Terrarienpflanzen sterben ab

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir vor einigen Wochen ein bioaktives Terrarium für einen Kronengecko gebaut. Ich habe die Pflanzen reingesetzt und wollte sie auch erstmal einige Wochen gedeihen lassen, bevor der Gecko reinkommt. Ich muss nur leider feststellen, dass einige davon (die Farne am Boden, Pilea, Pothos und Hedera; s. Bilder) absterben bzw. austrocknen. Woran kann das liegen?


    Und dazu noch eine Frage: Müssen die Pflanzen selbst gegossen werden oder reicht es, wenn ich jeden Abend, wenn ich das Terrarium besprühe, die Erde anfeuchte, also konstant feucht halte?


    Vielen Dank und liebe Grüße

  • Wenn du das Terrarium besprühst, werden die Pflanzen schon feucht genug. Du brauchst nicht extra gießen. Aber Luftfeuchtigkeit und Temperatur sind in einem Terrarium natürlich besonders hoch. Ich würde dir empfehlen, zu gucken was die Pflanzen denn an Feuchtigkeit und Hitze vertragen. Super Auswahl mit vielen Infos gibt es auch im Internet, z.B. hier.

  • Vermutlich falscher Bodengrund für echte Pflanzen gepaart mit zu wenig Wasser und/oder zu wenig Licht wäre meine erste Einschätzung anhand der Bilder.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Ich schliesse mich Harte an. Steck zur Probe mal einen Finger neben einer Pflanze ein paar cm tief in die Erde.
    Am Anfang reicht sprühen alleine nicht, da die eingebrachte Erde meist recht trocken ist. Beim Sprühen wird nur die Oberfläche feucht, welche durch die Lampen dann auch schnell wieder abtrocknet. Die Wurzeln werden vom Wasser gar nie erreicht. Farne die es generell feucht mögen, kippen da schnell. Und mit einem trockenen Boden lässt sich auch die Luftfeuchtigkeit nicht hoch halten.

    Darum würde ich erstmal jede Pflanze einzeln kräftig giessen und zwar bis nach ein paar Tagen der Bodengrund überall durchgehend feucht ist.

    Ob danach Sprühen alleine reicht, kann ich dir nicht sagen, aber ein regelmässiger „Fingerpieks“ in den Boden wird dir das zeigen.


    PS: ein bioaktives Terrarium bedeutet ein reiches Bodenleben mit eine Menge Asseln, Milben. Bakterien, Würmern, Pilzen und was da so alles kreucht und fleucht. Eine Unmöglichkeit bei trockenem Bodengrund…

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Ich schließe mich den beiden anderen an. Was ich geschrieben habe, bezog sich auch auf ein Terrarium, was in Betrieb ist und schon "warmgelaufen".

    Aber da ich sogar schon Kakteen habe vertrocknen lassen, sollte man darauf vielleicht nicht allzu viel geben. 8o

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    Vermutlich falscher Bodengrund für echte Pflanzen gepaart mit zu wenig Wasser und/oder zu wenig Licht wäre meine erste Einschätzung anhand der Bilder.

    Ich habe für die Pflanzen in der Wand den selben Mix wie für den Boden benutzt: Kokoshumus, Orchideenerde, Sand und Sphagnum-Moos. Soll tatsächlich ziemlich gut sein.


    Ich schliesse mich Harte an. Steck zur Probe mal einen Finger neben einer Pflanze ein paar cm tief in die Erde.
    Am Anfang reicht sprühen alleine nicht, da die eingebrachte Erde meist recht trocken ist. Beim Sprühen wird nur die Oberfläche feucht, welche durch die Lampen dann auch schnell wieder abtrocknet. Die Wurzeln werden vom Wasser gar nie erreicht. Farne die es generell feucht mögen, kippen da schnell. Und mit einem trockenen Boden lässt sich auch die Luftfeuchtigkeit nicht hoch halten.

    Darum würde ich erstmal jede Pflanze einzeln kräftig giessen und zwar bis nach ein paar Tagen der Bodengrund überall durchgehend feucht ist.

    Ob danach Sprühen alleine reicht, kann ich dir nicht sagen, aber ein regelmässiger „Fingerpieks“ in den Boden wird dir das zeigen.


    PS: ein bioaktives Terrarium bedeutet ein reiches Bodenleben mit eine Menge Asseln, Milben. Bakterien, Würmern, Pilzen und was da so alles kreucht und fleucht. Eine Unmöglichkeit bei trockenem Bodengrund…


    Ich habe da tatsächlich Springschwänze und Asseln drin. Aber vermutlich sind die gestorben, weil der Boden tatsächlich nur leicht feucht ist. Werde mir also wieder neue holen müssen :D


    Werde dann morgen mal alles richtig gut gießen und vor allem den Boden befeuchten.


    Besten Dank nochmal!

  • Ja alles Zutaten für falschen Bodengrund.

    Die habe ich von einem YouTube-Kanal. Der hat über die letzten Jahre schon unzählige bioaktive Terrarien gebaut, immer diesen Bodengrund verwendet und entsprechend auch immer Erfolg gehabt.


