Philippinicum Eier auf Regenwalderde

  • Hallo ihr Lieben,


    vorgestern hat sich mein Philippinicum Weibchen das letzte Mal gehäutet und wird nun wohl demnächst auch Eier abwerfen (das Männchen ist schon länger adult und musste sich einige Woche gedulden …). Ich habe beim Kauf der Blätter und des Terrariums direkt auf Anraten des Verkäufers Regenwalderde und weiße Asseln gekauft. Er meinte zu mir, es sei sehr unwahrscheinlich, dass die Eier der Blätter auf diesem Boden ausschlüpfen können. Kann das hier jemand bestätigen?

    Ich hatte gerade erst Probleme mit ausuferndem Nachwuchs bei meinen Stabis, und möchte diese Situation vermeiden.


    Sind die Eier tatsächlich so fragil, dass sie tatsächlich nur auf Papier und Co mit regelmäßiger Besprühung schlüpfen?


    Danke und LG

    Mario

  • Hallo Mario,

    ganz konkret auf die Phyllium philippinicum einzugehen steht mir nicht zu:

    Halte meinen erste Generation P. giganteum. Konnte deren Heranwachsen nicht abwarten, und habe nun im separaten Behälter zugekaufte Eier inkubiert.

    Die Gigas brauchen es noch etwas wärmer & feuchter als deine, und ich habe die zugekauften Eier auf Kokossubstrat umgebettet, da die Papiertücher zuvor zu schnell austrockneten, und ich hätte echt 2x täglich kräftig sprühen müssen. Nun komme ich nach dem Aufquellenlassen einige Tage perfekt aus, und sprühe dann 1x am Tag mäßig nach.

    Du möchtest zahlreiches Schlüpfen verhindern, wenn ich richtig verstehe?

    Welcher Bodengrund hat denn bei deinen Stabschrecken zuvor das vermehrte Schlüpfen bedingt, oder welche Parameter noch, deiner Einschätzung nach

    (zB. Raumtemperatur, Zusatzbeleuchtung, Belüftung, Feuchtigkeit) ?

    Kann dir über mein Konzept gerne weitere Auskunft erteilen, damit du deines abgleichen/ besser einordnen kannst. Denke zusätzlich zur Feuchtigkeit ist das Parameter der Temperatur wichtig bei der Inkubation: Ist dein Bodensubstrat zu hoch & wenig locker, wie bei einer dichten Erdschicht zu erwarten, und kommt die Wärmezufuhr zudem von unten, kannst du wohl eher von einer geringen Schlupfrate ausgehen.

    Gutes Gelingen, Nina

  • Hey Nina,


    danke für deine ausführliche Antwort. Genau, ich möchte verhindern, dass ich dann in 3 Monaten plötzlich 50 Nymphen habe, wie es mir mit den Stabis passiert ist.


    Als Boden habe ich Regenwald-Erde, die ich einfach so fertig im Terraristik-Laden gekauft habe. Das Terrarium ist 30x30 und 60 hoch. Die Erde ist ungefähr 5–7 cm hoch aufgefüllt. Wärmezufuhr habe ich kein, bei mir in der Wohnung ist es immer sehr warm, da die Heizungsstäbe des ganzen Hauses hier durchgehen und ich direkt über unserer Zentralheizung wohne (Erdgeschoss). Ich sprühe meistens morgens einmal kurz rein und abends etwas genauer; da befeuchte ich die Wände an und sprühe auch vereinzelt auf die Brombeerblätter drauf. In der Erde habe ich zusätzlich noch weiße Asseln.


    Ich denke die Stabis hatten einfach sehr anspruchslose Eier. Die sind wirklich geschlüpft wie sonst was.


    Reicht das für eine Ferneinschätzung deinerseits?


    Vielen Dank und LG

    Mario

  • Hi Mario.

    Nun, dank deiner ausführlichen Lagebeschreibung im Gegenzug ist klar, dein Raum bringt die Waerme mit sich. Der Bodengrund bringt wirkt also nicht als Isolationsschicht dagegen. Deine Räume sind überdurchschnittlich temperiert: Bei vielen Stabis reichen schon normale Zimmertemperatur und ca. 70% Luftfeuchte aus, um reichlich Nachwuchs hervorzubringen! Konnte ich mittlerweile nachlesen. Und du hattest Recht in diesem Punkt.


    Regenwalderde speichert immernoch gut die eingebrachte Feuchtigkeit, so dass eine Inkubation im jetzigen Fall durchaus gelingen kann. Wenn du Nymphen und Eier in einer gemeinsamen Behausung heranziehst, macht der Putztrupp Sinn, denn die Ausscheidungen lassen sonst Schimmel entstehen. Springschwaenze räumen allerdings noch zusätzlich hinter den Weißen Asseln auf...

    Kokosquellhumus ist als Wasserspeicher meiner Erfahrung nach geeigneter. Du gehst also diesbezüglich schon den Mittelweg. Doch muss ich deswegen häufiger säubern, und kann keine Bodenpolizei einsetzen, da die Asseln das Kokossubstrat anscheinend nicht vertragen. Halte Nymphen und Eier aus Hygienegruenden daher getrennt!

    Ich glaube schon, dass du Schluepflinge zu erwarten hast, aber wohl von Natur aus etwas weniger als bei den Stabis.

    Meine Gigas werden sich parthogenetisch fortpflanzen, anders als bei deinen P. philippinicum sollten meine Larven dabei weniger zahlreich als auch vermindert robust schlüpfen. Meine Ausbeute wird also noch geringer ausfallen, als deine.

    Gutes, übersichtliches Gelingen weiterhin,

    *N*

  • Hey Nina,


    erneut vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Das hat mir auf jeden Fall weitergeholfen :-)

    Ich denke ich lasse es auf mich zukommen. Mit den Phyllis habe ich auch kein Problem, auch in großer Zahl. DIe Stabis waren mir dann doch einen Ticken zu groß und etwas gruselig (war ein Geschenk meiner Eltern an mich). Sollte ich doch super viele Nymphen bekommen, werde ich diese ja sicher besser los auf ebay kleinanzeigen und co als die Stabis.

    Dir viel Erfolg mit deinen Gigas!


    Liebe Grüße

    Mario