Wiedereinstieg - Klemmeri/Laticauda - Allerlei Fragen

  • Hallo zusammen,


    nach fast einem Jahrzehnt der Abwesenheit aus der Terraristik, möchte ich den Wiedereinstieg wagen. Damals™ hielt ich 1.1 Laticauda im ExoTerra 45x45x60 und hatte tatsächlich Bruterfolge. Ich war jung und machte mir damals auch nicht viel Gedanken um das ganze drumherum. Die Einrichtung des Terras war praktisch, aber nicht schön oder gar dem natürlichen Lebensraum entsprechend. Die Beleuchtung auch eher eine Zumutung...1 x 13 Watt UV-B Lampe von Exoterra und eine 25 Watt Daytime Heat Bulb. Ich glaube im Winter war das Terrarium an der wärmsten Stelle kaum 30 Grad warm...


    Nun soll es etwas professioneller, artgerechter und mit Planung ablaufen, zu der ich Fragen an euch hätte. Hier erstmal mein grober Plan:


    - Bewohner: 1.1 Klemmeri oder Laticauda

    - 45 x 45 x 90 (ExoTerra + Compact Top)

    - 1 x 13 Watt Natural Light

    - 1 x 13 Watt Reptile UVB 150

    - 1 x 50 Watt Lucky Reptile Bright Sun UV Jungle (Komplettset)


    Frage 1: Reicht eurer Erfahrung nach die Lucky Reptile in 50 Watt als alleinige Wärmequelle aus? Raumtemperatur übers Jahr gleichbleibend 20-22 Grad, das Terra wird am Boden, Rück- und Seitenwänden mit Styropor-Wand verkleidet.


    Frage 2: Die ExoTerras haben ja die Metall-Gazeabdeckungen. Kann man die Lucky Reptile Bright Sun in den Lucky Reptile Thermo Socket plus Reflector schrauben und auf die Gaze drauf stellen, oder falls das nicht funktioniert, drüber hängen (so ca. 10cm) ? Oder muss zwingend wegen der Wärmeentwicklung, die Lampe unterhalb der Gaze im Terrarium hängen?


    Frage 3: Ich möchte die Rück- und Seitenwände selbst bauen. Ich bin von dieser Anleitung sehr angetan. Gibt es Vor- oder Nachteile, wenn man den Boden mit verkleidet und gibt es Langzeiterfahrungen, wie haltbar solche Wände sind? Muss man die nach x-Jahren erneuern, weil vielleicht der Torf verrottet ist?


    Bin auch über alle weiteren Tips zu meiner Planung dankbar, soll den zukünftigen Bewohner ja prächtig gehen im neuen Zuhause.

  • Hi,

    da ich diese Tiere nicht halte, kann ich da wenig zu sagen ausser:


    Bitte verwende keinen Torf!

    Torf ist ein Raubbau an der Natur und es werden wertvolle Biotope zerstört, damit man es in den Garten oder ein Terrarium werfen kann.


    Danke.


    LG

    Sabrina

  • Was wäre denn eine Alternative um die Wände trotz Beschichtung, rau und natürlich erscheinen zu lassen?

  • Huhu,

    Ich versuche deine Fragen mal zu beantworten, rate dir aber dringend dir passende Literatur zu besorgen. Es gibt vom MS Verlag die "Art für Art" Reihe, darunter auch Bücher für P. klemmeri und/oder P. laticauda: https://www.ms-verlag.de/buecher/terraristik/echsen

    Sie sind recht schlank, recht erschwinglich und bieten ein großes Spektrum an Themen, über die man sich informieren kann. Auch das Terrarium, die Technik und die Einrichtung finden dort ihren Platz.


