Welche Arten sollte man noch nachziehen?

  • Ich bin in den letzten Tagen schon zweimal gefragt worden,welche Arten
    man noch nachziehen sollte. Nachdem ja fast jeder Halter gern mal
    Jungtiere aufwachsen sehen will, Auffangstationen aber ja immer wieder Mühe haben,
    Tiere unterzubringen, die im Übermaß gezüchtet werden, finde ich,ist das
    eine berechtigte Frage.
    Welcher Tierart tut man einen Gefallen, wenn man sie vermehrt und aus welchem Grund?
    Ich werde die Frage mal auch in anderen Foren posten und bin gespannt auf die Antworten.
    Gruß Kerstin


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.



  • Es geht hier allgemein um die Terraristik.
    Natürlich gehören Wirbellose dazu.


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.



  • Genau das ist ja das Problem,weshalb ich hier diese Frage stelle.
    Aber sollte es nicht das Ziel der Terraristik sein, Tierarten zu erhalten, die es wahrscheinlich sonst bald nicht mehr geben wird?
    Leider werden aber hemmungslos Tiere vermehrt, die den Markt überschwemmen. Ich weiß wovon ich rede, besagte Bartagamen und co. landen des öfteren in unseren Becken, die wir( Mitglieder des Vereins Varan.ev) aufnehmen, weil sie -in welcher Form auch immer-entsorgt werden.
    Wir predigen dann immer wieder, bitte doch z.B. Bartagameneier oder Iguanaeier zu entsorgen und diese Tiere bitte nicht mehr zu vermehren, da wir immer große Mühe haben,die Tiere wieder in eine vernünftige Haltung zu geben.
    Nichtsdestotrotz wird es doch Arten geben, wo eine Vermehrung vernünftig ist. Sei es, um diese Tiere (innerhalb eines Projekts z.B. ) wieder auszuwildern oder um einfach die Art zu erhalten, auch wenn es vielleicht den natürlichen Lebensraum nicht mehr gibt.
    Oder ich möchte eine Art züchten, die einfach nicht so wahnsinnig produktiv ist und deshalb noch jede Menge aus der Natur entnommen werden, obwohl es sich vielleicht schon um eine schützenswerte Art handelt.
    Ich hoffe, du verstehst, worum es mir geht :-)
    Kerstin


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.



  • H!
    Mir fallen da einige Tiere ein die es zwar überall zu Kaufen gibt, aber trotzden oft Wildfänge sind. (z.B. P.imperator).
    Auch der Iguana iguana sollte privat nachgezogen werden, es gibt zwar sehr viel,e überall zu kaufen, diese sind aber endweder Wildfänge oder Farmzuchten.
    Ausserdem sollten Arten wie z.B Python molurus nachgezogen werden, weil es auf dem Markt sogut wie nur noch Bastarde gibt schwindet der Bestand von reinrassigen Tieren rapide!
    Was nätürlich noch nachgezogen werden sollte sind ganz klar sehr seltene Arten die in Freierwildbahn sogut wie verschwunden sind, egal ob durch endname aus der Natur oder durch zerstörung des Lebensraumes wie z.B. Shinisaurus crocodilurus.
    Ich komme ebenfalls zu dem Schluss das kein Tier ausgeschlossen werden kann, Private Nachzuchten werden von erfahrenden Terrarianern immer beforzugt werden, trotzdem sollten einige Arten erst Nachgezogen werden wen es Abnemer gibt!


    Grüße: Mango

    verletze nicht was du nicht töten kanst!

  • Ich finde es eher bedenklich, Iguana iguana privat nachzuziehen, es sei denn, ich habe wirklich ernsthafte Interessenten für die Jungtiere. Und selbst dann sollten die sich doch dann lieber der Tiere annehmen, die dann wieder abgegeben werden,weil sie zu groß geworden sind oder das falsche Geschlecht haben. Und das sind viele...
    Was mache ich als Iguana -Hobbyzüchter, wenn ich auf den Tieren sitzen bleibe, weil es vielleicht alles Kerle sind?
    Wieviele Leute können denn wirklich ein artgerechtes Iguana-Terrarium bieten? Da werden dann oft Kompromisse eingegangen, die dem Tier mit Sicherheit nicht gut tun.
    Gruß Kerstin


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.




