Stachelschwanzwaran Beleuchtung

  • Hallo Elias,


    ich kann Dir da wirklich das Buch "Terrarientechnik" von Uwe Geissel und Ingo Kober empfehlen. Da wird das wie ich finde alles sehr anschaulich erklärt.


    Um hoffentlich Deine Verwirrung schonmal ein klein wenig zu lüften:


    Viele Reptilien sehen auch im UV-Bereich, das ist richtig - jedoch (hauptsächlich) nur bis in den verhältnismäßig langwelligen UVA- Bereich hinein. Für tagaktive Steppentiere ist zudem viel Helligkeit und (zum Glück) meist auch Wärme wichtig.

    Optimal wären natürlich Lampen, deren Spektren ihre Maxima in denselben Wellenlängen haben, wie die Epfindlichkeit der betreffenden Tierart. Die liegen aber zum einen nicht bei allen Tieren gleich und zum anderen sind Lampen natürlich durch die verwendeten Gase und Techniken eingeschränkt.


    Der UVA-Bereich ist in etlichen Modellen der "normalen" Lampenarten schon vertreten, die dann als Grundbeleuchtung auch gut geeignet sind.

    Lediglich LED kann soweit ich weiß als Gruppe derzeit noch komplett nicht mit den passenden Wellenlängen im kurzwelligen Bereich dienen... inzwischen sind zwar "UV-LED" auf dem Markt, aber meines Wissens strahlen sie in sehr eng begrenzten Wellenlängen ab, die nicht deckungsgleich mit dem Sehvermögen von Reptilien sind.

    Daher sehe ich LED zur Grundausleuchtung maximal als geeignet an, wenn mindestens noch starke UVA-Quellen mit verbaut werden, und/oder es um extrem lichtbedürftige Tiere geht, es aber einfach aufgrund der WÄrmeentwicklung anderer Lampenarten zu warm im Terrarium würde (oder aber der Lebensraum der Tiere schon selbst extrem UVA-arm ist).



    UVB-Strahlung wird auch von Reptilien nicht (oder präziser: kaum) als sichtbares Licht wahrgenommen. Dies ist allerdings zur Vitamn-D3-Synthese wichtig (auch für uns Menschen im Übrigen!). Auch da gibt es unterschiedlich wirksame Wellenlängen innerhalb des UVB-Spektrums.


    Leider kann man sich auf die (ohnehin oft in dem Bereich nicht genau lesbaren) Spektren der Lampenhersteller nicht zu hundert Prozent verlassen, zudem ändert sich das genaue SPektrum auch mit dem Alter einer Lampe.

    Da der normalsterbliche aber weder SPektrometer noch UVB-Messgeräte zur Verfügung hat, ist man in der Regel letztlich auf die Herstellerangaben und Erfahrungswerte anderer Terrarianer angewiesen.


    Langer Rede kurzer Sinn:


    Für Tiere wie Deine angepeilten V. acanthurus sind also viel Helligkeit mit UVA-Anteil, reichlich Wärme und auch nicht wenig UVB nötig.


    Ich schreibe Dir mal ein Beleuchtungsbeispiel aus dem oben genannten Buch für ein 160x80x80 cm³ Trockenterrarium ab:



    Ich persönlich würde die Variante mit Halogen-Metalldampfstrahler mit UVB-Anteil klar bevorzugen. Aber das musst Du selbst entscheiden.


    NAtürlich gibt es auch in Nordaustralien mal Wolken und zu Zeiten der Sonnenauf- und Untergänge und in den frühen Vormitags/den Abendstunden ist die UVB-EInstrahlung nicht so hoch wie zur Mittagszeit.

    Daher sehe ich auch nicht die Notwendigkeit, eine Solar Raptor/Bright Sun o.ä. wirklich von Morgens bis Abens brennen zu lassen. In meinen Augen reicht da je nach UVB-Intensität z.B. die Zeit von 10:00 (oder 11:00) bis 15:00 oder 16:00 Uhr.

    Aber auch das unterschiedet sich natürlich von Tierart zu Tierart.


    Dass eine kurzzeitige Bestrahlung mit Ultravitalux besser sein soll, als das ganztägige zur Verfügung stellen eines Sonnenplatzes mit UVB (in angemessener Menge natürlich) halte ich für ein Gerücht. Vielleicht ist das noch aus der Zeit übrig, als die Ultra-Vitalux die einzige gute UVB-Lampe auf dem Markt war...?


    Man kann auf die Weise natürlich selbst die "Dosis" genau festlegen - zum Beispiel bei kranken Tieren scheint mir das absolut sinnvoll, aber solange auch ein ausreichend warmer und heller Sonnenplatz ohne UVB zur Verfügung steht, sehe zumindest ich da für gesunde Tiere kein Problem.


