Größe Terrarium

  • Ich würde gern ein größeres Terrarium kaufen/ bauen.

    Ganz ehrlich? Tu es doch einfach! In der Terraristik geht es eh nur um wenige Zentimeter, und so mancher (primär Händler/Züchter/Verkäufer) versucht mit allen Mitteln und "Argumenten" jeden Zentimeter weniger zu rechtfertigen. Warum? Wie groß könnte denn ein realistisches Terrarium für einen einzelnen Königspython sein? 150x60x80? 180x80x100? Bringen den Halter die Mehrkosten (Anschaffung/Strom) eines Terrariums 150x60x60 um, im Vergleich zu einem mit 120x60x60? Wenn ja, ist die Terraristik grundsätzlich das falsche Hobby. Und ein gesundes, parasitenfreies Tier wird das kleine Stück Grundfläche mehr auch nicht umbringen. Wer ein Terrarium 120x60x60 für einen Königspython den Bedürfnissen der Art angemessen einrichten kann, der kann das ebenso mit einem Terrarium 150x60x60. Ich sehe keinen nachvollziehbaren Grund, für das unterschreiten der Mindestanforderungen zu argumentieren, oder überhaupt nur darüber nachzudenken. Wer fürchtet, ein Tier könne sich zu Tode hungern, sollte keines halten.


    Der Berechnungsfaktor GLx0,75 für die Höhe ist übrigens vollkommen ok, auch für diese bodenbewohnende Schlange. Es gibt schliesslich keine Vorschrift, wie die Höhe zu nutzen ist, solange sie genutzt wird. Das eigentliche Terrarium für ein adultes Tier sollte mindestens 120x60x60cm groß sein, nimmt man eine durchschnittliche Größe von 120cm an. Die fehlende Höhe, um das Mindestmaß zu erfüllen, ergänzt man durch einen doppelten Boden. Wenn man es so nennen will, ein Rack über die gesamte Grundfläche, unter dem Terrarium, verbunden mit eben diesem.


    dass der Königspython ein Lauerjäger ist und einen Großteil seiner Lebenszeit in Verstecken verbringt, was in der Natur etwa Nagerbauten oder Termitenhügel sind, zeigt ja letztlich, dass sie eher den geschützten Raum bevorzugen.

    Lauerjäger - ja.

    Geschützter Raum wird bevorzugt - ja. Jedenfalls ausserhalb der Aktivitätszeit, und das trifft auf nahezu jede andere Schlange ebenso zu. Während der Aktivitätszeit sieht das anders aus. Natürlich sind die Tiere dann in ihren Terrarien unterwegs, und das sehr regelmäßig und sehr ausdauernd, ganz ohne Paarungszeit oder der Suche nach Beute als Auslöser. Aber wer weiß, vielleicht sind alle meine Python regius auch schlicht verhaltensgestört und wissen nicht, daß ihre Art angeblich den Großteil des Lebens inaktiv in irgendeiner Höhle verbringen sollte?

  • bereits in Erdbährs Beiträgen:

    weil ihnen irgendetwas an Einrichtung/Klima/etc. des (großen) Terrariums nicht zusagt.

    Ihr müsst das mal von einer anderen Seite betrachten... wenn es ihnen in der Rackhaltung nicht gut geht, warum paaren sie sich dann bzw. fressen überhaupt? Da ist für mich einfach ein Logikbruch. Ich kann diesen beiden Konfliktlagern einfach nichts abgewinnen und finde eine Kompromisshaltung dahingehend besser.



    Ob Rackhaltung negative Einflüsse hat kann ich nicht ein bißchen beurteilen - aber im Gegenzug sehe ich auch nicht, wie ein großzügiges Terrarium, das den Bedürfnissen des Tieres bezüglich Einrichtung und Klima/Technik oder auch Standort entgegenkommt einen negativen Einfluss haben sollte.

    Das habe ich ja bereits oben ausgeführt.

