Pogona vitticeps oder Sceloporus malachiticus

  • Hallo!


    Ich bin bei hier im Forum.



    Wir als Familie stehen noch stanz am Anfang sozusagen, wir haben uns entschieden, eine Echse halten zu wollen, und schon einige Stunden recherchiert, aber wir können uns nicht entscheiden. Nach einer ihnen Stunden Recherche sind noch die beiden o.g. Arten „übrig“, aber für andere Vorschläge bin ich offen. Aktuell recherchieren wir via Internet, sobald die Art fest steht, natürlich zusätzlich viel tiefergehend in der Literatur.


    Ich habe keinen ganz allgemeinen Bereich für Fragen gefunden, ich hoffe hier ist sie ok.


    Warum wir uns für eine Echse entschieden haben?

    Wir wünschen uns ein Haustier. Leider bin ich allergisch gegen alles was irgendwie Haare oder Federn hat. Sonst gebe es vermutlich noch Tiere, die zur aktuellen Lebenssituation von uns besser passen (Was aber nicht heißt, das wir uns nicht auch für ein Reptil begeistern könnten!) : Wir haben 2 Kinder, 7 und 2 Jahre alt.


    Das führt zur gefühlt größten Einschränkung: Es ist überall laut bei uns :-) Das heißt, das Tier dürfte nicht zu empfindlich sein, was Lautstärke betrifft.


    Uns (bis auf den 2 jährigen vermutlich zum aktuellen Zeitpunkt, aber der wird das lernen) isr absolut klar, dass eine Echse kein Kuscheltier ist. Trotzdem fände ich es wichtig, dass ein Tier insofern „handzahm“ wäre, als dass es zB für einen Tierarzt Besuch ohne Probleme dem Terrarium entnommen werden kann. Beim Einlesen habe ich auch von vielen Bartagamen gelesen, die zumindest zum Füttern zur Hand kommen, das wäre natürlich cool.

    Außerdem wünschen wir uns ein Tier, das man auch wirklich beobachten kann, das also nicht 24/7 nur sonnt, sondern gerne auch mal klettert, sich bewegt.


    Was für mich für eine Bartagame spricht, ist einerseits dass es deutlich mehr Informationen gibt, sodass wir uns gefühlt besser vorbereiten können. Außerdem mögen wir das „Futterprofil“, da die Jungs begeistert zB Löwenzahn im Wald suchen.


    Spricht eigentlich etwas gegen selbst gefangene Insekten? Spinnen, Kellerasseln, Heuschrecken haben wir immer mal wieder.

    Was für mich gegen Bartagame spricht, ist dass es nur ein Tier ist und dass ich ein Waldterrarium optisch etwas ansprechender fände.


    Die Stachelleguane sprechen uns ebenfalls an. Diese scheinen fast ausschließlich tierisch zu fressen? Werden diese auch „zahm“ (wie oben beschrieben, nicht als Kuscheltier, sondern wenn zB warum auch immer das Tier dem Terrarium entnommen werden muss).


    Unser größere Sohn möchte übrigens am liebsten ein axolotl :) Uns ist aber ein Landtier lieber, auch wenn wir die auch sehr sehr spannend finden.


    Von der Terrarium Größe „schaffen“wir die 150cm, viel breiter geht leider nicht. Dafür kann es gerne etwas höher werden.


    Außerdem fragen wir uns, wo wir die Tiere kaufen. Die Reptilienaufzuchtstation hat momentan keine Echsen (wobei wir ja auch noch einige Wochen brauchen um startklar zu werden, das kann sich natürlich ändern). Das wäre eigentlich unsere erste Wahl.



    Habt ihr Ideen oder Gedanken für uns?

  • Was für mich gegen Bartagame spricht, ist dass es nur ein Tier ist

    Wie genau ist das zu verstehen? Bezogen auf die oft empfohlene Einzelhaltung bei Pogona vitticeps und henrylawsoni? Die ist bei Sceloporus malachiticus ebenso anzuraten, gerade in Hinblick auf die Fortpflanzung dieser Leguane. Oder sind regelmäßige Nachzuchten gewünscht und können die längerfristig in seperaten Terrarien untergebracht werden?

    und dass ich ein Waldterrarium optisch etwas ansprechender fände.

    Je nachdem was unter Waldterrarium zu verstehen ist, scheiden die beiden erwähnten Pogona-Arten doch recht deutlich aus.

