Beiträge von Gast

    Ich kenne mich mit Kronengeckos überhaupt nicht aus. Aber in der Natur sind Bäume auch nicht auf eine bestimmte Höhe beschränkt. Die Beleuchtung sollte übrigens besser außerhalb angebracht werden. Also lass oben drüber noch etwas Platz für die Beleuchtung.

    Habe es schon einmal benutzt, aber ich mag das unnatürliche Aussehen überhaupt nicht. Auch ohne Hygrolon werden Pflanzen an Stämmen wachsen. Ein Xaximstamm ist auch eine schöne Möglichkeit und Weinreben sind auch haltbarer. Ich würde nicht so viel Hygrolon verwenden. Sonst wird das Terrarium zu feucht.

    Korkeiche als tragende Teile in feuchteren Terrarien ist meist keine gute Idee. Bewährt haben sich Mangrovenwurzeln. Die faulen nicht. Ich würde nicht auf Holz verzichten. Die Frösche sollen ja nicht nur auf feuchtem Moos leben müssen, sondern verschiedene Untergründe zur Auswahl haben.


    Nur aus Interesse: Was hat dich dazu bewogen Epiweb zu nutzen?

    Mit viel Recherche lässt sich das ganze nachher gut umsetzen. Dendrobaten sind bei weitem nicht die schwierigsten Pfleglinge.


    Mein Tipp ist aber: keep it simple. Du brauchst nicht unbedingt einen Wasserfall mit Bachlauf oder eine Nebelmaschine. Alles fancy gadgets, die machen es aber dann doch eher komplizierter und werfen Probleme auf.


    Außerdem muss man sich direkt von Anfang an von dem Gedanken verabschieden, dass es wie ein dicht bevölkertes Gesellschaftsaquarium wird. In der Regel landen am Ende zwei Frösche im Becken, vor allem bei Dendrobates und Oophaga. Sei es, weil du direkt diese Anzahl einsetzt oder weil die Bewohner für die Reduktion sorgen. Es gibt trotzdem genug zu sehen und wird nicht langweilig.


    Denk auch daran, dass du die Futtertierzuchten früh genug startest und für eine ordentliche Aufwertung der Futtertiere sorgst.


    Ein Thema, das übrigens sehr wichtig ist, aber leider in vielen Büchern aufgrund des Alters der Bücher nicht besprochen wird, ist übrigens Beleuchtung mit UV-Leuchtmitteln. Meiner Erfahrung nach sehr wichtig, auch schon für Kaulquappen. Die Tiere zeigen einen gesünderen Körperbau und ein viel aufgeweckteres Verhalten. Aber ich denke das muss ich dir als Tierärztin nicht sagen (Stichwort: rachitische Veränderungen). Ich verwende in Terrarien bis 60 cm Höhe Arcadia Leuchtstoffröhren mit 6% UVB-Anteil. Bei höheren Terrarien greife ich auf die Solar Raptor HCI zurück.


    Es gibt wirklich massig Literatur zu Dendrobaten:

    - Diverse Artikel in Fachzeitschriften wie Reptilia, Terraria und Elaphe

    - Die Journalreihe von Harald Divossen "Faszination Pfeilgiftfrösche" ist sehr zu empfehlen, da hier ausgiebig die natürlichen Habitate der Tiere dargestellt werden und in jedem Journal ein Reisebericht gedruckt wird. Ich stimme allerdings überhaupt nicht mit den von Harald Divossen gewählten Terrariengrößen überein. Meiner Meinung nach sind diese in einigen Fällen viel zu klein.

    - Das Buch Färberfrösche gibt einen schönen Überblick über die Art D. tinctorius

    - Sehr zu empfehlen und wahrscheinlich auch beruflich interessant für dich: Erkrankungen der Amphibien von Frank Mutschmann

    - Ich besitze es noch nicht, aber relativ neu: Faszinierende Pfeilgiftfrösche

    - Das bereits oben erwähnte: Lötters, Jungfer, Henkel, Schmidt

    - Außerdem gibt es tonnenweise wissenschaftliche Fachartikel

    - auch interessant sind die Haltungsrichtlinien der DGHT Arbeitsgruppe Anuren. Ich halte die Empfehlungen der Arbeitsgruppe für absolut richtig


    So das war jetzt wieder jede Menge. Aber mit den Empfehlungen schaffst du dir eine sehr gute Basis.