    Letztendlich mussdie "Schuld" im Falle eines Scheiterns der Haltung ohnehin natürlich immer beim Halter liegen - denn er ist der Faktor, der in der Natur (wo die Schlangen fressen und sich vermehren) nicht vorhanden ist b.z.w. Einfluss auf die Einrichtung des künstlichen Lebensraumes hat.

    Das ist eine Diskussion, die man letztendlich bei fast jedem Tier in Gefangenschaft anführen kann. Von daher hat das Argument nicht wirklich Gewicht, wenn es um das Thema hier geht.

    Entschuldige, wenn ich hier Deinen Thread mit solchen Zwischenfragen zumülle...

    das war eigentlich nicht meine Absicht - mir brannte nur diese Verständnisfrage unter den Nägeln - ich werde mich nun auch ersteinmal hier zurückziehen, damit es wieder um Dein eigentliches Anliegen gehen kann.......

    Ach alles gut... ich finde das Thema auch interessant. Und konstruktive Diskussionen noch mehr, davon profitieren alle Seiten.

  • wenn es ihnen in der Rackhaltung nicht gut geht, warum paaren sie sich dann bzw. fressen überhaupt? Da ist für mich einfach ein Logikbruch.

    Wenn du ins Gefängnis musst, isst du doch da auch weiter obwohl du in einer kleinen Zelle lebst oder? :) Und wenn deine Frau/Freundin in der selben Zelle leben würde hättet ihr bestimmt auch weiterhin Sex oder nicht? ;) So viel zum Logikbruch ...


    Nachtrag: Wenn du im Gefängnis geboren worden wärst, wäre die Zelle für dich bestimmt auch akzeptabel weil du von Anfang an darin lebst und nichts größeres kennst. Vielleicht ist das mit den Schlangen auch so.

  • Ganz ehrlich? Tu es doch einfach! In der Terraristik geht es eh nur um wenige Zentimeter, und so mancher (primär Händler/Züchter/Verkäufer) versucht mit allen Mitteln und "Argumenten" jeden Zentimeter weniger zu rechtfertigen. Warum? Wie groß könnte denn ein realistisches Terrarium für einen einzelnen Königspython sein? 150x60x80? 180x80x100? Bringen den Halter die Mehrkosten (Anschaffung/Strom) eines Terrariums 150x60x60 um, im Vergleich zu einem mit 120x60x60? Wenn ja, ist die Terraristik grundsätzlich das falsche Hobby. Und ein gesundes, parasitenfreies Tier wird das kleine Stück Grundfläche mehr auch nicht umbringen. Wer ein Terrarium 120x60x60 für einen Königspython den Bedürfnissen der Art angemessen einrichten kann, der kann das ebenso mit einem Terrarium 150x60x60. Ich sehe keinen nachvollziehbaren Grund, für das unterschreiten der Mindestanforderungen zu argumentieren, oder überhaupt nur darüber nachzudenken.

    Es geht mir hier ja nicht um den finanziellen Aspekt. Und ich glaube, dass dies ein gern genutztes Argument gegen die Rackhaltung ist und deswegen viele rationale Faktoren einfach ignoriert werden. Letztlich kann man sich hier auch mal kritisch fragen, wie denn die Mindestanforderungen bestimmt werden. Das ist schlussendlich auch nicht mehr als eine möglichst wissenschaftliche fundierte Nenngröße, die aber leider auf subjektive Empfindungen von Tieren trifft.

    Wer fürchtet, ein Tier könne sich zu Tode hungern, sollte keines halten.

    Das Argument kann ich nicht wirklich einordnen. Ein langwöchiger Hungerstreik ist ja im Regelfall auf Ursachen zurückzuführen. Etwa wenn sich die Schlange unwohl fühlt. Wenn diese also im großen Terrarium nicht frisst, aber dafür in einer Quarantänebox, dann lässt das für mich schon einiges auf das Wohlbefinden schließen. Und wie ich bereits angeführt habe, ist eine Klimatisierung eines größeren Terrariums schwieriger sicherzustellen als mit einem vergleichsweise kleineren, das über den Mindestanforderungen liegt oder diese erfüllt. Und mein biologisches Verständnis setzt hier mit der Aussage ein, dass die fachgerechte Klimatisierung des Terrariums deutlich wichtiger ist als etwa 20cm mehr Grundfläche.



