phelsuma klemmeri Planung

  • Guten Tag allerseits,


    ich spiele nun schon recht lange mit dem Gedanken in die Geckohaltung einzusteigen.

    Nach einiger Recherche habe ich mich für phelsuma klemmeri entschieden.
    Ich möchte hier meine derzeitige Planung vorstellen und bitte um Rückmeldung dazu.


    Das Terrarium soll 45x45x60cm (lxbxh) groß werden.

    Ich hatte an eine 50W Bright Sun gedacht. Zusätzlich noch Leuchstoffröhre(n?) für mehr Helligkeit.

    Die Rückwand hätte ich gerne mit Korkplatten ausgekleidet. Eventuell auch die Seitenwände.

    Als Bodengrund hatte ich an ungedüngte Blumenerde gedacht. Geht dafür auch der Hummus aus dem Kompost?

    Um mit der Luftfeuchtigkeit zu helfen möchte ich einige Pflanzen im Terrarium haben. Welche genau weiß ich momentan noch nicht. Für Vorschläge bin ich offen.

    Als sonstige Einrichtung hätte ich gerne noch einiges an Bambusröhren.


    Ich hoffe das passt soweit bisher alles. Falls ich irgendwo einen Denkfehler habe und etwas vorne und hinten nicht passt, bitte aufklären. Dem zukünftigen Bewohner soll es schließlich gut gehen!

  • Da hast du dir eine schöne Art zum Einstieg ausgesucht. Ich würde das Terrarium etwas größer wählen. 60x50x80 fände ich passender. Kauf dir keins von Exoterra, gerade für die kleinen flinken Phelsumen sind die nicht gut geeignet.


    Deine Beleuchtung klingt grundsätzlich vernünftig. Bei der Wattzahl musst du ausprobieren, ob du damit hinkommst. 50 W sind für mich gefühlt aber schon okay. Eventuell musst du auch noch einen Spot für Wärme zuschalten. Die Leuchtstoffröhren solltest du unbedingt verwenden, da passt es auch besser mit dem 60 cm breiten Terrarium, da kannst du super 24 W Röhren verwenden.


    Ich würde alle drei Seiten verkleiden, das kommt den Tieren doch meistens sehr entgegen. Als Pflanzen kannst du gut Ficus (rankende Arten), Philodendron oder Efeutute verwenden. Sanseveria werden von Phelsuma klemmeri auch gerne angenommen.


    Bitte denk daran, dass die Beleuchtung außerhalb angebracht werden muss.

  • Vielen Dank für die schnelle Antwort!


    Ich werde das Terrarium dann wohl größer planen. Darf ich fragen wie du auf die genannte Größe kommst?

    In der Literatur die ich gelesen habe und auch auf diversen Internetseiten war für ein einzelnes Tier immer von deutlich kleineren Terrarien die Rede.

    Gibt er Terrarien die du empfehlen kannst oder soll ich gleich auf Marke Eigenbau umsteigen? (Auch wenn ich wirklich kein Handwerksprofi bin... Mit ein bisschen Hilfe würde ich das wohl auch irgendwie hinbekommen)

  • Ich komme darauf, weil es dem Verhalten und Wohlbefinden der Tiere doch sehr entgegen kommt, wenn sie sich auch bewegen können. Phelsuma klemmeri ist flink und auch durchaus mal schnell unterwegs.


    Du kannst Terrarien dieser Größe bei diversen Terrarienherstellern aus Glas bauen lassen. Falls du ein OSB-Terrarium möchtest gibt es sicherlich einen Bausatz mit ähnlichen Maßen bei eBay. Woher kommst du denn? Eventuell kann ich dir auch Terrarienbauer empfehlen.

  • In der Ecke kenne ich mich nicht aus. Aber mit ein wenig googlen findest du da bestimmt jemanden der Terrarien baut.


    Habe da jetzt auf die Schnelle Meining in Stuttgart oder jemanden in Pforzheim gefunden. Allerdings einfach nur ins Blaue gesucht.

  • Moin Julia,

    so ein Terrarienbau ist eigentlich kein Hexenwerk :-). Eine gute Planung ist da die halbe Miete. Wenn Du dabei konkrete Hilfe benötigst gibt es ja zum Glück Foren ;-)


    Selbst aus Glas ist das mit eitwas "durchschnittlichem" Geschick und vielleicht einem Paar helfender Händen machbar (geht mit ein paar einfachen Hilfsmitteln aber auch alleine ganz gut). Glasscheiben kann man fertig auf Maß zugeschnitten beim Glasermeister seines Vertrauens oder auch online bestellen.

    Das wird ja kein Aquarium, wo es auf absolut genaues Arbeiten ankommt ;-) (Ich habe übrigens auch meine Aquarien allesammt selbstgebaut - funktioniert)


    Wenn es lieber ein Holzwerkstoff sein soll:

    Anstelle von OSB empfehle ich für Feuchtterrarien gerne Siebdruckplatte - die ist sehr biegesteif und bereits gut versiegelt. Das Material kann man im Holzhandel auf den mm genau fertig zuschneiden lassen und muss die Platten zu Hause nur noch zusammenschrauben.


