Vergesellschaftung bzw. Bodenpolizei für Jemenchamäleon

  • Hallo,


    direkt vorweg, weiß ich natürlich, dass man Chamäleons nicht vergesellschaften kann bzw. sollte. Sie würden kleinere Echsen-Arten fressen usw. heißt es.


    Ich habe nämlich vor mir entweder Isopoda oder Myriapoda als "Bodenpolizei" zu zulegen. Bei den Isopoda befürchte ich, dass die nach und nach alle weggefressen werden und bei Myriapoda weiß ich nicht so ganz was ich davon halten soll. Das sollen wohl sehr "gesellige" Tiere sein aber ich habe dennoch dich befürchtung, dass auf den geschossen werden könnte bzw. dass der sich in irgendeiner Form wehren könnte ...


    Die mögliche Art wäre der Schoko-Tausendfüßer, welcher auch sehr groß wird. Das sollte schonmal vorbeugen, dass mein Jemen Ihn versucht abzuschießen. Man kan die bereits mit 20cm kaufen und mein Jemen ist 7-8cm lang. Sollte also deutlich zu groß sein. Kann es dann aber umgekehrt sein, dass der Tausendfüßer versucht das Chamäleon zu fressen?


    Des Weiteren habe ich darüber nachgedacht evtl. ein Phyllium pulchrifolium dazu zu setzen, die sind auch größer als mein Jemen. Kann sowas klappen bzw. sieht er das als Tier oder eher als Blatt an?


    Hat hier evtl. schon jemand Erfahrung mit gemacht und kann mir was empfehlen?


    Vielen Dank im Voraus. :)

  • Man muss nur darüber nachdenken, wo welche Art lebt und wie die jeweiligen Lebensräume aussehen müssen. Dazu ist der kleinräumige künstliche Lebensraum eines einzelnen Terrariums viel zu klein.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Dazu ist der kleinräumige künstliche Lebensraum eines einzelnen Terrariums viel zu klein

    Wie kannst du das beurteilen aus der Ferne? :)

  • Die Antwort zeigt das du noch eine Menge lernen musst.

    Sorry aber leben Tausendfüßer nicht zu 80% der Zeit am Boden und unter der Erde und das Chamäleon 80% der Zeit oben am Sonnenplatz bzw. auf den Ästen. Die würden beide die meiste Zeit aneinander vorbei leben. Mein Chamäleon geht immer um die selbe Zeit komischerweise nach unten bleibt da 1-2 Std. und klettert dann wieder nach oben. Dann ist er hauptsächlich oben und sonnt sich bzw. trinkt von den Blättern und erkundet die Gegend und der Tausendfüßer ist unten am dunklen Boden und unter der Erde.


    Wären das Tiere die den selben Lebensraum bewohnen also beide auf Ästen oder beide am Boden würde ich es ja verstehen was du schreibst aber hier leben die Tiere ja in unterschiedlichen Höhen, also warum sollte ein Terrarium da nicht ausreichen? Zumal ich bereits erfolgreiche Haltungsberichte gelesen habe ...


    kleinräumige künstliche Lebensraum eines einzelnen Terrariums viel zu klein

    Was ist vorallem wenn mein Terrarium jetzt 2 x 2 x 2m groß (extra so übertrieben) wäre? Hier steht ja nirgends wie groß mein Terrarium ist.



    Die Antwort zeigt das du noch eine Menge lernen musst.

    Statt so einen provokanten Satz zu schreiben hättest du mir deine Antwort erklären können ;)

  • Du hältst deine Tiere doch in Vollgaze Terrarien wenn ich mich richtig erinnere. Wie erreichst du dort denn eine entsprechende höhe des Bodengrundes für Isopods und Myriapoda? 20cm ist ne ganze Menge. Die haben keine Probleme damit auch an der Gaze hochzuklettern.


    Ich habe noch nie gesehen wie ein Chamäleon einen Isopod geschossen hat. Die sind ziemlich hart und schmecken wahrscheinlich auch nicht besonders, die gemeinsame Haltung sollte also möglich sein. Wenn du eine natürliche Bodenpolizei haben willst, dann nimm dir ein paar Schaufeln Walderde. Gehe ca. 30 cm tief, damit du nicht nur die Tierchen an der Oberfläche erwischst. Solltest du irgendwann mal ein Weibchen dazu bekommen, ist Walderde, ohne diese vorher zu sterilisieren, womöglich kein gutes Substrat zur Eiablage. Habe schon gelesen das die Pilzsporen die Eier gerne befallen.