    Was spricht denn deiner Meinung nach dagegen?

  • Gegen you tube kann man ja nicht mit logischem Nachdenken ankommen. Ich werfe nur die Zusammensetzung der Orchideenerde, die Speicherfähigkeit der weiteren Zutaten in den Raum und grinse vor mich hin, während ich stinknormale Blumenerde durch die Hand rieseln lasse. 😎

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Hübsch anzusehen, aber was da ausser den paar Asseln und Springschwänzen bioaktiv sein soll, erschliesst sich mir nicht. Die Pflanzen, die noch ein paar Mikroorganismen einbringen könnten, werden gründlich abgewaschen. Der Rest ist "steriles" Material, das schlecht Wasser aufnimmt und keinerlei Nährwert für die Pflanzen enthält.

    Ich hatte gut elf Jahre lang ein Chamäleonterrarium laufen, bei dem der Bodengrund nur einmal wegen einem Umzug erneuert wurde. Das einzige was ich dafür je gekauft habe, war Blähton als Drainage und Blumenerde. Dazu ein Kübel voll Walderde und ein paar unter Steinen und Totholz gefangene Asseln.

    Das kommt meinem Verständnis von "bioaktiv" bedeutend näher und hat dazu noch fast nichts gekostet...

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Hübsch anzusehen, aber was da ausser den paar Asseln und Springschwänzen bioaktiv sein soll, erschliesst sich mir nicht. Die Pflanzen, die noch ein paar Mikroorganismen einbringen könnten, werden gründlich abgewaschen. Der Rest ist "steriles" Material, das schlecht Wasser aufnimmt und keinerlei Nährwert für die Pflanzen enthält.

    Ich hatte gut elf Jahre lang ein Chamäleonterrarium laufen, bei dem der Bodengrund nur einmal wegen einem Umzug erneuert wurde. Das einzige was ich dafür je gekauft habe, war Blähton als Drainage und Blumenerde. Dazu ein Kübel voll Walderde und ein paar unter Steinen und Totholz gefangene Asseln.

    Das kommt meinem Verständnis von "bioaktiv" bedeutend näher und hat dazu noch fast nichts gekostet...

    Mein Boden ist wie folgt aufgebaut. Ganz unten Tonkugeln als Drainageschicht. Darüber Holzkohle zum Filtern und als Lebensraum für die Springschwänze. Dazwischen natürlich Fliegengitter, damit das Substrat nicht in die Drainageschicht kommt. Über der Holzkohle kommt dann, wie gesagt, das Substrat mit den Asseln, darüber etwas Laub. Und natürlich sind einige Pflanzen im Terrarium.


    Wie bekomme ich es bioaktiv(er)? Bin froh über Erfahrungsberichte von erfahreneren Terraristikern! :)

    Gegen you tube kann man ja nicht mit logischem Nachdenken ankommen. Ich werfe nur die Zusammensetzung der Orchideenerde, die Speicherfähigkeit der weiteren Zutaten in den Raum und grinse vor mich hin, während ich stinknormale Blumenerde durch die Hand rieseln lasse. 😎

    Die Orchideenerde lockert das Ganze was auf. Das Sphagnummoos dient der Feuchtigkeit im Boden und der Sand speichert diese (wie es in der Realität in Böden auch ist). Statt des Kokoshumus hätte ich auch normale Blumenerde nehmen können, das stimmt. Aber hatte diesen gerade da und der soll auch in Ordnung sein! :)



  • Wie bekomme ich es bioaktiv(er)? Bin froh über Erfahrungsberichte von erfahreneren Terraristikern! :)

    Die Orchideenerde lockert das Ganze was auf. Das Sphagnummoos dient der Feuchtigkeit im Boden und der Sand speichert diese (wie es in der Realität in Böden auch ist). Statt des Kokoshumus hätte ich auch normale Blumenerde nehmen können, das stimmt. Aber hatte diesen gerade da und der soll auch in Ordnung sein! :)

    In dem Setup fehlt leider elementares:

    Nährstoffe!


    Darin kann keine anspruchsvollere Pflanzen langfristig gedeihen. Bis die Bodencrew hier aus Laub und Moos was nützliches gemacht hat, sind alle Pflanzen eingegangen. Google gern mal Nährstoffkreislauf - aus Nix kommt jedoch Nix, in einem Terrarium muss man schon eine Basis anbieten, auf der dieser Kreislauf dann arbeiten kann.


    Den richtigen Tipp hast du schon bekommen:

    Ganz normale, torffreie* (!!!) 0815 Blumenerde oder als billigere Alternative ein paar gute Hand voll Erde aus dem Garten nehmen. :)


    Dass du ab und zu auch mal gießen musst und bioaktiv halt nicht "pflegt sich von allein" heißt, hast du ja schon gemerkt. ;)



    LG

    Seriva



    * https://www.bund.net/service/p…rer-fuer-torffreie-erden/

  • Danke für den Tipp! Werde dann was von meinem Substrat gegen Blumenerde austauschen. Wieso ist torffrei wichtig?