    Glas oder Holz ist ein bißchen Geschmackssache - neben dem Optischen fällt mir dazu ein: Glas lässt sich im Zweifel etwas besser desinfizieren, bei Holz kann man da aber im Notfall eine frische Beschichtung auftragen.

    Holz hat außerdem den kleinen Vorteil, dass man nachträgliche Änderungen in der Regel leichter bewerkstelligen kann. Aber wie gesagt: wenn man vorher gut plant (Belüftungsflächen etc.), dann braucht man i.d.R. auch keine spontanen Änderungen mehr durchzuführen.


    Bitte denke bei der Planung daran, dass ein Phelsumenterrarium idealerweise oben komplett mit feinmaschiger Metallgaze abgedeckt ist und die Beleuchtung darüber (am besten in einem sog. Lichtkasten) installiert wird.


    Genügend Lüftungsflächen einplanen und für Bodengrund in etwa eine Höhe von 15cm ges. sind ganz gut - je nach eingesetzten Pflanzen darf es auc mehr sein.

    Sanseverien, Epipremnum, Ficus pumila &Co. benötigen nicht viel Bodengrund - auch Asparagusarten sind recht pflegeleicht.


    Was die Terrariengröße betrifft:

    Die keinen Gesellen sind wirklich flink und ein entsprechend großzügiges zu Hause ist schon toll - Deine ursprünglichen Maße würde ich zwar als gerade noch vertretbar empfinden, aber bedenke, dass ja mindestens in der Höhe nochmal einige Zentimeter für den Bodengrund weggehen..

    Die neuen vorgeschlagenen Maße sind da schon besser :-) Wenn es also machbar ist würde ich ebenfalls zu einer solchen Größe raten.

    Bei der zuletzt angepeilten Größe würde ich eher etwas mehr Licht einplanen - entweder eine weitere HCI (mit oder ohne UVB) oder eine stärkere Bright sun würde ich da zumindest für die Winterzeit schon als nötig erwarten.Zum Vergleich: Mein Geckoterrarium (Phelsuma robertmertensi) mit einigermaßen ähnlichen Maßen hat gegenwärtig eine 70 Watt Solar Raptor, 2 LRS und für "Sonnenauf- und -untergang" und zur mittäglichen Temperaturerhöhung noch zwei Halogenspots drüber hängen.


    Grüßle aus der weiteren Nachbarschaft,

    Claudia

  • Hallo Claudia,


    vielen lieben Dank für die neuen Denkanstöße.

    Ich werde nun definitiv ein 50x60x80 Terrarium planen. Dann muss ich mir nur einen neuen Schrank besorgen wo diese Grundfläche draufpasst. Die meisten Schränke/Kommoden sind allerdings nur 45cm tief. Da muss ich mal schauen ob ich was passendes finde.


    Vermutlich werde ich mir ein Glasterrarium kaufen, den Deckel durch Gaze ersetzen und einen passenden Lichtkasten draufbauen. Das sollte ich noch hinbekommen. An komplett Eigenbau trau ich mich momentan nicht so recht ran.


    Das ich bei der neuen Größe meine Lichtplanung nochmal überdenken muss hatte ich mir schon fast gedacht. Da werde ich dann vermutlich auch 70 Watt brauchen und 2 LSR einplanen. Dann mal sehen wie ich mit der Temperatur hinkomme und wenn nötig auch noch Halogenspots anbringen.


    Ich bin momentan auch am überlegen ob ich eine Beregnungsanlage einbaue... Könntet ihr mir da evlt was empfehlen? Eine die nach Möglichkeit nicht ganz so laut ist?

  • Hallo Julia,


    das ist doch ein Plan :-)

    Ein gebrauchtes tut's zur Not auch - aber gut desinfizieren! Ich würde auch zusätzlich ein Kleines zur Quarantänehaltung empfehlen. Da geht auch etwas mit 'ner 30er Kantenlänge. Das Tierchen ist ja nicht allzulange darin.

    Was Dein "Kommodenproblem" betrifft:

    ein wenig Überstand ist eigentlich kein Problem - ich finde sogar, dass es ganz gut aussehen kann (mein Geckoterra steht auch einige Zentimeter über den Unterschrank hinaus. - das habe ich extra so entworfen.)

    Wenn Du's "ordentlich" machen willst, dann lass' Dir vielleicht eine Multiplaxplatte zuschneiden, auf die das Terrarium gut passt und leg' die zwischen Schrank und Terrarienboden - die sehen im Anschnitt schön aus mit ihren Lagen und müssen nicht zwingend weiter bearbeitet werden (bissl feines Schmirgelpapier schadet nicht, muss aber auch nicht sein).

    Bei Multiplex (egal ob mit oder ohne Siebdruckbeschichtung) reichen da im Grunde 9mm Materialstärke, 12mm oder mehr sehen aber schöner aus.


    Beregnungsanlagen sind schon praktisch - ich möchte nicht ohne sein. Spätestens im Urlaub ist sie für mich unverzichtbar.


