Jemenchamäleon - Fragen zur Häutung

  • Art/Gattung: Jemenchamäleon (männlich)

    Alter: ca. 6 Monate

    WF oder NZ: Farmzucht (mir war zum Zeitpunkt des Kaufs nicht bewusst, was das bedeutet und ich dachte es ist gleichbedeutend mit Nachzucht…)

    Terrariengröße HxBxT: ca 125 x 60 x 60 (Quarantäneterrarium)

    Luftfeuchtigkeit: 50 - 70 % (in Terrariummitte, nach dem Sprühen auch mal kurzzeitig 80 - 90%)

    Temperaturen oben - unten - Sonnenplatz: 27-29 Grad / 20-22 Grad / 30-32 Grad

    Bodengrund: Zewa / Zeitungspapier (derzeit und für Dauer der Quarantäne)

    Beleuchtung (genaue Bezeichnung): Lucky Reptile Halogen Sun 50w, Lucky Reptile Bright Sun 150w, Arcadia T5 Röhre „Dragon Lamp“ 39w

    Supplementierung: Herpetal Complete T (1/4 der Futtertiere) + JBL MicroCalzium (3/4 der Futtertiere)


    Hallo alle miteinander!


    Seit etwa zweieinhalb Wochen lebt mein kleines Jemenchamäleon Jenkins bei mir. Er ist mein erstes Terrariumtier, ich bin also Anfänger. Ich habe in den Wochen und Monaten vor dem Kauf viel gelesen, im Internet und auch in Büchern, um so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Aber jetzt wo der kleine da ist, habe ich doch das Gefühl völlig unvorbereitet zu sein.


    Akut habe ich folgende Sorge: Die Häutung.


    Nach allem, was ich gelesen habe, häuten sich Jemenchamäleons in Jenkins Alter noch vollständig und die Häutung sollte innerhalb weniger Stunden beendet sein. Nun ja, bei Jenkins ist beides nicht so richtig der Fall und ich wollte mal euch erfahrene Halter fragen, ob das so normal ist oder nicht. Hier der Verlauf:

    Als ich Freitagabend von der Arbeit kam, zupfte sich Jenkins munter Hautfetzen von den Hinterbeinen. Als Abends das Licht ausging, hingen immer noch ein paar Fetzen an den Beinen, die haben ich aber im Laufe des Samstags dann verflüchtigt. Erst Sonntag fing dann an, die Haut am Rückenkamm aufzuplatzen und am Abend sah der kleine aus wie ein gerupftes Huhn. Montagabend nach der Arbeit war davon dann auch nichts mehr zu sehen - außer einigen Fetzen, die die Krallen an beiden Vorderbeinchen umschließen. Gestern (Mittwoch) fing dann an sich der Schwanz zu häuten. Auch hier sind heute noch ein paar wenige Fetzen am Schwanzende übrig und auch die Hautreste an den Krallen halten sich hartnäckig.


    Meine Fragen: Ist diese „stückweise“ Häutung normal? Ist es normal, dass sie sich über mehrere Tage (jetzt eigentlich schon eine Woche) hinzieht? Ab wann muss ich mir um die verbleibende alte Haut sorgen machen? Ich habe grausige Dinge von absterbenden Gliedmaßen durch zurückbleibende Haut gelesen. Kann ich irgendwas tun um Jenkins beim Abstreifen der übrig gebliebenen alten Haut zu helfen? Ab wann ist es sinnvoll den Tierarzt einzuschalten?


    Ehrlich, ich fühle mich wie eine junge Mutter und hoffe, ihr könnt mir ein paar Ratschläge geben… Vielleicht mache ich mir ja auch zu viele Sorgen, aber ich will wirklich, dass es dem kleinen so gut wie möglich bei mir geht. Vielen Dank für eure Hilfe!

  • Nach allem, was ich gelesen habe, häuten sich Jemenchamäleons in Jenkins Alter noch vollständig

    Wo hast Du denn gelesen, daß junge Chamäleons, oder Echsen überhaupt, sich am Stück häuten würden? Habe ich zumindest noch bei keiner Echse je erlebt oder davon gehört... und ja, die Häutung braucht schon ihre Zeit.


    Ob Häutungsreste problematisch werden könnten oder nicht, hängt u.a. davon ab, wo am Körper sie verbleiben. Schwanzende und Füße sind potentiell problematisch.