    Strom sparen kannst Du so übrigens nicht - Du müsstest ja anstelle der ganztägig brennenden UVB-Quelle einen UVB-freien Strahler einsetzen.


    Hoffe, es hilft - nochmal: kauf' Dir das Buch - es ist wirklich gut und erklärt alles viel ausführlicher und detillierter als ich das hier könnte.


    P.S.:

    ich habe noch vergessen auf Deine letzte Frage eizugehen:

    WIeviel UVB ein Tier benötigt oder verträgt, kann man ungefähr aus dem typischen Lebensraum und Verhalten ableiten.

    Ein Tier welches tagsüber ausschließlich am Boden im dichtesten Regenwald unterwegs ist, ist natürlich nicht der gleichen Intensität ausgesetzt wie ein tagaktiver Steppenbewohner - dazu spiel auch die Nähe des Habitats zum Äquator eine Rolle.

  • Man sollte sich nicht unbedingt um Verpackungsangaben kümmern, vor allem dann nicht, wenn man noch gar nicht versteht was die eigentlich bedeuten. Kauf das empfohlene Buch und lies bis dahin in Ruhe diese Seiten durch:

    http://www.licht-im-terrarium.de

    Die wurde Dir übrigens ganz zu Anfang schonmal empfohlen.

  • Hallo gekkie ,

    vielen vielen Dank für deine Antwort, das hat ja schon viel "Licht" ans Dunkle gebracht;) Mal schauen ob ich das Buch bekomme; "Licht-im-Terrarium" habe ich aufjedenfalls schon gut durchgelesen.


    So weit würde ich mal 2x70W Flächenstrahler am Rande installieren (7:00-21:00), 1x100-160W HQL mit UV in der Mitte (10:00-16:00) und dann noch 2x35-50w Halogenlampen an den beiden Spotplätzen, welche ja durch je eine Schieferplatte noch heisser werden.

    Die Wattstärken muss ich dann ausprobieren, da gibt es ja keine Formel. Und falls das Terrarium immer noch zu kalt wäre, was ich aber nicht erwarte, hätte ich noch ein Heizkabel und ein Heizstein, welcher/-s man in einer Hälfe reinmachen könnte.

    Nun habe ich noch zwei Fragen:

    1. Von wann bis wann würdet ihr die Spotplätze anmachen?

    2. Ich glaube Erdbähr war es, der letztens ein Artikel von AgChamäleon reingestellt hatte. Dort hatte es ja viele interessante Grafiken, bei der diverse Lampen mit der Sonne verglichen wurden. Doch irgendwie sind alle anders als die Sonne, wie kann man jetzt sehen welche Wellenlängen "gut" sind. X-reptile zum Beispiel hat zu meinem Erstaunen ja ziemlich schlecht abgeschnitten...


    Besten Dank,

    Yamori-san

  • Für welches Terrarium? Meiner Meinung nach zu dunkel. Du hast gelesen welche Lampen ich in unserem Schaubecken benutze? Da das Becken mitten im Laden steht bekommt es aussen rum noch genügend Licht ab, ansonsten würde ich sogar noch T5 LSR installieren.

    Suche:

    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Moin,


    Da bist Du ja auch mit Deinen geplanten Leuchtmitteln noch ein Stückchen unter der im Buch empfohlenen oder habe ich da was übersehen?... Wie groß wird denn das Terrarium nun? Die Grundfläche sollte doch in etwa dieselbe sein, wie im Beispielbecken bei etwas höherer "Decke"?

    Und falls das Terrarium immer noch zu kalt wäre, was ich aber nicht erwarte, hätte ich noch ein Heizkabel und ein Heizstein, welcher/-s man in einer Hälfe reinmachen könnte.

    Bitte keinen Heizstein als "Heizkörper" für die Terrarienluft nutzen - erst recht nicht in weniger strak beleuchteten Bereichen. Es kann da bei den Tieren zu bösen Verbrennungen kommen.


    Auch darüber kannst Du detaillierter im erwähnten Buch nachlesen.


    Ohnehin würde ich wirklich bei solchen Tieren Wärme wo's irgend geht ausschließlich über die Beleuchtung 'reinbringen.


    Doch irgendwie sind alle anders als die Sonne, wie kann man jetzt sehen welche Wellenlängen "gut" sind...

    Ich möchte nochmal auf meinen lezten Beitrag verweisen, in dem ich das in groben Zügen erklärt habe und mich zusätzlich nochmal selbst zitieren:


    ich kann Dir da wirklich das Buch "Terrarientechnik" von Uwe Geissel und Ingo Kober empfehlen. Da wird das wie ich finde alles sehr anschaulich erklärt.

