Beiträge von SerivaSenkalora

    Ich finde es sogar von Vorteil wenn die Boxen nach außen undurchsichtig sind. So haben die Tiere viel weniger Stress. Nicht umsonst ist es gängig drei Seiten eines Terrariums mit Rückwänden zu verkleiden. Das hier ist eine Stufe weiter, also sind alle vier Seiten zu und alle paar Tage geht der Deckel für ein paar Minuten auf und zu. Warum sollte es also nicht artgerecht sein?

    Und warum sollte ich mir das Tier dann anschaffen? Wenn ich es eh in eine undurchsichtige Box wegsperre? (Mal rein hypothetisch von einer "vernünftigen" Box mit passendem Klima, Größe und Einrichtung gesprochen.) Damit wären wir wieder bei: Es geht nicht um das Tier, es geht nur um das "Haben".

    Diese Art der Haltung schwappt leider zunehmend nach Deutschland bzw. ist bereits seit einigen Jahren leider immer mehr anzutreffen. Was das Schöne an einem Stapel Plastikboxen oder einem Wandregal mit Schubladen im Vergleich zu passenden Terrarien sein soll, erschließt sich mir absolut nicht. Artgerecht sind die Dinger auf jeden Fall in 99,99% der Fälle nicht. Das 0,01% was sich einen Bulk-Container umbaut, ist mir verm. nur noch nicht begegnet. Absolut gruselig sind die ganzen Räume mit deckenhohen Regalen voller Schubladen mit Tieren, die dann eins nach dem anderen stolz präsentiert werden wie eine teure Uhrensammlung. Schubladen- bzw. Boxen"haltung" hat in meinen Augen mit Haltung nix mehr zu tun, das ist nur noch Sammlung. Da geht es nicht mehr ums Beobachten, sondern nur noch ums Besitzen...


    Eine Ausnahme stellt für mich nur die Zeit der Aufzucht von Jungtieren dar. Die leben bei mir bis zum ersten Winter - also etwa 6 Monate lang - einzeln in Boxen in einem Aufzuchtrack, ehe sie dann in kleine Würfelterrarien umziehen. Und nach dem Umzug zu sehen, wie die Kleinen ihr neues Heim ausgiebig nutzen und erkunden ist für mich Beweis genug, dass die Rackhaltung wirklich nur so ein temporärer Zustand sein sollte.


    Quarantäne lasse ich mal außen vor, denn die ist ja nur temporär und da tut es auch eine Plastikbox.

    Aber hier ging es ja eher weniger um Quarantäne. :)


    LG

    Seriva

    Eine Bekannte hat Parkettkleber (2 K PU) genommen. Den gibt es schon in dunkelbraun, so dass der zwischen den Kokosfasern nicht so hervorblitzt und bei etwaigem Abbröseln der Kokosbeflockung hinterher keine hässlich hellen Löcher entstehen. Das hält super, ließ sich gut verarbeiten und ist optisch auch tauglich. Ein Foto kann ich leider nicht beisteuern.


    Sie pflegt in dem Terrarium jedoch Grasnattern, die setzen einer korkbeflockten Rückwad vielleicht auch weniger zu als vierbeinige Kletterer.


    LG

    Seriva

    Die Meldepflicht wird auch überdramatisiert.


    In meinem Fall war das beim ersten Amt so, dass die von mir als "Neuhalterin eines geschützten Wirbeltieres" mehr Informationen über meine Haltung haben wollten. Habe also ein kleines Exposé geschrieben mit Fotos des Terrariums und des Bewohners und das nachgereicht. Dann war Ruhe. Nach meinem Umzug und der Ummeldung in ein anderes Amt, ging ein Brief mit Kopien der Papiere ans Amt und zurück kam eine Meldebestätigung. Fertig. Ist echt unkompliziert. Zumindest bei WA II.


    LG

    Seriva

    Besonders bei so Tieren wie Jemenchamäleon, Kornnatter, Königspython, Kronengecko, Bartagemen (Beispiele) und eben auch Leopardgeckos findet meiner Meinung nach eine inflationäre Zucht statt, die Tiere werden verramscht wenn überhaupt ein Abnehmer gefunden wird. Meist sind die potentiellen Kaufer wenig bis gar nicht in die Thematik Reptilienhaltung eingearbeitet. (Was nichts kostet ist nichts wert).

