Hallo Marcel123,
das sollte ja auch kein Freifahrschein zum allgemeinen Rumräubern in der Natur sein.
Klar gibt es auch geschützte Arten auf normalen Wiesen.
Ich wollt damit nur ausfrücken dass, wenn Wiesenplankton gefangen wird, denn bitte NICHT in einem NSG oder LSG, das versteht sich ja hoffentlich von selbst.
Aber auf einer "normalen" Fettwiese, wie sie in den meisten Regionen häufig vorkommt, wirst du meines Erachtens kaum geschützte Atren finden.
Ich bin mal davon ausgegangen dass nicht jeder, der ein wenig Wiesenplankton entnehmen geht auch gleich zwei verschiedenen Kescher mitschleift.
Mit nem Streifkescher ist man meines erachtens zu langsam um Schmetterlinge und Libellen zu erwischen, mit nem Flugkscher würde ich zumindest nicht durch höheres Gras oder Doldenblütler oder Hecken durch, der ist danach sehr schnell kaputt.
Also bleibt der Handfang. Will sagen: ich sammle das was ich per Hand erwischen kann.
Auch da fallen Libellen und Schmetterlinge schnell raus.
Was man dann häufig fangen wird sind:
Kurzfühlerschrecken ->meistens nicht geschützt und wenn dann auf Magerrasen/Kalkmagerrasen (Dornschrecken und Ödlandschrecken, was dann wiederum LSG oder NSG wäre.
Langfühlerschrecken und Grillen ->meist nicht geschützt und wenn, dann aud Magerrasen/Kalkmagerrasen (LSG oder NSG)
Blütenbesucher und Bewohner ->Spinnen, blütenbesuchende Käfer, Biene
Wanzen und Zikaden ->Fast alle häufig wenn sie auf einer Fettwiese anzutreffen sind.
Einige Käfer sind geschützt, ja aber nicht die meisten die sich dort tummeln. Ein größerer geschützter Käfer der mir spontan einfällt ist der Goldglänzende Rosenkäfer (Cetonia aurata), aber ob der sich mit dem Panzer gut als Nahrung eignet, ich weis nicht.
Bienen stehen alle samt auf der List, auch richtig, aber ich tu mich schwer Bienen mit der Hand zu fangen. Bei der normalen Honigbiene (Apis mellifica) handelt es sich ja meist um Arbeiterinnen. Damit schadest du dem Stock ansich nicht wirklich wenn da 5 fehlen sollten. Ob ich giftige Tiere dem Gecko geben würde, eher nicht. Keine Ahnung wie der auf einen Stich ins Maul reagiert. Dann lieber ein paar dicke Fliegen.
Bei den Spinnen: gut ok, da kenne ich nur die gschützten Kreuzspinnenarten. Da geb ich zu, dass da Lücken sind.
Wenn man also halbwegs mit offenen Augen durch die Wiese geht und das an Tieren nimmt, was dort häufig zu sehen ist, sehe ich da nicht so das riesige Problem.
Selbst wenn man es darauf anlegen würde alle Tiere von einer Wiese abzusammeln würde das per Hand nicht reichen um eine Insektenpopulation komplett auszulöschen (Bitte jetzt nicht Falsch verstehen, ich habe sowas nicht vor, ganz im Gegenteil).
Das eigentliche Problem ist, dass es immer weniger Lebensraum für die Tiere gibt und die Umgebungsparameter nicht mehr stimmen. Und daran sind wir alle ein bisschen Schuld.
Marcel
:
Freut mich dass sich jemand überhaupt Gedanken um Insekten macht. Nur all zu viele Leute tramplen auf den Teiren im wahrsten Sinne des Wortes herum, ohne zu kapieren dass ohne Insekten das Ökosystem komplett kaputt wäre.
Gruß Andreas