    ISBN: 978-3-86659-243-8

  • Helena89 Oh stimmt, hab ich ganz vergessen. Das Terrarium wird inkl. des Lampenkastens 150x60x115 cm gross.

    Diese Par38, geben die vorallem Wärme oder sind die auch Hell? Und von wann bis wann ist die jeweilige Lampe an?


    Ich glaube ich werde auch eine Solar Raptor Flood nehmen, reichen da 70w oder soll ich zur 100w Variante greifen?

    Ich habe ja ein eher höheres Terrarium - wären da HQL Strahler von Vorteil oder ist das egal? Gibt es sa allgemein Vor-oder Nachteile zwischen HQL und T5?


    Dieses Buch klingt wirklich gut, ich werde es bei der nächsten Gelegenheit kaufen. Und das mit dem Kabel ist wirklich keine gute Idee - werde ich nicht machen. Falls es mal zu Komplikationen käme und wenn die Winterruhe anbricht, hätte ich natürlich ein 2. Terrarium bereit.


    Besten Dank für alles! Sind auch wirklich tolle Videos!

    Yamori-san

  • Moin,

    Dieses Buch klingt wirklich gut, ich werde es bei der nächsten Gelegenheit kaufen.

    Ja bitte... und dann gründlich und aufmerksam lesen...da wirst Du dann auch feststellen, dass Du für diese Tiere keinen "Lampenkasten" benötigst - der ist sogar eher kontraproduktiv für so licht- und wärmehungrige Arten.

    Aber all das wird dort auch genauer erklärt. (Ebenso wie Deine jüngste Frage zu den Unterschieden zwischen HQI und T5...)


    Wichtiger als die große Höhe wäre in meinen Augen die hier schon öfter angesprochene größere Grundfläche (wenigstens mehr Tiefe).


    Weiterplanen kannst Du dann ja immernoch nachdem Du das Buch angeschafft und gelesen hast.


    P.S.:

    vielleicht findest Du ja ganz nebenbei auch noch gute Lektüre zu Varanus acanthurus...

  • Die ganzen Fragen zur realen Leistung von UV abstrahlenden Lampen hat ja dazu geführt, das sich die kritischen erfahrenen Terrarianer nicht mehr auf die Herstellerangaben verlassen und selbst mit eigenen Geräten die Leistung messen. Möglicherweise besitzt wer in deiner Gegend ein Solarmeter 6.5 oder 6.4. Dann kann man die verbauten Lampen kontrollieren ...


    http://www.solarmeter.com/uv-meters.html


    Ich selbst verwende das 6.5 und das hier: http://www.neumann-messgeraete…26/ykma343826/yk-35uv.pdf

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Dein Terrarium ist nach wie vor zu klein!


    Ich bin raus hier. Ich möchte dieses Thema nicht weiter unterstützen! Mir tun die Tiere jetzt schon leid, aber was solls, du bist ja der Meinung dass kann jeder für sich selbst entscheiden!

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    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Kleine Anmerkung meinerseits da ich gerade einen sehr interessanten Bericht über Lanthanotus borneensis gelesen habe, diese "Waran"Art wird gemeinhin als recht ruhig bezeichnet (befasse mich schon länger mit dieser höchst interessanten Art, aber nur im theoretischen Sinne, von einer Haltung siehe ich aktuell noch ab), die meiste Zeit sollen sie irgendwo gechillt liegen, aber selbst für solche Arten wird ein Terrrarium von mindestens 140x60cm Grundfläche für ein Pärchen angegeben!


    Nur mal als kleiner Denkanstoss!

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    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Helena89

    Ich werde diese Art sofort googeln, klingt sehr interessant! Ich werde jetzt einfach das Terrarium bauen und danach sehe ich weiter...das Terrarium würde dann auch dür Bartis oder so gehen.

    Aufjedenfall vielen Dank für deine Beiträge!


    Yamori-san

  • Uiuiui des is ja der Taubwaran! Nein danke^^

    Der ist sicher teurer als die Polizei erlaubt und dazu lebt er nich unter der Erde, aber danke für den Anstoss ;)

  • Die Art sollte nur als Beispiel dienen (lebt wohl zu 90% aquatil).


    Ich wollte dir damit nur zeigen, dass dein Becken eben zu klein ist. Als Quarantänebecken ok, aber nicht zur Dauerhaltung.

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    0,1 Rhacodactylus leachianus henkeli Bayonnaise max NZ 13 min. NZ 14.

  • Helena89 Nur so nebenbei: Kennst du einen Züchter im deutschsprachigen Raum dieser Art? Und hast du vielleicht einen guten Link, ich habe jetzt auf anhieb keinen gefunden?

    Danke :)

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