Terrarienumgestaltung Boaedon fuliginosus

  • Hallo liebe Community, ich habe hier immer wieder mal mitgelesen und beschlossen, mich anzumelden, um mir ein paar Tipps für den längst fälligen Umbau meines Terrariums für meine Afrikanische Hausschlange (ausgewachsen, knapp 80cm) zu holen. Mein Ziel wäre dabei, das Terrarium möglichst natürlich umzugestalten und auch, es durch einen Lichtkasten optisch ansehnlicher zu machen.

    1. Das Terrarium misst 100x50x60 (LxTxH). Darauf soll ein Lichtkasten aus Holz, der für die Belüftung nach hinten offen ist, Bauanleitungen gibts ja zu Hauf. Bisher hatte ich einen Spot mit Schutzgitter, dadurch aber logischerweise kaum Klettermöglichkeiten. Das soll sich ändern, da Hausschlangen zwar nicht besonders gut, aber trotzdem gerne klettern, daher der Lichtkasten. Mit Lichtkästen habe ich bislang aber keine praktische Erfahrung. Durch die zusätzliche Höhe des Kastens (30cm? 40cm?) ändert sich natürlich auch die Entfernung der Beleuchtung vom Terrarienboden. Nutzt ihr dementsprechend höhere Wattzahlen? Aktuell komme ich mit einem 75 Watt Spot aus und zwei 18W Röhren aus.
    Gibt's sonst noch was beim Lichtkasten-Bau zu beachten?

    2. Als Klettermöglichkeit habe ich eine große Korkröhre übrig, hatte aber auch mit dem Gedanken gespielt, eine Rückwand zu bauen. Wieviel Sinn macht das aber in dem nicht übermäßig großen Terrarium? Nimmt man dem Tier damit zu viel Platz weg bzw. ist ein stabiler, für das Tier nutzbarer Rückwandbau möglich, ohne zuviel Grundfläche wegzunehmen?

    3. Auch bei der Bepflanzung muss ich was tun und ich habe einige Pflanzen zusammengetragen, die auf dem afrikanischen Kontinent heimisch sind:
    Zamioculcas zamiifolia – Glücksfeder, soll wohl stabil genug sein und keine Probleme machen
    Senecio rowleyanus – Erbsenpflanze, wächst in Südafrika kriechend am Boden, sieht aber auch hängend sehr dekorativ aus, ist leicht giftig. Hat jemand Erfahrung mit sowas im Terrarium?
    Kalanchoe tubiflora – Sieht hübsch aus, bin mir aber nicht sicher, wie stabil die sind. Hat jemand Erfahrung mit Kalanchoe-Arten im Terrarium? (abgesehen von Flammendem Käthchen, sieht mir zu sehr nach Baumarkt-Blume aus)
    Euphorbia – giftig + Stacheln. Welche für das Tier ungefährlichen Arten gibt es, die gleichzeitig nicht von der Schlange kaputt gemacht werden? Euphorbia tirucalli finde ich z.B. optisch ganz ansprechend, ka mir aber nicht vorstellen, dass der lange schön aussieht.
    Monadenium stapelioidesEbenfalls ein Wolfsmilchgewächs
    Adenium Obesum – Wüstenrose, sehr hübsch, aber stark giftig. Hat hier Erfahrungen mit der Kombi Wüstenrose und Schlangen?

    Sanseverien habe ich zugegebenermaßen schon ein wenig zu oft gesehen und werden vermutlich auch zu groß, selbes gilt für Dracaena, bei denen mich v.a. auch die panaschierten Varianten zu sehr an Baumarkt erinnern. Habt ihr vielleicht noch Ideen oder Geheimtipps?

    Danke schonmal vorweg für eure Hilfe und entschuldigt den ewig langen Beitrag. Ich hoffe ihr habt alle einen schönen Abend, und bleibt gesund 8)

    Liebe Grüße,
    Anna


  • ausgewachsen, knapp 80cm

    Aus Interesse: wie alt? Ein sehr großes Männchen, oder ein sehr kleines Weibchen?

    da Hausschlangen zwar nicht besonders gut, aber trotzdem gerne klettern

    Es sind zwar primär bodenbewohnende Schlangen, klettern können sie aber trotzdem sehr gut und tun das auch, bietet man ihnen die Möglichkeiten. Ein Leuchtmittel mit Schutzkorb im Terrarium mindert zwar das nutzbare Volumen, nicht jedoch die Möglichkeiten. Mit einem Lichtkasten sind besagte Möglichkeiten aber ganz klar vielfältiger.

