Ich möchte hier mal meine Süßen vorstellen.
Den Fransenfinger oder auch gefleckten Sandläufer!
Sie sind zwar sehr klein und unscheinbar aber bestechen durch ihr Verhalten.
Ich halte 1.3 in einem 100x50x50 Becken zusammen mit 1.1 Schmetterlingsagamen. Ich hab jetzt schon oft gelesen das von vergesellschaften abzuraten ist, aber ich hab lieber ein perfekt eingerichtetes Becken als viele unliebevolle im Keller.
Ein größeres Becken ist bereits in Planung.
Da sie jetzt seit fast nem Jahr zusammenleben und sich blendend verstehen werd ich mir da auch nicht reinreden lassen. Unter "blendend" verstehe ich das sie sich untereinander gleich behandeln. Sprich weder die kleinen noch die großen Agamen achten groß darauf ob da schon jemand liegt oder nicht wodurch sie viel überanderliegen. Interessanter noch das die Fransenfinger sofort das Verhalten der Agamen übernommen haben und umgekehrt. Regelmäßig find ich Eier, was also auch nicht beeinträchtigt wird.
Futterneid zeigt nur eine Fransenfingerdame die gleichermaßen ihren Artgenossen, den Agamen oder mir beim Versuch andere Insassen zu füttern, alles Essbare entreißt. Diese eine hat gut Übergewicht, was ich leider in kauf nehmen muss, da wenns um Futter geht plötzlich wahnsinnig flinkt wird und ich den anderen auch die Chance lassen muss an Nahrung zu kommen.
Über Wochen auf Futter zu verzichten scheint auch möglich zu sein, da eine andere (als einzige) sehr scheu ist und anfangs bis zu zwei Wochen (dann ist die Grundreinigung des Terrariums fällig) nicht an die Oberfläche kam und trotzdem noch lebt. Und die schnellste ist, wenn auch die kleinste.
Zwischenzeitlich hab ich Bergagamen dazu gesetzt da ich falsche Informationen bekommen habe über die Haltung und diese jetzt wieder abgeben muss.
Davon ab ist es aber wieder ganz witzig zu beobachten wie meine Tiere auf sie reagieren. Der große Bock beobachtet sie nur wenn er am sonnen ist, während eines meiner Weibchen anscheinend bischen verwirrt ist. Es fängt an an der Rückwand zu laufen wie die Bergagamen und hält sich auch größtenteils nur noch bei den Bergagamen auf anstatt sich wie die anderen zu sonnen...
Wer spass am beobachtet hat, ist mit diesen Tieren gut beraten da sie sich gerne und viel bewegen.
Wenn man sich mit ihnen beschäftigt werden sie schnell zutraulich, obwohl ich manchmal den Eindruck habe das sie nur zu blöd zum wehlaufen sind oder einfach wissen das von mir keine Gefahr droht. Jedenfalls gehen sich nicht mal aus dem weg wenn ich Dreck im Terrarium einsammel und muss sich beiseite schieben.
Wenns Futter gib bin dann aber doch wahnsinnig spannend.
Zur Einrichtung:
Der Lebensraum Wüste sollte nachempfunden werden.
Grundsätzlich benötigen sie eine möglichst große Bodenfläche, je größer desto besser.
Füll- oder heller Lehmsand von der Baustelle erzielt bei mir die besten Ergebnisse. Im feuchten Zustand lassen sich Landschaften und Hügel modelieren, welche am besten durch Steine oder Äste vor einstürzen geschützt werden. Der Sand trocknet langsam aus und nach und nach graben sie mehr Gänge und Höhlen hinnein.
Kot lässt sich leicht entfernen.
Nach 2-3 Wochen ist die Landschaft "zergraben". Der Füllsand ist noch immer sehr hart, durch leichten Druck zerfällt er aber zu fließenden feinen Sand der leicht durchsiebt werden kann.
Einzig das langsame anfeuchten zur neu modelierung ist aufwendig, was sich aber allemal lohnt, da sie dann auf ein neues ihre Gänge graben können.
Auf bepflanzung würde ich nicht verzichten, da sie erstmal sich dekotechnisch gut macht und den Tieren unteranderen ein Versteck oder zur Häutung dient. Wer die Tiere beobachtet hat wird sich vor echten Kakteen hüten, da ich meinen Schatzis absolut zutraue sich daran die Augen auszustechen.
Plastikpflanzen benötigen keine Pflege und erzielen gute Ergebnisse. Mehr noch würde ich zu Tylsanien (wenn sie denn so heißen und geschrieben werden) raten, da sie mangels Wurzel leicht umzudekorieren sind, echter wirken (weils sie es ja nun mal sind) und vor allem einem daran errinnern das Becken ab und zu einzusprühen (mit Wasser!!!).
Steinaufbauten und schön verschnörkelte Äste sind sinnvoll Dekomaterialien, sie dienen zum verstecken und neben ein wenig zum klettern.
Als Wasserquelle dient mir ein Wasserfall für Terrarien, diese sind naturnah und leicht zu reinigen. Durch die Zirkulation hällt sich das Wasser länger frisch. Das fließende Wasser bereichert außerdem die Luftfeuchtigkeit und regt die Tiere zum trinken an.
Auf Futternapf kann eigentlich verzichtet werden. Weder Grillen noch Mehlwürmer haben das Bedürfnis sich dadrin länger als einige Sekunden aufzuhalten. Mehlwürmer und Nektarine (für die Agamen) fütter ich nur mit der Hand, sonst wird das doch nur wieder verschleppt und die Reste liegen gelassen wo es dann vergammelt (ja, auch halbe Würmer bleiben liegen, warum auch was essen wo schon Sand dran ist...). Was ja nun nicht sein muss.
Die Beleuchtung sollte möglichst hell sein und mindestens einen Wärmespot haben, je nach Größe des Beckens. In der Wasserfall gegend verzichte ich auf zusätzlich Beleuchtung. Damit die Tiere die Wahl zwischen heiß und kühl haben.