    Das klingt sehr löblich und ich finde es auch gut den Patienten artgerechte Haltung näher zu bringen. Aber anhand deiner Fragen schließe ich, dass du noch ganz am Anfang stehst. Artgerechte Haltung ist für mich das oberste Ziel, wenn man sich ein Tier anschafft. Hier bist du noch nicht soweit und musst dich noch sehr viel informieren. Sich ein Tier anzuschaffen heißt auch sich ausgiebig zu informieren. Ich würde die Fachbücher über Pfeilgiftfrösche ebenfalls ausstellen. Wasserfälle sind öfter ein Problem, als ein schönes Feature. Hier solltest du dich auch noch einmal informieren.

    Meine Frage(n) lautet hier nun.... Welche Art eignet sich da am besten? Also.... Nicht zu scheu, schön bunt, am liebsten in einer 4er Gruppe zu halten und etwas kletternd....

    Größe ist noch offen aber 50x70/80x90 (TxBxH) ist drin.

    Gern mit aufwendigem Brutpflege- und Balzverhalten...

    Wenn dich die Lautstärke der Frösche nicht stört, bieten sich Epipedobates anthonyi oder Arten aus der Gattung Phyllobates an. Des Weiteren wären auch Dendrobates Leucomelas eine gute Wahl. Alle diese Arten wären in Gruppenhaltung möglich. Bei der Größe des Terrariums würde ich für E. Anthonyi und kleine Phyllobates bis zu fünf Tiere, für große Phyllobates und D. Leucomelas drei Tiere empfehlen. Aber bitte alle Arten einzeln und nicht zusammen. Aus deinem Post kann ich leider nicht herauslesen, dass du dich mit den Tieren auskennst. Deswegen würde ich von Vergesellschaftung erstmal abraten. Die von dir genannten D. tinctorius sind ebenfalls möglich, die aber nur 1.1, da untereinander aggressiv.

    Ich dachte ursprünglich an D. Tinctorius aber ich habe Angst, dass es zu viele Tiere werden? Welche Farbmorphe kann man vergesellschaften?

    So eine Frage macht mir echt ein wenig Sorge. Man sollte keine Farbmorphe mischen, da es bei tinctorius (und Dendrobaten allgemein) überhaupt keine gezüchteten Farbmorphe gibt. Die unterschiedlich gefärbten Tiere sind verschiedene Lokalvarianten, die der Natur entnommen wurden und nicht durch Zucht verändert wurden. Zur verantwortlichen Haltung von Pfeilgiftfröschen gehört die Erhaltung der natürlichen Farbformen. Es wäre wirklich schade, wenn durch solche Experimente der natürliche Polymorphismus verloren geht.

    Oder amazonica oder Oophaga spec. Escudo gefallen mir auch...

    Beide eher scheu. Oophaga escudo aufgrund der Aggressivität wieder nur 1.1, R. amazonica gerne auch in Gruppen. Aber ich denke aufgrund der Scheue nicht das richtige für eine Praxis.

    Und zur praktischen Umsetzung... Wie verkleidet ihr die Rückwand und Seitenwände? PU Schaum soll man ja nicht nehmen wegen der Ausschwemmung der Schadstoffe.

    Woher hast du diese Info? PU-Schaum ist sehr wohl geeignet. Es gibt aber massig Alternativen: Xaxim, Hygrolon, PU-Schaum oder Styropor mit 2K-PU/Silikon/Epoxidharz/Fliesenkleber und Torf/Xaxim/Pinienrinde beflockt. Da gibt es im Internet hunderte von Anleitungen.

    Welche Beleuchtung, Wärmequelle und UV Quelle auf diese Größe? Ich bin etwas überfordert mit der Flut an Angeboten :/

    Du schaust an den falschen Stellen. Lass erstmal den Einzelhandel und Tierbedarf außen vor und informiere dich in guten Büchern:

    Lötters, Jungfer, Henkel, Schmidt ist das Standardwerk, wenn auch etwas veraltet. Es gibt dutzende gute Bücher über Pfeilgiftfrösche.

    Einige Webseiten von engagierten Hobbyisten sind auch sehr zu empfehlen, z. B. die Seite vom Froschmichl. Du wirst feststellen, dass sehr viele Produkte aus dem Einzelhandel nicht zu gebrauchen sind oder im Baumarkt deutlich günstiger zu bekommen sind.

    Nervig ist, dass meine Hydrometer wirklich nicht zu funktionieren scheinen. Die bleiben nach dem Beregnen lange bei 99% hängen.

    Ich werde vermutlich einmal analoge reinmachen.

    Hygrometer sind eigentlich nicht gut für eine dauerhafte Anbringung geeignet. Wennein paar Tröpfchen Wasser nach dem Beregnen auf dem Sensor landen, bleibt er sehr lange bei 99%. Das gilt für analoge und digitale Hygrometer. Besser ist das Hygrometer nur zur Messung reinzustellen und dann rauszunehmen.