  • Danke :) Ich hab Teichfolie unten rein, dann Blähtonkugeln, Gartenvlies und der Rest ist normale Terrarien-Erde, 30cm insgesamt hoch. Also genug.


    Ein Weibchen möchte ich nicht halten. Das könnte ich mir nicht verzeihen wenn es an Legenot stirbt und das soll schon bei einigen guten Züchtern vorgekommen sein trotz hohem Bodengrund. :)

  • Ich hatte, neben der Bodenpolizei in der Walderde, gewöhnliche Kellerasseln gesammelt und ins Terrarium eingesetzt. Die haben sich da auch vermehrt, man muss aber darauf achten, dass der Boden immer schön feucht ist. Bei Trockenheit sterben sie recht schnell.

    Ich konnte auch beobachten, dass mein Chamäleon welche geschossen hat, wenn er sie herumkrabbeln sah.


    Bei den Tausendfüssern müsste man auf jeden Fall schauen, dass es keine giftigen sind.

    Hingegen bei den Wandelnden Blättern solltest du bedenken, dass Jemenchamäleons ja auch gerne mal in ein Blatt beissen, wenn das sich dann mal noch einladend bewegen sollte... Dem Betroffenen dürfte das wohl kaum gefallen ;)


    Die Grösse dürfte da keine Rolle spielen, denn bei potenziellem Futter überschätzen sich Chamäleons gerne mal. Hauptsache es bewegt sich und sieht essbar aus. In einem andern Forum hat mal jemand geschrieben, dass sein/ihr Chamäleon versucht hat, auf ein vor dem Terra herumwuselndes Meerschweinchen zu schiessen.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates

  • Also die Asseln fallen für mich schon fast raus, weil ich sonst keine Kontrolle mehr habe wie viel und wann er frisst :/


    Der Tausendfüßer ist für mich schon fast am ansprechendsten. Hier glaube ich allerdings nicht, dass er mit seinen 7cm auf ein 20cm Tier schießt.


    Den Beitrag mit dem Meerschweinchen habe ich auch gelesen :D


    Danke schonmal für eure Einschätzungen. :)

  • Hier steht ja nirgends wie groß mein Terrarium ist.

    Hier nicht, anderswo schon. Die Terrariengröße ist nunmal ein nicht zu vernachlässigender Faktor bei jeglicher Vergesellschaftung. Aufzucht hin oder her, 120cm abzüglich 30cm Bodengrund, da bleibt nicht mehr sooo viel Spielraum. Dein Chamäleon wird vermutlich auch arttypisch schnell wachsen, und nicht lange so klein bleiben wie es aktuell ist.


    Je nachdem wann Du das endgültige Terrarium planst, und wie groß das dann tatsächlich ist, würde ich die Idee zu gegebener Zeit nochmal aufgreifen.

  • Okey, danke für deine Einschätzung. :)


    Ich werde es mir nochmal überlegen. Hat ja keine Dringlichkeit.

  • Also die Asseln fallen für mich schon fast raus, weil ich sonst keine Kontrolle mehr habe wie viel und wann er frisst :/

    Wenn du Laub mir reinpackst, wird er kaum Asseln zu Gesicht bekommen schätze ich. Kannst ja mal ein paar reinwerfen und schauen wie er reagiert. Alternativ halt Regenwürmer und Springschwänze, aber da muss man etwas aufpassen das die nicht in die Blähton Schicht gelangen und dort ertrinken/verrotten.

  • Okey, zwischen Erde und Blähton, ist Gartenvlies, falls die sich da durchfressen können wirds schwierig aber falls nicht, wäre es einen Versuch wert :)

  • Also die Asseln fallen für mich schon fast raus, weil ich sonst keine Kontrolle mehr habe wie viel und wann er frisst :/

    Die leben ja hauptsächlich versteckt unter Laub und Holz. Viel dran ist an denen auch nicht. Wenn er also ab und zu eine erwischt, fällt das kaum ins Gewicht.

    „Ich weiss, dass ich nichts weiss“. Sokrates