Der wohl schwerste Thread

  • Hallo,


    es fällt mir unheimlich schwer das hier zu schreiben. Wir mussten gestern Abend Abschied von dem Tier nehmen, welches wir als 3 Monate altes Jungtier bekommen haben und nun ca. ein Jahr und 4 Monate alt wurde.


    Unser Jemenchamäleon lag gestern Abend total blass und gelb gefärbt am Boden des Terrariums. Als ich keine Bewegung sah, hatte ich ihn mit einer langen Holzpinzette angestupst und direkt bemerkt, dass er komplett hart und steif war. Ich bin zunächst total erschrocken und habe dann auch bemerkt, dass sein Mund offen war und die Zunge herausschaute. Er lag neben einem Deko-Stein und hatte eine kleine blutige Wunde am Kinn die allerdings schon geronnen war. Am Abend davor ist er noch durchs Terrarium geklettert und hatte seine schöne übliche grüne Farbe.


    Wir vermuten, dass er runtergefallen ist und durch den Aufprall am Stein tödlich verletzt wurde. Möglicherweise ist er durch einen Schreck heruntergefallen, jedoch wüsste ich nicht was ihn nach einem Jahr im Terrarium noch erschrecken sollte? Im Terrarium leben keinerlei andere Tiere, nicht mal Bodenpolizei.


    Wir sind jedenfalls sehr sehr traurig, weil wir Ihn seit er 3 Monate alt war aufgezogen haben und 1 Jahr + paar Monate ist überhaupt kein Alter für ein Jemenchamäleon. ;(


    Bilder möchte ich euch ersparen.


    traurige Grüße

    Jannik

  • Mein Beileid, ein geliebtes Tier zu verlieren ist immer schwer. :(


    Ich bin mir aber sicher, dass Fränky bei euch bis zuletzt sehr gut und glücklich gelebt hat, so erfahren wie du immer schreibst und so fit wie er vor ein paar Wochen noch aussah.


    Fühl dich gedrückt,

    Mara

  • Jannik, das tut mir aufrichtig leid. Ich kann mir vorstellen, dass das ein ganz großer Schreck gewesen sein muss, als dich die bittere Erkenntnis ereilt hat.

    Vielleicht hatte er schon irgendwas und ist gar nicht durch den Sturz verstorben. Auch Reptilien können einfach einen Herzstillstand o. Ä. erleiden.


    Was auch immer der Grund gewesen sein mag, quäl dich nicht mit was-gewesen-war und hätte-sein-können Gedanken. Nicht jeder wird alt (leider), umso wichtiger ist die Lebensqualität. Und die hatte er bestimmt ausgesprochen gut bei dir.


    Ganz liebe Grüße

  • Jeder muss mit der Gewissheit leben, daß unsere Pfleglinge irgendwann sterben. Ob früher oder später, entscheiden die Pflege - und Lebensumstände, die wir mitgestalten können. Über die Todesursache hier läßt sich nur spekulieren, da Reptilien ihre möglichen gesundheitlichen Probleme gut verbergen.


    Nur als Anmerkung: Ich würde bei weiterer Nutzung des Terrariums zur Chamäleonhaltung dafür sorgen, das der Bodenbereich nur aus (weichem) Boden ohne Steine besteht (nur Blumenerde). Gefahrminimierung ist hier das Stichwort.


    Ansonsten danke das du uns das mitgeteilt hast, gehört ja auch bei deiner Vorgeschichte hier einige Größe dazu.


    B b Harte

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Nur als Anmerkung: Ich würde bei weiterer Nutzung des Terrariums zur Chamäleonhaltung dafür sorgen, das der Bodenbereich nur aus (weichem) Boden ohne Steine besteht (nur Blumenerde). Gefahrminimierung ist hier das Stichwort.

    Natürlich, der Stein ist gestern Abend noch geflogen. :thumbup: Er ist jedoch des Öfteren auf Ihm herumgeklettert, daher wollte ich Ihn drin lassen. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass er durch Ihn stirbt ... :(


    Das zukünftige Tier was ziemlich sicher auch ein Chamäleon wird, hat jedenfalls nur noch weiche Walderde unter sich. :saint:



    Über die Todesursache hier läßt sich nur spekulieren, da Reptilien ihre möglichen gesundheitlichen Probleme gut verbergen.

