Sorgen um Kornnatter

  • Hallo Zusammen,


    ich bin neu bei euch und noch Schlangen-Anfängerin.


    Seit September haben wir unseren Akando, eine Abott's Okeetee Kornnatter. Er ist eine Nachzucht aus 06/21 und vom Züchter.


    Zunächst hatten wir Akando in einem 30x30x40 Spinnenwürfel. Mittlerweile ist er aber so gewachsen, dass wir ihn am 8.1., also vor 3 Tagen, in sein nächstgrößeres Terrarium haben umziehen lassen. Fütterung mit Frostmäusen und Häutung waren bisher immer problemlos.


    Und jetzt zu meinem Problem: Seit dem Umzug habe ich ihn nicht mehr gesehen und in seiner Wetbox, die mit umgezogen ist und in der er sich immer am liebsten aufhielt, ist er nicht zu finden.


    Das wäre ja nicht schlimm, da das große Terrarium sehr viele Versteckmöglichkeiten hat. Ich weiß auch, dass die Umgewöhnung Zeit kostet. Ich mache mir nur Sorgen, dass er vielleicht irgendwo eingeklemmt ist und nicht mehr raus kommt oder so. Meiner Ansicht nach kann er nicht abgehauen sein, da ich wirklich jedes Löchlein mit Aquariensilikon abgedichtet habe, außer natürlich die Lüftungsgitter. Und den Spalt zwischen den Scheiben habe ich mit einer Duschlippe verschlossen.


    Ich habe ihm heute mal eine Maus reingelegt. Wenn er sie gefressen hätte, wüsste ich zumindest, dass er noch da ist. Hat er aber nicht....


    Wie lange würdet ihr ihm Zeit geben, bevor ich wirklich das Terrarium auf den Kopf stelle und ihn suche? Oder habt ihr sonstige Tipps für mich?


    Ich wäre für eure Einschätzung sehr dankbar.


    Anbei noch Fotos vom Umzug und vom Terrarium. Terrariengröße 80x60x120 cm. Temperatur von 23 Grad unten im Schatten bis 32 Grad unter der Lampe.


    Liebe Grüße, Ute

  • Könnte das Tier in der Häutung sein und deshalb nicht fressen?

    Dann lassen sie sich manchmal auch nicht aus ihrem Versteck locken.


    So kleine Tiere verstecken sich in so großen Terrarien mitunter gern im hinterletzten Winkel, da sie sich hier am sichersten fühlen. Deckung ist das Stichwort bei der Haltung so kleiner Nattern. Und dann beginnt schonmal das Suchen. So weit ich das auf den riesigen Fotos erkennen kann, fehlt es bei der Einrichtung leider vor allem genau an dieser Sicherheit bietenden Deckung für ein Jungtier. Es ist sehr offen gestaltet und damit das Tier nicht auf dem Präsentierteller liegt, zieht es sich in enge, Schutz bietende Ecken zurück. Diese sind dann natürlich für den Halter schwer einsehbar.


    Ehrlich gesagt würde ich hier sicherheitshalber gründlich nochmal in jeden Winkel des Terrariums schauen, den Bodengrund durchpflügen (und diesen beizeiten auch durch einen artgerechteren, erdigen Untergrund ersetzen) und nochmal jede möglicherweise undichte Stelle suchen. Wenn das Tier wieder auftaucht, sollte die Einrichtung überdacht und der Größe des Tieres angepasst werden. Erde, Moos und ein paar Hände voll Laub tun hier wahre Wunder. Und wenn die Pflanzen auch richtig angewachsen sind und das Ganze ein schönes "Durcheinander" ergibt, ist es perfekt. Das muss gar nicht so aufgeräumt aussehen. :)


    Wenn das Tier wirklich raus ist, nunja, dann beginnt bei so kleinen Würmchen erst der echte Spaß. Die braucht man nämlich aus oben genannten Gründen gar nicht suchen - da hilft dann nur Geduld, Zeitung und eine Taschenlampe um abends bei jedem verdächtigen Rascheln sofort nachsehen zu können. Geräume und Gesuche treibt die Zwerge nur noch tiefer in enge Verstecke. Ich kann mich nicht davon freisprechen, dass ich auch mal ein Tier habe entkommen lassen - gefunden habe ich die dann aber nur durch Zufall und unerwartet.


    Das ist übrigens der Grund, warum man auf angepasste Zwischengrößen setzt.

    Erspart einem manche Panikattacke. ;)


    LG

    Seriva


    PS: Dass das Tier eigentlich in Winterruhe gehört, will ich hier nur mal am Rande erwähnen.

    Viele lassen die Ruhe aus Unsicherheit im ersten Jahr ausfallen - das packen gesunde Jungtiere aber ebenso problemlos wie die adulten.

