Varanus Exanthematicus, Steppenwaran, etwa 30 cm, 10 Monate frisst Sepia!

  • Hallo!

    Der Waran meines Sohnes frisst Sepiastücke!

    Wir habe eine kleine Schale gefüllt mit Sepiastückchen in das Terrarium gestellt. Gestern konnte ich beobachten, wie das Tier mehrere Stücke gefressen hat!

    Ist das normal? Frisst er das, weil es nach Fisch riecht? Kann das schädlich sein? Darmverschluß...?

    Für Infos wären wir sehr dankbar.

  • Der Sinn von Sepiaschale ist die Kalziumzufuhr.

    Er wird sich also mit Kalzium versorgen, wenn er die frisst.


    Du hast gesagt, der Waran sei der deines Sohnes. Frag ihn doch mal warum er den Napf in das Terrarium gestellt hat und sprich mit ihm darüber.

    Passt du nur auf den Waran auf und bist fragst deshalb nach? Oder hat dein Sohn, der vielleicht kein Internetzugang hat, dich fragen lassen?


    Sepiaschale ist erstmal nicht schädlich und du musst dir eigentlich auch keine Sorgen machen. Wenn es dir lieber ist kannst du auch das Futter des Tieres mit einem Mineralpulver bestäuben. So wird er vermutlich nicht diese Stückchen fressen.

    I´m always late but worth the wait:!:

  • Hi,


    adulte Steppenwarane ernähren sich im natürlichen Lebensraum hauptsächlich von Gehäuseschnecken. Ich denke das Sepiaschalen sie "geruchlich" daran erinnern


    Gruß Goanna

  • Sicherlich können auch Schneckenhäuser der Calciumzufuhr dienen, das kann ich bei anderen Reptilien schon lange Zeit beobachten.


    adulte Steppenwarane ernähren sich im natürlichen Lebensraum hauptsächlich von Gehäuseschnecken.

    Dafür hätte ich gern eine Quellenangabe.

  • Hallo!

    Danke für die Infos.

    Wir bestäuben die Futterinsekten regelmäßig mit Kalziumpulver, darum wundert mich der Heißhunger auf die Sepiastücke.

    Den Waran hat sich mein Sohn gewünscht und ich unterstütze ihn bei der Pflege. Die Sepia haben wir auf Verdacht ins Terrarium gestellt.

    Wir wollten das Tier ein paar Tage fasten lassen, da er recht viel gefressen hat, seit dem er bei uns wohnt. Angst vor Fettleber! Nun dachten wir, dass er so gierig sei, weil es keine Grillen gibtund er sich um satt zu werden den Bauch mit nach Fisch riechenden Sepiastücken vollschlägt.

    Wie viele Futterinsekten soll man dem Tier verfüttern? Bisher haben wir immer so viel gegeben, bis er nichts mehr wollte.

    Hat sich aber in einem ziemlich runden Bauch geäußert.

    Nochmals Danke, M.

  • Ah ja. Du hast vermutlich einfach übersehen, daß es gar nicht um Varanus exanthematicus geht, sondern um Varanus exanthematicus albigularis, sprich die heutigen Varanus albigularis ssp.?


    Ausserdem steht da zum Beutespektrum folgendes:

    Zitat

    Adult monitors eat a variety of food items, like arthropods (in particular beetles, centipedes, millibedes, scorpions), ground-dwelling birds, small mammaly, reptiles, toads, eggs and carrion, small mammals, birds, snakes, toads, lizards, and eggs. Many adults also consume large quantities of snails.

    Also in keiner Form irgendein Beleg für Deine Behauptung. Genau genommen bin ich mir nichtmal sicher, inwiefern die World Association of Zoos and Aquariums (!) hier überhaupt das natürliche Beutespektrum erwähnt, und auf welchen Quellen das beruht. Auch die mir vorliegende Literatur (gerade spontan reingeschaut: Bennett, Spawls, Largen) bestätigt in keiner Form, daß diese Art (oder eine der beiden Arten) adult primär Gehäuseschnecken fressen würde.

  • Kein Problem, ist mir ja aufgefallen und wurde richtiggestellt.


    Über Bennett wird sicher jeder über kurz oder lang stolpern, der sich mit Varanus exanthematicus beschäftigt. Die aktuelle Webseite habe ich noch nicht im Detail gelesen, weil ich einfach ein großer Freund klassischer Literatur bin. Das dortige Kapitel "Why do savannah monitors fail in captivity" sollte einigen Waranhaltern grundsätzlich zu denken geben, denn dort heißt es:

    Zitat


    Adults that die appear very fat.

    Es ist keine Neuigkeit, daß die Folgen übermäßiger Fütterung und ungeeigneten Futters eine der Haupttodesursachen bei Terrarientieren sind. Dr. Mutschmann, Exomed, hat sowas zu Lebzeiten mal sinngemäß irgendwo publiziert. Gerade bei Waranen, die sich in der Natur wie von Bennett dargestellt und belegt ernähren, sind Katzenfutter aus der Dose, Eintagsküken, Mäuse, Rinderherz etc. lediglich eine effiziente Möglichkeit, Massenimporte bis zum Organversagen zu mästen. Schade um die vielen tausend Importe über die Jahre, und eine Schande für diejenigen, die das Hobby Terraristik ernster nehmen.

  • Vielleicht etwas OT, aber die neue Seite von Bennett ist wahres Gold für jeden Steppenwaran-Halter.


    Was mich allerdings ziemlich beunruhigt ist, dass Daniel Bannett -nach diesem intensiven Studium- wohl zu dem Schluss gekommen ist, dass man einen Steppenwaran nicht erfolgreich halten kann (!).


    Seit Tagen bin ich auf der Suche nach Haltern, die Ihren Waran länger als 10 Jahre haben/hatten bzw. wo das Weibchen auch mehr als einmal befruchtete Eier gelegt hat. Ich konnte jedoch im deutschen- und englischen Raum nur Einen finden: Sven Gehrke (http://www.exanthematicus.de/)

  • Was mich allerdings ziemlich beunruhigt ist, dass Daniel Bannett -nach diesem intensiven Studium- wohl zu dem Schluss gekommen ist, dass man einen Steppenwaran nicht erfolgreich halten kann (!).

    In der Tat off topic, aber nein, Bennett ist mit seiner Meinung nicht allein. Ich habe zuletzt vor wenigen Tagen hier im Forum meine Meinung dazu gesagt:

    Woher bekomme ich ein Steppenwaran Jungtier?


    http://www.wa-jahresstatistik.de/

    Hier kann jeder selbst recherchieren, wie viele tausend Tiere dieser Art importiert wurden. Auch wenn die Datenbank "nur" die Zeit von 1996 bis 2017 erfasst, kann sich jeder zu den Zahlen seinen Teil denken.

  • Ich stimme Bennett bzw. dir auch 100% zu.


    Meiner Meinung nach liegt es aber an uns, die Haltung wird massiv unterschätzt!

    Ich bezweifle aber, dass diese Art grundsätzlich nicht haltbar sein soll.

  • Das sehe ich genauso. Natürlich ist diese Art grundsätzlich haltbar, und ja, die Haltung wurde ziemlich offensichtlich tausendfach unterschätzt. Die Tiere wurden zu Spottpreisen verscherbelt, viele Jahre lang, und gerade Reptilien im Niedrigpreissegment ziehen unüberlegt handelnde, uninformierte und dennoch gänzlich von sich überzeugte Spontankäufer magisch an. Kaum einer von denen ist noch bereit in ein paar Bücher zu investieren, wenn oft eins davon schon teurer ist als das Tier selbst.