Hi zusammen!
Ich finde es ebenso nicht richtig, dass gleich die Keule ausgepackt wird. Wie geschrieben geht es dem Tier blendend und es wird auch nicht vernachlässigt, manchmal will man einfach mal hören, wie andere das denn so machen. Und das finde ich auch nach dieser Zeit noch völlig legitim. Bitte haltet euch daher mit Vorwürfen etwas zurück, es ist grundsätzlich niemandem geholfen, wenn ein Fragesteller sich nicht mehr traut, Fragen zu stellen, nur weil er Motztiraden oder ähnliches befürchten muss - schlussendlich hat das Tier dies zu tragen.
Es zeigt doch viel eher, dass selbst nach dieser Zeit noch nicht der "Schlangenhalter-Starrsinn" eingetreten ist, der häufig an den Tag gelegt wird ("Ich mache das seit Jahren so, das ist richtig..."), sondern es signalisiert doch die Bereitschaft, auch jetzt noch Vorschläge anzunehmen, wenn es denn überhaupt etwas besser zu machen gibt.
Diese Einstellung ist doch klasse, oder nicht?
Zurück zum Thema...
Meine adulten Königspythons fressen ca. alle zwei Wochen ein oder mehrere in der Größe passende(s) Futtertier(e) (adulte Ratten bzw. mehrere Vielzitzenmäuse). Allerdings können dies auch mal drei Wochen werden. Nach ca. 8 bis 10 Tagen zeigen sie meist wieder vermehrte Aktivität. Grundsätzlich sind die Fütterungen allerdings unregelmäßig, die Tiere können durchaus auch mal ein wenig länger auf der Lauer liegen. Die Dame frisst allerdings momentan sobald sie wieder unterwegs ist, da sie nach ihrer Eiablage wieder mehr Substanz bekommen muss.
Ansonsten... Python regius darf ruhig eine dicke Wurst sein, meine Dame wog vor dem Verpaaren 2,5 Kilo bei einer Länge von gut 1,30 m.
Als "satt" kann man die Schlange wohl bezeichnen, wenn sie sich zur Verdauung zurückzieht. Wobei hier auch jedes Tier anders ist, manche kennen hier Halten und würden fressen, was sie vor die Gruben bekommen, so dass der Eindruck ensteht, dass sie nie satt sind.
Hast du ein paar Angaben zu deinem Tier (Länge, Gewicht)? Wenn das Verhältnis von Länge zu Gewicht passt, das Tier wohlgenährt ist und ganz allgemein das Gesamtbild einfach stimmig ist, dann liegst du mit deiner Fütterungsweise sicherlich richtig.
@Miss Elli
Der Verdauungsvorgang ist eine hochkomplexe Sache, aber hier nur grob: dadurch, dass die Schlange ein relativ großes Beutestück in einer relativ kurzen Zeit verdauen muss, da sie ansonsten an der fortschreitenden Verwesung sterben kann, vollbringt der Körper Höchstleistungen und ist auf vollen Touren. Organe vergrößern sich, das Herz schlägt schneller, sie benötigt mehr Sauerstoff, die Schlange braucht alles in allem sehr viel Energie.
Dieser Zustand bleibt so lange aufrecht, bis das Beutetier verdaut ist, erst dann kommen die Organe wieder zur Ruhe.
Würde man ununterbrochen ohne Pause füttern, wäre die Schlange ständig in diesem "Ausnahmezustand" und käme nicht zur Ruhe, ob es gesund ist, alle Organe ständig in Höchstauslastung zu benutzen, kann man sich selbst ausrechnen. Es ist sicherlich gesünder, wenn man den Organen die Möglichkeit lässt, sich in ihrem Normalzustand wieder von diesen Strapazen zu regenerieren.
Natürlich ist die Schlange dafür ausgelegt, diese Leistung zu vollbringen, aber auch in der Natur findet die Schlange in der Regel nicht ständig Nahrung, sondern muss auch hier wieder warten und/oder auf die Suche gehen.
Diese Lebensweise sollte man auch im Terrarium versuchen nachzubilden, dass eben nicht unerschöpflich Futter zur Verfügung steht, sondern dass die Schlange - wie in der Natur auch - eben auch mal eine Zeit lang aushalten muss. Auch auf dieses kurze oder auch längere Warten sind Schlangen ausgelegt.
Daher sollte zwischen den Fütterungen immer ausreichend Zeit liegen, dass die Schlange ihren Körper auf "Normaltempo" laufen lassen kann.
Dazu kommt natürlich noch die bereits genannte mögliche Verfettung, wenn die Schlange zu viel und zu häufig frisst. Allgemein kann man sagen, dass Jungtiere im Wachstum häufiger fressen müssen, da sie viel Energie in Wachstum umlegen müssen. Daher sind die Futterintervalle bei Jungtieren geringer, aber immernoch lange genug (so sollte es zumindest sein) um den Körper zur Ruhe kommen zu lassen. Die Futtertiergröße im Vergleich zur Schlange ändert sich bei fortschreitendem Alter quasi nicht. Allerdings benötigen ältere Schlangen weniger Energie und würden die über Futter zu viel angebotene Energie in Fett anlagern, daher vergrößern sich hier die Intervalle.
Mehr fällt mir im Moment nicht ein wenn noch Fragen offen sind... fragen.
Grüßle, Tini