    WF oder NZ: Farmzucht (mir war zum Zeitpunkt des Kaufs nicht bewusst, was das bedeutet und ich dachte es ist gleichbedeutend mit Nachzucht…)

    Mit dem Erwerb von Jemenchamäleons habe ich mich schon ewig nicht mehr beschäftigt, bin aber erstaunt, daß FZ erhältlich sein sollen. Sicher, daß das so in den Papieren steht? Wenn ja, aus reinem Interesse, alles weitere gern via pn: wo bekommt man FZ dieser Art?

  • Hallo Erdbähr, vielen Dank für deine Antwort!

    Wo hast Du denn gelesen, daß junge Chamäleons, oder Echsen überhaupt, sich am Stück häuten würden? Habe ich zumindest noch bei keiner Echse je erlebt oder davon gehört... und ja, die Häutung braucht schon ihre Zeit.

    Hmm, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt oder ich habe einfach etwas grundsätzlich falsch verstanden.


    Ich meine aus verschiedenen Quellen herausgelesen zu haben, dass jüngere Chamäleons, die sich auch noch häufiger Häuten da im Wachstum, während eines „Häutungsvorgangs“ sich idR komplett häuten, während ausgewachsene Chamäleons oft nur mal den Kopf, mal den Rumpf, mal den Schwanz etc. häuten. Ich habe jetzt also nicht erwartet, dass Jenkins von jetzt auf gleich sein gesamtes Schuppenkleid abwirft. Mich wundert es eher, dass es so lange dauert. Viele Halter im Internet berichten, dass die Häutung „nach wenigen Stunden“ beendet ist und z. B. Wolfgang Schmidt schreibt in einem seiner Bücher „Der ganze Vorgang sollte nicht länger als zwei Tage dauern […]“. Jenkins ist jetzt bei Tag sieben, weshalb ich mir Sorgen mache...


    Kannst du mir einen Ratschlag geben, was ich gegen die Häutungsreste tun kann? Kann ich sie irgendwie vorsichtig entfernen, ohne meinem kleinen dabei Schaden zuzufügen? Oder doch lieber zum Tierarzt?


    Vielen Dank schonmal!


    PS: Bzgl FZ gab‘s eine PN ;)

  • Hallo


    Du hast das schon richtig verstanden, junge Chamäleons häuten sich noch komplett und meist innert weniger Stunden (sie sehn dann aus wie geplatzte Sofakissen) und gehen später zu Teilhäutungen über. Aber genauso wie nicht jedes Baby mit 1 Jahr zu laufen beginnt, sondern das eine mit 10 Monaten, das andere mit 1,5 Jahren, ist bei Chamäleons auch der Zeitpunkt der 1. Teilhäutung individuell verschieden.

    Da dein Kleiner bereits ein halbes Jahr alt ist, kann das schon hinkommen. Bei ihm haben sich jetzt die einzelnen Körperteile im Abstand von ein paar Stunden bis Tagen gehäutet, später können dann auch Wochen dazwischen liegen. Das muss aber nicht bedeuten, dass er sich ab jetzt nie mehr komplett häutet. Bei meinem ist das auch in späteren Jahren ab und zu noch vorgekommen.


    Für mich hört sich das jedenfalls ziemlich normal an. Und wie Erdbähr schreibt, werden Hautresten nur dann gefährlich, wenn sie eine Extremität abschnüren.


    Gruss

    cham-sitter

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Hallo cham-sitter,


    vielen Dank, jetzt hast du mich echt beruhigt. So hab ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, wobei es ja eigentlich logisch ist, dass es einen Übergang vom einen Verhalten zum anderen geben muss und dass sich Lebewesen nun mal unterschiedlich schnell entwickeln. Aber dann scheint ja alles im normalen Bereich zu sein. Und allem Anschein nach ist der Kleine jetzt auch tatsächlich erst mal durch :)

    Und wie Erdbähr schreibt, werden Hautresten nur dann gefährlich, wenn sie eine Extremität abschnüren.

    ja, genau das war meine Sorge. Aber heute sind die besorgniserregenden Hautreste zum Glück auch verschwunden, nur noch ein ganz keiner an einer der Krallen ist zurück geblieben, aber es sieht so aus als würde die sich auch bald verlieren.


    Viele Dank für eure Antworten und Hilfen! Schön, dass man hier im Forum auch einfach etwas beruhigt wird, wenn der Helikopter-Mama-Modus anspringt :D


    Viele Grüße!