    Als Klettermöglichkeit habe ich eine große Korkröhre übrig

    Resteverwertung? Nicht verkehrt, Neuanschaffungen im Bereich weniger Euronen, Äste z.B. bekommt man i.d.R. kostenlos, sollten jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Rückwand macht Sinn, um, wie schon geschrieben, das Volumen des Terrariums nutzbar zu machen.


    Da Schlangen für gewöhnlich nicht an oder von Pflanzen fressen, dürfte das Gefahrenpotential überschaubar sein. Meine Hausschlangenterrarien komme alle ohne Bepflanzung aus. Im Zweifelsfall ist Efeutute immer eine gute Lösung, robust, schnell wachsend, unkompliziert.

  • Ein Männchen tatsächlich, mit 10 Jahren auf dem Buckel. Ich war teilweise selbst schon an dem Punkt, dass ich gedacht habe, die haben mir vielleicht doch ein Weibchen verkauft, aber nein, ist ein Männchen. Wobei ich beim Messen die Haut nach einer Häutung nehme, die der gute teilweise entweder komplett zernudelt, oder sie so um seine Einrichtung wickelt, dass ich die nicht in einem Stück aus dem Terrarium bekomme. Kann also auch gut sein, dass er 2-3cm kürzer ist.

    Mein Problem ist eben, dass ich ihn letztens in den gerade erst abgeschalteten Leuchtstoffröhren hängend gefunden habe, und ich nicht weiß, wie gut ich das finde. Die werden zwar bei weitem nicht so heiß wie die Spots und die Verbrennungsgefahr hält sich wohl in Grenzen, trotzdem ist mir da nicht ganz wohl. Wenn er so hoch hinaus will, dann kriegt er halt nen Lichtkasten, dann kann er die vollen 60cm Höhe nutzen, dafür dann aber sicher.

    Was ich mich halt auch frage ist, nimmt eine Rückwand mehr Grundfläche weg, als das es ihm Mehrwert bietet, oder hebt sich das auf?

  • Aus Interesse: wie alt? Ein sehr großes Männchen, oder ein sehr kleines Weibchen?

    Es sind zwar primär bodenbewohnende Schlangen, klettern können sie aber trotzdem sehr gut und tun das auch, bietet man ihnen die Möglichkeiten. Ein Leuchtmittel mit Schutzkorb im Terrarium mindert zwar das nutzbare Volumen, nicht jedoch die Möglichkeiten. Mit einem Lichtkasten sind besagte Möglichkeiten aber ganz klar vielfältiger.

    Resteverwertung? Nicht verkehrt, Neuanschaffungen im Bereich weniger Euronen, Äste z.B. bekommt man i.d.R. kostenlos, sollten jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Rückwand macht Sinn, um, wie schon geschrieben, das Volumen des Terrariums nutzbar zu machen.


    Da Schlangen für gewöhnlich nicht an oder von Pflanzen fressen, dürfte das Gefahrenpotential überschaubar sein. Meine Hausschlangenterrarien komme alle ohne Bepflanzung aus. Im Zweifelsfall ist Efeutute immer eine gute Lösung, robust, schnell wachsend, unkompliziert.

    Als Bepflanzung habe ich lediglich Trockengräser und kleinere Sansevieria-Arten verwendet, zur Gestaltung größere Wurzelstücke und trockene Äste, Bodengrund trockener Lehmhaltiger Sand, als Unterschlupf einen mit feuchtghaltenem Moos gefüllter, flacher Tontopf.

  • Hier wäre der aktuelle Blick ins Terrarium und einmal der schicke Bursche.
    Ich möchte eben den ganzen panaschierten Blätterkram loswerden. Das waren mehr oder weniger Stecklinge von Pflanzen die Zuhause bereits rumstanden oder aber welche, die wir sonst entsorgt hätten. Aktuell befinden sich im Terrarium eine Wetbox, sein absoluter Lieblingsplatz, eine kleine Korkröhre, und diese Aquariendeko-Amphore, die längst raussollte, aber seine liebste Häutungshilfe ist. Plus natürlich eine Wasserschale (genau in dem Eck, das man gerade nicht sieht), und eben die Pflanzen, die alles zuwuchern und dabei nicht mal hübsch aussehen ... die sollen auf jeden Fall weg. Ziel ist eben wieder ein bisschen mehr Platz und Bewegungsmöglichkeiten für die Schlange zu schaffen.