  • Noch ein Wort zur Tendenz von Verbote: wenn man mittels Gesetz untersagt, sich ganz privat mit dem Tier auseinander zu setzen, wird die Verbindung vieler zur Natur noch mehr verlustig gehen. Du siehst, hat alles immer 2 Seiten und ist ganz selten schwarz oder weiß...............
    Smaragd

    Wenn die einzige Verbindung zur Natur über unsere Terrarientiere besteht, ist das aber ganz schön traurig...Es ist doch jetzt schon so, daß viele sich nur noch mit den Exoten auseinandersetzen und gar nicht mehr wissen, was es vor unserer Haustür für tolle Tiere gibt.
    Aber das mal nur am Rande.
    Mal wieder zurück zur ursprünglichen Frage. Eine Antwort kam ja schon von Mango.
    Also wir hätten schonmal hier den Shinisaurus crocodilurus. Grund: Zerstörung des Lebensraumes,oder?
    Python molurus. Grund :Nur noch Hybriden auf dem Markt.
    Iguana iguana. Grund:Kaum Nachzuchten auf dem Markt (ich bezweifel das mal,aber gut..)


    Gibt es weitere Meinungen?
    Gruß Kerstin


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  • Hallo!
    ... mir stellen sich die Haare auf, bei dem Gedanken, das hier gerade sowas wie eine Negativ/Positivliste der Arten entsteht, die "wir" nachzüchten dürfen.
    Das stinkt zu sehr nach dem Begriff "Positivliste" der schon mal vor zig Jahren für die Reptilienhaltung im Gespräch war.
    Foren sollten zur richtigen artgerechten Haltung aufklären und nicht den Gegnern unseres Hobbys durch solche Beiträge noch zusätzliche Angriffsfläche und Argumentationshilfe bieten.
    B b Harte

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Ups,das war nicht meine Absicht!
    Ich wollte eigentlich nur mal klarmachen, daß es auch andere Arten als Bartagamen und co. gibt, die es lohnt,nachzuziehen.
    Und wenn wir Haltern empfehlen, doch lieber ihre Eier in die Tonne zu hauen,als den Markt noch weiter zu überschwemmen, kommt natürlich irgendwann genau die Frage aus diesem Thread auf. Warum darf man dann da nicht drüber nachdenken und auch andere dazu anregen?
    Gruß Kerstin


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.



  • Ich möchte nochmal darauf hinweisen das es sich bei den von mir vorher genannten Tieren nur um Beispiele handellt!
    Es bringt natürlich nichts wen es Deutsche Nachzuchten des Iguana iguana gibt, aber nur Wildfänge und Farmzuchten von Händlern und Halter verkauft und gekauft werden, weil diese ein paar Euro billiger sind! Aber deshalb keine Tiere privat nachzien?
    Auch das man einige Arten erst nachzien sollte wen man bereits Abnemer hat erwähnte ich!
    Man müsste jede Species einzeln behandeln und um eine objektive Antwort zu geben!


    Im Endeffekt: Wen man bereits abnemer hat... oder die Tiere im Notfall selber versorgen kann...
    Gibt es keinen Grund diese nicht nachzuzien. Ich kaufe mir lieber ein Tier von einem Hobbyzüchter als von einer Farm oder einen Wildfang.
    Ich würde sogar lieber darauf verzichten wenn ich keine Nachzuchten bekomme!


    Gruß: Mango

    verletze nicht was du nicht töten kanst!

  • Klar, wenn man den Platz hat, die Nachzuchten notfalls zu behalten oder nur auf "Bestellung" inkubiert, ist doch alles schick. Leider denken ja nicht alle so und inkubieren erstmal alles und gucken dann, wo sie die Tiere lassen.
    Ich möchte hier keinem sagen, was er inkubieren soll und was nicht.Das muß ja jeder selber verantworten. Wo wir dann wieder bei der Verantwortung sind...
    Wie schon geschrieben,wollte ich eigentlich nur mal auf andere Arten aufmerksam machen, mit denen der Markt noch nicht so übersättigt ist.
    Und hatte gehofft,den einen oder anderen zum Nachdenken zu bringen, bevor er seine Tiere vermehrt und nachher nicht mehr weiß, wohin damit.
    Natürlich kann man nicht pauschal sagen,zieht doch jetzt mal alle Shinisaurus nach. Dann haben wir vielleicht in einiger Zeit davon genau so eine Schwemme wie heute mit den "gängigen" Tieren.
    Es wird nicht möglich sein, ein Gleichgewicht zu schaffen aber mal drüber nachdenken schadet doch nicht,oder?
    Gruß Kerstin


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.