    Ja, damit hast Du definitiv Recht. Selektion ist hier das Stichwort. Wer solche häufigen Arten nachzieht, muss bereit sein hier ganz klar vom Schlupf weg auszusortieren. Der Futterschlangen- bzw. -echsenmarkt lebt davon ganz gut. Bei mir gehen etwa 30% der Jungtiere jedes Jahr zu einem Halter ophiophager Arten, die sich nicht auf Mäuse umstellen lassen. Für die restlichen Jungtiere hatte ich bis dato wenig Probleme vernünftige Käufer zu finden. (Wäre das Problem wegfallender Versandmöglichkeiten und Börsen nicht, wären die letzten aus '20 mittlerweile auch schon längst ausgezogen.)


    LG

    Seriva

    Wie ist die denn sonst so drauf? Wenn nicht apathisch und schlapp, also offenkundig ein Notfall, würde ich lieber bis morgen warten und zu Deinem kundigen Tierarzt fahren als jetzt Hals über Kopf zu einem Notdienst der im Zweifel eh keine richtige Ahnung hat.

    LG

    Seriva

    Da sie angesprochen wurde:
    Für Kornnattern und alle anderen Arten der nordamerikanischen Kletternattern (Pantherophis sp.) ist das Terrarium zu klein.


    Pauschal zu sagen, dass Nattern besser für den Einstieg sind als Pythons oder Boas, ist so auch nicht richtig. Es gibt sehr anspruchsvolle Natternarten und sehr pflegeleichte Pythons oder Boas. Und mit richtiger Vorbereitung, wird der Kreis der auch für Einsteiger haltbaren Tiere schnell deutlich größer als Lampropeltis sp. ;)


    Grundsätzlich sucht man sich aber eher erst das Tier aus, das einen interessiert und baut DANN das Terrarium. (Bei dem übrigens nicht nur die Lüftungen sondern auch eine ausreichend hohe untere Blende für eine gewisse Höhe Bodengrund fehlen.) Denn was nutzt es, wenn man Dir jetzt eine in Dein Terrarium passende Art nennt und Du dann merkst, dass die eigentlich überhaupt gar nicht das ist, was Du Dir so vorgestellt hast? Wenn Verhalten und Optik einfach nicht zusagen?


    Und generell: Kauf Dir Dein erstes Reptil bitte nicht bei einem Großhändler sondern einem lokalen Hobbyzüchter, der Dir bei Fragen sicher mehr Unterstützung bieten kann und vor allem über sehr viel Fachwissen über die Art verfügt. Von einem Händler, der etliche Exemplare der verschiedensten Arten in Plastikkisten für den Verkauf lagert, würde ich eher wenig erwarten, was Tips und Hilfreiches zur artgerechten Terrarienhaltung angeht. Auch ein Zooladen (egal wie groß und berühmt) ist häufig keine gute Anlaufstelle für eine ordentliche Beratung.


    LG

    Seriva

    Interessant wäre ja, ob solche Unterschiede durch die Terraristik "gefördert" werden und ob das genetisch weiter gegeben wird.

    Also zumindest Futterpräferenzen sind durch (jahrelange) Zucht beeinflussbar. Aus der Kornnatterzucht kennt man, dass aus Elterntieren die schwer ans Futter gingen auch eine größere Anzahl an Jungtieren resultiert, die schwer ans Futter gehen. Wobei ich hier nicht von "Nichtfressern" sondern von "Andersfressern" spreche. Populäres Beispiel sind die Linien, in denen ein großer Teil "rosacea"-Blut steckt. Da diese ehemalige Unterart auf den Keys und im Süd-Westen Floridas als Erstnahrung eher auf Anolis als Mäuse gehen, sind auch in Gefangenschaft gezogene Nachkommen dieser Tiere erstmal auf Echsen fixiert und daher schwerer an Mäuse zu gewöhnen. Mit längeren Zuchtlinien (in denen vorzugsweise dann die unkompliziert fressenden Tiere genommen wurden), bekommt man das aber gut in den Griff. Ob man durch solche Selektion langfristig auch auf bestimmte Futtertiere spezialisierte Arten "umzüchten" kann und sollte (denke hier an diverse echsenfressende Arten), weiß ich an dieser Stelle nicht. (Und würde auch den Sinn in Frage stellen.) Aber bei so opportunistischen Arten wie P. guttatus geht es ganz gut.


