Moin in die Runde.
Als ich mich vor der Anschaffung meines Corny über die Haltungsbedingungen belesen habe, fiel natürlich überall die Notwendigkeit der Winterruhe. Da mein Keller ein abschließbares Abteil mit Edelstahl-Lochblechen ist und eigener Steckdose ist, ist das ein sehr guter Platz. Auch ausreichend belüftet. Was ich allerdings nicht bedacht hatte war, dass das Haus erst von oben bis unten modernisiert und isoliert wurde. Das ist für menschliche Bewohner sehr gut, denn die Heizkosten sind überschaubar. "Leider" hat auch der Keller dann noch so rund 16°C. Also viel zu warm für eine Winterruhe.
Nun rätsele ich schon länger über die passenden Möglichkeiten, um Corny eine adäquate Winterruhe zu ermöglichen. Die Tipps und Tricks aus dem Forum und anderen Seiten sowie Büchern haben zwar gute Ideen gebracht, aber noch bin ich ein wenig unsicher und hätte gerne ein paar Ratschläge der erfahrenen Schlangenpfleger unter euch.
Corny ist im August 2021 geschlüpft und wiegt jetzt knapp 70Gramm bei ungefähr 60cm Länge. Ich denke mal, dass er im Herbst bei seinem aktuellen Wachstum auf etwa 100 Gramm kommen wird. (Aber das entscheidet ja er, beziehungsweise sein Kreislauf)
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Becken für die Überwinterung
Hier gibt es drei Möglichkeiten. Ein kleineres Glasterrarium, eine Plastikkiste mit Luftlöchern oder ein Holzterrarium. Vorteil von Plastik und Glas ist, dass ich sie auch für Quarantäne nutzen kann, falls die mal nötig sein sollte oder ich eine weitere Schlange einziehen lassen will. Das Holzterrarium bietet den Vorteil, dass es deutlich besser isoliert, aber nicht zu 100% desinfiziert werden kann. Zu welchem ratet ihr?
Und wie groß sollte das Becken im Verhältnis zur Schlange sein?
Ich nutze eine Transportbox für die Fütterung und als Zwischenquartier, falls ich ungestört im Terrarium arbeiten muss. Diese ist 39x27x23cm (B/H/T). Reicht die schon für die Überwinterung oder ist die viel zu klein? -
Ort für das Becken
Da der Keller flach fällt, muss ein neuer Ort mit konstanter Temperatur her. In meiner Wohnung kann ich keinen Raum unter 16°C kühlen, da ich mich in allen Räumen aufhalte. Für den eigentlichen Einstieg wird Corny ins Schlafzimmer kommen. Da kann ich das Fenster öffnen und den Raum kühlen, aber bei 15/16°C ist einfach Schluss, sonst friere ich. Eine Möglichkeit wäre meine Terrasse. Die hat ein wenig Morgensonne, liegt aber sonst eher im Schatten. Bei dem Klimawandel bin ich mir aber nicht sicher, ob wir überhaupt einen kalten Winter haben werden. Hannover ist eh schon sehr warm. Weihnachten bei 10°C sind hier keine Seltenheit. Außerdem habe ich Angst, dass Insekten ebenfalls ins Terrarium krabbeln und das vielleicht für Corny ungünstig ist. Die letzte Alternative wäre ein Weinkühlschrank. Viele Modelle bieten eine Regelung zwischen 8°C und 20°C an und so kann ich das nach und nach runter regeln und wieder hoch, wenn er "aufwachen" soll. Den Kühlschrank kann ich im Sommer auch für Getränke nutzen -
Temperatur für die Überwinterung
Ich habe unterschiedliche Meinungen und unterschiedliche Angaben gelesen. Sowas kenne ich schon aus der Katzenhaltung, viele Tierhalter, viele Meinungen, und kein allgemein gültiger Konsens, da wissenschaftliche Evidenz mit Anekdoten überlagert wird. Und vermutlich werden Kornnattern ohne Winterruhe auch 12-15 Jahre alt, aber es macht auch was mit dem Tier. Meistens werden 8°C angegeben. Kann ich damit gut arbeiten? Oder lieber etwas weniger oder etwas mehr? Und bezieht sich die Temperatur auf die Außentemperatur oder auf das Versteck, in dem die Schlange liegt? Hier werde ich so oder so noch Thermometer mit Sonden anschaffen, damit ich die Temperatur bei der Schlange sehe.
Einige fahren wohl ganz gut mit einer warmen Überwinterung bei etwa 16°C und Tageslicht. Es wirkte auf mich aber eher wie Bequemlichkeit als wirklich sinnvolle Haltung.
Interessant für euch dürfte sein, dass Corny seinen ersten Winter auch mit einer warmen Überwinterung verbracht hat. Das macht der Züchter bei Schlüpflingen immer aus Sicherheitsgründen. Und im Fall von Cornys Gelege auch wegen einer Wurmkur. Ab Jahr 2 machen die Tiere eine kalte Winterruhe und der Züchter hat mir das auch ausdrücklich empfohlen.
Damit die Überwinterung nicht einfach so aus dem Nichts kommt, habe ich für die Wärmelampe eine Zeitschaltuhr, die sich nach Sonnenauf- und -untergang richtet. Nachts wird der Raum bei gekippten Fenstern belüftet. Falls also das Wetter mitspielt, wird es sowieso nach und nach kühler.
Vielen Dank im Voraus.