Dendrobaten und Chamäleon

  • Hallo Liebe Terrarianer,


    Ich würde gerne ein Terrarium für Dendrobaten und ein Trioceros ellioti machen die Maße währen 160 breit 100 hoch und 60 tief. Ich habe jetzt schon knapp 2 Jahre Erfahrung mit Dendrobaten ,allerdings noch keine Erfahrungen mit Chamäleons. Das Terrarium ist geplant für 2023/2024 Aufgrund der Zeit die ich momentan nicht habe. Da es noch in weiter ferne liegt wollte ich einfach mal fragen. Es steht noch nichts fest also falls ihr jetzt alle sagt das sowas nicht ginge dann würde ich auch davon absehen, aber es wäre nett wenn ihr nicht übertreibt und Sachlich bleibt und nicht gleich nein sagt


    LG Romeo

  • Von einer Vergesellschaftung mit Chamäleons ist IMMER abzuraten. Chamäleons sind Einzelgänger und lassen sich nicht mal untereinander gut vergesellschaften. (Natürlich gibt es Ausnahmen aber in der Regel kann man Männchen und Weibchen nur zur Paarung zusammensetzen).


    Mit anderen Tieren lassen sich Chamäleons nicht vergesellschaften.

    1. Ist es Stress für beide Tiere, vorallem aber für das Chamäleon

    2. Je nach Größe würden die Dendrobaten gefressen werden oder zumindest verletzt/getötet

    3. Sollten nie Tiere vergesellschaftet werden die aus verschiedenen Regionen/Ländern kommen

    4. Würde ich nicht zu einem Triceros ellitoi raten wenn du noch keinerlei Erfahrung mit Chamäleons hast.

    Hier würde ich lieber mit einem Jemen- oder Pantherchamäleon anfangen. Die sind leichter zu bekommen und deren Haltungsparameter sind einfacher herzustellen und vorallem auch einfacher über längere Zeit zu halten. ;)


    Für diese größeren Chamäleonarten wären deine Terrarienmaße allerdings zu klein. Da müsste man mit LxBxH 100x80x150cm rechnen.


    Die Vergesellschaftung solltest du auf jeden Fall wieder vergessen, auch wenn das sicher schön wäre. :)


    MfG

    Jannik


    Nachtrag: Noch dazu brauchen beide Arten wahrscheinlich verschiedene Haltungsparameter. :/

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  • Noch dazu brauchen beide Arten wahrscheinlich verschiedene Haltungsparameter.

    Yep, der Interessent sollte sich mal die Klimadaten der Verbreitungsgebiete, vor allem die Nachtabsenkung im Lebensraum von T. ellioti anschauen. Allein deswegen lautet meine Meinung zu diesem Vorhaben: bad idea!

  • Chamäleons brauchen zwar nur wenig Futter und mir ist nicht bekannt, was man für Dendrobaten so zahlt, aber ich vermute, dass sie doch etwas teures Futter abgäben.

    Spass beiseite, ich weiss, Trioceros ellioti ist eine kleine Art, aber Chamäleons sind etwas grössenwahnsinnig, wenn's um Futter geht. Die schiessen auf alles, was sich bewegt und ich würde wetten, dass das auch bei den Fröschchen probiert würde.

    Darum auch aus diesem Grund: schlechte Idee.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • ok danke für die ganzen Rückmeldungen erstmal. Ich schlage mir das mit dem Chamäleon dann wohl aus dem Kopf auch wenn es in der theorie bestimmt schön gewesen wäre aber das sind ja Lebewesen und keine Gegestände. Eine Frage hätte ich generell zur Vergesellschaftung aber noch. Die Tiere sind ja nachzuchten also waren die nie in der Wildnis sollte es daher nicht egal sein mit welchem Tier die Vergesellschaftet werden da sie ja eh keine anderen Tiere kennen und das so oderso ein fremdes Tier für die ist.

  • ok danke für die ganzen Rückmeldungen erstmal. Ich schlage mir das mit dem Chamäleon dann wohl aus dem Kopf auch wenn es in der theorie bestimmt schön gewesen wäre aber das sind ja Lebewesen und keine Gegestände. Eine Frage hätte ich generell zur Vergesellschaftung aber noch. Die Tiere sind ja nachzuchten also waren die nie in der Wildnis sollte es daher nicht egal sein mit welchem Tier die Vergesellschaftet werden da sie ja eh keine anderen Tiere kennen und das so oderso ein fremdes Tier für die ist.

    Es geht ganz einfach darum, dass die Tiere unterschiedliche Temperaturen oder Luftfeuchtigkeiten benötigen.


