Haltungsbericht Typhlonectes natans

  • Halli hallo ^^


    ich stell hier mal eine Art vor die in der Terraristik (nicht aber in der Aquaristik!) recht unbekannt ist.

    Typhlonectes natans (es gibt auch T. compressicauda)


    Allgemein:

    T. natans wird ca 60cm lang

    T. compressicauda 52cm

    Beide Arten leben rein aquatil und sind ovovivipar.


    Herkunft:

    Beide Arten: tropisches Südamerika; ruhig fliesende, leicht saure Gewässer


    Haltung:

    Ich halte mein adultes Weibchen von T. natans zusammen mit Fischen in einem 70x30x40cm Aquarium. Die Vergesellschaftung mit Fischen ist unproblematisch da die Schwimmwühlen (auch Fisch- oder Blindwühlen genannt) den Fischen nicht nachstellen! Wasserwerte aktuell in meinem Becken: pH- Wert 6,0; dGH: 2°dH; KH: 4-6; Temperatur: 22- 25°C; Beleuchtung: 2x T5+ 1x T8 Sylvania Plant Lamp.


    Nach der Literatur gehe ich ehrlich gesagt nicht! In der Literatur wird angegeben, dass man 20 Tiere in einem 80x40x40cm Becken unterbringen kann, was meines erachtens viel zu klein ist. Mein Tier wird nach unserem Umzug in ein 150x50x50cm Becken umziehen.


    Die Abdeckung sollte absolut dicht sein, die Tiere sind wahre ausbruchskünstler. Die Bepflanzung sollte entweder schon sehr lange vorhanden sein (fest im Boden verwurzelt) oder sehr gut verankert sein. Man kann auch Schwimmpflanzen einsetzen aber dann sollte man darauf achten, dass diese die Wasseroberfläche nicht zu stark zuwuchern! Alle halbe bis ganze Stunde tauchen die Tiere kurz mit der Nase über der Wasseroberfläche auf und schnappen nach Luft.


    Das Wasser sollte gut gefiltert sein und alle 6 Wochen zu einem drittel gewechselt werden (Filterung bei mir: Eheim ecco pro 2)


    Man sollte darauf achten, dass nicht zu viel Kalk und Eisen im Wasser vorhanden sind da die Tiere sonst früher oder später daran verenden können. Merkmale hierfür sind: Häutungsfehler und weiße Flecken auf der Haut.


    Blindwühlen sind sehr schleimig und sondern ein schleimiges Sekret ähnlich wie Aale ab wenn man sie fängt, sprich: sie rotzen einen voll! Also beim Fangen einen großen Kescher benutzen und die Tiere zum Transport am besten in einen Eimer mit Löchern geben.


    Futter:

    Besonder spaßig sind die Tierchen bei der Fütterung, sie werden sogar Futterzahm (Vorsicht sie können richtig übel beissen also Finger weg ;) lieber aus der Pinzette füttern). Da die Tiere blind (sie können nur hell und dunkel unterscheiden) beissen sie im Futterrausch in alles rein was nach Futter riecht. Zur zeit füttere ich mein Tier mit Roten Mückenlarven, Shrimps (ungewürzte eigentlich für den menschlichen Verzehr gedacht :D ), Krill, Regenwürmer und Stinte. Ab und zu wird auch eine Futtertablette von den Welsen genommen :cursing: . Man sollte wenig bis gar kein Rinderherz und Rinderleber verfüttern da sie doch sehr fett davon werden.


    Über die Zucht kann ich leider nichts sagen da ich mein Weibchen trächtig erworben habe. Ich kann nur sagen, dass sie zwischen 6 und 7 Monaten tragen.


    In der Literatur wird ein Alter von 4 Jahren angegeben aber mein Mann hielt seine Tiere über 10 Jahre erfolgreich. Grund des ablebens: Flucht und vertrocknen!


    Krankheiten: (selbst schon zum Teil bei einem andren Tier erlebt!)

    Wenn die Tiere weiße Flecken auf der Haut haben, sollte man direkt einen Wasserwechsel machen und den Kalkgehalt und den Eisengehalt des Wasser untersuchen, ebenso die Härte. Bei Häutungsfehlern hilft es, das mit einem nassen Handtuch leicht abzurubbeln. Weiße Flecken sind oft auch ein Zeichen für Pilzerkrankungen, später werden die Tiere durch den Pilz "haarig". Am besten verwendet man dann ein Fungizid für Fische und setzt das Tier in weiches Wasser (z.B. Regenwasser).


    So ich denke es wurde jetzt alles dazu gesagt ^^. Anbei noch ein paar Bilder meines "Pythons" und auch ein Bild ihrer Wohnhöhle die nur ein abgesägtes Stück Abflussrohr ist ;) .


    LG Bianca