Vergesellschaftung von Färberfrosch &' Geckoart

  • Was halten die Erfahrenen von euch davon?

    Auch ohne das Terrarium und die tatsächliche Konstellation vergesellschafteter Tiere zu kennen: gar nichts!


    Man muß aber differenzieren, leider. Solche Anlagen in Zoos sind wohl gewöhnlich um ein vielfaches größer, als es in den meisten Privathaushalten je möglich wäre. In Zoos geht es ganz klar darum, zahlenden Besuchern auf begrenztem Raum möglichst viel zu bieten. Also kein Vergleich zu dem, was 90% der Vergesellschaftungsbefürworter privat tun. Gut ist es deswegen aber noch lange nicht.

  • Da muss ich Erdbähr Recht geben.

    Hab sogar schon Zoos gesehen wo die Felsenleguane mit einer Klapperschlange vergesellschafteten.

    Ich persönlich finde auch nur dann vergesellschaften wenn man Erfahrung mit beiden Spezies hat.

  • Gestern habe ich noch von Vergesellschaftung in Zusammenhang mit der selben Art gelesen (Vergesellschaftung von grünem Leguan). Dabei ging es darum, ein Iguana Männchen mit Weibchen zu vergesellschaften. Dies sollte meiner Meinung nach anders betrachtet werden. Aber auch hierbei kann es zu diversen Problemen kommen, weshalb ich es nochmal ansprechen wollte.


    Interessant finde ich, wie häufig nach Vergesellschaftung gefragt wird: Suche nach: Vergesellschaftung


    Dabei ist mir folgendes Thema in die Hände gefallen, bei dem meiner Meinung nach die Frage nach einem Nutzen für das Tier ebenfalls nicht eindeutig geklärt werden konnte: Dauerthema Vergesellschaftung


    Scheinbar gibt es zwei Fronten bei diesem Thema. Ich persönlich bin kein Fan von pauschal Verurteilungen und finde es schade, wenn Befürworter sich angegriffen fühlen oder die Oposition eine pauschale Position vertritt um eine bestimmte Gruppe (unerfahrene Halter und Einsteiger) davon abhalten zu wollen. In diversen Beiträgen ist ja nun geschrieben worden, dass eine Vergesellschaftung von verschiedenen Arten funktionieren kann, aber Anfängern davon abzuraten ist. Somit scheinen sich ja zumindest in diesem Punkt beide Seiten einig zu sein.


    Interessant, dass in dem von mir verlinken Thema ein Anfänger von 'Empfehlung der IG' spricht. Scheinbar wird das Thema der IG hier völlig falsch interpretiert, bzw. die Einleitung ignoriert. Von daher finde ich die erneute Fragestellung nach einem Nutzen für das Tier so entscheidend. - Die erste Überlegung bei der Planung des Hobbys sollte ja dem Wohl des Tiers gelten. Trägt eine Frage, wie die Vergesellschaftung mit anderen Arten, nicht zum Wohl des Tiers bei, könnte man dies ja erstmal unbeachtet lassen und sich statt dessen um die tausend anderen Fragen kümmern die bei einer artgerechten Haltung berücksichtigt werden sollten.


    Ich habe ernsthaft den Verdacht, dass der Hinweis - Nur für erfahrene Halter geeignet - ein Ansporn für Neueinsteiger sein kann, sich für dieses Thema zu interessieren. Geht es doch vielen meiner Meinung nach darum, in jedem der Beste sein zu wollen und nicht als Anfänger beiseite geschoben zu werden. Sollte es dann nicht eher - Wenn es dem Wohl des Tieres und einer artgerechten Haltung entgegen kommt - lauten?

  • Der Hinweis "nur für erfahrene Halter" bezieht sich meiner Meinung nach hauptsächlich auf die Erfahrung mit den jeweiligen Arten in Einzelhaltung, die grundsätzlich vorhanden sein sollte, aber nur selten ist. Wenn jemand ernsthaftes Interesse an einer Vergesellschaftung hat, und bestimmte Hinweise als Ansporn zur Informationsbeschaffung betrachtet und diese dann auch primär als Ziel verfolgt, wäre das toll. Sowas kann man unterstützen. Die Art Frage, die in der Praxis dann in den allermeisten Fällen gestellt wird, muß nicht unterstützt werden, da reicht oft ein simples "geht nicht, lass es". Wie der jeweilige Fragesteller das auffasst und was er dann damit anfängt, kann hier im Forum eh niemand kontrollieren.


