Das Leguan-Tagebuch


  • Es ist lange her, seit ich das letzte Mal hier war bzw. etwas Umfangreicheres geschrieben habe. Mittlerweile hat sich viel geändert, meine Begeisterung für Grüne Leguane allerdings nicht. Heute durfte unser mittlerweile 15 Jahre altes Männchen nach fast 2 Jahren Bauzeit endlich ins neue Terrarium einziehen. Er erkundet es bereits seit dem frühen Vormittag neugierig. Hier ein paar Eckdaten dazu:


    Es ist ca. 270x170x230cm (LxBxH) groß und hat einige Schrägen und Nischen, da es auf Maß in unser Wohnzimmer eingepasst ist.


    Die Beleuchtung besteht aus:


    5x PAR38 Flood Strahler mit 120W
    2x Bright Sun UV 150W

    2x T8 Daylight LED Röhre (Wattzahl hab ich vergessen, 12 oder 18 vielleicht - jedenfalls wenig)


    Außerdem gibt es eine Gardena Regenanlage mit 4 Düsen und einen kleinen Teich mit Filter und Pumpe.


    Die Temperaturen bewegen sich zwischen 45°C (oberer Sonnenbereich) und 25°C (am Boden), die Luftfeuchtigkeit ist konstant hoch - Regenwald eben.


    Als Bodengrund haben wir Muttererde eingebracht. Wir benutzen seit vielen Jahren dieselbe Erde. Es leben jede Menge Bodentierchen darin, die alle zersetzen, was runterfällt und das Terrarium zu einem lebenden Biotop machen. Außerdem haben wir uns eine großzügige Regenwald-Bepflanzung gegönnt, von der ich hoffe, dass sie eine Weile durchhält.


    Da unser Weibchen vor 2 Jahren leider verstorben ist, sind wir aktuell noch auf der Suche nach einer alten Dame, die mit einziehen möchte. Wer was weiß, darf sich gern melden.


    Und jetzt noch ein paar Bilder.



    Leguan: ganz oben rechts, größtenteils vom Ast verdeckt


    «I see now that the circumstances of one's birth are irrelevant. It is what you do with the gift of life that determines who you are.» M.

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    Futtertagebuch für Grüne Leguane

  • Harald ist gut in seiner neuen Behausung angekommen, geht regelmäßig schwimmen, klettert und erkundet viel. Auch die Pflanzen haben bisher weitestgehend überlebt. Ich müsste wahrscheinlich mal die Scheibe putzen, naja...


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  • Heute gibt es ein Update von uns. Seit 15.01.2022 gibt es in unserer Behausung eine zauberhafte Leguandame. Sie musste aus familiären Gründen leider abgegeben werden. ich rechne es der vorherigen Halterin sehr hoch an, dass sie sich 3 Jahre lang damit Zeit gelassen hat. Es haben sich wohl etliche windige Gestalten bei ihr gemeldet, die ihr Weibchen haben wollten, aber wenig bis keine Ahnung davon hatten, welche Voraussetzungen die Tiere brauchen und was auch an Sachkenntnis, Zeit und Geld dahinter stecken. Deshalb hat sie am Ende auch gar nicht mehr selbst inseriert, sondern aktiv nach Gesuchen geschaut und am Ende mich und meine Annonce gefunden. Das Tier ist gesund (aktueller Blutbefund, aktueller Parasitenbefund) und konnte somit direkt ohne Quarantäne einziehen.


    Wilma hat ein Handicap, ihr fehlen einige Krallen an den Vorderbeinen, sodass sie nicht besonders gut klettern kann. Außerdem ist sie auch nicht sehr muskulös, sondern eher ein Specki (das Männchen findet das übrigens außerordentlich sexy). Wir haben kurzfristig eine Kletterhilfe angebracht, damit sie die oberen Gefilde gut erreichen kann. Wenn sie sich gut eingelebt hat und besser klettert, werde ich das zusätzliche Brett wieder entfernen.


    Nach anfänglicher Aufregung gab es die ersten zaghaften Begegnungen und Kontaktversuche, bisher ist alles friedlich und ruhig abgelaufen. Beide Tiere haben seither noch nicht gefressen, was ich jetzt einfach erstmal der Umstellung, Aufregung und nicht zuletzt der Paarungszeit zuschreibe, die ja nun auch noch aktuell ist. Um mich selbst zu beruhigen, rede ich mir das mantraartig auch immer wieder ein. Eigentlich gibt es keinen grund zur Sorge, trotzdem ist man natürlich besorgt, bis auch alles wirklich reibungslos läuft und beide Tiere wieder normal fressen. Üblicherweise bekommen sie nur selten Obst, aber als Lockmittel biete ich derzeit allerlei Leckerchen an (Mango, Wassermelone, Banane etc.)


