Verschiedene Chamäleon-Arten und deren "Schwierigkeitsgrad"

  • Hallo zusammen,


    da ich ja bereits seit einem Jahr ein Jemenchamäleon halte, bin ich jetzt nicht auf der Suche nach einem weiteren Chamäleon, stelle mir jedoch trotzdem die Frage warum man auf Empfehlung vieler erfahrener Terrarianer hin nur das Jemen- oder Pantherchamäleon halten sollte. Die anderen Arten heißt es wären nicht geeignet für die Terrarienhaltung bzw. haben viel zu hohe Ansprüche.


    Wenn ich jetzt als Beispiel das Parsons Chamäleon (Calumma parsonii) Farbvariante "Orange Eye" nehme, stelle ich mir die Frage was genau hier anspruchsvoller wäre als bei einem Pantherchamäleon ...


    Calumma parsonii kommt genauso auf Madagaskar vor wie das Pantherchamäleon (Furcifer pardalis), die Temperaturen schwanken das Jahr über zwischen 20 und 27 Grad (In Ausnahmefällen auch 30-35 Grad) in den Habitaten der Tiere. Diese Temperaturen kann ich z.B einfacher ermöglichen als die Temperaturen meines Jemenchamäleons. Die Luftfeuchtigkeit ist auch fast identisch mit der des Pantherchamäleons. Ähnlich verhält es sich mit den Triceros jacksonii.


    Warum genau also wird immer von anderen Arten als Jemen- und Pantherchamäleons "abgeraten" ?



    MfG

    Jannik

  • Empfohlen werden die beiden Arten, weil es da genug Halter gibt, die Nachzuchten produzieren.

    Arten bei denen nur wenig Nachzuchten verfügbar sind, sind somit biologisch wertvoller und weniger zum Verheizen durch Anfänger geeignet.

    Bodenbewohnenden Chamäleons sowie Bergchamäleons haben andere Anforderungen an Frischluftbedürfnis, Feuchtigkeit und Temperatur und sind somit nicht gerade anfängerfreundlich.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • ... wer rät denn außerhalb der Facebook-University davon ab? :/

    Wenn Du Dich vernünftig vorbereitest (Literatur, eventuell Austausch mit anderen erfahreneren Haltern) und Du die Bedingungen, besonders die klimatischen, zur Verfügung stellen kannst gibt es eigentlich keine Argumente, viele andere Chamäleonarten nicht zu halten, auch die "schwierigen" ...

    (ich vermute mal, Chamsitter wird sich auch noch melden :) )

  • Arten bei denen nur wenig Nachzuchten verfügbar sind, sind somit biologisch wertvoller und weniger zum Verheizen durch Anfänger geeignet.

    Okey das könnte ich sogar verstehen weil echt viel schief geht bei Anfängern. Auf der anderen Seite sieht man viele Amis z.B auf YouTube die Ihre Terrarien und Chamäleons vorstellen wo mir schlecht wird wenn man die Zustände sieht. Die Tiere halten das aber scheinbar aus, auch wenn es traurig ist. :(


    Facebook

    Was ist das ? ;) Ne ohne Witz, ich habe mich noch nie bei facebook angemeldet oder war da in irgendwelchen Gruppen. Ich sehe halt viel auf YouTube wobei ich da eher die Tiere bemitleide als auf den Rat dieser Leute zu hören. Das einzige seriöse was ich auf YouTube ansehe ist ReptilTV von Stefan Broghammer. Auch er rät von anderen Arten ab, was aber auch daran liegen könnte dass er nur Jemen und Panther verkauft und natürlich nichts empfiehlt was er selbst nicht verkauft.


    Wenn Du Dich vernünftig vorbereitest (Literatur, eventuell Austausch mit anderen erfahreneren Haltern) und Du die Bedingungen, besonders die klimatischen, zur Verfügung stellen kannst gibt es eigentlich keine Argumente, viele andere Chamäleonarten nicht zu halten, auch die "schwierigen" ...