  • Meine Schlange hatte nach einer Woche herausgefunden, wie sie sich hinterm Hintergrund verstecken kann.

    Wenn man sich bei dem Terrarium unsicher ist, kann man mal schauen.


    Allerdings empfehle ich eher das Terrarium so auszustatten, dass man keine solchen Unsicherheiten hat. Leichter gesagt als getan, aber die Schlange einmal so zu stören ist störend genug. Da ist es besser Deko auszutauschen, bei der man sich unsicher ist.


    Wenn du bei der Deko darauf geachtet hast dass keine zu kleinen Löcher da sind, sollte die Schlange nicht fest stecken.

  • Vielen Dank für eure Antworten.


    Nach meinem Kalender könnte es tatsächlich sein, dass er sich in der nächsten Woche häutet.


    Zu der Terrarieneinrichtung.... Es ist natürlich jetzt erst neu eingerichtet worden und die Pflanzen haben sich noch nicht so ausgebreitet, wie sie es hoffentlich noch tun werden. So ordentlich wie jetzt wird es dann ja auch nicht mehr aussehen. Dass das Terrarium aber zu wenig Verstecke anbietet, glaube ich nicht. Ich kann morgen nochmal ein paar Fotos einstellen. Das Foto vom gesamten Terrarium ist ja kurz vor dem Umzug mit offenen Scheiben entstanden. In dem Zwischenraum rechts zwischen dem Gras und der großen hinteren Pflanze ist noch seine Wetbox mit umgezogen und oben links auf der Schieferplatte ist auch noch eine Höhle mit Moos und aktuell noch mit einer Kunstpflanze, bis die anderen hoch- bzw. rübergerankt sind. Außer vorne links sieht man den Bodengrund eigentlich kaum, da überall Korkrindenstücke und Schieferplatten liegen. Diese liegen jeweils schräg, so dass sich überall Höhlen und Verstecke bilden. Auch in der großen Wurzel ist unten noch eine natürliche Höhle. Und hinter der Wurzel eine halbe Kokosnuss als Versteck.

    Im gesamten Bodenbereich, im Bereich der rechten Pflanze und auf der linken oberen Platte kann er sich überall verstecken. Die Blätter der Efeutute sind auch sehr groß und bieten Sichtschutz. Lediglich die oberen Äste direkt unter der Lampe sind in der Tat freiliegend und ohne Versteckmöglichkeit. Ich hoffe, dass auch hier noch die Efeutute hinwächst.


    Allerdings sind in der Natur die wärmsten Sonnenplätze normalerweise auch offen und ohne Versteckmöglichkeiten.


    Der Krokodilkopf ist übrigens auch nicht mein Geschmack, musste aber wegen meines 6-jährigen Sohnes mit rein. Denke, der stört Akando nicht.


    Ich habe eigentlich versucht, es ihm so artgerecht wie möglich zu machen. Ich bin aber für jeden Verbesserungsvorschlag offen. Wenn ich das Terrarium mal säubern muss, werde ich auch einen anderen Bodengrund nehmen. Danke für den Tipp. Sieht bestimmt auch besser aus.


    Natürlich soll er auch seine Winterruhe im nächsten Winter bekommen. Diesen Winter habe ich mich dagegen entschieden. Hätte ich bereits Schlangenerfahrung und Erfahrung mit dem Überwintern hätte ich es auch dieses Jahr schon gemacht. Aber da er noch so jung ist, hatte ich einfach Angst, im ersten Jahr was falsch zu machen und ihn dann vielleicht zu verlieren.


    So ganz bin ich aus euren Antworten noch nicht schlau geworden. Soll ich einfach noch einige Tage abwarten oder soll ich jetzt wirklich das ganze Terrarium nach ihm durchwühlen? Mache ich ihm dann nicht noch mehr Angst?


    Ach so, und wegen der Rückwand: eigentlich hatte ich beim Einkleben bereits drauf geachtet, dass alle Ritzen verschlossen sind und er nicht dahinter kriechen kann...


    Liebe Grüße, Ute


    Ups, ganz schön lang geworden. Sorry 🙈

  • Erfahrung mit dem Überwintern hätte ich es auch dieses Jahr schon gemacht.

    Nächsten Winter wirst Du auch noch keine Erfahrung mit der Winterruhe haben, bis Du sie durchgeführt hast. Also kein Argument, sie nun ausfallen zu lassen.

  • ...und Du wirst immer noch keine Erfahrung mit der Winterruhe haben, was jetzt ja für Dich das Argument gegen eine solche war. Es spricht nichts dagegen Jungtiere einzuwintern, sofern sie gesund und parasitenfrei sind. In der Natur werden die auch nicht von zigtausend Helfern abgesammelt und in den warmen Süden ausgeflogen.