    Als Bodengrund habe ich aktuell noch Pinienrinde, hatte aber auch daran gedacht Terrariensand mit Lehmanteil zu besorgen, damit er besser wühlen kann. Gibts da denn günstigere Optionen als den Zoofachhandel?

  • Als Bodengrund habe ich aktuell noch Pinienrinde, hatte aber auch daran gedacht Terrariensand mit Lehmanteil zu besorgen, damit er besser wühlen kann. Gibts da denn günstigere Optionen als den Zoofachhandel?

    Der eigene Garten oder ein Baumarkt sind auf jeden Fall günstigere Anlaufstellen für sowas. :)


    Waldboden wird auch gern genommen, hier halte ich aber aus Gründen des Waldschutzes wenig von - ein kleiner Eimer um ein paar Nützlinge einzusammeln wird nicht schaden, aber bitte nicht säckeweise.


    LG

    Seriva

  • Danke an dieser Stelle auf jeden Fall euch allen für die vielen Tipps!


    Lehm bzw. Sand-Lehm-Gemisch konnte ich bisher, zumindest online, in keinem Baumarkt finden. Suche ich einfach falsch? Oder haben die sowas nur im physischen Geschäft?

    Waldboden kommt für mich nicht wirklich in Frage, erstens um Wälder zu schützen, zweitens aber auch weil Boaedon fuliginosus schlicht kein Waldbewohner ist. Macht für mich daher einfach wenig Sinn. Früher als ich mit der Schlange noch bei meinen Eltern gewohnt habe, habe ich tatsächlich teilweise Erde aus dem Garten genutzt, der ist jetzt aber 6h Autofahrt entfernt, deswegen suche ich nach einer Alternative.

  • Soooo hallo nochmal, ich wollte ein kleines Update geben und hätte natürlich auch nichts Feedback :)

    Ich habe mal davon abgesehen, unnötige neue Einrichtungsgegenstände zu kaufen, sondern erstmal den Bodengrund gewechselt und neue Pflanzen eingesetzt. So ist aus einem halben Wald Terrarium schonmal eher was Richtung Steppe/Busch geworden, was dem natürlichen Lebensraum der Schlange schon eher entspricht. Als Pflanzen habe ich einfach mal genommen was von meiner Liste in meiner lokalen Gärtnerei aufzutreiben war (irgendeine Crassula, Zamioculcas und Senecio rowleyanus), die letzten Tage gut unter der Dusche durchgespült und dann alles beim Jahresputz eingesetzt. Als Bodengrund habe nutze ich jetzt auf der feuchten/kühlen Seite ein Gemisch aus feiner Pinienrinde und Kokoshumus, auf der trockenen Seite ein Lehm-/Sandgemisch. Mit dem neuen Look bin ich soweit schonmal sehr happy.
    Allerdings ist mir in den letzten Tagen aufgefallen, dass die Temperaturen nicht optimal sind. Ich vermute mal weil sich der Sand und die feinere Rinde anders verhalten als die grobe Rinde, die ich zuvor genutzt habe, und sehr sich viel weniger Pflanzen im Terra befinden. Ich hätte aber nicht gedacht, dass es sich so stark auswirkt. Ursprünglich hatte ich auf einer Seite 26° und auf der anderen 30-31°, aktuell hat es im Terra aber teilweise beiden Seiten 28°C und auch sonst ist kaum noch ein Gefälle vorhanden, das ist auf lange Sicht natürlich ungünstig. Ich habe daran gedacht, den Korb am Spot einfach einen Reflektor auszutauschen, als einfachste Möglichkeit, das ganze möglichst schnell wieder in den Griff zu kriegen. Da ich aber im bewohnten Terra nicht zu viel herumexperimentieren will und ich kein Beleuchtungsexperte bin, dachte ich, ich hol mir eine zweite oder auch dritte Meinung.