Haltebericht Chuckwalla

  • Chuckwalla (Sauromalus ater)



    Herkunft:


    Der Sauromalus ater ist im Südosten von Amerika in den Wüstengebieten der Mojavewüste bis in die Sonarawüste im Nordwesten Mexikos beheimatet.
    Dort trifft man ihn in felsigen Abhängen und im Buschland an.
    Sauromalus ater gehören zur Gattung der Leguane.
    Die Deutsche Bezeichnung für diese Tiere ist Chuckwalla, was eigentlich aus dem Indianischen kommt und „fette Echse“ bedeutet.
    Chuckwallas sind Tagaktive, eher scheue Tiere, die aber bei der Terrarienhaltung relativ zutraulich werden können.


    Beschreibung:


    Der Chuckwalla schlüpft mit einem braun/schwarz gestreiftem „Jugendkleid“ aus seinem Ei.
    Bis zum Adultalter verliert er aber diese intensive Streifung.
    Bei manchen kann man das Streifenmuster im Adultalter noch etwas verschwommen sehen, aber der Schwanz behält meistens einige Streifen.
    Adulte Tiere sind meistens hell oder dunkel gesprenkelt, wobei es auch Chuckwallas gibt die eine leicht rötliche Färbung haben.
    Der Körper dieser Tiere ist sehr kräftig gebaut und sieht vor allem in der Bauchgegend etwas dick aus.
    Hinter den Ohren sowie auch seitlich am Bauch haben sie kleine Hautfalten.
    Wenn sie vor einem Fressfeind flüchten müssen, zwängen sie sich in die erst beste Felsspalte und pumpen ihren Körper
    durch schlucken von Luft, so sehr auf, dass es beinahe unmöglich ist, sie aus solch einer Spalte rauszuholen.
    Chuckwallas können ca. 40cm lang werden, wobei der Schwanz beinahe die Hälfte davon ausmacht.
    Chuckwallas haben eine Nasaldrüse, mit der sie angesammelte, überschüssige Salze und Mineralien loswerden können.
    Dies geschieht durch Ausniesen was an eine kleine Sprühfontäne erinnert.
    Man darf sich also als Halter dieser Tiere nicht wundern, weshalb die Terrarienscheiben ständig verspritzt sind.
    Chuckwallas eignen sich meiner Meinung nach nicht unbedingt für Anfänger, für diese Tiere sollte schon einiges an Terraristik-Wissen vorhanden sein!


    Terrarium:


    Für 1.1 Chuckwallas sollte meiner Meinung nach ein Terrarium mindestens 150x80x100 sein.
    Da die Tiere sehr gerne klettern sollten genügend Klettermöglichkeiten angeboten werden.
    Eine Rückwand mit nachgeahmten Spalten, in die sie sich reinzwängen können, ist beinahe ein muss!
    Steinaufbauten, oder aufgehäufte „Sandberge“ aus grobkörnigem Sand werden gerne als Beobachtungsplätze angenommen.
    Die Temperaturen tagsüber sollten zwischen 28°- 35°sein, wichtig ist dass verschiedene Temperaturen im Terrarium herschen,
    weil sich Chuckwallas gerne mal an kühlere Orte zurückziehen um sich auszuruhen.
    Lokal darf es bis zu 50° werden, was sie brauchen um sich aufzuwärmen!
    In der Nacht sollten die Temperaturen bis auf 18°-20° absinken.
    Die Luftfeuchtigkeit beträgt tagsüber 60-70% und steigt in der Nacht auf etwa 80-90% an.


    Futter:


    Chuckwallas sind weitgehend Vegetarier und sollten nur ganz selten Tierische Nahrung bekommen.
    Bei der Ernährung muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es immer abwechslungsreich und vielfältig ist.
    Zum Futterplan gehört:


    1. Wildkräuter:
    Breit-und Spitzwegerich, Löwenzahn, Rot- und Weßklee, Brenn-und Taubnessel, Vogelmiere, Kletten-Labkraut, Giersch, Luzerne, usw.


    2. Gartenkräuter:
    Petersilie, Schnittlauch, Minze, Melisse, Salbei, Kamille, usw.


    3. Sprossen und Keimlinge:
    Kresse, Rettichkeimlinge, Weizenkeime, Sojasprossen, usw.


    4. Gemüse:
    Gurke, Paprika, Tomate, Karotten, verschiedene Salate, alles mundgerechte Stücke.


    5. Früchte:
    Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Bananen, usw. aber nicht zu oft anbieten.


    Was sie sehr gerne fressen sind Rosenblüten und Löwenzahnblüten.
    Die Löwenzahnblüten kann man sehr gut einfrieren und als Wintervorrat benutzen.
    Ansonsten hat man halt immer auf der Fensterbank oder draußen im Garten Kräuter und Keimlinge.
    Die meisten Chuckwallas lieben alles Futter was gelb ist.


    Wer also Halter von diesen Tieren ist, ist gezwungenermaßen auch ein Hobbygärtner.


    Nachwuchs/Zucht:


    Ab November sollte Beleuchtungsdauer reduziert werden und über mindestens 3 Wochen keinerlei Nahrung angeboten werden.
    So wird langsam die Temperatur auf ca. 18° abgesenkt und die Tiere haben genügend Zeit ihren Darm ganz zu entleeren.
    Danach wird die Temperatur auf mindestens 10° aber Maximum 15° gesenkt.
    Eine Überwinterung von 8 Wochen sollte ausreichend sein.
    Danach steigert man wieder langsam die Temperatur und Beleuchtungszeit hochfährt.
    Wenn die Tiere wieder fressen und fit sind werden sie sich paaren.
    Das Weibchen wird zwischen 5-10 Eier legen welche sie unter Steine oder Wurzeln klebt.
    Die Eier sollten vorsichtig in den Inkubator überführt werden, dann werden nach ca. 72-95 Tagen die Jungen Schlüpfen.