    Das führt zur gefühlt größten Einschränkung: Es ist überall laut bei uns

    Auch hier wäre die Frage, wie genau das zu verstehen ist. Ich habe selbst drei Kinder und trotzdem viele Reptilien... da ein Terrarienzimmer für ein einzelnes Terrarium natürlich keinerlei Sinn macht, außer vielleicht bei sehr großen Reptilien, muß man eben nach einem möglichst ruhigen Standort dafür suchen. Ständig spielende Kinder vor dem Terrarium, Lärm etc. wären ein guter Grund, den Wunsch nach Reptilienhaltung vorerst nicht weiter zu verfolgen.

    als dass es zB für einen Tierarzt Besuch ohne Probleme dem Terrarium entnommen werden kann

    Dieses Argument wird immer wieder vorgebracht, ist aber das mit Abstand sinnloseste was es gibt. Muß ein Reptil zum TA, gibt es dafür i.d.R. einen guten Grund, möglicherweise sogar akuten Handlungsbedarf. Dann packt man das Vieh einfach ein, auch wenn es sich noch wehren kann. Warum "handzahme" Reptilien ausgerechnet mit dem Hintergedanken eines Tierarztbesuches? Für einen Tierarztbesuch kann man nicht trainieren.


    Ja klar, weniger scheue Tiere machen die regelmäßig anfallenden Arbeiten im Terrarium für Tier und Halter sehr viel entspannter... da Du grundsätzlich weißt, daß ein Reptil kein Kuscheltier ist und das auch nicht zu erwarten scheinst, sollte klar sein: die schaut man in erster Linie an, mehr nicht. Anfassen nur, wenn unvermeidbar. Gerade mit Kindern zwar nicht ganz einfach, aber gerade Kinder sind lernfähig und akzeptieren schnell wie der Hase läuft... Fische würde ja auch niemand zum anfassen mal aus dem Aquarium nehmen.

    Spricht eigentlich etwas gegen selbst gefangene Insekten?

    Man sollte geschützte von ungeschützten Arten unterscheiden können, und erstere auf keinen Fall fangen und verfüttern. Sammeln sollte man möglichst weit abseits von vielbefahrenen Straßen und Flächen, auf denen Insektizide eingesetzt werden. Ob sog. Wiesenplankton heute noch zu rechtfertigen ist, beim Insektenschwund der letzten Jahre, wird jeder für sich selbst entscheiden müssen. Ich denke, bei entsprechender Haltung und gut loading vor dem verfüttern kann man sich ruhigen Gewissens auf die diversen im Handel erhältlichen Insekten beschränken.

    Außerdem fragen wir uns, wo wir die Tiere kaufen.

    http://www.terraristik.com


    Die Reptilienaufzuchtstation hat momentan keine Echsen

    Wohl eher Reptilienauffangstation? Sicherlich nicht die verkehrteste Idee, ein Tierheim, eine Auffangstation etc. zu unterstützen und einem Tier eine zweite Chance zu geben. Da sicherlich nicht das erstbeste Tier angeschafft werden "muß", dürfte Wartezeit doch kein Problem sein. Ob die Anschaffung von Pogona sp. relativ kurz vor der Winterruhe, in Hinblick auf die unvermeidbaren Tests auf Ekto- und vor allem Endoparasiten, und eine ggf. nötige tierärztliche Behandlung, Sinn macht, oder man lieber länger plant, das endgültige Terrarium in Ruhe, ohne Zeitdruck baut und erst nächstes Jahr über die Anschaffung nachdenkt, muß wiederum jeder selbst entscheiden.


    Da Du scheinbar auch Empfehlungen für andere denkbare Terrarienbewohner erwartest, sei so gut und schau Dir das hier in Ruhe an.

  • Hallo! Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Erst einmal der Fragebogen- ich dachte? Ich hätte die wichtigen Dinge erwähnt, aber gerne noch einmal in dieser Form:


    -Amphibien? Nein

    -Reptilien (Schlangen, Echsen, Schildkröten)? Echse, Landschildkröten mögen wir auch, aber da wir keinen Garten haben, kommen diese leider nicht in Frage

    -Wirbellose (Spinnen, Skorpione, Diplopoda, Schnecken, Landkrabben...)? Nein

    -Einzel-, Paar- oder Gruppenhaltung? Gerne ein Paar oder eine Gruppe, Einzel geht aber auch

    -Nachzucht erwünscht oder nicht? Eher nein (finden wir natürlich spannend, aber dafür reichen die Platz- und Zeitkapazitäten leider nicht.)