    Das sehe ich auch so deshalb wundere ich mich eben, dass viele Leute nur zu Jemen oder Panther raten z.B auch hier im Forum. Mit genug Vorbereitung kann man doch jedes Chamäleon artgerecht und den Bedürfnissen entsprechend halten finde ich. :)


    MfG

    Jannik

  • Ergänzend zu Harte und sauromalix:


    Das Bild solcher Empfehlungen empfinde ich als stark verzerrt, denn welchen Gesamtanteil machen die beiden o.g. Arten im Hobby aus? Wenn (frei erfundene Zahl) 95% der hiesigen Terrarianer Jemen- und Pantherchamäleon halten/züchten, werden diese auch entsprechend häufig für Einsteiger empfohlen. Bei Chamäleons ist es das selbe wie bei allen anderen Reptilien auch. Warum werden z.B. Pantherophis guttatus für den Einstieg in die Schlangenhaltung empfohlen, nicht jedoch Pantherophis obsoletus? Alles was man guttatus an tollen Eigenschaften zuspricht, trifft auf obsoletus ebenso zu. Alles negative, das obsoletus pauschal nachgesagt wird, kann man guttatus ebenso unterstellen. Obsoletus bietet sogar Farbformen, wenn auch längst nicht so viele... diese Art konnte sich halt lediglich im Hobby nie gegenüber guttatus durchsetzen. Und selbst guttatus galten mal als problematisch in der Haltung, als schwierig nachzuzüchten, usw...


    Welche Erfahrung haben diejenigen, die von bestimmten anderen Arten abraten, tatsächlich mit diesen? Wie selbstkritisch geht jemand mit seiner Erfahrung um? Wird vielleicht schnell mal ein Reptil als schwer haltbar, oder gar unhaltbar bezeichnet, weil sich jemand in Hamm nen WF kaufte, der dann nach fünf Tagen die Hufe hochgerissen hat? Oder weil die blöden Viecher sich nicht am Masterplan des Halters orientieren und es nach Zeitraum x noch keine NZ gibt?


    Sicherlich sind viele Reptilien, Chamäleons eingeschlossen, mit der nötigen Vorbereitung durchaus haltbar. Kommt allerdings immer auf den Halter an, denn eine gewisse Erfahrung ist in vielen Fällen eine nötige Grundvoraussetzung. Der Wille zur kostenpflichtigen Informationsbeschaffung ebenso, denn in vielen Fällen gibt es keine Bedienungsanleitungen im www, keine bunten Monografien für 14,80 Euro... da braucht es schon ein paar mehr Euronen für z.B. den einen oder anderen Field Guide, plus den Willen daraus selbst das nötige abzuleiten.

    Obwohl ich damit einigen gewiss unrecht tue, wage ich zu behaupten: wer andere fragen muß, welches Chamäleon (oder Reptil allgemein) er halten sollte, für ein oft bereits vorhandenes Terrarium , oder eine kleine Exo Terra Kiste aus dem Zooladen (wo man bereits sooo kompetent beraten wurde), sollte bis auf weiteres bestenfalls bei Jemen- oder Pantherchamäleon bleiben.

  • wer andere fragen muß, welches Chamäleon (oder Reptil allgemein) er halten sollte, für ein oft bereits vorhandenes Terrarium , oder eine kleine Exo Terra Kiste aus dem Zooladen (wo man bereits sooo kompetent beraten wurde), sollte bis auf weiteres bestenfalls bei Jemen- oder Pantherchamäleon bleiben.

    Da stimme ich dir zu. :thumbup:


    Mir ging es halt allgemein um die Aussage dass sich angeblich nur Jemen- und Pantherchamäleons gut in der Terraristik halten lassen. Aber eure Antworten zeigen mir eben dass ich mit meiner Meinung nicht allein bin. Mit entsprechender Vorbereitung (!) lässt sich jedes Chamäleon in Terrarien halten.


    Danke für eure Meinungen. :)


    MfG

    Jannik

  • Ich gebe euch bei dem YouTube punkt absolut recht, es ist ne reine katastrophe in welchen Terrarien die Tiere gehalten werden. Entweder Exo Terra Glaßkisten ohne Lüftungsfläche, oder 0815 Exo Terra Vollgaze mit nem Blumentopf drin und Kunstpflanzen und maximal 2 Lampen. (Davon 1x T5 1x Halogen)... Die Amis haben anscheinend ne andere Auffassung von artgerechter Haltung. Jedoch kriegen sie es trotzdem hin die Tiere ordentlich zu pflegen ohne dass sie krank werden o.ä.


