schaben ... ;)
    mit "kleinen, weißen Milben", die im Substrat leben, meinst Du aber nicht zufällig diese winzigen Asseln, die sich in jedem dritten Terrarium der Welt ansiedeln und als Nützlinge gelten? Unsere Milben sind auf jeden Fall nicht weiß, eher rötlich-bräunlich.

    ... glaub ich nicht, dass die Schaben durch die Milben gestorben sind - vorallem wären dann Deine ja auch kaputt.
    Hast Du deinen Bekannten schon mal gefragt, was für Gegenstände/Futter er gegeben hat. Vielleicht war irgendwo was drauf/dran/drin, was den Schaben den Tod brachte. Pestizide, Schadstoffe, ... - hört sich für mich eher danach an.

    war auch mein Verdacht. Er hatte Pinienholzstückchen als Substrat genommen ... da Nadelgehölze im Regenwald ja eher nicht vorkommt, kann es sein, daß die Regenwaldschaben mit den ätherischen Stoffen und Harzen der Nadelbäume nicht klarkommen.


    LG, Stefan

  • Hast du mal über den Einsatz von Raubmilben nachgedacht? Die fressen andere Milben, je nachdem, um was für Milben es sich handelt, brauchst du halt verschiedene.

    Diese Problematik kenn ich auch von anderen Gebieten. Alle Nützlinge wie Raubmilben o.ä. sind nur dann sinnvoll, wenn man sie irgendwo einsetzt, wo man beständig eine große Schädlingspopulation zu erwarten hat.
    In geschlossenen Systemen wie Terrarien oder Glashäusern passiert aber sehr leicht folgendes:
    Die Raubmilben fressen die Schädlinge auf bis zu einem gewissen Punkt, an dem nur noch sehr wenige Schädlinge vorhanden sind. Ab diesem Punkt bricht die Nützlingspopulation plötzlich zusammen. Meist sind dann alle Nützlinge komplett weg, und aus den wenigen verbliebenen Schädlingen wird sehr schnell wieder eine florierende Population ...
    Der Einsatz von Nützlingen ist also meist nicht zu empfehlen, wenn man den Schädlingsbefall eines "geschlossenen" Systems komplett entfernen möchte. (Ich habe einen ähnlichen Kampf mit Passionsblumen, Wollläusen und ganzen Paletten an sehr teuren Nützlingen hinter mir ... nie wieder ...)


    LG!