    Vergesellschaftung unterschiedlicher Arten IST möglich. Nur eben nicht so, wie die meisten Fragenden sich das offenbar vorstellen. Mit der nötigen Erfahrung kann man sich die Grundlagen für solche Projekte selbst erarbeiten, ohne in Foren fragen zu müssen, und es dann einfach in die Tat umsetzen. Wenn man nach potentiell zu vergesellschaftenden Arten fragen muß, fehlt bereits jede Grundlage.

  • Also Ich bin mit meinen Ansätzen zu dem Thema eigentlich recht nah bei denen von gekkie.


    Stelle mir auch die Frage was "schlechter" für die Tiere ist, ob es jetzt eine gewisse Reizarmut ist oder vlt der gewisse Stress der durch das zusammenleben mit einem anderen Tier entsteht. Es geht mir hierbei auch nicht darum zu vermenschlichen oder von Langeweile zu sprechen allerdings bin Ich schon der Meinung das Reptilien doch mehr sind und mehr können als nur auf Aktionen zu Reagieren. Allgemein hin gelten Reptilien ja als eher "dumm" doch es gibt in den letzten Jahren doch einige Studien und Experimente zu diesem Thema die zeigen das gerade auch Echsen durchaus in der Lage sind gezielt Problemlösungen zu finden und sich auch zu merken.

    Ich kann auch z.B. selbst bei meiner Geckodame feststellen das sie eine gewisse "Personenbindung" aufbaut und auch auf unterschiedliche Personen unterschiedlich reagiert und wohl auch imstande ist sich die Personen zu merken.

    Insofern kann ich mir schon vorstellen, das sich eine gewisse "Beschäftigung" oder eben das "bereitstellen von weiteren Reizen" durch eine Vergesellschaftung, Positiv auf die Tiere auswirken kann. Natürlich unter den richtigen Voraussetzungen.

  • Hi


    das ist ein echt schwieriges Thema. Ich werde demnächst z.B. mit Dendrobaten anfangen und bin auch da am überlegen, ob ich mir ein größeres Schaubecken zulege, welches dann auch was höher ist (habe ein Exo Terra 90x45x90cm angeboten bekommen) und dann die Fröschlein mit Südamerikanischen Zwerggeckos (Gonatodes) zu vergesellschaften. In den kleineren Becken (werden alles Exo Terra 60x45cm) würde ich so was aber nicht machen.


    Es ist heikel. Nehmen wir mal die Aquaristik, da wird das schon seit Ewigkeiten praktiziert, auch ich halte mehrere Arten zusammen im Becken (wie wahrscheinlich 90% der Aquarianer). Zum einen um eine möglichst naturnahe Optik zu erzielen (begrenzt sich bei mir auf Amazonasgebiet) zum anderen heißt es immer, dass die Fische dadurch gesünder sind. Ich habe das mal mit meinem Guppyzuchtbecken verglichen welches ich jetzt seit 7 Monaten betreibe, während die Guppys ständig krank sind (sind nur Guppys drinne!) hatte ich bis jetzt erst einmal Probleme im großen Becken (steht seit 5 Jahren) und das auch nur aufgrund einer biogenen Entkalkung.


    Theoretisch steigert der Druck durch eine andere Art schon das Immunsystem (könnt ich mir vorstellen durch den positiven Streß), ausserdem haben die Tiere dann wesentlich mehr Reize als in einem Artbecken.


    Ein konkretes Pro gibt es trotzdem nicht. Warum ich das tun möchte? Ganz einfach, aus dem einfachen Grund, weswegen ich das auch im Aquarium betreibe! Trotzdem wird für die Geckos ein Notfallbecken bereit stehen. Von einer Dokumentation im Forum werde ich auch absehen! Aus dem einfachen Grund, dass es sonst nur wieder Stunk gibt, worauf ich dankbar verzichten kann.


    Es ist echt ein heikles Thema, welches wenn dann nur mit viel Erfahrung und mit viel beobachtungszeit betrieben werden sollte. Einsteigern würde ich da komplett von abraten!