    -Reines Beobachtungstier, oder sollte gelegentliches (nicht grundloses!) anfassen auch ohne Hilfsmittel wie Handschuhe, Haken etc. möglich sein? Ja, anfassen soll möglich sein


    -Tag- oder nachtaktiv? Tag

    -Ganzjährig aktiv, Sommer-, Winter-, Trockenruhe? Geht alles

    -Eher trockene oder eher feuchte Haltung (Steppe, Savanne, Wald, Regenwald...)? Geht alles

    -Eher Boden- oder Baumbewohner? Beides gut

    -Eher Tiere mit auffälliger Farbe und Zeichnung, oder eher etwas „schlichtes“? Gerne auffällig, aber schlicht ist auch in Ordnung

    -Eher ein zurückgezogen lebendes und bedingt zu beobachtendes, oder ein eher „präsentes“ und aktives Tier? Lieber ein aktives Tier

    -Gibt es eine grobe Vorstellung zur Größe des Tieres, sofern noch kein Terrarium vorhanden ist? Wir haben etwa 150cm zur Verfügung, an Höhe geht mehr als die klassische 80cm

    -Welche Nahrung kommt in Frage (Nager -lebend/Frost-, Insekten, vegetarisch, „Futterspezialisten“ wie z.B. Fisch- oder Schneckenfresser...)? Insekten und vegetarisch, gerne mit mehr Tendenz zum Vegetarischen



    Was hat der zukünftige Halter zu bieten, wo sind seine Grenzen?


    -Wieviel Platz steht zur Verfügung? S.o., 150cm Breite, nach oben offen

    -Steht dieser Platz dauerhaft zur Verfügung, oder besteht zeitnah die Möglichkeit eines Umzuges? Umzug nicht geplant, aber verkleinern werden wir uns nicht

    -Was tun bei z.B. Arbeitslosigkeit oder Berufsunfähigkeit? Wir sind 2 Verdiener mit sicheren Jobs, selbst bei Erkrankung von einem von uns sind wir ausreichend abgesichert

    -Wenn eine Winterruhe nötig ist, besteht dazu die Möglichkeit? Ja, würden ggf. Den Dachboden nutzen, da dieser im

    Winter kühler ist

    -Kann man zeitnah zuverlässige Helfer hinzurufen, z.B. für das handling sehr groß werdender Schildkröten oder Riesenschlangen? Solche Tiere planen wir nicht

    -Welcher finanzielle Spielraum besteht für einmalige Anschaffungen und laufenden Betrieb? Wir haben uns keine Grenze gesetzt. Ich denke mit 1000€ für die „Ersteinrichtung“ und Tier haben wir eine ganz gute Größenordnung? Dazu dann monatlich etwa 50€ für Strom und Futter und Reserve für Tierarzt? Ist das realistisch?

    -Wie sieht das mit der Eigeninitiative aus, also wie groß ist die Motivation sich unterschiedliche Bücher anzuschaffen, um sich die Haltungsgrundlagen selbst zu erarbeiten? Natürlich!

    -Oder möchte man sich lieber doch rein auf Beratung im Zoohandel, Haltungsberichte anderer Forenuser, private Webseiten, Facebook etc. verlassen? Das nutzen wir ebenfalls, aber sobald das Tier fest steht, werden wir uns natürlich genauer belesen




    Da gibt es doch auch einen Haken und sonstige Fragen, oder?


    -Sind Eltern, Mitbewohner, Nachbarn, Vermieter, Eigentümer einverstanden? Vermieter muss nicht informiert werden über eine Echse, oder?

    -Besteht die Möglichkeit einer Urlaubsvertretung, was ebenso für jegliche andere längere Abwesenheit (Lehrgänge, Montage, Krankheit/Krankenhausaufenthalt...) gilt? Ja

    -Bei mehr als einem Tier: besteht die Möglichkeit der Quarantänehaltung, bzw. bei Bedarf der längerfristigen Trennung? Ja (muss mit angeschafft werden?

    -Wenn Nachzuchten gewünscht sind, besteht die Möglichkeit diese längerfristig bis dauerhaft unterzubringen, sollten sie schwer bis gar nicht vermittelbar sein? Auch wenn Nachwuchs super spannend wäre, ich glaube das ist zu viel für den Anfang

    -Besteht dauerhaft und zuverlässig die Möglichkeit Futter(tiere) zu beschaffen? Ja

    -Ist ein sachkundiger Tierarzt in erreichbarer Nähe, und kann der zukünftige Halter (besonders bei Jugendlichen relevant, oder wenn grundsätzlich kein Führerschein/Fahrzeug vorhanden, man also auf öffentliche Verkehrsmittel, Familie, Freunde, Mitfahrgelegenheit, Taxi angewiesen ist) diesen auch tatsächlich erreichen? Ja