    Aber wer weiß, vielleicht sind alle meine Python regius auch schlicht verhaltensgestört und wissen nicht, daß ihre Art angeblich den Großteil des Lebens inaktiv in irgendeiner Höhle verbringen sollte?

    Mittlerweile habe ich verstanden, dass du 30 Schlangen der Art daheim hast^^ Könntest du bitte deine weitreichenden Erfahrungen mit mir teilen und meine gestellten Fragen beantworten?;)

  • Wenn du ins Gefängnis musst, isst du doch da auch weiter obwohl du in einer kleinen Zelle lebst oder? Und wenn deine Frau/Freundin in der selben Zelle leben würde hättet ihr bestimmt auch weiterhin Sex oder nicht? So viel zum Logikbruch ...

    Auch das Argument ist ein Logikbruch... isst du in deiner Wohnung daheim nichts, aber dafür in der kleinen Zelle? Warum kein Sex in der schönen großen Wohnung?^^ Also die Argumente überzeugen mich einfach nicht vollständig. Und ich wiederhole: ich kann die Vor- und Nachteile beider Seiten verstehen und befinde mich in der Mitte beider Ansätze.


    Nachtrag: Gerade vor dem Hintergrund dessen, dass die Königspython ein picky eater ist, würde sich ein Unwohlsein in diesem Rack sehr wahrscheinlich auf das Fressverhalten auswirken. Aber das tut es oft nicht.

    Nachtrag: Wenn du im Gefängnis geboren worden wärst, wäre die Zelle für dich bestimmt auch akzeptabel weil du von Anfang an darin lebst und nichts größeres kennst. Vielleicht ist das mit den Schlangen auch so.

    Aber es geht ja eben darum, dass sie im großen Terrarium nicht frisst und dafür auf kleineren Grundfläche ohne Probleme. Und genau hier sprichst du ebenfalls einen validen Punkt an: wenn man sich keine Wildtiere anschafft, sondern diese aus der Zucht kommen und nur diese kennen. Wie viel Naturtrieb steckt dann noch in einer solchen Schlange? Inwieweit wird die Schlange von ihren Gattungseigenschaften und auf der anderen Seiten gemachten Erfahrungen beeinflusst? Das sind Fragen, die man schlichtweg nicht beantworten kann.

  • Auch das Argument ist ein Logikbruch... isst du in deiner Wohnung daheim nichts, aber dafür in der kleinen Zelle? Warum kein Sex in der schönen großen Wohnung?^^

    Nicht falsch verstehen ich bin für große Terrarien, nicht für Rackhaltung.

  • Ich glaube du hast mich falsch verstanden:


    Du sagst wenn die Schlangen in Rackhaltung fressen und sich paaren, kann die Rackhaltung ja nicht schlecht/zu klein sein.


    Daraufhin sage ich du würdest doch genauso in einer Gefängniszelle essen und Sex haben. Also würde dir eine Gefängniszelle ausreichen zum Leben? ;)


    Wie viel Naturtrieb steckt dann noch in einer solchen Schlange? Inwieweit wird die Schlange von ihren Gattungseigenschaften und auf der anderen Seiten gemachten Erfahrungen beeinflusst? Das sind Fragen, die man schlichtweg nicht beantworten kann.

    Da geb ich dir recht. :/

  • Ich kann es jetzt leider nicht belegen, aber eventuell haben andere hier den Beleg parat. Ich meine, dass ein Paper gab in dem erforscht wurde, dass Python regius aus Rackhaltung, also dort geboren und aufgezogen, keine größeren Behältnisse gewohnt sind. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass in größeren Behältnissen das Futter verweigert werden kann. Es ist eben ungewohnt Platz zur Bewegung zu haben. Dennoch kann man auch solche Tiere daran gewöhnen wieder ein natürliches Verhalten und auch Essverhalten an den Tag zu legen. Für dieses Verhalten gibt es übrigens einen Fachbegriff: Neophobie.