  • So ganz bin ich aus euren Antworten noch nicht schlau geworden. Soll ich einfach noch einige Tage abwarten oder soll ich jetzt wirklich das ganze Terrarium nach ihm durchwühlen? Mache ich ihm dann nicht noch mehr Angst?

    Erstmal solltest du sicherstellen, dass das Tier noch da ist, wo es sein sollte.

    Also: Terrarium durchsuchen.


    Zum Rest hab ich ja schon meine Tips gegeben.


    LG

    Seriva

  • Einmal durch suchen. Wenn dass Tier noch da ist und unversehrt, dann ist das Vertrauen ins Terrarium gestiegen. Dann kannst du deine Tier im Versteck in Ruhe lassen, ohne den Herzinfarkt.


    Es wird deine Schlange stressen, aber danach hast du mehr Ruhe und Sicherheit, dass er in seiner Gewöhnung Phase sicher ist.

  • ...und Du wirst immer noch keine Erfahrung mit der Winterruhe haben, was jetzt ja für Dich das Argument gegen eine solche war. Es spricht nichts dagegen Jungtiere einzuwintern, sofern sie gesund und parasitenfrei sind. In der Natur werden die auch nicht von zigtausend Helfern abgesammelt und in den warmen Süden ausgeflogen.

    Mein Argument war, dass er noch so jung ist UND dass ich keine Erfahrung habe.

    Ich wollte hier auch keine Diskussion über Winterruhe entfachen. Das wurde doch schon 1000 x diskutiert.

    Und du hast recht, in der Natur sammelt natürlich niemand die Babys ein. Da überleben aber auch viele gesunde Tiere den Winter nicht! Ich habe ja überhaupt nichts gegen die Winterruhe. Nur für dieses Jahr habe ich mich aus den genannten Gründen dagegen entschieden und ich werde meine Meinung hierzu auch nicht mehr ändern.


    terraon.de/attachment/65819/Hier jetzt noch mal ein paar Fotos für euch von den bereits beschriebenen Versteckmöglichkeiten. Solltet ihr dennoch konstruktive Verbesserungsvorschläge haben, schreibt mir gerne.

    Könnt ihr die Fotos jetzt besser sehen? Letztes mal waren sie wohl zu groß....


    So, und jetzt noch ein Akandosuche-Update.

    Alle einigermaßen zugänglichen Verstecke habe ich leider erfolglos durchsucht. Meine Vermutung ist, dass er im Topf der großen Efeutute verbuddelt ist.

    Ich habe jetzt mal als letzte Möglichkeit verschiedene "Mehlfallen" im Terrarium verlegt. Vielleicht sehe ich dann morgen früh, dass er darüber gekrochen ist. Dann wüsste ich, dass er da ist und könnte ihn in Ruhe lassen. Vielleicht deponieren ich heute Abend auch noch mal eine Maus.

    Wenn dann nichts ist, stelle ich am Wochenende mit meinem Mann zusammen das Terrarium auf den Kopf....

  • So, wir haben das Terrarium durchsucht und ihn unter der großen Wurzel gefunden

    .

    Er ist mitten in der Häutung. Haben ihn in Ruhe gelassen.


    Ich habe nicht so einen Stress mit der Suche gemacht, weil oben ja auch jemand geschrieben hatte, dass er sich ja vielleicht nur häuten will und das ja auch von meinen Kalendereinträgen her zeitlich passte. Die Idee fand ich daher gut und naheliegend.


    Das Terrarium hatte ich vor seinem Einzug akribisch nach undichte Stellen abgesucht und die Rückwände und Löcher so mit Aquariensilikon verschlossen, dass ich an einen Ausbruch nicht wirklich geglaubt habe.


    Meiner Ansicht nach ist es legitim, sich die Antworten hier anzuschauen und seine eigenen Entscheidungen zu treffen ohne gleich als unbelehrbar abgestempelt zu wetden. Es hat doch alles soweit gepasst und meine Einschätzung war dann ja doch auch korrekt.


    Habt ihr euch die Fotos mal angeschaut? Seid ihr immer noch der Meinung, dass es zu aufgeräumt ist und es zu wenig Verstecke gibt oder kann ich es so lassen? Wie gesagt bin ich wirklich offen für Tipps, auch wenn ich nicht immer alle sofort umsetzen. Ich will nur, dass es Akando gut geht.


    Liebe Grüße,

    Ute

  • Hallo, Ute. machst du uns mal ein Foto von der Gesamtansicht? Dann kann man besser einschätzen, ob die Strukturierung so passt.

    Erstmal beruhigend, dass du dein Tier wiedergefunden hast. Dann drücke ich mal die Daumen für eine erfolgreiche, problemlose Häutung.

    «I see now that the circumstances of one's birth are irrelevant. It is what you do with the gift of life that determines who you are.» M.

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