  • Hallo


    Wenn du ernsthaft an der Arterhaltung interessiert bist und nur zu diesem Zweck Tiere zu Hause hälst wäre es am sinnvollsten wenn du dich bei einer regionalen Tierschutzorganisation anmeldest und bei Zucht- und Auswilderungsprogrammen regionaler Amphibien oder Reptilien mitmachst.
    Das züchten von irgendwelchen Exoten aus wer-weis-welchem Teil dieser Erde wird dieser Art vor Ort kaum helfen. Hauptsächliche Ursachen für die Ausrottung von Tierarten ist die Zerstörung des Lebensraumes und nicht das kommerzielle Fangen der Tiere. Das macht nur einen kleinen Teil aus der bei den wenigsten Arten eine Ausrottung verursacht.


    So etwas wurde ja bereits erfolgreich durch euren Verein durchgeführt.


    http://www.varan-ev.de/infos_aktivitaeten_natrix.php


    Artenschutz und Erhaltung sollte in erster Linie immer vor der eigenen Haustür anfangen.


    Gruß Marcel

  • Danke Marcel!
    Auf eine solche Antwort habe ich gewartet :-)
    Nun hat aber nicht jeder die Möglichkeit, an solchen Projekten teil zu nehmen und möchte eben gern Exoten halten und dann irgendwann sicherlich auch vermehren.


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.



  • Moin moin,


    ich dachte mir schon beim Titel das es hier wieder einige gute argumente und tips geben wird,
    das man mit der Nachzucht von seltenen Exoten nicht den Artenerhalt in der Natur sichern kann, ist glaube ich den meisten bewusst die sich mit
    dem Thema auseinander setzten! Dennoch finde ich es nicht falsch den bestand in den Terrarien zu erhalten!
    Die Artenschutz, oder Auswilderungs projekte vor der Haustür zu unterstützen, trägt denke ich mal die größten früchte, da man sich auch nachhaltig
    damit beschäftigt und am Ball bleibt!
    Die Idee die hinter diesem Thread steckt finde ich aber in jedem falle gut und sehe NICHTS falsches darin
    hier wird ja niemandem gesagt Züchte nur noch Tier xy... und den rest, verbanne aus deinen Becken!
    Ich denke es kann vielen neueinsteigern die sich zwar mit der Terraristik beschäftigen, für die es aber, "nur" ein Hobby ist und nicht Lebensinhalt ist,
    helfen zu wissen, dass man Bartagame, usw. schwer bis garnicht unterbringen kann!
    Ich muss sagen ich spreche aus erfahrung, habe dieses Jahr Phelsuma Grandis Nachgezüchtet, aus dem grund das ich die Tiere aufwachsen und gedeien sehen wollte!
    Allerdings habe ich auch die möglichkeit die gezüchtete art unterzubringen....das bedeutete aber auch das ich 6 neue Terrarien bauen musste und wahrscheinlich bald die zweiten erbauten becken wieder durch größere ersetzen muss!
    Ich will nicht daran denken wie dies bei Leuten aussieht die schon das ELternterrarium nicht groß genug und nicht "Artgerecht" einrichten und einrichten können!
    Fakt ist es wird noch dauer bis ich die 3 Tier ordentlich unterbringen kann!
    Wie viele Leute diesen Beitrag hier dann nutzen ist wiederum fraglich, aber wenn von 10 leuten 2 einsehen das es vieleicht besser ist seinen Lieben mit den gegebenen mitteln ein möglichst gutes leben zu ermöglichen, anstatt noch Platz und zeit für Nachzuchten zu verbrassen die schwer unter zu bringen sind!
    Dies trifft Teilweiße auf selltenere Tiere nicht zu!


    Ich könnte noch weiter..weiter und weiter schreiben.........


    Mfg David

    Phelsuma Grandis 1.1.noch 3 abzugeben
    Lygodactylus Kimhowelli 1.1
    Lygodactylus Picturatus 1.1.
    Katzen 1.1
    [color=#009900]Bald Camaeleo calyptratus