Neu und eventuell unterernährt. Eine Königspython hat einen neuen Besitzer

Ich bin kein Freund übermäßiger Futterung, aber Gewicht, Größe und Beschreibung klingen besorgniserregend. Warum übernimmt man ein Tier, das, Zitat, sichtbar dreieckig ist? Ab zum Tierarzt!

Fütterungsversuche in möglichst kurzen Intervallen sind bei dieser Art eher kontraproduktiv. Adulte Farbmäuse könnten von der Beschreibung der Schlange her zwar passen, sind allerdings keine langfristige Lösung, es sollte auf Ratten umgestellt werden. Wird kein Frostfutter akzeptiert, sollte man Lebendfutter versuchen. Im Zweifelsfall bietet man das an, was laut Vorbesitzer garantiert gefressen wird. Wenn Du nichts weißt, frag nach. Kommt keine Antwort, kannst Du relativ sicher sein, daß Du über den Tisch gezogen wurdest.

Der Bodengrund passt eher in ein Nagerterrarium. Die 32°C Terrarientemperatur sind was? Höchstwert? Durchschnittswert? Tag? Nacht? Bitte etwas genauer.

Ich persönlich hätte ein Problem mit "den Vorbesitzer kenne ich seit Jahren" und "ist sichtbar dreieckig, hat angeblich". Wenn ich den Vorbesitzer so lange kenne, frage ich ihn einfach, und kein Forum.

Von einer Rattenzucht für einen einzelnen Königspython rate ich unbedingt ab. Wohin mit all dem Nachwuchs, den ein einzelnes Tier nicht fressen kann, wo nichtmal klar ist, ob er überhaupt Ratten frisst?

29°C nachts (im Mai) sind einfach nur irre, sorry. Selbst Broghammer gibt in seinem aktuellsten Buch deutlich moderatere Werte an. Es empfiehlt sich, die Klimadaten im Herkunftsgebiet zu kennen, aufgrund unabhängiger Daten, und Literatur nicht zucht- oder haltungsorientierter Autoren, anstatt sich auf Rackhalter und ++Wort selbst gestrichen++ zu verlassen.

Hast du dich denn ausschliesslich im Internet informiert? Wie du offenbar schon festgestellt hast, findest du dort zu jedem Thema -zig verschiedene Meinungen, weil da jeder schreiben kann, was er will, ob er Ahnung hat oder nicht. Und als Anfänger kannst du nicht zwischen gut und Bullshit unterscheiden.
Auf Infos im Zoo“fach“handel kann man sich auch nicht verlassen, denn 1. sind das dort häufig keine Fachleute, sondern einfach Verkäufer und 2. wollen/müssen sie in erster Linie verkaufen. Als Beispiel das Bedding- Zeug: es sollte immer das Ziel sein, dem Tier im Terrarium möglichst ähnliche Bedingungen wie in seinem natürlichen Habitat zu bieten. Ein Python wird aber natürlicherweise kaum auf Holzspänen leben. Mit natürlichem Bodengrund, also Erde, lässt sich auch die nötige Luftfeuchtigkeit besser erzeugen und halten.

Deshalb wirst du für die Grundlageninfos nicht um 1-2 Bücher herum kommen. Da kann man davon ausgehen, dass die Autoren fundiertes Wissen haben. Hier kann man dir nicht das ganze Wissen aus Büchern aufschreiben. Aber den wichtigsten Tipp hast du ja schon bekommen: ab zum Tierarzt. Hier eine Tierarztliste nach Postleitzahlen

Ich bin ja immer wieder erstaunt, wie schnell beleidigt und patzig reagiert wird, wenn man nicht die Antworten bekommt, die man sich erhofft hat.

Es ist doch nur logisch, daß man mit einem unterernährten, nicht fressenden Tier zum Tierarzt sollte. Wer aus dem Forum kann und sollte denn wissen, woran das liegt?

Frag die Vorbesitzerin, zu welcherm Tierarzt sie gegangen ist oder suche Dir selber einen (Reptilientierarzt!).

Viken schrieb:

für das Tier hieß es entweder ich oder Tierheim.

Das Tierheim ist nicht immer die schlechtere Wahl, vor allem, wenn die Alternative falsche Haltung aufgrund mangelnder Erfahrung, Unwissenheit oder Falschinformationen ist.