    Ich habe meine bei M.R.S. selbst zusammengestellt und betreibe sie mit einer "Whisper Power Pump". Das ist eine - für meine Ohren - sehr leide Membranpumpe. Bauähnliche/-gleiche Modelle gibt es auch bei anderen Firmen.

    Neulich hatten wir hier jemanden im Forum, den das Geräusch dieser Pumpe gestört hat - aber dass es eine leisere Möglichkeit gibt, wüsste ich nicht.

    Besorge Dir dann am besten auch eine Zeitschaltuhr dazu, die sich sekundengenau einstellen lässt.

  • Hallihallo,


    Vielen tausend Dank für die liebe und geduldige Beratung bisher!

    Übers Wochenende habe ich mir nun ein Terrarium besorgt und zufällig auch noch das Kommoden-Problem lösen können!

    Der Plan für die neue Woche besteht nun darin das Terrarium ordentlich zu putzen, mal Ausschau nach Pflanzen, sonstiger Einrichtung und der Technik zu halten. Außerdem werde ich auch noch ein Terrarium zur Quarantäne besorgen.

    Wie lange sollte ich das Tier in Quarantäne halten? In meinem Buch steht etwas von 6-8 Wochen. Ist das so lange tatsächlich notwendig?

    Wie ist das denn nun mit dem Bodengrund? Kann ich dafür Hummus aus dem Kompost verwenden? Oder lieber auf ungedüngte Blumenerde zurückgreifen?

  • Du kannst auch Humus nehmen. Kommt eher drauf an, ob die Pflanzen das gut vertragen. Bau unten eine Drainageschicht aus Blähton ein um ein Versumpfen zu verhindern.

  • Hi,


    prinzipiell kannst Du Deinen Humus nehmen - allerdings: für Sanseverien ist der alleine denke ich ein bißchen "fett" - da würde ich noch etwas Sand und Gartenerde untermischen.


    Auch Ficus pumila u.ä., und die oben vorgeschlagenen Zierspargelarten (Asparagus spec.) benötigen keine so nährstoffreiche Erde.

    Auch noch eine schöne und recht genügsame Pflanze die man häufig im Pflanzenmakt bekommen kann ist übrigens Ceropegia woodii... natürlich gibt es auch andere sehr interessante Arten, aber der woodii bin ich in "normalen" Pflanzenmärkten am häufigsten über den Weg gelaufen.


    Als Trinkgelegenheit sind epiphytische Bromelien praktisch, von denen Du ein zwei in Reichweite der Regendüsen platzieren kannst, sodass sie immer frisch gefüllt werden.


    Die vorgeschlagenen Pflanzen sind zwar größtenteils (wenn nicht sogar komplett) nicht aus dem Herkunftsgebiet der Tierchen, aber sie sind gut zu bekommen und pflegeleicht.


    Die Dauer der Quarantäne ist immer auch ein wenig Einschätzungssache.

    Bis mindestens zwei Kotproben im Abstand von zwei Wochen ohne Befund untersucht wurden ist schon sinnvoll. Ansonsten dient die Quarantäne in einem übersichtlich eingerichteten Terrarium auch dazu, Dich mit dem Tier/den Tieren und ihren Verhaltensweisen vertraut zu machen und zu beobachten, ob es gut frisst , oder möglicherweise verhaltensauffällig ist. Und das ist halt eigene Ermessenssache.


    P.S.:

    da war der Gast schneller :-) zumindest sind wir uns einig

  • ich melde mich hier mal wieder... das Terrarium ist mittlerweile eingerichtet mit Pflanzen, Bambus, etc... Die Pflanzen leben sich schön ein und die Temperatur scheint bisher auch zu passen. Mit der Luftfeuchtigkeit muss ich allerdings noch etwas weiter experimentieren.

    Auch ein Terrarium für die Quarantäne ist mittlerweile bereit.


    Nun habe ich noch eine Frage zur Supplementierung: ich würde ich Futtertiere meines zukünftigen Mitbewohners mit Herpetal Complete T bestäuben und zusätzlich Sepiapulver im Terrarium zur Verfügung stellen. Reicht das dann oder fehlt noch etwas Wichtiges?

  • Hi Julia,


    prinzipiell gut.


    Sepiapulver kenne ich nicht - wie fein ist das gemahlen? wenn es wirklich Pulverförmig ist, würde ich es eher an einer trockenen Stelle als kleines "Häufchen" anbieten. Ich zerstoße meine Ossa Sepia immer sodass kleinere Stückchen entstehen und verteile die dann im Terra. Dabei entsteht natürlich auch etwas feines Pulver, das aber spätestens nach dem nächsten "Regen" nicht mehr brauchbar ist.


    Wenn Dein Sepiapulver fein genug ist und gut an Futtertieren haftet kannst Du damit natürlich genauso bestäuben wie Du das mit den Vitaminen machst.


    Bin ja neugierig: gibt es auch ein Foto vom fertig eingerichteten Terrarium? *liebguck*,


    Grüßle,

    Claudia