    Dass die Futterpfräferenz erblich ist ergibt auch total Sinn. Immerhin haben die meisten Reptilien keine Eltern, die ihnen zeigen was man fressen kann und was nicht. Und try und error kann schnell ins Auge gehen, also sollte eine kleine Schlange schon instinktiv wissen, welche Duftspur sich zu verfolgen lohnt.


    Es gibt auch Untersuchungen, dass die Inkubationstemperatur die Tiere auf bestimmte Nahrung triggern kann, die muss ich aber noch genauer lesen.


    Das Verhalten (also scheu und bissig vs. entspannt und ruhig) hat aber wohl eher noch niemand als Zuchtkriterium angesetzt - für unmöglich halte ich das aber nicht. Epigenetik ist was das angeht ein sehr spannendes Feld!

    Ein Forum kann einen echten Mentor nicht ersetzen, daher ist die Suche nach einem solchen absolut nachvollziehbar. Gerade. wenn im direkten Bekanntenkreis sonst niemand vorhanden ist, der das Hobby teilt. Manchmal entstehen aus solchen persönlichen Kontakten auch langfristige Freundschaften. Das ist mir in einem Forum bis dato erst einmal passiert (und den hab ich dann auch sogar geheiratet ;)).


    bxsaudi

    Hilfreich ist es, sich für sowas nach Reptilienstammtischen in der Umgebung umzuschauen. Aktuell leider blöd, aber die werden sicher auch irgendwann wieder stattfinden.


    LG

    Seriva

    Im Terrarium fehlt ihr an nichts wovon ich wüsste, da ich mich extra in der Tierhandlung beraten hab lassen.

    Bei dem Satz gruselt es mich etwas, da Tierhandlungen leider bis dato in den seltensten Fällen mit Fachwissen glänzen konnten.


    Magst Du mal ein Bild Deines Terrariums zeigen und uns etwas darüber erzählen wo welche Temperaturen herrschen, etc.?

    Königspythons sind bekannt dafür, dass sie konsequent das Futter verweigern, wenn ihnen irgendwas nicht passt.


    LG

    Seriva

    Leider klingt das für mich auch nach Paarungsverhalten. Bisse sind bei Kornnattern zwar seltener als bei Erdnattern, aber nicht absolut ungewöhnlich. Die gehen meistens in die Nackenregion, damit das Weibchen zum Stillhalten animiert wird.


    Das neue Tier sollte definitiv mal sondiert werden, vielleicht ist es auch ein sehr dominantes Weibchen.


    Ich habe ein solches Verhalten in der Tat auch schonmal bei zwei 100%igen Weibchen gesehen. (Hier ein altes Video in einem SEHR alten Terrarium, welches längst nicht mehr im Einsatz ist und die Einrichtung wurde für ein besseres Video entfernt.)


    Aber die Chance, dass es nur ein dominantes Weibchen ist, ist leider nicht sonderlich hoch. Allzu oft werden Männchen als Weibchen verkauft und leider ebenso oft auch mit Absicht, da einzelne Männchen nur schwer vermittelbar sind.


    LG

    Seriva

    Wenn der Unterschrank nicht tief genug ist, kann man hier mit einer stabilen Tischplatte und zwei Tischbeinen super Abhilfe schaffen: Platte auf dem Möbel montieren, so dass sie vorne bündig abschließt und hinten übersteht und hinten dann mit den Tischbeinen abstützen. Schafft zusätzlich auch praktischen Stauraum und kann an den Seiten für eine bessere Optik auch noch verkleidet werden.


    Voraussetzung ist jedoch, dass das Möbelstück selbst eine gewisse Tragkraft aufweist! Nicht jede Kommode kann ein volleingerichtetes Terrarium tragen.


    60er Tiefe hat sich bei meinen durchaus bewährt und ist auch noch gut zu erreichen, wenn man mal an die Tiere muss und diese sich in der hintersten Ecke verstecken.


    LG

    Seriva

    Hi,


    eines meiner Lieblingsgene bei Kornnattern ist Kastanie. Der Farbwechsel den junge Tiere in den ersten paar Monaten durchmachen, ist schon sehr faszinierend. Nach jeder Häutung hat man ein "neues Tier" und adult sind die leuchtenden Farben einfach schön anzusehen. :love:


    Alle Fotos zeigen dasselbe Weibchen: 1x nach der ersten Häutung im August '20, 1x Ende Oktober '20 und 1x letzte Woche.

    Bin mal gespannt, wie viel Farbe da noch kommt. Der Vater ist sehr schön ausgefärbt.


    LG

    Seriva