Tierheime haben Zugang zu Tierärzten und wissen, wo das Tier am besten aufgehoben ist. Z.B. in Reptilienauffangstationen, wenn kein eigenes Reptilienhaus vorhanden ist.

(Die "Alternative" ist jetzt nicht auf Dich bezogen, sondern ganz allgemein gehalten)

Schlangen "leiden" auch nicht, wenn sie im Tierheim sind, wie das Hunde oder Katzen tun würden.

Viken schrieb:

Da ich schon immer eine Schlange wollte

Das kann alles heißen von "Ich informiere mich seit Jahren über Schlangenhaltung und alles was dazugehört" bis hin zu "Schlangen sind ganz interessant, hätte ich auch gern" ohne je irgendein Buch darüber gelesen zu haben.

Es ist die denkbar ungünstigste Variante erst ein Tier zu sich zu holen und danach mit der Informationsbeschaffung zu beginnen.

Zusammenfassend: Was Du als erstes machen solltest ist, zum Tierarzt zu fahren, die Schlange in Quaratäne zu setzen (falls nicht schon geschehen) bis die Behandung vorbei ist und währenddessen das Terrarium artgerecht einrichten (Beleuchtung, Bodengrund, Verstecke,...). Am besten vorher sagen, was geplant ist, damit man hinterher nicht alles neu machen muß.

Es wäre schön, wenn Du später schreibst, was der Tierarzt sagte.

Wenn das Bild nicht täuscht, wird als Wärmequelle wohl ein Elsteinstrahler verwendet. 👎

Aaah, ich verstehe... man kann nicht hellsehen, keine Ferndiagnosen stellen, keine Bedienungsanleitung in wenigen Zeilen liefern, und dann erdreistet man sich auch noch zu empfehlen, Infos beim seit Jahren bekannten Vorbesitzer zu erfragen... die Welt ist ja sooo ungerecht!

Nach dem Hinweis von Harte kam ich dann auch auf die Idee, parallel zu diesem Thema mal in die Galerie zu schauen.

terraon.de/gallery/image/6648/

Yep, definitiv Nagerterrarium. Und selbst da wäre es grob fahrlässig, Leuchtmittel ohne jeglichen Schutz einzubauen. Völlig egal ob der Halter das nachholen möchte, JETZT sind sie für die Schlange jederzeit frei zugänglich. Und nochmal zu Harte und seinen Hinweis auf den Elstein:

http://www.licht-im-terrarium.…er#keramik-dunkelstrahler

Hier möge Viken bitte selbst klicken und lesen, wenn negative Wortmeldungen unerwünscht sind.

terraon.de/gallery/image/6647/

Sichtbar dreieckig? Nun ja... nein! Ein Foto des ganzen Tieres wäre hilfreich. Oder konkretere Angaben. Die Größe wurde vermutlich an einer Häutung gemessen, und im Grunde gibt es hier gar kein Problem? Mäuse halte ich für adulte Python regius zwar nach wie vor für ungeeignet, aber das anfänglich geschilderte Drama sehe ich dann definitiv doch nicht.

Ach ja, von der Mäusezucht für einen einzelnen Python regius rate ich übrigens ebenso ab. Einmal, weil Mäuse keine dauerhafte Lösung sind, und dann, weil die sich (so wie Ratten) viel zu schnell vermehren, als daß man den Nachwuchs sinnvoll an diese eine Schlange verfüttern könnte. Ich weiß, ich weiß, auch nicht die gewünschte Antwort, Asche auf mein Haupt...

Als Tipp zu den Mäusen die nun da sind: das Männchen wird das Weibchen sofort nach der Geburt der Jungtiere wieder decken. Wenn kein weiterer Nachwuchs gewünscht ist, solltest du das Männchen rechtzeitig herausholen (nämlich bevor der Nachwuchs da ist). Dauerhaft wird dieses hinzufügen und rausholen des Tieres aber nicht funktionieren, da eine Vergesellschaftung unter Mäusen (und Ratten) nicht ohne Verluste einfach so funktioniert, bzw eine Separierung der Männchen innerhalb der männlichen Tiere nicht auf Dauer möglich ist.