    Die Argumente von Jannik halte ich allerdings für sehr treffend, während deine lediglich Rechtfertigungen sind. Ist eine Schlange in einem großen Terrarium nachweislich bereits verhungert oder haben die Halter immer nach x Wochen die Nerven verloren und die Umtrainierung auf große Behältnisse abgebrochen?

  • Hallo Ragnar,

    erstmal vorweg: Ich hab schon verstanden, daß Du kein Rackverfechter bist, sondern einfach nur offen für alles. Ich will Dich hier also nicht angreifen oder ähnliches, sondern versuchen auf ein paar Deiner Aussagen einzugehen.

    viele Erfahrungen von Züchtern

    Zunächst einmal mußt Du Dir darüber im Klaren sein, daß Züchter und Vermehrer vor allem auf eins aus sind. Ihre Tiere zu verkaufen, um Geld zu machen. Mit mehr Paaren, bzw. vielen Weibchen und ein paar Männchen, hat man später mehr Eier, als hätte man nur ein Paar. Viele Tiere brauchen aber auch entsprechend Platz, also ist es doch viel lukrativer auf einer Fläche, statt ein Terrarium mit einem Paar, einfach ein Regal mit vielen Kisten zu platzieren. Logisch, daß die sich dann auch pro Rackhaltung äußern.

    Mir geht es einfach darum, dass ich da einen Konflikt zwischen den realen Bedürfnissen der Schlangenart und der menschlichen Perspektive der Bedürfnisse der Gattung sehe.

    Meist ist es leider so, daß das menschliche Bedürfnis sehr viel weniger Platz einfordert, als das Bedürfnis der Schlange, statt umgekehrt, wie Du es hier andeutest. Ich meine damit nicht mal den Extremfall Rack, sondern lese leider sehr oft, wie mit irgendwelchen Ausreden versucht wird, kleinere Terrarien schönzureden und damit rechtfertigt, daß man nicht mal die MINDESTmaße (!) einhalten muß.

    Desto größer das Terrarium, desto schwieriger die Aufrechterhaltung der klimatischen Bedingungen.

    Kannst Du das nochmal erläutern, bitte? Meiner Erfahrung nach ist es wesentlich einfacher in einem großen Terrarium die richtigen Temperaturgefälle, eher feuchte und eher trockene Ecken, etc anzubieten, als in einem kleinen Kasten. Was genau meinst Du also?

    sodass sie dann zumindest insofern geschützt ist, dass schonmal alle Wände bis auf die Front geschlossen sind.

    Das sollte unabhängig von der Größe eigentlich eh geschehen. Auf die Art kann der Platz viel besser ausgenutzt werden und man hat "ganz nebenbei" für eine bessere Dämmung gesorgt.


    Letztlich kann man sich hier auch mal kritisch fragen, wie denn die Mindestanforderungen bestimmt werden. Das ist schlussendlich auch nicht mehr als eine möglichst wissenschaftliche fundierte Nenngröße, die aber leider auf subjektive Empfindungen von Tieren trifft.

    Damit hast Du recht, denn viele Mindestmaße sind immer noch viel zu klein für die jeweiligen Tiere. Auch, wenn Du das damit nicht meintest.


    Nein... aber alleine der Faktor, dass der Königspython ein Lauerjäger ist und einen Großteil seiner Lebenszeit in Verstecken verbringt

    Ich will ungerne Äpfel mit Birnen vergleichen, da es sich hier um völlig unterschiedliche Tierarten handelt, trotzdem erwähne ich es mal noch zum Schluß. Meine Acanthoscurria geniculata ist auch Lauerjäger. Trotzdem nutzt sie ihr Terrarium (60x30x40cm) voll aus. Mal sitzt sie wochenlang in der einen Ecke und fängt ihre Beute, mal sitzt sie in der anderen Ecke. Sie sucht sich halt aus, was ihr gerade mehr zusagt. Theoretisch könnte ich auch sagen "Sie sitzt jetzt schon seit 5 Wochen nur unter dem einen Blatt; wieso stecke ich sie nicht in eine kleineres Terrarium?" Aber auf lange Sicht, würde ich sie damit einschränken.

