Acrantophis dumerili

  • Hallo zusammen,


    ich möchte euch hier die Art "Acrantophis dumerili" auch südliche Madagaskarboa näher erläutern und ihr Verhalten sowie ihre Haltungsbedingungen.



    Die südliche Madagaskarboa kommt auf der zweitgrößten Insel der Welt -Madagaskar- vor. Sie lebt im Dickicht und vertraut auf das Zusammenspiel ihrer Färbung und Zeichnung, die im Blätterdach des Bodens sie fast unsichtbar erscheinen lässt.


    Die Acrantophis dumerili lebt sehr gern eingegraben, zumindest kann ich das von meinen Tiere behaupten, denn sobald sie in ihr Übergangsterrarium gesetzt wurden, was schon zu 5-10 Zentimeter mit ReptiBark als Bodengrund bedeckt war, waren sie innerhalb von 1 Minute im selbigen verschwunden. Auch andere Halter berichten von diesem Phänomen.


    Dies hat nicht nur den Instikt des Versteckens, sondern lockt diese Art auch so ihre Beute an, was mir bisher nur bei Giftschlangen bekannt war. Die Tiere sind bis auf den vorderen Teil des Kopfes und einem kleinen Teil des Ende ihres Schwanzes, der übrigens genau neben den Kopf gelegt wird eingegraben. Der Schwanz dient also als Köder.


    Die Haltungsbedingungen der südlichen Madagaskarboa werden laut Literatur, die es leider nicht in Büchern gibt (außer einem Bericht in der Draco Nr. 19), jedoch im Internet von Züchtern, werden bei einer Tagestemperatur von 28-30° C angegeben. Die Luftfeuchtigkeit sollte um die 70 % betragen.


    Von den Haltungsansprüchen weicht sie also der Art Boa constrictor nicht weit ab.


    Vom Verhalten kann man sagen, dass es keine Kuschelboa im eigentlichen Sinn ist, wie sie leider immer beschrieben wird.


    Die Tiere werden ungern angefasst oder aus dem Terrarium geholt. Im Gegensatz zu Boa constrictor constrictor und imperator, die großartig keine Fluchtversuche später mehr machen, reagieren die mir bekannten dumerilis anderst.


    Meine Tiere flüchten sofort nach unten in den Bodengrund, sobald der Deckel aufgeht. Von Freunden, die diese Unterart halten und deren Tiere schon ausgewachsen sind, ist mir das Verhalten auch bekannt. Diese flüchten allerdings durch das ganze Terrarium und legen dabei trotz ihrer Größe ein enormes Tempo an den Tag.


    Angegeben ist die Endlänge einer Acrantophis dumerili mit 140cm-160cm. Diese Angaben stammen von gesichteten Tieren auf Madagaskar.


    Es gibt jedoch viele unterschiedliche Berichte über die Länge einer adulten Acrantophis dumerili. Man kann hier leider nicht genau sagen, ob es verschiedene Lokalformen oder Varianten gibt oder ob einfach die Elterntiere zu großer Acrantophis dumerili mit der Acrantophis madagascariensis gekreuzt wurden. (die bis zu 2,40m lang werden kann)


    Ich kenne die Eltern meiner Tiere, und die weisen eine Endlänge von 140-150 Zentimeter auf. An Hand der Größe meiner Nachzuchten kann man erkennen, dass diese Tiere auch nicht mehr als 150cm groß werden, da sie zum Schlupf eine Größe von etwa 20 cm hatten.


    Das Endterrarium sollte im Gegensatz zu dem Mindestanforderungen schon geräumiger sein, da diese Art sehr aktiv ist. Vor allem in der Nacht benötigt sie etwas mehr Platz für ihre Streifzüge. Das Endterrarium für meine 2 Tiere unbekannten Geschlechts wird die Maße 150cm x 80cm x 70cm (LxTxH) haben. Diese Tiere mögen auch gerne eine Ablagefläche, die 1/3 der Grundfläche ausmacht. (also bei mir dann 150cm x 25cm)


    Wenn ihr noch weitere Fragen zu dieser Art habt, oder ich was vergessen haben sollte, dann schreibt einfach drauf los.



    Liebe Grüße,


    Rene :)

  • Hallo ich bin auch ein großer fan von der südlichen Madagaskarboa und ich hätte eine frage zum Artenschutz. Kann es sien das diese Art zu den Liste 1 Tieren zählt und ich dafür eine Cites brauche???
    Ich kenne einen sehr guten Artikel in der Reptilia Nr. 1 zu dieser Art, doch die angegebene Endgröße besagt das diese Tiere über 2 meter lang werden ?(
    naja ich wünsche dir noch viel Spaß mit deinen Tieren
    mfg
    bibsi
    Ps: mich würden einpaar Fotos interessieren wenn du welche hast^^

  • Hi, ich habe auch gehört das diese tier locker die 2m Grenze sprengen.