    Bei dem Exoterra Terrarium musst du definitiv darauf achten, dass sämtliche Öffnungen ausbruchsicher sind. Gerade P. klemmeri sind ausgesprochen geschickte Ausbrecher und die Exoterras haben so ihre Tücken. Die Frontlüftung ist nicht drososicher und aus den Schlauchöffnungen (die sich bei Vibration mit der Zeit aufschieben) können sowohl P. klemmeri als auch P. laticauda flüchten. Gerade bei den klemmeris darf wirklich kein Spalt offen bleiben.


    Außerdem solltest du dir bewusst machen, dass bei 1.1 unweigerlich befruchtete Gelege und Jungtiere folgen werden. P. klemmeri lassen sich zwar (mehr oder weniger) mit den Elterntieren und als kleinere Gruppe aufziehen, P. laticauda fressen jedoch ihre Jungtiere sofort auf und ihre Nachzuchten müssen in Einzelterrarien aufgezogen werden, da sie innerartlich sehr aggressiv sind. Außerdem sollten die Tiere im Winter eine Legepause einhalten, damit das Weibchen sich neue Reserven aufbauen kann, was für ihre Gesundheit wichtig ist. Allerdings gibt es Männchen, die sich nicht so ohne weiteres abhalten lassen, was zur Folge haben kann, dass ein Paar über den Winter hinweg getrennt werden muss. Kurzum: wenn du keine Nachzuchten beabsichtigst, würde ich auf eine Paarhaltung verzichten. :)


    Ich weiß nicht, ob ich jetzt alles auf dem Schirm habe oder doch einen Punkt deiner Fragen vergessen habe - ich war eigentlich schon halb auf dem Weg ins Bett. Trotzdem hoffe ich, dass ich dir ein bisschen weiterhelfen konnte :)

  • Wie Klexi schon schrieb, vermeiden Phelsumen raue Oberflächen.

    Damit nimmst du ihnen wertvolle Laufflächen.

    Styropor/Kork/Fototapete kleben wäre möglich.


    Mfg Martin

    Phelsuma Robertmertensi 1.1.1 in 45x45x60

    Phelsuma Klemmeri 0.1 in 45x45x90

    Lepidodactylus lugubris 0.3 in 45x45x90

  • Bin jetzt auch eher bei Laticauda, die sind mir damals aus dem ExoTerra auch nicht entwischt (wüsste auch gar nicht wo, so groß sind die Spalten auch nicht).


    Aber der Besatz ist erstmal zweitrangig, das wird final entschieden, wenn des drumherum auch zum Tier passt. Und da bin ich gerade bei der Rück-/Seitenwand. Wie bekomme ich mit selbst zugeschnittenen Stryopor/Styrodurwänden, eine möglichst glatte, aber nicht unbedingt glänzende Oberfläche hin?

  • So, ich war die letzten Tage fleißig und wollte mal den Baufortschritt mich euch teilen. Ich habe auf Styropor/Soudal SMX Bauschaum (ohne Isocyanat) und Elastopur-Beschichtung gesetzt.


    Bin bisher ganz zufrieden, außer vielleicht mit der Elastopur-Beschichtung. Ich hab die eigentlich ziemlich dick aufgetragen und versucht alle Löcher im Styropor/Bauschaum zu verschließen, als ich aber gestern Abend mit der Handylampe von der Rück-/Außenseite ranstrahlte, sah ich helle Punkte im Inneren, so als wäre das Elastopur beim Trocken geschrumpft und hätte an einigen Stellen winzigste Löcher freigegeben. Denkt ihr, dies ist zwecks Nässe ein Problem? Ich hatte mir eigentlich sowieso vorgestellt, das Terra recht "trocken" zu betreiben, also 1-2 mal pro Tag einspühen und dafür sorgen, dass der Boden dauerfeucht ist, aber weit entfernt von einem nassen Regenwaldterrarium, wo das Wasser an den Wänden runterläuft.


    Auf Bambus hab ich verzichtet, dafür mit Spiderwood gearbeitet, welches auch eine glatte, ebene Oberfläche hat und viele Versteckmöglichkeiten bietet.