    Ich verstehe schon, was Du meinst, wenn Du Dich wunderst, warum die Schlangen "alle" nichts fressen, wenn sie im großen Terrarium sind und im Rack stürzen sie sich plötzlich drauf. Ich vermute (meine Meinung! nichts wissenschaftlich fundiertes), es liegt an der Reizarmut. Was bleibt ihr denn anderes "zu tun"?


    Ich meine, dass ein Paper gab in dem erforscht wurde, dass Python regius aus Rackhaltung, also dort geboren und aufgezogen, keine größeren Behältnisse gewohnt sind. Das ist wohl auch der Grund dafür, dass in größeren Behältnissen das Futter verweigert werden kann. Es ist eben ungewohnt Platz zur Bewegung zu haben.

    Sorry, nochmal Äpfel und Birnen; das gilt auch für andere Tiere. Wenn ein Hund sein Leben lang an der Kette oder im Keller gehalten wurde, hat er auch Angst vor allem unbekannten. Trotzdem wirst Du mir zustimmen, daß das nicht die anzustrebenen Haltungsbedingungen sind.


    Ich würde Dir raten, wie von Dir geplant, ein großes Terrarium zu bauen. Biete viele Verstecke an. Biete verschiedene Temperaturzonen an. Alles, was Deine Schlange so braucht. Und dann übe Dich in Gedult. Wenn sie nicht (gleich) frißt, dann ist das halt so (gesundes Tier vorausgesetzt). Sollte es sich wirklich über einen so unnatürlich langen Zeitraum hinziehen, daß Deine Schlange nichts frißt und sie merklich Gewicht verliert, dann kann man immer noch darüber nachdenken, ob man sie anders unterbringt. Aber wegen einer hypothetischen Futterverweigerung von einem Tier, daß Du noch nicht mal hast, würde ich mir an Deiner Stelle nicht sooo viele Sorgen machen.

  • Ihr müsst das mal von einer anderen Seite betrachten... wenn es ihnen in der Rackhaltung nicht gut geht, warum paaren sie sich dann bzw. fressen überhaupt?

    Weil viele Reptilien aus x-ter Nachzuchtgeneration sehr lange und sehr ausdauernd leiden können.

    Weil Instinkt nunmal Instinkt ist, und der bleibt, sowohl im XXL-Terrarium, als auch im Rack, als auch im Schuhkartion.


    Kann ich ausschliessen, daß Python regius in großen Terrarien so lange das Futter verweigert, daß es letztendlich zum Tod führt? Kann ich nicht.

    Kannst Du mit 100%iger Sicherheit sagen, daß die Ursache unweigerlich das "zu große" Terrarium war, und keiner der anderen von mir bereits genannten Ansätze? Und derer gäbe es auch noch mehr.

    Letztlich kann man sich hier auch mal kritisch fragen, wie denn die Mindestanforderungen bestimmt werden.

    Völlig egal, denn Mindestanforderungen und Rackhaltung brauchen wir im selben Satz nicht erwähnen. Hatte ich nicht schon im Verlauf erwähnt, daß es inzwischen Gerichtsurteile gegen die Rackhaltung adulter P. regius gibt? Händler und ggf. Züchter mögen ein Rack rechtfertigen können, wenn es nicht zur dauerhaften Haltung dient. Bei einem privaten Halter, bei dem es für gewöhnlich um dauerhafte Haltung geht, fällt das schwer. Und ja, ich begrüße derartige Urteile.

    Und wie ich bereits angeführt habe, ist eine Klimatisierung eines größeren Terrariums schwieriger sicherzustellen als mit einem vergleichsweise kleineren, das über den Mindestanforderungen liegt oder diese erfüllt.

    Wer mit "ein kleines Terrarium ist aber einfacher für mich" argumentiert, MUSS UNBEDINGT die Finger von jeglicher Tierhaltung lassen! Solltest Du diesen Standpunkt nun allen ernstes verteidigen oder vertreten wollen, bin ich hier raus.

    und meine gestellten Fragen beantworten?

