Der Neuling mit Fragen rund um die Gottesanbeterin + Terrarium

  • Grüß euch!


    Nach dem ich nun stolzer Wellensittichhalter, Katzenhalter, Fisch und Garnelenhalter war. Möchte ich gern in die Welt der Insekten treten und einer Gottesanbeterin ein neues, möglich naturgerechtes zu Hause bieten.


    Wie ihr euch sicher denken könnt, bin ich sehr neu in Insektenwelt, lese mich jedoch gerade aber viel einl. Gern wollte ich mit einer kleinen "Anfänger Gottesanbeterin beginnen", der Hymenopus coronatus, sprich Orchideenmantis.


    Nun meine Frage:
    Ich habe noch ein Aquarium 30 x 30 x 20 cm (l+b+t) von meinem letzten Garnelenbesatz übrig, wäre dies in der Benutzung zu empfehlen? Habe gelesen das die Luftfeuchtigkeit relativ hoch sein muss, bis zu 90% in der Nacht. Gern beschlägt ja da die Scheibe und man muss für eine Zirkulation sorgen. Was meint ihr dazu?


    Des weiteren die Frage, ich habe mir überlegt Rasen als Untergrund zu nehmen und ihn öfters zu tränken, um damit die Luftfeuchtigkeit relativ hoch zu halten, würde dies so funktionieren?


    Als Gestaltung dachte ich an eine Styroporwand die ich mit Beton oder Gips bestreichen würde um eine schön realistische Rückwand zu haben. Verschiedene Pflanzen und Quer gelegt Äste sollen einen möglich natürlichen Lebensraum schaffen. Hab mir da schon ein paar Bilder herunter geladen um ein gutes Vorbild zu haben, in welchem Umfeld sie lebt. Würde das so hin hauen?


    Des weiteren, ich habe bisher noch nichts gelesen über Wasserstellen, würden die auch gebraucht werden? Denke da so an einen Miniteich.


    Hoffe ihr könnt mir bei den Anfangsfragen ein wenig weiter helfen!


    Vielen Dank schon einmal. :)

  • Servus,


    Hymenopus coronatus ist aber nicht wirklich eine Anfängerart. In einem Aquarium ist das erst recht nichts. Für eine hohe Luftfeuchtigkeit ist das zwar ganz nett, aber eine stehende Luft schadet am Ende dem Tier. Wenn, dann muss der Großteil des Deckels aus Gaze bestehen. Eine hohe Luftfeuchtigkeit erreicht man auch, indem man abends kurz Sprüht. Die Wassertropfen dienen dann auch, neben der Nahrung, als Wasserquelle. In einem Miniteich würde sie im schlechtesten Falle ersaufen, im besten Falle einen Bogen darum machen.


    Das Substrat kann frei gewählt werden, feuchte Erde tut es, ein paar Pflanzen sind auch nicht verkehrt. Ob Rasen im Aquarium/Terrarium wächst und das auf so kleiner Fläche... Naja ich weiß nicht. Kann dann auch sein dass er das ganze Terrarium zu wuchert und das Tier keinen Bewegungsraum mehr hat. Würde ich lassen. Als Rückwand würde ich eher eine Naturkorkrückwand empfehlen. Schau mal bei den einschlägigen Händlern nach, da gibt es schöne Baumrinden Imitate. Äste und Pflanzen sind immer eine gute Idee bei Mantiden, allerdings musst du auch darauf achten, dass das Tier genügend Freiraum hat um sich zu häuten. Dies machen sie Kopfüber und hängen dann, bis das Exoskelett ausgehärtet ist auch so an der alten Haut. An sich lässt sich das alles realisieren, jedoch ist es immer problematisch wenn von oben eingegriffen werden muss und die Bepflanzung übertrieben wird.


    Gruß

  • Wie währe es mit Hierodula membranacea oder Phyllocrania paradoxa?


    H. membranacea wir beindruckend groß und kann sogar mit erwachsenen Waldschaben gefüttert werden.
    Ausserdem ist sie sehr robust und kann wohl auch frei auf einer Zimmerpflanze gehalten werden, hatte meine damals aber trotzdem in einem Terrarium mit den Maßen (LxBxH) 30x30x40.
    Zur Beleuchtung hatte ich erst eine normale 60 Watt Glühbirne und nach dem Umzug dann einen 50 Watt Spot der das Terri auf angenehme 25 Grad erwärmt hat.


    Phyllocrania Paradoxa wiederum bleibt etwas kleiner (ca. 5 cm) ist aber sehr ansehnlich, da ich Aussehen sehr stark an ein totes Blatt erinnert, wodurch sie sehr gut getarnt ist.
    Bei P. Paradoxa ist die innerartliche Aggressivität eher gering ausgebildet, weshalb man sie (bei ausreichendem Futterangebot) auch in Gruppen pflegen kann.
    Ich hielt 3 Weibchen zusammen im selben 30x30x40 Terri nachdem meine H. membranacea verstorben war.
    Da P. paradox auf Fluginsekten spezialisiert ist kann man sie recht gut mit Schweißfliegen füttern.



    Würde aber etwas mehr zu H. membanacea raten, da die Fütterung einfach etwas angenehmer ist. Eine einzelne Schabe oder Heuschrecke ist halt einfacher zu handhaben als 20 Fliegen, beides ist aber ohne Probleme machbar. Schweißfliegen kann man auch super wieder einfangen