    Ich ging zumindest davon aus, dass man mögliche Krankheiten an einer blassen Farbe/Verfärbung erkennt. Da er bis zuletzt aber in seinem schönen grün strahlte, habe ich das ausgeschlossen. Aber wenn das für dich bei einem Chamäleon auch in Betracht gezogen werden kann, glaube ich dir das.


    Ansonsten danke das du uns das mitgeteilt hast, gehört ja auch bei deiner Vorgeschichte hier einige Größe dazu.

    Wir hatten Anfangs unsere Schwierigkeiten aber mittlerweile denke ich ganz anders über die Situationen letztes Jahr. Ich stehe zu all meinen Fehlern die ich hier im Forum begangen habe und zu meiner Tierhaltung daher habe ich nichts zu verbergen, auch nicht den Tod meines ersten Tieres.


    MfG

    Jannik

  • Wir hatten Anfangs unsere Schwierigkeiten aber mittlerweile denke ich ganz anders über die Situationen letztes Jahr. Ich stehe zu all meinen Fehlern die ich hier im Forum begangen habe und zu meiner Tierhaltung daher habe ich nichts zu verbergen, auch nicht den Tod meines ersten Tieres.

    Das ist nicht einfach so zu schreiben und ich finde das sehr stark von dir <3 Wir alle machen unsere Fehler, wichtig ist dazu zu stehen und daran zu wachsen und davon zu lernen :)



    Nachtrag: evtl wäre es klug das Tier beim Tierarzt nachträglich auf Infektionen untersuchen zu lassen? Gerade wenn in das Terrarium ein neues Tier soll und man nicht alles ersetzten will, wärs vielleicht keine dumme Idee. Dann wüsstest du, dass sich nicht doch irgendwie irgendwas heimlich in der Terrariumeinrichtung verbirgt.

  • Mal was aus der Mottenkiste der Erfahrungen. Ich habe jahrelang bei einem Importeur geholfen WF Importe auszupacken und in die Terrarien zu verteilen. Siedleragamen z. B. zeigten sich in der schönsten Färbung, obwohl sie abgemagert waren (das erkennt man ja sofort) und unter Wassermangel litten (eingefallene Augen).

    Viele der Käufer (alles sogenannter Zoofachhandel) wollten dann unbedingt diese farbenprächtigen Tiere mitnehmen und wunderten sich, das diese dann innerhalb weniger Tage verstarben.

    Die Todesquote haben wir damals senken können, indem wir den frisch eingetroffenen Tieren erst am zweiten Tag einen nassen Kopfsalat ins Terrarium legten und die Tiere dann dort Flüssigkeit ablecken konnten bzw. auch am Salat fressen konnten.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Oh, je, das tut mir sehr leid. Was für ein Schreck, wenn man sein Tier plötzlich so vorfindet. Man macht sich dann immer Vorwürfe, ob berechtigt oder nicht. Hätte ich vielleicht dieses oder jenes...

    Aber manchmal läuft’s einfach blöd oder es war was, was ihm äusserlich nicht anzusehen war.

    Möglicherweise ist er durch einen Schreck heruntergefallen, jedoch wüsste ich nicht was ihn nach einem Jahr im Terrarium noch erschrecken sollte?

    Das muss nicht sein. Ich mag mich an mehrere Situationen bei meinem erinnern, die mit einem mehr oder minder hohen Sturz geendet haben. Meisten wenn er plötzlich etwas Fressbares (manchmal nur eingebildet) entdeckt hatte. Dann warf er sich ohne Rücksicht auf Verluste quer durchs Geäst, die Augen starr auf die Beute gerichtet, ohne zu gucken, ob da was zum Greifen in der Nähe ist. Dank der vielen Äste konnte er sich dann öfters noch mit dem Schwanz auffangen, aber manchmal ging es auch bis ganz unten.
    Bei Schreck rennen Chams eher nicht los, sondern werden schwarz, drehen sich hinter den Ast oder wackeln in Zeitlupe weg.