    Ich muß gleich noch Tiere versorgen und bin später erst wieder am PC. Welche Fragen sind denn noch offen?

  • Gast   Janka


    Ihr habt tatsächlich stichhaltige Argumente, die ich auch teile. Durchaus kann ich mir vorstellen, dass die Zuchtschlangen aufgrund der Art und Weise der Zucht einfach an kleinere Lebensflächen gewohnt sind. Den Punkt hatte ich bei meiner Argumentation nicht ganz zu Ende gedacht und finde das schon plausibel. Stellt sich für mich nur die Frage, ob eine Umgewöhnung in dem Falle immer von Erfolg geprägt ist oder die Zuchtbedingungen zu den "natürlichen" Bedingungen der Schlange geworden sind. Das geht aber zu sehr in die Empirie, dazu kann ich keine validen Aussagen treffen. Danke jedenfalls für eure Beiträge!


    Nachtrag: Das ist dann letztlich ein Produkt der kapitalistischen Ausrichtung, dass die Zucht aufgrund der Vielzahl der Tiere oft nur in Racksystemen oder sehr kleinen Terrarien stattfindet.

    Kann ich ausschliessen, daß Python regius in großen Terrarien so lange das Futter verweigert, daß es letztendlich zum Tod führt? Kann ich nicht.

    Kannst Du mit 100%iger Sicherheit sagen, daß die Ursache unweigerlich das "zu große" Terrarium war, und keiner der anderen von mir bereits genannten Ansätze?

    Das auf jeden Fall nicht, da gebe ich dir Recht.

    Hatte ich nicht schon im Verlauf erwähnt, daß es inzwischen Gerichtsurteile gegen die Rackhaltung adulter P. regius gibt? Händler und ggf. Züchter mögen ein Rack rechtfertigen können, wenn es nicht zur dauerhaften Haltung dient. Bei einem privaten Halter, bei dem es für gewöhnlich um dauerhafte Haltung geht, fällt das schwer.

    Also ich spreche hier nicht von privater Rackhaltung, sondern entweder im Rahmen der Zucht oder aber private Haltung in kleineren Terrarien.

    Wer mit "ein kleines Terrarium ist aber einfacher für mich" argumentiert, MUSS UNBEDINGT die Finger von jeglicher Tierhaltung lassen! Solltest Du diesen Standpunkt nun allen ernstes verteidigen oder vertreten wollen, bin ich hier raus.

    Da verstehst du mich falsch... es geht hier nicht darum, ob es einfacher ist. Sondern vielmehr, was besser und sicherer umsetzbar ist.

    Ich muß gleich noch Tiere versorgen und bin später erst wieder am PC. Welche Fragen sind denn noch offen?

    Ich hatte dich noch gefragt gehabt, wie du die Quarantäne direkt nach der Anschaffung handhabst. Dazu konnte ich in der einschlägigen Literatur eher weniger finden. Und zum anderen würde ich gern wissen, vor dem Hintergrund der Vielzahl deiner kriechenden Mitbewohner, ob du 2-3 Hinweise hast, die man so nicht häufig liest, du aber bei deiner ersten Königspython gern gewusst hättest.

  • oder aber private Haltung in kleineren Terrarien

    Die dürfte im theoretischen Streitfall vor dem Veterinäramt, oder final dem Gesetzgeber, ebensowenig zu rechtfertigen sein wie Rackhaltung. Ich sehe jedenfalls keinen vor der Obrigkeit vertretbaren Grund, der für ein deutliches Unterschreiten der Mindestmaße sprechen würde.

    es geht hier nicht darum, ob es einfacher ist. Sondern vielmehr, was besser und sicherer umsetzbar ist.

    Sorry, aber das ist in meinen Augen exakt das selbe.

    wie du die Quarantäne direkt nach der Anschaffung handhabst.