    Bei meinem Calyptratus war es anscheinend der Züchter der uns absoluten Unsinn erzählt hat, und das Chamäleon rachitisch wurde durch die falschen Präparate. Deshalb nehme ich absolut Abstand von irgendwelchen YouTubern, Büchern die man für teures Geld von irgendwelchen Selbstdarstellern kaufen kann oder FB Gruppen von Leuten die denken dass sie alles wissen weil sie 15 Jahre erfahrung haben (aber nicht mal die Basics kennen). Ich bin jemand der sich allumfassend über alles informiert, und selten andere leute um Hilfe frägt. Aber als der Züchter meinte "KAUFT DIESES PRÄPARAT UND BESTÄUBT JEDEN 2 TAG", dachte ich mir, okay wir kaufen das Cham von ihm, er züchtet also wird er Ahnung haben.


    War ein riesen Fehler. Das einzige auf dass ich mich nun verlasse ist was ich beobachte und was wirklich sinn macht. Meiner mag z.B. keine dünnen äste, und bei normal dünnen ästen ist er ab und zu runtergefallen beim klettern weil er zu hektisch greifen wollte und nicht nachgedacht hat. Nachdem ich doppelt so dicke Äste ins Terra gegeben habe ist er kein einziges mal runtergeplumst und klettert viel lieber rum. Laut Foren und Literatur wäre dies aber falsch, die Praxis zeigt aber dass es nicht immer so sein muss. Gleiches spiel mit Wasser, mein Cham trinkt auch stehendes Wasser was z.B. auf dem Boden liegt vom Dripper (auch wenn er läuft). Manchmal frisst er auch lieber obst als lebendfutter.


    Von daher glaube ich eher weniger was von manchen "Profis" propagiert wird, ähnlich wie das mit der Beleuchtungszeit. Die Theorie dass man die Beleuchtung genau so wie im Jemen wählt ist unsinnig wenn die Tiere schon durch 125 Generationen gezüchtet wurden und nur in Terrarien gelebt haben. Am idealisten finde ich dass das Tier licht hat solange wir licht haben, und andersrum genau so. Vor allem wenn es am Fenster steht, das fühlt sich für das Tier natürlicher an als krampfhaft 14 Stunden zu beleuchten wenn es draussen schon seit 2 Stunden dunkel ist. Ich habe z.B. meine Beleuchtungszeit so rausgefunden, indem ich geschaut habe wann das Tier auf seinen Schlafplatz geht. Dann muss ich weder zu kurz noch zu lange beleuchten. Und das ist in der regel von 10 Uhr bis 21:30 (um 21:00 geht er auf den Schlafplatz)


    Von daher finde ich die Frage welche Arten einfach/schwer zu halten sind einfach nur ne Sache der Haltungsparameter. Wird das Tier krank obwohl man alles richtig gemacht hat = schwer zu halten.

  • So, so. Interessant. Ich hätte da nur die Frage, wo Sie sich so "allumfassend" informiert haben?

    Und wie lange halten Sie dieses Tier bereits?


    Im übrigen sagt das Foto ihres Terrariums so einiges aus.

  • Dazu könnte man viel schreiben, aber ich lass es… Nur eins noch:

    Manchmal frisst er auch lieber obst als lebendfutter.

    Der Chamäleon-Organismus ist nicht dafür ausgelegt, Zucker zu verarbeiten. Füttert man Obst, können sich im Darm Hefen und Bakterien bilden, die man da nicht haben möchte.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Gemüse*, obst kriegt er nicht ... war ein Schreibfehler


    jotpede warum dir mein Terrarium nicht gefällt konnte ich bereits lesen, das andert aber nichts an der Tatsache warum ich bewusst dicke Äste genommen habe. In meinem Beiträg steht übrigens die Begründung, auch wenn sie für dich nicht nachvollziehbar ist. Wir können uns gerne streiten wenn du möchtest, aber es ist nicht dein Tier was vom Ast fällt sondern meins. :-)

  • Gemüse*, obst kriegt er nicht ... war ein Schreibfehler


    jotpede warum dir mein Terrarium nicht gefällt konnte ich bereits lesen, das andert aber nichts an der Tatsache warum ich bewusst dicke Äste genommen habe. In meinem Beiträg steht übrigens die Begründung, auch wenn sie für dich nicht nachvollziehbar ist. Wir können uns gerne streiten wenn du möchtest, aber es ist nicht dein Tier was vom Ast fällt sondern meins. :-)

    ach, ich vergaß, Sie haben sich ja "allumfassend über alles informiert":rolleyes:


    Es wäre trotzdem nett, wenn Sie meine Fragen beantworten würden.


    Damit Sie nicht suchen müssen, hier noch einmal:

    "Ich hätte da nur die Frage, wo Sie sich so "allumfassend" informiert haben?

    Und wie lange halten Sie dieses Tier bereits?"