    Suche:

    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Meine Fische in Artbecken waren weder gesünder noch anfälliger für Krankheiten, als es bei wilden Vergesellschaftungen bei Freunden und Bekannten der Fall war. Voraussetzung natürlich, daß man gesunde Fische einsetzt und die Haltung grundsätzlich passt.

    Ausserdem: wo man bei Reptilienhaltung sehr oft ruhigen Gewissens von "Einzelgängern" sprechen kann, ist das bei Fischen deutlich seltener der Fall. Natürlich gibt es auch da Ausnahmen, pauschale Vergleiche sollte man da aber besser nicht anstellen.


    "Naturnahe Optik" mag ein persönliches Kriterium sein, das hat aber nichts mit dem zu tun, was die meisten Aquarianer betreiben. Gleiches gilt für die Terraristik. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, was "naturnah" an einer Vergesellschaftung auf engstem Raum sein soll.

  • Leider haben die meisten Aquarianer eine reine Sammelwut, wie wahrscheinlich auch etliche Terrarianer die Vergesellschaften wollen, da geb ich dir auch recht. Und ich bin nach wie vor der Meinung, es sollte den Spezialisten vorbehalten sein.


    Ich selbst würde es nie machen, wenn ich nicht längerfristig daheim wäre. Sobald ich nach meinem Elternurlaub wieder arbeiten gehe, ist mein Mann ein Jahr zuhause, also ist immer jemand da der Erfahrung hat und die Tiere beobachten kann.


    Martin

    leider artet es mir doch zu oft aus.

    Suche:

    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Da gebe ich dir vollkommen recht Helena.


    Die Frage die sich dann immer stellt bei mir ist: Wer ist Spezialist???

    Der Halter der einen Sachkundenachweis hat oder der schon ewig lange (z.B größer 15 Jahre) Reptilien hält.

    Da denke ich hat jeder andere Ansichten.

    Was ich für absolut fahrlässig halte, ist wenn Leute mit der Terraristik anfangen und direkt Vergesellschaften wollen.

    Da weiß ich auch nicht wie diese Leute auf so eine Idee überhaupt kommen.

  • Hm die definition ist natürlich schwierig. Keine Frage, Einsteiger sollten gar nicht erst auf diese Idee kommen.


    Hier werden ja auch gerne Zoos genannt als Beispiel, da kann ich mitreden. Auch Zoos halten die einzelnen Arten erstmal in Artbecken und vergesellschaften im Normalfall nur die Arten, die die selben Haltungsansprüche wie auch die selbe Herkunft haben. Natürlich wollen Zoos naturnah präsentieren, dazu gehört nunmal auch, zu zeigen welche Arten gemeinsam vorkommen können. Wenn eine Art oder ein Individuum darunter leidet, wird wieder separiert. Aber richtig, dazu gehört Erfahrung mit den einzelnen Arten.


    Ein Beispiel von dem ich entsetzt war: Meine 3 Ckuckwallas waren ja nur per Einstellungsvertrag bei mir, offiziell gehörten sie einem Zoo. Nachdem ich aufgrund privater Probleme gezwungen war, die 3 abzugeben, kamen sie in einen anderen Zoo. In diesem Zoo wurden die 3 mit Helodermas vergesellschaftet! Ich war entsetzt. Das Ende vom Lied: Meine Schätzchen leben da jetzt seit 1 1/2 Jahren und haben die Gilas komplett im Griff :D die Gilas trauen sich kaum was (also gehen meinem Chuckimännchen komplett aus dem Weg), werden recht schnell dominiert, machen dieses aber recht gut mit (sind ja eh recht phlegmatisch)

    Aber das wäre eine Vergesellschaftung, da würde ich nie dran denken und diese auch nie selbst praktizieren, ich vermute das klappt nur, weil das Becken groß genug und ausreichend strukturiert ist, sodass sich die Chuckwallas sicher fühlen.


    Wo eine Vergesellschaftung sehr häufig praktiziert wird ist bei den Dendrobaten. Wenn ich die Frösche mit Reptilien zusammen halte, sehe ich da weniger ein Problem, solange sich die Arten nicht gegenseitig auf der Pelle hocken, sprich ich würde keine Bodenbewohnenden Reptilien mit den Fröschen zusammenhalten, kletternde Arten schon. Schwieriger sehe ich da die Vergesellschaftung verschiedener Dendrobatenarten. Die sind untereinander so nah verwandt, da ist Streß vorprogrammiert.