    Abhängig vom Tier und seiner Größe, bzw. ob ich vom ersten Eindruck her irgendwelche Probleme erwarte oder befürchte. Ich nutze Faunaboxen oder auch sehr gern solche Kisten, die gibt es in unterschiedlichen Größen. Je nach Standort kann man mit Heizmatten arbeiten, sie drunter legen, an die Seiten kleben, eine Leuchtstoffröhre oben drauf legen, Spots drüber hängen. Optische Kontrolle täglich, bei Ektoparasiten sind Milben nunmal das Hauptproblem. Wenn Kot abgesetzt wird, wird der in ein Labor geschickt. Zwei Proben sollten es zeitversetzt sein, vielleicht auch drei. Gibt es Handlungsbedarf, richtet der sich nach dem Befall. Man kann hier also absolut gar nichts pauschal sagen.

    ob du 2-3 Hinweise hast, die man so nicht häufig liest, du aber bei deiner ersten Königspython gern gewusst hättest

    Geduld! Immer und in jeder Situation der Haltung Geduld! Ein Reptil funktioniert nicht nach Bedienungsanleitung. Sollte das Futter mal verweigert werden, gerade bei älteren Python regius, ist das kein Grund sich graue Haare wachsen zu lassen, und das Tier schlimmstenfalls mehrfach täglich mit neuen Versuchen zu nerven. Ein subadulter bis adulter Python regius frisst für etliche Wochen oder Monate nicht? So what?! Wenn das Tier nachweislich gesund und parasitenfrei ist: Geduld! Und, ganz wichtig, Ratschläge anderer annehmen, die mehr bis sehr viel mehr Erfahrung haben als man selbst. Bevorzugt von Haltern, nicht von Züchtern/Massenvermehrern, die selbst i.d.R. nur mit Racks oder Kleinstterrarien arbeiten, und das Tier als Einnahmequelle sehen.

  • Wenn ich Dich richtig verstehe, geht es Dir hier nicht um eine theoretische Diskussion von pro und contra Rackhaltung, bzw. Terrariumhaltung, sondern speziell um Dich und Deine zukünftige Schlange.

    Um das Risiko zu minimieren, daß diese jetzt ausgerechnet zu diesen Futterverweigerern gehört, guck Dir die Haltung des Tieres an. Wo kommt es her? Aus privater Haltung, wo aus welchen Gründen auch immer, das Tier abgegeben werden muß? Dann kennt es vermutlich große Terrarien. Kommt es von einem Züchter, der seinen Bestand verkleinern will und lebte sein Leben lang in kleinen Boxen? Dann wird es sich erst umgewöhnen müssen. Es zwingt Dich niemand das erst beste Tier zu kaufen. Guck Dir die Umstände an und wenn Du Bauchschmerzen wegen was hast, laß die Finger davon.

  • Es zwingt Dich niemand das erst beste Tier zu kaufen. Guck Dir die Umstände an und wenn Du Bauchschmerzen wegen was hast, laß die Finger davon.

    So sieht es aus. Python regius gibt es in der Terraristik, so wie Sand am Meer. In allen möglichen und unmöglichen Farben, bis hin zu potentiellen Qualzuchten, es ist wirklich alles zu haben. Und das günstig, denn die Vermehrer und Händler wollen auf immer neue Züge aufspringen, wollen auf das Pferd setzen, das den größten Gewinn verspricht. "Normale" Farbformen bekommt man mit etwas Geduld geschenkt, immerhin aber für Spottpreise, gemessen an der Lebenserwartung bei anständiger Haltung. Da haben wir das nächste Problem, solche Spottpreise verleiten dazu, sich nicht ausreichend zu informieren. Wenn ein Buch mehr kostet als das Tier selbst, wozu dann das Buch, wenn man auch im Internet lesen kann was einem gerade in den Kram passt? Wenn so viele zu Rackhaltung raten, oder zu möglichst kleinen Terrarien, muß ja was dran sein. Was, wenn dann das Tier nicht so funktioniert wie man es sich dachte? Wenn eventuell sogar, Gott bewahre, ein Tierarztbesuch anzuraten wäre, der aber auch mehr kostet als das Tier selbst?