    Aktuell kämpfe ich etwas mit den Temperaturen in meiner Dachwohnung. Sie sind oft bei 28-29 Grad. Gibt es eine gute Möglichkeit das Terrarium zu kühlen?

    Ich werde sicherlich mal die vier PC-Lüfter die ich vorsorglich gekauft habe einrichten auch wegen des Schimmels.

    Vermehrtes sprühen reduziert die Temperatur auch. Es müsste in deinem Terrarium bei der Größe auch sehr feuchte sehr kühle Stellen geben, da sollte es eigentlich kein Problem sein, wenn es 28° im Raum sind. Miss mal unter Wurzeln oder Pflanzen, da wird es kühler sein.

    Etwas Positives gibt es aber nebst den wachsenden Pflanzen auch noch. Ich habe endlich einen Züchter für R. Uakarii Golden Legs gefunden. Es werden bald 3-4 Tiere davon einziehen (Sobald ich die Temperaturen und den Schimmel im Griff habe).

    Der Züchter meinte zwar meine Tiere verlieren sich in einem so grossen Terrarium. Ich denke die Grösse schadet sicher nicht, fraglich ist allerdings wie ich denen grössere Mengen Springschwänze anbieten kann. Im Laub haben sich unterdessen einige angesammelt. Denkt ihr die jagen da selber genug oder muss ich irgendwie noch weiter anbieten.

    Sehr schöne Tiere. Da hast du dir was schönes ausgesucht. Ich glaube nicht unbedingt, dass die Tiere sich verlieren werden. In großen Terrarien wird meist ein größeres Verhaltensrepertoire gezeigt, als in kleinen Terrarien. Aber du musst Geduld haben. Bei Ranitomeya dauert es auch mal gut 6 Monate bis sie sich eingewöhnt haben. Über Futter würde ich mir keine Gedanken machen, wenn du eine stabile Springschwanzpopulation hast, werden Sie immer was zu essen finden. Die Frösche durchsuchen auch die Laubschicht. Die Etablierung von Futterstationen macht auch Sinn. Bei Ranitomeya würde ich diese aber eher im hinteren Bereich aufstellen.

    Mich wundert das bisher noch kein Hinweis darauf kam, dass ein Auto und auch ein Wohnmobil sich im Sommer schnell auf Temperaturen jenseits der 50 Grad aufheizen können. Ich gehe nicht davon aus, dass du immer die Klimaanlage laufen lassen kannst.

    Der weniger schöne Teil ist der Schimmel. Auch in der Laubschicht sammelt sich so einiges an:

    Im Terrarium wimmelt es von Springschwänzen, aber auch sie scheinen den Schimmel nicht zu beseitigen.

    Normalerweise gibt sich das mit dem Schimmel nach spätestens 2 Wochen. Ist deine Belüftung ausreichend? Sollte Schimmel auch nach der Einlaufphase auftreten spricht das häufig für eine zu geringe Luftumwälzung.

    Was denkt ihr schadet dieser den Fröschen?

    Ich würde es nicht riskieren.

    Die Tempeeatur liegt so bei 26 Grad. Maximal war mal der Wert von 28 Grad vorhanden wenn es ganz heiss wurde in der Wohnung. Denkt ihr das überleben die Kleinen für kurze Zeit?

    Oder muss ich mir wirklich Gedanken über eine Kühlung machen?

    Kommt auf die Art an. Solange es unter 30 Grad bleibt und nicht dauerhaft ist, kommen nach meiner Erfahrung D. tinctorius, O. pumilio und Tieflandarten aus der Ranitomeya-Gattung mit diesen Temperaturen klar. Für kurze Hitzeperioden würde ich erstmal die Beleuchtung reduzieren um damit die Temperatur etwas herunter zu bekommen.

    Ich kann verstehen, dass es doof ist, wenn man dann von erfahrenen Haltern aufgeklärt wird und man merkt, dass man fast alles falsch macht. Allerdings solltest du versuchen das Wohlergehen des Tieres an erste Stelle zu setzen und einiges an der Haltung ändern.

    Die Gattung Phelsuma könnte für dich auch noch in Frage kommen. Bei den Gattungen Phesluma und Lygodactylus rate ich dir zu maximal 1.1 mit der Möglichkeit zur Trennung. Also sollte ein Ausweichterrarium zur Verfügung stehen, wenn die Tiere sich stressen.


    Alternativ würden mir noch Anolis einfallen. Sind zwar keine Geckos, aber ebenfalls Baumbewohner mit Haftlamellen. Auch hier 1.1.


    Keine Angst auch bei 1.1 gibt es genug zu sehen. Das Terrarium muss nicht immer so voll wie möglich sein.