Beiträge von birdeater

    Also diesbezüglich brauchst du Dir ganz gewiss keine Sorgen zu machen, es ist definitiv eine Radnetzspinne (Araneidae) und diese gelten nicht als gefährlich, im übrigen gelten auch die Taranteln nicht als gefährlich. Und Vogelspinnen in Italien dürften sehr rar sein...


    Naja, die beiden Neoscona-Arten Neoscona subfusca und Neoscona crucifera sind sehr variabel im Aussehen, sowohl in der Färbung, als auch in der Zeichnung. Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich glaube N. crucifera kommt in Italien gar nicht vor.


    Wenn du öfters in Italien bist und das Viech sollte nochmal Angst und Schrecken auslösen, dann einfangen und mir zusenden. Mich würde es interessieren.


    LG Guido

    Bei Norditalien denke ich da zuerst an Neoscona subfusca, ich habe jetzt leider kein Vergleichsbild und bei der Google-Suche kommen zwar einige Bilder, aber die meisten sind entweder schlecht oder zeigen alles andere als Neoscona spec.


    Ich selbst habe jetzt nur ein Bild von einer Schwesternart aus Lanzarote: Neoscona crucifera


    LG Guido


    PS: Wenn du das Tier einfangen kannst und mir zusenden, dann kann ich Dir näheres sagen.

    Tetragnatha extensa in einem Garten würde ich eher für ausgeschlossen halten. Diese Art ist an Gewässernähe gebunden, da reicht ein Regenfass nicht.
    Typisch wäre Tetragnatha montana, kann man aber anhand des Bildes auch nicht zweifelsfrei sagen.


    LG Guido

    Nur mal so am Rande, rein rechtlicher Natur:


    Das Entnehmen von Erde aus dem Wald ist rein rechtlich gesehen Diebstahl. Klingt vielleicht albern, ist aber so.
    Dies ergibt sich sich ganz einfach aus den Eigentumsverhältnissen. Es gibt Staatswald, Körperschaftswald, Kirchwald und Privatwald. Irgendwie hat jeder Wald einen Eigentümer.
    Sämtliche Waldgrundstücke haben demnach einen Eigentümer. Aus Gründen des Allgemeinwohls ist es jedoch untersagt, diese Waldgebiete zu umzäunen, lediglich Neuanforstungen dürfen zum Schutz vor Wildverbiss umzäunt werden. Und des Betreten des Waldes ist auch nur zum Zwecke der Erholung statthaft.


    Man muß daher vor der Entname von Erde, Steinen, was auch immer den Eigentümer um Erlaubnis fragen.


    Erlaubt sind lediglich Leseholz (also abgebrochene, dürre Zweige, Reisig), und Waldfrüchte (Pilze, Beeren) und Pflanzen (Moose, Blumen) in geringen Mengen, also sprich zum eigenen Bedarf und die Entnahme hat pfleglich zu erfolgen.


    Bei genauer Betrachtungsweise leuchtet dies auch ein. Der Wald ist ein riesiger "Garten" und man würde es unverschämt finden, wenn jemand aus seinem privaten Garten einfach Erde oder Steine entnimmt.


    Weiterhin tötet man Ameisen nicht in einer Mirkowelle ab, das ist wissenschaftlich erwiesen!!! Mikrowellen verlaufen parallel zueinander, Ameisen sind in der Lage den Mikrowellen aus den Weg zu gehen und sich zwischen den Wellen aufzuhalten, sicherlich abhängig von der Größe. Davon abgesehen wüßte ich nicht, was zwei drei Ameisen, abgeschieden von ihrer Kolonie, der Spinne anhaben wollen.


    Das nur mal so am Rande.


    LG Guido

    Die Perspektive dieses Männchens ist eigentlich recht gut zum Abdominal-Punkte-Zählen. Ich zähle nur 4 Punktpaare.
    Und das spräche eindeutig gegen A. opisthographa, die immer 5 Punktpaare hat.


    LG Guido

    Natürlich kannst du das Paper von mir bekommen, schicke mir einfach eine PN mit Deiner email-Adresse.


    Es ist zwar durchaus nervig, jedoch nicht unangebracht.
    Dazu müßte man einen kleinen Exkurs in die Nomenklaturregeln machen, aber das wird jetzt zu umfangreich.


    Fakt ist, daß durch Revisionen und andere Arbeiten, häufig auch sehr altes Material aufgearbeitet wird und sich mitunter zwei oder mehrere Arten synonymisieren. Dem Erstautor gebührt die Ehre der Namensgebung.