    Ein anderes Thema sind Bakterien und Kulturen die unterschiedlich gut vertragen werden. Chamäleons z.B haben Salmonellen im Darmtrakt, welche dort auch benötigt werden und vom Chamäleon vertragen werden. Andere Tiere jedoch vertragen diese nicht. Wenn das Chamäleon also kotet und das andere Tier an diesem Kot leckt nimmt es möglicherweise die Salmonellen auf und erkrankt dadurch. Das nur als Beispiel, ganz davon abgesehen dass Chamäleons wiegesagt totale Einzelgänger sind und jeglicher Augenkontakt zu anderen Reptilien vermieden werden muss.


    Wenn es um Tiere geht die in der Natur auch zusammen leben, kann man über eine Vergesellschaftung nachdenken, aber direkt mit dem Hintergrund, dass es nicht klappen könnte.


    Was oft funktioniert aber nicht garantiert, sind Vergesellschaftungen mit Reptilien und Tausendfüßern (in entsprechend großer Größe, dass dieser nicht als Futter in Frage kommt).

    Tausendfüßer sind sehr gesellige Tiere die kein aggressives Verhalten zeigen und halten sich meist unter der Erde auf, sind aber als Bodenpolizei/Putzkraft im Terrarium sehr nützlich. Auch hier aber wieder aus dem gleichen Verbreitungsgebiet!


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannik


    Nachtrag: Auch wenn es eine Nachzucht ist, verhalten sich die Tiere genauso wie die in der Wildnis. Und wenn du Tiere vergesellschaftest die sich in der Wildnis nie treffen würden, ist Stress schon vorprogrammiert. ;)

  • ok das ergibt natürlich Sinn und wo es gerade um Bodepolizei geht also Tausendfüsser sind nicht so meins aber wie sieht das eigentlich aus wenn man Springschwänze als Putztruppe im Terrarium hat und Dendrobaten als Besatz da diese ja normal das Futter der Dendrobaten sind?


    Mfg Romeo

  • ok das ergibt natürlich Sinn und wo es gerade um Bodepolizei geht also Tausendfüsser sind nicht so meins aber wie sieht das eigentlich aus wenn man Springschwänze als Putztruppe im Terrarium hat und Dendrobaten als Besatz da diese ja normal das Futter der Dendrobaten sind?

    Auch hier muss man damit rechnen, dass vereinzelt welche gefressen werden. Diese Art der Vergesellschaftung fände ich persönlich aber nicht schlimm, Springschwänze sind für mich auch Futtertiere von dem her kann man das schon machen. Ist aber immer eine persönliche Entscheidung.


    Ich kenne einige Leute die pauschal in jedes Terrarium erstmal eine Packung Springschwänze reinsetzen. :)


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannik

  • Die Tiere sind ja nachzuchten also waren die nie in der Wildnis sollte es daher nicht egal sein mit welchem Tier die Vergesellschaftet werden da sie ja eh keine anderen Tiere kennen

    Es gibt durchaus noch recht viele Wildfänge in der Terraristik, und ohne die würde unser Hobby auch gar nicht funktionieren können.

    3. Sollten nie Tiere vergesellschaftet werden die aus verschiedenen Regionen/Ländern kommen

    Entgegen dieser Behauptung behaupte ich, daß primär die Haltungsansprüche übereinstimmen sollten. Vergesellschaftung von Tieren unterschiedlicher Kontinente funktioniert durchaus.


    Ich bin kein Freund von Vergesellschaftungen, rate niemandem dazu, weiß aber, daß sie funktionieren und durchaus auch Sinn machen können. Dafür braucht der Halter jedoch Erfahrung, und die ist hier laut eigener Aussage nicht gegeben. Darüber hinaus muß man sich selbst die Frage stellen, warum man überhaupt vergesellschaften will.

    jeglicher Augenkontakt zu anderen Reptilien

    Ich will Dir zwar nicht aus Prinzip widersprechen, aber Dendrobates sp. sind keine Reptilien. Grundsätzlich hast Du recht, was potentiell ins Beutespektrum passt, könnte durchaus als Futtertier enden.

  • Ich bin kein Freund von Vergesellschaftungen, rate niemandem dazu, weiß aber, daß sie funktionieren und durchaus auch Sinn machen können.

    Ich frage nur rein aus Interesse, welche Vergesellschaftung Sinn macht außer z.B die Bodenpolizei? :)


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannik

  • Abhängig von der Terrariengröße und den Vergesellschaftungswünschen kann der Begriff "Nützling", was ja die von Dir genannte Bodenpolizei beinhaltet, durchaus weiter gefasst werden. Da geht deutlich mehr als Myriapoda oder die klassischen Springschwänze und weissen Asseln.