    Ich ging zumindest davon aus, dass man mögliche Krankheiten an einer blassen Farbe/Verfärbung erkennt. Da er bis zuletzt aber in seinem schönen grün strahlte, habe ich das ausgeschlossen.

    Nicht zwingend, es kann auch das Gegenteil der Fall sein. Wenn sich ein Chamäleon sehr bunt und kontrastreich zeigt, wird meist von Stressfärbung geredet. Meiner Meinung nach würde man es aber besser Erregungsfärbung nennen, denn sie wird sowohl bei positiven als auch negativen Erregungszuständen gezeigt, z.B. gegenüber Rivalen oder Partnern, bei der Jagd, aber auch bei Schmerzen, akutem Unwohlsein. Ich habe schon mehrfach gelesen, dass sich Chamäleons unmittelbar vor ihrem Tod extrem bunt gefärbt haben.
    Das ganze macht es ja so schwer, bei Chamäleons rechtzeitig zu erkennen, wenn etwas nicht stimmt. Blassere Farben über mehrere Tage können sicher ein Zeichen dafür sein und eine Kotprobe einzuschicken ist nie verkehrt. Vielleicht ist aber auch nur Winter...

    Unbedingt schnell handeln muss man, wenn die Augen eingefallen sind und/oder wenn das Tier tagsüber schläft.

    Das alles war bei deinem ja nicht der Fall und du brauchst dir sicher keine Vorwürfe zu machen.


    Ich persönlich hätte ihn wohl obduzieren lassen. Einfach um zu wissen, ob es einen gesundheitlichen Grund für den Sturz gab, oder ob‘s eben einfach dumm gelaufen ist.


    PS: Stürze sind bei Chamäleon wie erwähnt gar nicht so selten. In der Regel stecken sie das auch aus grösserer Höhe problemlos weg. Sogar auf einen harten Boden, solange er mehr oder weniger eben ist. Dazu können sie sich blitzschnell mit Luft voll pumpen, um den Sturz abzufedern.

    Deshalb würde ich die Pflanzen nie in den Töpfen ins Terrarium stellen, denn ein Sturz auf einen Topfrand.....

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Danke für die netten Wort, das weiß ich sehr zu schätzen :)


    Gerade deine Meinung ist mir hier sehr wichtig, weil du eben deinen Schützling ganze zehn Jahre durchs Leben gebracht hast.

    Wir haben ihm bereits im Garten einen schönen Platz gewidmet und ihn dort vergraben, von dem her ist eine Obduktion eher nicht mehr möglich.
    (Und ich weiß dass jetzt wieder jemand kommen wird: "Aber aber! Man darf im privaten Garten keine Tiere beerdigen!")

    MfG

    Jannik


    Edit:

    Deshalb würde ich die Pflanzen nie in den Töpfen ins Terrarium stellen, denn ein Sturz auf einen Topfrand.....

    Sieht finde ich auch nicht schön aus. ?( Ich habe eine 10cm hohe Walderde-Schicht also hierauf wäre er weich gelandet. :saint:

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  • Hallo Jannik,


    ich kann mich meinem Vorrednern eigentlich nur anschließen, auch von mir mein herzliches Beileid. :( Auch wenn es "nur" Reptilien sind, zu denen man sicherlich eine andere Beziehung hat wie bspw. zu Hund und Katze, entwickelt man im Laufe der Jahre dennoch eine Bindung zu seinen Pfleglingen und es ist immer schwer, einen davon gehenzulassen.


    LG

  • Hallo Jannik,


    auch von mir mein Beileid! Diese Geschichte weckt unschöne Erinnerungen bei mir... Mein Jemenchamäleon ist damals mit etwa ähnlichem Alter verstorben. Ich hatte "Wiesenplankton" verfüttert und scheinbar hatte er sich damals durch eine Heuchschrecke an der Zunge verletzt. Auf jedenfalls entfernte der TA diese und wenige Tage danach verstarb er (leider?). 😢😢

  • Ich hatte "Wiesenplankton" verfüttert und scheinbar hatte er sich damals durch eine Heuchschrecke an der Zunge verletzt. Auf jedenfalls entfernte der TA diese und wenige Tage danach verstarb er (leider?). 😢😢

    Das tut mir leid :(


    Mit freundlichen Grüßen

    Jannik