    Und hier ein paar Fotos:


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    Wilma kurz nach ihrer Ankunft. Der unterste Ast ist schonmal erklommen.


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    Ein zusätzliches Brett als schräge Kletterhilfe. Der Weg nach oben ist jetzt einfacher.


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  • Unsere Leguane haben neue Mitbewohner bekommen. Daher heute ein kleiner Abriss über eine gelungene Vergesellschaftung:

    Wann macht eine Vergesellschaftung unterschiedlicher Tierarten Sinn?


    1. Die Tierarten benötigen dieselben Haltungsparameter (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Bepflanzung, Bodengrund, Wasserangebot etc.)

    2. Die Tierarten bedrohen, verletzen oder töten sich nicht gegenseitig.

    3. Die Vergesellschaftung ist für beide Tierarten von Vorteil.


    Bei uns eingezogen sind:


    Tropische Springschwänze (Collembola)

    Landasseln (Porcellio laevis), orange Farbvariante


    1. Die Haltungsparameter passen für die Gesundheitspolizei am Boden. Der Bodengrund besteht aus über 10 Jahre alter Komposterde, die nur an wenige Stellen trocken ist. Es gibt viele Verstecke und Bepflanzung.

    2. Die Tierarten sind füreinander keine Bedrohung. Asseln und Springschwänze können sich ungehindert vermehren. Ich hoffe, das tun sie auch fleißig.

    3. Die Asseln und Springschwänze fressen abgestorbene Pflanzenteile, heruntergefallene Hautreste, Futterreste und Kotreste. Im Terrarium schimmelt nichts, der "Abfall" verschwindet mittlerweile über Nacht. Alles wird schön zersetzt und sauber gehalten. Im Endeffekt ist das eigentlich vor allem für mich von Vorteil, weil ich nix sauber machen muss.


    win-win-win


    Ich überlege, ob ich vielleicht noch ein paar Tausendfüßler anschaffe, die dann frei herumwuseln können. Kenne mich aber mit den Haltungsbedingungen dieser Tiere so gar nicht aus. Vorschläge nehme ich gern entgegen. Oder wühle mich mal durch's Insektenforum.


    Danke übrigens an Insektenliebe für die zuverlässige Lieferung mit Heatpack und top Winter-Verpackung.



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  • Okeh, bei "Vergesellschaftung" hab ich erstmal an was anderes gedacht als an eine Bodenhelfertruppe. :D Habe ich bei meinen Schlangen seit Jahren schon drin - einige waren schon in der Blumenerde, andere habe ich durch zwei großzügige Handvoll Gartenerde selbst eingesetzt.


    Sehr nützlich. Zerlegen auch Häutungen - aber da am liebsten nur die weiche Haut zwischen den Schuppen. :D


    LG

    Seriva

  • Ich hatte bisher nur die Bodentierchen drin, die ich vom Kompost mit reingetragen habe. Das war jetzt das erste Mal, dass ich absichtlich eine Bodentruppe eingesetzt habe. Vorher gab es schon die heimischen Springschwänze, Regenwürmer, diese grauen (Keller-?)Asseln und lauter Kleinstviehzeugs, von dem ich nicht weiß, wie es heißt.


    Sind deine Bodenhelfer dann direkt an den Schlangen und nagen die Haut ab? Oder fressen sie die Hautreste, die liegenbleiben?


    Ich hab bisher nur beobachten können, dass die Hautfetzen am Boden zersetzt werden, nicht direkt am Tier. Aber die Iguanas halten sich halt auch nicht am Boden auf.

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  • Schlangen häuten sich im Ganzen, Fetzen hängen an den Tieren nur, wenn was nicht stimmt. :)

    Daher nagen die Bodenhelfer nicht an den Schlangen, sondern vertilgen das "Hemd", was im Ganzen am Boden herumliegt.


    LG

    Seriva

  • Schlangen häuten sich im Ganzen, Fetzen hängen an den Tieren nur, wenn was nicht stimmt. :)

    Daher nagen die Bodenhelfer nicht an den Schlangen, sondern vertilgen das "Hemd", was im Ganzen am Boden herumliegt.


    LG

    Seriva

    Ah okay, dann ist das genauso wie bei uns. Da werden auch die Hautfetzen am Boden gefressen.

    Die Viecher nehmen mir wirklich sehr viel Arbeit ab, ich muss fast gar nichts mehr reinigen.

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