    Auserdem hätte ich noch ein Frage zur Ablagefläche. Meinst du ein Bretgt das über dem Boden ins Terra montiert wrd? Weil wenn ja, wie machst du das mit der Beleuchtung darunter?

  • dumerilis gebaeren lebend, da schluepft nichts ;)


    also tiere,l die die 2m marke sprengen halte ich fuer ein geruecht. evtl a. m. anstatt a.d.? ;)

  • a. dumerilli gebären nicht lebend, sie brüten die eier im inneren ihres körpers aus und ich denke dass diese art meistens nur bei 1.80 1.90 aufhört zu wachsen hab zumindest bisher noch keine größere in der terrarienhaltung gesehen, aber es kann immer mal passieren, dass das ein oder andere tier etwas größer wird

    Wir haben gelernt,wie die Vögel zu fliegen,

    wie die Fische zu schwimmen;

    doch wir haben die einfache Kunst verlernt,

    wie Brüder zu leben.


    Dr. Martin Luther King


    Mit freundlichen Grüßen Marc

  • Hallö


    Zitat

    Original von Levent
    a. dumerilli gebären nicht lebend, sie brüten die eier im inneren ihres körpers aus


    Das nennt sich dann Ovoviviparie (lat. Ei-Lebend-geboren), Eilebendgebärend.
    Boa constrictor spp. hält es genauso.


    Im gewissen Sinne, sind sie schon lebendgebärend, da die Jungtiere kurz vor dem Wurf oder kurz darauf aus den Eihüllen schlüpfen.



    Gruß


    Michi

  • Hallo zusammen,


    entschuldigt bitte die späte Antwort. :2845:


    Es scheint wohl keine Seltenheit zu sein, dass Acrantophis dumerili tatsächlich deutlich kleiner als 2m bleibt.


    Habe von sehr vielen Haltern gerhört, dass ihre Tiere 120-160cm messen.


    Meine Tiere sind von Mitte 2005 und haben jetzt eine Größe von gerade mal 80-90cm. Ich messe aber mal das größte Weibchen, sobald sie aus der Haut ist.


    Hoffe natürlich, dass da noch nen bissl mehr kommt, aber das Wachstum lässt wirklich sehr zu wünschen übrig. Gefüttert werden sie wöchentlich mit Rattenspringer (doppelte adulte Mausgröße).


    Zur Frage bezüglich Beleuchtung unter der Ablage:


    Es muss nicht sein, dass sich darunter eine Beleuchtung befindet. So können sich die Tiere auch dunklere Stellen im Terrarium suchen. ;)



    Meine Tiere entwickelten sich inzwischen zu absolut inaktiven, im Bodengrund lebenden Tieren. Selten, dass man mal in der Nacht einen Streifzug eines Tieres beobachten darf.


    Weiterhin sind die Tiere, bis auf den Kopf, nur eingegraben. Ich füttere alle Tiere getrennt in Boxen. Das letzte Tier verbleibt ab und zu im Terrarium zu Fütterung. Nach der Witterung der Beute, kommt die Madagaskarboa in einem Tempo aus dem Bodengrund geschossen, dass man leicht erschrickt. ;)



    Nach mehreren Versuchen, wie man die Tiere am ruhigsten aus dem Terrarium nimmt, habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich der Haken nur bedingt eignet. Da man nur den Kopf und höchstens etwas Halsansatz sieht, fixiert man die Tiere ruhig hinter dem Kopf und nimmt sie dann aus dem Terrarium. So versuchen sie nicht zu fliehen und werden nur bedingt bis kaum gestresst.


    Bis jetzt leben alle 3 Tiere (1,2) in einem 120cm x 70cm x 70cm Terrarium und werden im Laufe des Jahres in ein 160cm x 70cm x 60cm Terrarium überführt.



    Wenn noch Fragen sind, einfach drauf los. ;)



    Liebe Grüße,


    Rene :)

  • Ok ich hoffe Mal, dass dieses Forum noch aktiv ist, denn ich habe noch eine Frage:
    Und zwar würde mich intressieren, ob die A.Dumereli Grubenorgane hat, angeblich ist sie ja sehr eng mit den Abgottschlangen verwand, welche meines Wissens nach über solche Organe verfügen, bei Fotos von A.Dumerili konnte ich jedoch noch keine Entdecken, und der einzige Hinweis, dass sie welche haben gibt ein Eintrag auf einer eher unseriös wirkenden amerikanichen webside...


    Danke für die Antwort im Vorraus
    Julien