    Ich kann wiederum nur für Spinnen reden, aber es gibt eine Vielzahl von Spinnen, bei welchen lediglich die Erstbeschreibung vorhanden ist, es gibt keine weiteren Funde oder Beschreibungen, welche auf dieser Erstbeschreibung fußen. Diese Erstbeschreibungen sind oftmals so dürftig, daß man ohnehin heut nix mehr damit anfangen kann und das Typusmaterial ohnehin nicht mehr vorhanden ist, durch Kriege, Bombenangriffe, Brände etc. - und ab und zu wird in Museen doch plötzlich Spinnen-Material gefunden, welches dann wieder aufgearbeitet werden muß. Eine immense Arbeit.


    Letztlich dienen diese ständigen Revisionen und "Umbenennungen" nur der Ordnung in der Systematik. Damit muß man sich einfach abfinden.


    LG Guido

    @ Fire&Bey:Was interessiert Dich meine Schreibweise, zumal es nicht einmal an Dich gerichtet war?! Du hast noch nicht einmal den Anstand, deinen Namen drunter zu schreiben. Mich nerven diese anonymen Poster, die überall ihren unqualifizierten Senf dazu geben müssen, ohne konstruktiv an der eigentlichen Sache mitzuwirken. Und wie bemerkt wurde, hatte ich extra einen Smiley dahinter gemalt, obwohl ich diese normalerweise grundlegend verachte.


    @ Crokodil: Wenn dein Buch 2008 gedruckt wurde, handelt es sich wohl nur um einen Reprint, oder? Um welches Buch geht es jetzt hier speziell?
    Denn Araneus cucurbitinus ist seit 25 Jahren nicht mehr aktuell.


    @ Cosma: Es gibt eine überarbeitete Neuauflage des Bellmannschen Spinnen-Atlas, aber auch dieser weist schon wieder Fehler auf. In der vorhergehenden Auflage waren es zuletzt über 70 Fehler, wobei man viele Fehler nicht dem Autor anlasten kann, sondern diese ganz einfach der stetigen Änderungen in der Taxonomie unterliegen.


    Die Punktezählmethode ist an sich keine sichere Bestimmung, jedoch ein deutlicher Wink zu einer bestimmten Art.
    Es gibt hier eine sehr interessante Arbeit:


    Peter Sacher (1990): Untersuchungen über Zahl, Anordnung und taxonomischen Wert der dorso-lateralen Abdominalpunkte in der Gattung Araniella (Arachnida: Araneidae), Acta Zool. Fennica 190:345-349


    Zumeist wird man Araniella spec. finden, welche entweder 4 Punktpaare, oder 5 Punktpaare aufweisen.
    Hier bleibt die Frage, ob es sich dann um Araniella cucurbitina oder Araniella opisthographa handelt.


    Meine Beobachtungen hierzu sind deckungsgleich mit dieser Arbeit von Sacher:


    - Araniella opisthographa hat immer 5 Punktpaare
    - Araniella cucurbitina hat zu 90 % 4 Punktpaare, in seltenen Fällen auch 5Punktpaare, oder weniger als 4 Punktpaare.
    - Araniella displicata hat zu ca. 3 % entweder 4 oder gar 5 Punktpaare, ist jedoch rein optisch sicher von den beiden o.g. Arten zu trennen
    - alle anderen einheimischen Araniella-Arten haben weniger als 4 Punktpaare.


    Daraus kann man zwei Rückschlüsse ziehen:


    - Eine Araniella mit 4 oder 4 1/2 Punktpaaren kann niemals Araniella opisthographa sein, sondern nach optischer Abgrenzung zu A. displicata sicher Araniella cucurbitina!
    - Eine Araniella mit 5 Punktpaaren ist sehr wahrscheinlich Araniella opisthographa, jedoch besteht ein geringes Restrisiko, daß es sich auch um Araniella cucurbitina handeln kann. Aufgrund der Häufigkeit dieser beiden Arten, kann man das geringe Restrisiko eigentlich außer Acht lassen.


    Letztlich ist nur eine Genital-Bestimmung 100 %ig sicher, wobei ich anmerken möchte, daß gerade bei diesen beiden Arten auch diese Bestimmung beim Laie arge Schwierigkeiten bereiten dürfte.


    LG Guido

    @ Crokodil:


    Aus welchem Jahrtausend ist denn Dein Bestimmungsbuch? ;o)


    Die Gattung hatte ja Cosma schon richtig vorgesagt.


    Araniella ist wahrlich eine sehr umstrittene Gattung, so gibt es einige Zweifler, welche die Punkte-Theorie nicht anerkennen wollen.
    Bei mir ist jedoch bislang die Punkte-Theorie immer aufgegangen.


    Allerding scheiert es anhand der Bilder die Punkte sicher auszuzählen, dazu bräuchte man noch ein Bild von schräg hinten, so daß man erkennen kann, ob über den Spinnwarzen noch ein kleines Punktpaar zu erkennen ist, oder nicht.


    Daher bleibt es bei Araniella spec. - man kann es lediglich auf zwei Arten einschränken: Araniella cucurbitina und Araniella opisthographa.


    LG Guido