Chamäleon Schwanzverletzung im Außengehege

  • Art/Gattung: Jemenchamäleon

    Alter: 4 einhalb Jahre

    WF oder NZ: NZ

    Terrariengröße HxBxT: 250 x 150 x 200

    Luftfeuchtigkeit: outdoor

    Temperaturen oben - unten - Sonnenplatz: outdoor

    Bodengrund: Pflanztöpfe mit Erde

    Bepflanzung: Weinrebe, Bambus, Maulbeerbaum

    Beleuchtung (genaue Bezeichnung): herrliche echte Sonne :)

    Geschlecht: männlich

    Supplementierung: Vitamine und Sepia



    Hallo liebes Forum,


    ich brauche dringend Hilfe:

    Mein Chamäleon hat eine Verletzung am Schwanz und 2 Tierärzte (letztes Jahr) konnten mir nicht helfen...


    Letztes Jahr im Frühjahr baute ich für mein Chamäleon ein schönes großes Außengehege. Nach wenigen Wochen bekam das Cham allerdings schwarze Flecken von der Schwanzspitze her und später wurde es sogar blutig. Daraufhin amputierte der TA ein paar cm vom Schwanz. Zur Wundheilung hatte ich das Cham wieder im Innenterrarium. Einige Wochen später durfte er wieder ins Freigehege und nach wenigen Tagen das selbe Problem wieder. Ich behandelte den Schwanz wie vom TA verordnet mit einer Zink Salbe. Letztes Jahr konnte ich das Cham leider nicht mehr ins Außengehege lassen. Dieses Jahr hatte ich zuerst mal das Gitter getauscht. Ich hatte vorher ein unbeschichtetes verzinktes Voliere drauf. Der TA meinte das könnte die Probleme auslösen weil es etwas rau ist. Jetzt ist also ein beschichteter 13 mm Maschendraht drauf. 1 Woche war der kleine Mann jetzt draußen und wieder die gleichen Verletzungen an der Schwanzspitze. Im Innengehege traten diese Probleme nie auf... Ich weiß einfach nicht die Ursache dafür...


    Folgendes kann meinen Beobachtungen nach ausgeschlossen werden:

    Vögel oder andere Tiere

    Maschendraht

    Holzbalken

    Pflanzen



    Habt ihr vielleicht eine Idee woher das Verletzungsmuster kommen könnte????(

    Ich habe aktuelle Fotos angehängt.

    Auffällig ist, dass es immer nur die Schwanzspitze betrifft. Nie irgendwelche anderen Körperstellen... und eben nur im Außengehege.

    Vorhin habe ich seinen Schwanz mit Zink Salbe eingecremt und verbunden...

    Anscheinend hat er keine Schmerzen bei Berührung der wunden Stelle. Fress- und Trinkverhalten sind völlig normal.


    Ich wäre sehr dankbar für jede Idee :)

  • Hallo


    Wenn ich das auf den Fotos richtig sehe, befindet sich die schlimmste, offene Stelle auf der Unterseite des Schwanzes. Ich vermute die Ursache deshalb trotz der Ummantelung beim Drahtgitter.


    Ich denke mir Folgendes:

    Wenn er am Gitter klettert, wird er sich mit dem Schwanz an den Maschen festhalten. Ein Chamäleon löst beim weiterwandern den Schwanz nicht gleich komplett vom Untergrund, sondern lässt ihn über den Ast oder hier eben den dünnen Draht schleifen. Bei einem aktiven Tier wird die Haut bald mal wund gerieben sein. Passiert das in einer Ecke eines Maschen-Sechsecks ist der Effekt noch grösser.


    Ich würde das Gitter von innen mit Gaze verkleiden, dann wirst du schnell sehen, ob es hilft. Schade ist dann halt, dass keine Insekten mehr rein kommen, aber das dürfte das kleinere Übel sein.


    Alles Gute dem Kleinen

    Gruss

    cham-sitter

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Hey cham-sitter,


    Vielen Dank für deine Antwort! Und sorry für mein spätes Feedback. Bei mir war die Woche so viel los. Unter anderem war ich nochmal bei einem neuen Tierarzt... Aber auch er wusste nicht was die Ursache sein könnte... Ich bin langsam echt verzweifelt, weil es sich jetzt noch weiter verschlechtert hat...


    Also meine Vermieter, deren Kids und ich haben mein Cham diese Woche ganz fleißig beobachtet... Vormittags, mittags, nachmittags, abends... Er war NIE am Gitter, sondern immer in den Pflanzen... Daher denk ich, scheidet das Gitter tatsächlich aus...

    Auch schlafen tut er nicht am Gitter, sondern in den Pflanzen.


    Hauptsächlich sitzt er in den Weinreben / Trauben. Kann das irgendwie damit zu tun haben??

    Eine heftige Allergie? Gibt es sowas beim Chams?


    Des Weiteren hat er jetzt auch an der Außenseite / Oberseite des Schwanzes einen dunklen Fleck, an dem die Schuppen fehlen... Deshalb kann es allgemein nicht wirklich vom Klettern / Festhalten kommen oder? Weil an dieser Stelle reibt ja nichts...?!


    Oder kann es von irgendwelchen Insekten kommen? Wobei... Warum dann nur am Schwanz?!.... Ich weiß einfach nicht mehr weiter...


    Gibt es denn jemanden, der dieses Krankheitsbild kennt oder sogar Erfahrungen damit hat?


