Gefahr der Überversorgung mit Vitaminen und Mineralstoffen ?

  • Hallo,


    ich habe mich gerade in diesem Forum angemeldet und grüße alle.
    Dies ist mein erster Beitrag. Seit ca. 3 Wochen halte ich ein Varanus acanthurus Männchen (NZ 8/04). Das Becken habe ich gemäß den Empfehlungen von Lipfert/Dickhoff (hoffentlich) artgerecht eingerichtet.
    Das Tier füttere ich 3 x die Woche. Einmal pro Woche bekommt er eine Farbmaus und ansonsten 2 x pro Woche Heuschrecken (je 2) und Wachsmaden (ca. 5). Die Heuschrecken bestäube ich mit dem Präparat "Reptivite". Das geschieht in der Weise, dass ich 1/2 Teelöffel von dem Pulver in eine Heimchendose mit den Heuschrecken gebe und diese dann vorsichtig drehe, bis die Futtertiere ganz mit dem Pulver benetzt sind. Anschließend werden sie mit einer Pinzette gereicht.
    Nun zu meiner Frage: kann es bei dieser Vorgehensweise passieren, dass der Waran mit Vitaminen und Mineralstoffen überversorgt wird ? Woher weiß ich, dass die verabreichten Mengen Reptivite nicht überdosiert sind?
    Übrigens: der Händler, bei dem ich den Waran erworben habe, hat überhaupt keine Zusatzstoffe verabrecht. Er sagte mir, mit einer Maus pro Woche und den Heuschrecken bekomme er alles, was er braucht.
    Wohingehend Lipfert/Dickhoff und zahlreiche andere Internet-Quellen diese Zusatzstoffe ausdrücklich empfehlen.


    Gruß,
    Mario

  • hallo...wie sind denn die dosierungshinweise des präparates? ich gebe Korvimin zvt und da soll man 5 gramm auf 125 gramm lebendinsekten geben...
    im übrigen find ich eine farbmaus wöchentlich nich so gut...die würd ich sagen wir mal maximal aller drei wochen anbieten, wobei man sie bei so kleinen arten wie dem stachelschwanz auch weglassen kann...ansonsten statt heuschrecken auch mal schaben grillen...zophobaslarven etc...mehr insekten als wirbeltiere...gerade zophobaslarven sind sehr gehaltvoll...


    wenn du die futtertiere selbst züchtest und mit vitaminreichen frischfutter fütterst oder die futtertiere nach dem kauf in ein extra becken gibst und sie da einige tage mit frischfutter versorgst bevor du sie fütterst ist eine zugabe von präparaten sicherlich nicht unbedingt nötig. da die meisten futtertiere die man im handel erwirbt aber nich mal wissen wie frischfutter aussieht ist es, denk ich unerläßlich zusatzstoffe zu verabreichen. im übrigen kannst du dem tier auch sepiaschale anbieten, diese wird eigentlich gern aufgenommen und ist gut für mineralstoffhaushalt des tieres...

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Soulfly ()

  • Hallo zusammen
    Eine Überdosierung in dem Sinne ist nicht möglich, würde ich mir keine Sorgen machen.
    Was dein Händler dir erzählt hat stimmt nur bedingt, durch das fressen von Lebendfutter wie Insekten oder Mäusen nimmt der Waran natürlich bestimmte Mineralien und Vitamine auf, nur tut er dieses nicht in der ausreichenden Menge wenn wir mal von geckauften Futtertieren ausgehen. Deshalb hilft man mit solchen Präperaten nach.
    Helft mir auf die Sprünge, der Varanus acanthurus wird doch gerademal 70 cm groß wobei er einen recht langen Schwanz hat oder? Bin mir gerade nicht sicher...
    Da währe ich jedoch auch vorsichtig mit Mäusen, normalerweise bin ich ja ein Vertreter anderer Meinung aber ich würde es an deiner Stelle etwas reduzieren, evtl mal mit Baby Mäusen probieren und vorallem mehr mit Insekten arbeiten wie Soulfly schon in etwa gesagt hat.

  • @ Soulfly & retpi-terra


    Hi,


    danke für Eure Antworten, die mir auf jeden Fall weiterhelfen.


    @ Soulfly


    Als Dosierungshinweis auf der englischen Gebrauchsanleitung steht nur, dass man geringe Mengen des Pulvers (Reptivite) in eine Box geben und die zu verfütternden Insekten "leicht" damit benetzen soll. Mit einer genauen Dosierung hat das natürlich nichts zu tun, aber vielleicht muss man das wirklich nicht so eng sehen, wie repti-terra schriebt.