    Grüße

    Suche:

    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Meine Schätzchen leben da jetzt seit 1 1/2 Jahren und haben die Gilas komplett im Griff :D die Gilas trauen sich kaum was (also gehen meinem Chuckimännchen komplett aus dem Weg), werden recht schnell dominiert, machen dieses aber recht gut mit (sind ja eh recht phlegmatisch)

    Ein sehr schönes Beispiel GEGEN die Vergesellschaftung.

  • Was ich für absolut fahrlässig halte, ist wenn Leute mit der Terraristik anfangen und direkt Vergesellschaften wollen.

    Deshalb würde ich das Thema auch nicht verschweigen, sondern über Beispiele darstellen wollen, wie aufwendig dieses Vorhaben sein kann. Das Helena sich gut vorbereitet hat, schrieb sie ja bereits... Ob es zu Problemen kommt, werden wir wohl nie erfahren, wenn sie ihre Erfahrungen nicht teilt.


    Ausarten kann ein Thema ja nur, wenn die Autoren nicht sachlich diskutieren. Allerdings habe ich in diesem Thema auch noch keine Argumente gefunden, warum es überhaupt nicht praktiziert werden sollte.


    Vielmehr besteht meiner Meinung nach die allgemeine Grundhaltung darin, dass es für Einsteiger nicht zu empfehlen ist und das die Arten, die zusammen gehalten werden sollen, nicht willkürlich Ausgesucht werden können. Selbstredendt sollte man die zu vergesellschaftenden Arten so gut kennen, dass man einschätzen kann, ab welchem Punkt die Vergesellschaftung abgebrochen werden muss.

  • Hi :)

    Schreibe mal was dazu aber steinigt mich ned, bin kein Experte und ist nur meine Meinung.

    Wenn der Platz gross genug ist kann man sicher mehrere Arten der "gleichen Gesinnung" in einem Terrarium halten aber ich wuerde nie Jaeger und "Beute" zusammenbringen.


    In der Natur leben die auch zusammen aber der Platz ist nie vergleichbar mit einem Terrarium, ausser man baut eine 80 qm Wohnung zu einem um.

    Finde das es gerade bei Tieren die in "Gefangenschaft" leben es um das Wohl jedes einzelnen Tieres geht, d.h. jedem Tier seinen Bereich wo es sicher und in Ruhe leben kann. Lieber mehrere Terrarien erstellen.


    Denke jeder hat seine Meinung dazu aber ich sehe es so das es wie oben beschrieben um das Wohlbefinden jedes einzelnen Tieres geht.

    Es ist ja nichtmal garantiert, das wenn man mehrere einer Art in einem Terrarium hat, es immer funktioniert. Wenn man merkt das die Tiere sich stressen muss man sie zum Wohl des Einzelnen trennen.


    Z.b. ich liebe Skalare und wir haben zwei Aquarien da diese sonst meine Buntbarsche aufreiben oder sogar meine Schwarzsalmler jagen und futtern. Wollte nicht auf sie verzichten und somit haben sie ihr eigenes Aquarium bekommen.

    Da muss man halt damit leben das dies Mehrkosten bedeutet oder eben auf etwas verzichten.


    Liebe Gruesse

  • Try

    Zitat

    Da weiß ich auch nicht wie diese Leute auf so eine Idee überhaupt kommen.

    Das wurde ja schon mehrmals von Martin und auch von Helena gesagt. Tiervergesellschaftungen kennt man aus dem Vogel- und Fischbereich und es ist in der Hinsicht des Neulings vielleicht platzsparender oder interessanter.


    Das Vorhaben von Helena ist auch viel vernünftiger als die Vergesselschaftung von einem Jemenchamäleon und einem Leguan.


    Erdbähr man muss da auch unterscheiden zwischen einem Biotop-Aquarium, in dem vielleicht Guramis mit kleinen Bärblingen zusammenleben, und einem Random-Becken mit Skalaren und Sumatrabarben. Aber sonst hast du schon recht.


    Einfach mal meine Meinung dazu gesagt,

    Yamori-san