    Viele Grüße und guten Wochenstart morgen!

  • Ich kann mir nichts anderes vorstellen. Die Pflanzen, die du angegeben hast, sollten auch nicht dafür verantwortlich sein. Was hast du für Kletteräste drin?


    Ich würde trotz allem versuchsweise Gaze anbringen. Ist ja nicht so teuer und nützt es nichts ist ausser dem Aufwand nicht viel verloren.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Ich habe Äste von Haselnuss und Holunder im Außengehege.

    Im Innenterrarium habe ich nur Haselnuss und keine Holunder Äste.


    Tatsächlich habe ich nur sehr teure Gaze im Internet gefunden. Im Außengehege habe ich 4 Seitenwände mit je 2,5 m Höhe und gesamt fast 20 m² Fläche... (Man will seinem Tierchen schließlich ein großes Häuschen gönnen)...

    Hast du mir vielleicht einen Link für eine geeignete Gaze für die große Fläche?


    Liebe Grüße und danke für deine Unterstützung!

  • Da gerade das Schwanzende sehr oft Kontakt mit der Oberfläche der Äste hat, würde ich wegen der Giftigkeit der Rinde der Holunderäste, diese entfernen. Durch Feuchtigkeit werden ja die Inhaltsstoffe ausgeschwemmt und lagern sich auf der Oberfläche ab. Das wäre meine Meinung zur möglichen Ursache.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • cham-sitter ich habe zur Beobachtung inzwischen zwei Wildkameras aufgestellt, die den kleinen Mann 24/7 beobachten. Diese Aufnahmen hab ich mir täglich im Zeitraffer angeschaut. Er war nicht ein einziges mal am Gitter in den ganzen Tagen und Nächten. Und gleichzeitig ist das Verletzungsbild eher schlimmer als besser geworden... 😢😢

    Also am Gitter liegt es nicht.


    Harte vielen Dank für diesen Tipp!!! Ich wusste nicht, dass die Rinde von Holunder giftig ist 😱😱😱

    Die Holunderäste werde ich natürlich gleich heut Abend entfernen, sobald ich zuhause bin!

    Aber müssten dann seine Füße nicht auch davon betroffen sein?


    Ganz liebes Dankeschön für alle Tipps und Ideen!!!

  • Hm, schwieriger Fall.
    Die Äste austauschen kostet ja nichts, aber ich hätte auch gedacht, dass die Füsse ebenfalls betroffen sein müssten. Wobei die Schuppen dort etwas „robuster“ scheinen, als am Schwanz.

    …gleichzeitig ist das Verletzungsbild eher schlimmer als besser geworden...

    Warst du denn nochmal beim Tierarzt mit ihm?

    Wenn das mein Tier wäre, würde ich nochmals hin und einen Abstrich machen und eine Kultur anlegen lassen. Es könnte ja irgend ein resistenter Keim sein, der sich da durch das Gewebe frisst. Dann könnte evtl. gezielt ein Antibiotikum eingesetzt werden.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Grüße dich cham-sitter,

    die Füße sund ganz einwandfrei. Das verwundert auch die Tierärzte...

    Ich hab neulich zufällig eine Tierärztin privat kennengelernt. Natürlich hab ich sie direkt befragt und ihr Fotos gezeigt... Sie hatte mir daraufhin einen Reptilientierarzt empfohlen bei dem ich bereits letztes Jahr war... Und der hat ja auch schon alles probiert was er wusste... Ohje...

    Doch selbst wenn es ein Keim wäre... Warum dann nur im Außengehege? Und auch in so kurzer Zeit so heftig...

    Und müsste er dann nicht noch weitere Symptome haben? Fressverhalten und Aktivität sind ganz normal...


    Also wenn Holunderrinde wirklich so giftig ist und er evtl. schon eine kleine Verletzung am Schwanz hatte, könnte ich mir das tatsächlich am ehesten vorstellen.... Weil im Innengehege hab ich kein Holunder...


    Also wenn das wirklich am Holunder liegt... Da wäre ich wohl nie drauf gekommen.... 🙈


    Was mich auch so stutzig macht: ich habe schon so viele Stunden und Tage im Internet recherchiert... War bei mehreren Tierärzten.... Reptilienspezialisten... Aber nirgendwo ist diese Symptomatik bekannt.... Man findet immer nur Schwanznekrose, Pilze, Einwirkung von außen, etc... Aber nirgendwo meine Symptomatik...

  • Tierärzte sind nicht immer auch Halter. Somit kennen sie vieles nur aus der Theorie.

    Langjährige Halter haben oft einen ganz anderen Blickwinkel, weil sie auch Kleinigkeiten sehen/wissen/erkennen, die TA bei einer einmaligen Sichtung übersehen.

    Mich machte z. B. stutzig, das ich auf Bildern regenerative Schuppen am Schwanz sah, die augenscheinlich nicht betroffen waren. Das deutete auf alte im Heilungsprozess befindliche Stellen hin. Diese Schuppen sind noch nicht so stark verhornt und deshalb weicher und empfindlicher.

    Da der Schwanz bzw. das Ende im Bewegungsablauf im Gegensatz zu den Füßen mehr greifend über den Ast schleift, wird dort die Haut eher belastet und hat damit mehr Kontakt mit der möglichen Reizquelle des Giftes.

    Das hat mich zu meiner Vermutung geführt.


    ... das mal kurz als Erklärung.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P