    -Kann ein solcher Tierarzt auch jederzeit bezahlt werden, sollten mal höhere Behandlungskosten anfallen? Ja

    -Kommen auch artgeschützte/meldepflichtige Tiere in Frage, oder sollte es möglichst ohne „Papierkram“ und Behörden gehen? Beides ok


    Wie genau ist das zu verstehen? Bezogen auf die oft empfohlene Einzelhaltung bei Pogona vitticeps und henrylawsoni? Die ist bei Sceloporus malachiticus ebenso anzuraten, gerade in Hinblick auf die Fortpflanzung dieser Leguane. Oder sind regelmäßige Nachzuchten gewünscht und können die längerfristig in seperaten Terrarien untergebracht werden?

    Je nachdem was unter Waldterrarium zu verstehen ist, scheiden die beiden erwähnten Pogona-Arten doch recht deutlich aus.

    genau, ich bezog mich auf die empfohlene Einzelhaltung. Eigentlich würden wir ein Paar/Gruppe bevorzugen.


    Und mit dem Wald war ich vermutlich unpräzise- die Terrarienbilder mit den Stachelleguanen waren lebendiger, als die der Bartagame.


    Wohl eher Reptilienauffangstation? Sicherlich nicht die verkehrteste Idee, ein Tierheim, eine Auffangstation etc. zu unterstützen und einem Tier eine zweite Chance zu geben. Da sicherlich nicht das erstbeste Tier angeschafft werden "muß", dürfte Wartezeit doch kein Problem sein. Ob die Anschaffung von Pogona sp. relativ kurz vor der Winterruhe, in Hinblick auf die unvermeidbaren Tests auf Ekto- und vor allem Endoparasiten, und eine ggf. nötige tierärztliche Behandlung, Sinn macht, oder man lieber länger plant, das endgültige Terrarium in Ruhe, ohne Zeitdruck baut und erst nächstes Jahr über die Anschaffung nachdenkt, muß wiederum jeder selbst entscheiden.

    Ja, genau, Auffangstation :)


    an den Punkt mit der Winterruhe habe ich noch gar nicht gedacht bezüglich des Zeitpunktes! Da werden wir mal überlegen, wie wir das gut machen.

  • wobei wir eher 70cm als 80 Breite Hit fänden. Wäre das auch ok?

    Die Frage kann man erst beantworten, nachdem Du entschieden hast welche Art Du halten möchtest.


    Im Falle von Pogona würde ich eher zu henrylawsoni tendieren, 70cm Tiefe bei einer vitticeps, die eine GL von >50cm erreichen kann, ist schon recht knapp. Sicherlich kann man etliche Echsen mehr oder weniger problemlos als Weibchengruppe halten, aber warum steht ein Paar oder eine Gruppe so sehr im Mittelpunkt? Gerade Paarhaltung, wo doch gar keine Nachzuchten erwünscht sind, bzw. kein Platz dafür vorhanden ist, verstehe ich nicht. Ungeachtet der Geschlechter einer Gruppe darf man bei vielen Echsen nicht davon ausgehen, daß sie dauerhaft harmonieren... es sollte im Idealfall für jedes Tier ein Ausweichterrarium bereitstehen, hier scheint Platz für Dich plötzlich kein Problem mehr zu sein. Ganz pauschal spricht nichts gegen Einzelhaltung, die ist sogar ganz im Gegenteil die einfachste Form der Haltung... besonders für Einsteiger, die das Verhalten der Tiere noch gar nicht kennen, und z.B. Unterdrückung vielleicht erst dann als solche erkennen, wenn es bereits zu spät ist.

  • Danke für deine schnelle Antwort!


    Dann bleiben wir bei 80cm, das ist auch ok, 70cm wären einen Tick komfortabler.


    Wir gehen momentan eher Richtung Vitticeps, weil wir von dem bisher gelesenen den Eindruck haben, dass wir die für diese Art empfohlenen Bedingungen besser ermöglichen können.


    Die Idee, 2 Tiere zu halten, hat gar keinen besonderen Hintergrund, sondern ist eher ein Gefühl, dass ich mehr als ein Tier schöner fände. Aber dann verabschiede ich mich davon vielleicht besser.

  • 70cm wären einen Tick komfortabler.

    Da wir Menschen eh bereits über den Kopf unserer Pfleglinge hinweg entscheiden, daß wir sie auf Lebenszeit in (mehr oder weniger) kleinen Kisten halten wollen, sollte der eigene Komfort bei der Terrariengröße nicht auch noch an erster Stelle stehen. Meine Meinung.