    Zur Verfütterung der Farbmaus: in dem Reptiliengeschäft in Gelnhausen bekam der Waran 1 x pro Woche eine Springermaus zu fressen. Obwohl sie recht groß war, wurde sie von ihm nach und nach hinuntergewürgt.
    Da es in meiner Nähe keine Springermäuse gibt, habe ich aus dieser Verlegenheit heraus einige Farbmäuse gekauft, die problemlos gefangen und gefressen werden.
    Dass ich mir die Empfehlungen des Händlers zu Herzen nehme liegt daran, dass er einen sehr kompetenten Eindruck macht. Er hat nach eigenen Angaben in den 70er Jahren die meisten Stachelschwanzwarane, die wir heute als NZ kaufen können, in Australien gefangen. Das heißt, er ist schon recht lange im Geschäft.
    Nach seinen Angaben bringt z.B. die Verfütterung von Grillen etc., wie es Lipfert/Dyckhoff empfehlen gar nichts (was ich jedoch anders sehe, denn die Angaben der beiden Autoren stimmen mit den meisten im Internet verfügbaren Quellen überein.


    Dass ich die Futtertiere vor der Verfütterung abwechslungsreich füttere versteht sich von selbst. Das gilt auch für die Futtertiere, die meine Vogelspinnen bekommen.


    @ repti-terra


    In Gefangenschaft wird der Varanus acanthurus eher 60 cm als 70 cm lang bei einer Kopf-Rumpf-Länge von 25 cm. Wie schon oben gesagt,
    hat der Waran schon verhältnismäßig große Mäuse verschlungen. Der o.g. Händler meinte, die Verfütterung von Babymäusen bringe nichts.
    Vielleicht werde ich aber trotzdem mal die Verfütterung von Mäusen etwas reduzieren, vielleicht nur alle 2 bis 3 Wochen. Denn laut Lipfert/Dyckhoff neigt diese Waranart leicht zur Verfettung. Deshalb verfüttere ich z.B. Wachsmaden sehr sparsam.


    Ich denke, ich muss jetzt einfach mal meine eigenen Erfahrungen sammeln. Habe das Tier ja erst 3 Wochen. Auf jeden Fall haben mir Eure Posts für meine künftige Vorgehensweise sehr geholfen.


    Gruß
    Mario

  • die mäuse kannst du eigentlich auch getrost weglassen...es ergibt sich nämlich noch ein anderer nebeneffekt wenn das tier nicht ständig richtig satt ist, ist er vermehr aktiv...soll heißen er sucht nach futter und liegt nicht nur in der ecke rum...


  • Wie du schon sagtest probieren geht über studieren, klammer dich nicht an das Buch was du hast sondern mach deine eigenen Erfahrungen.
    Das dein Waran die Mäuse "verschlingt" ist klar, denke du könntest ihm auch ne Ratte da rein setzen und er würde drauf los gehen was dir jedoch rein garnichts bringen würde. Die Mäuse sind für ihn so geradenoch verschluckbar, deshalb wird er diese auch fressen was er mit dem Beispiel der Ratte jedoch nicht machen würde (evtl würde er dran rum knabbern).
    Hoffe du verstehst was ich damit sagen möchte?!
    Theoretisch kann man so gut wie alles verfüttern was der Waran gerade noch so runterbeckommt also am Grentzbereich des fressbaren liegt, ob man es jedoch machen sollte ist eine andere Frage.


    Geh es locker an und mach deinen erfahrungen mit dem Tier und du wirst zimmlich schnel feststellen das du den Dreh raushast.


    Gruß Holger

  • Hallo,auch wenn der Thread sehr angestaubt ist,möchte ich an dieser Stelle loswerden,das alle Zwerg-bzw. Kleinwarane der Odatria-Gruppe fas tausschließlich mit Insekten zu füttern sind und nur für trächtige oder kurz nachdem Eiere abgesetzt wurden ne Maus Babymaus oder leicht behaarter Springer gut ist. Auch sollten fette Wirbellose wie z.B. Zophobas,Heimchen,Mehlwürmer,Wachsmaden etc. nur als Leckerlie ode zum Aufpäppeln gereicht werden. Am besten wären Schaben (verschiedene Arten),Grillen (keine Heimchen),Heuschrecken,Spinnen etc.....Natürlich sollten die Futtertiere tage-bzw. wochenlang mit gutem Futter und Kalk/Vitaminen "geladen" werden.In Verbindung mit guter / hochwertiger UVA/UVB Beleuchtung erübrigt sich dann die bestäuberei der Insekten. Man muss auch noch bedenken,das sich fast alle Vitamine bei Raumtemperatur und angebrochener Verpackung,binnen 14Tagen zum Grossteil verflüchtigen und dann sowiso nur mehr grossteils der Kalk übrig bleibt....Gruss Günther

  • Man sollte solche Wortmeldungen nicht unkommentiert lassen.


    Das gezielte Steigern der Inhaltsstoffe des Magen Darm Traktes der Futterinsekten nennt man gut loading. Das wird nicht durch permanentes Anreichern gemacht, sondern kurz vor dem Verfüttern der ausgewählten Futtertiere.


    Alle Futtertiere sind da geeignet, weil fast alle ein schlechtes oder unausgewogenes Calzium Phosphor Verhältnis haben.


    Eine gute permanente Futterversorgung sorgt für schnelles Wachstum und hohe Reproduktionsraten in der Futterzucht.


    Das Einstäuben ist gerade für Anfänger ein gute Möglichkeit ihre Futtertiere aufzuwerten und ich würde nie davon abraten.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P