Probleme mit Spulwürmer - Litoria caerulea

  • Liebe Community


    Wie im Titel schon geschrieben steht, hatten/haben wir extreme Probleme mit Spulwürmer im Terrarium von drei Litoria caerulea (Korallenfinger-Laubfrosch). Ich halte mich gerne an eine Vorlage für das Erstellen von Posts, welche ich in diesem Forum gefunden habe:


    - Art/Gattung: Litoria caerulea (Korallenfinger-Laubfrosch)


    Geschlecht: Unbestimmt


    Alter: ca. 8 Jahre alt


    WF oder NZ: Keine Wildfänge mMn, wurden in einem Zoofachmarkt gekauft.


    Terrariengröße LxTxH: 80cm x 50cm x 100cm

    Einrichtung/Bodengrund: Das Terrarium ist ein Holzterrarium, was rückblickend für eine eher feuchte Umgebung nicht die beste Entscheidung war. Der Bodengrund im Terrarium ist Kokosfaserhumus. Das Terrarium war mit einer Astkonstruktion eingerichtet, dass die ganze Höhe des Terrariums für die Frösche zugänglich war. Wir hatten viele richtige Pflanzen drin, bspw. Epipremnum aureum, ficus pumila oder verschiedene Bromelienarten. Ebenfalls war eine grössere Wasserschale im Terrarium. Die Tiere hatten verschiedene Möglichkeiten, sich zurückzuziehen.


    Luftfeuchtigkeit: Tagsüber ca. 50 bis 60 Prozent, nachts bis 90 Prozent. Die Luftfeuchtigkeit entstand durch Sprühen am Abend (1x).


    Temperaturen (Tag, Nacht, Sonnenplätze, Temperaturunterschiede im Terrarium): Tagsüber war es durchschnittlich so ca. 25 Grad in der Mitte des Terrariums. Unter der Lampe konnte es auch schon bedeutend wärmer werden, die drei Frösche haben jedoch eher selten den Platz direkt unter der Lampe eingenommen. Ganz unten im Terrarium war es etwas kühler, vlt. so 23 bis 24 Grad. Nachts hielten wir die Frösche bei Zimmertemperatur, also ca. 21 Grad.


    Beleuchtung (genaue Bezeichnung): Für die Temperatur war eine Bright Sun UV (70W) von Lucky Reptile zuständig.


    Ernährung: Die Ernährung ist ein Punkt, welcher rückblickend leider falsch von uns angegangen wurde mMn. Anfangs haben wir mit kleineren Heimchen gefüttert, was auch wunderbar funktioniert hat. Schliesslich hat sich nach und nach herausgestellt, dass ein Frosch sehr zurückhaltend beim Fressen war. Als wir verschiedenes ausprobiert haben, haben sich Zophobas als jenes Futter erwiesen, welches am besten von den Fröschen angenommen wurde. Wir haben zu spät festgestellt, dass die Nährwerte der Würmer alles andere als geeignet sind für ein Futter, welches regelmässig angeboten wird. Leider haben sich die Frösche sehr an das Futter gewöhnt, eine Umgewöhnung hat sich als schwierig (bis unmöglich) herausgestellt, aber dazu später mehr. Die Zophobas wurden 1x pro Woche angeboten.


    Verhalten: Nun komme ich zum eigentlichen Problem. Die ganze Negativspirale hat im Sommer 2019 begonnen. Wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt keine Probleme mit den Tieren. Dann hat jener Frosch, welcher immer sofort und gierig gefressen hat, die Futtertiere abgelehnt. Dann ging auch alles sehr schnell: Wir haben festgestellt, dass er etwas aufgebläht war und dann war er auch schon tot. Das ganze hat sich innerhalb von 3 Tagen ca. abgespielt. Wir haben den Frosch vor und nach dem Tod zu keinem Tierarzt gebracht, was wir sehr bereuen, denn so hätten wir sicherlich schneller festgestellt, was das Problem war.


    Im November haben wir dann bei einem zweiten Frosch festgestellt, dass die Nahrung abgelehnt wird. Die Suche nach einem Tierarzt hat sich als überaus mühsam erwiesen, aber wir haben eine Tierärztin gefunden, welche sich auf Reptilien / Amphibien spezialisiert hat. Eine Kotuntersuchung hat ergeben, dass Spulwürmer in den Tieren / im Terrarium sind. Wir haben sofort die Tiere in Quarantäne gesetzt. Wir haben die Behälter übergangsmässig mit Küchenpapier ausgestattet, welches sich leicht reinigen lässt, und einige Versteckmöglichkeiten bereit gestellt. Die Tierärztin hat uns geraten, die Tiere mit Panacur zu behandeln. Die angewandte tägliche Dosis war 0.1 ml (pro Frosch) - Die Behandlung dauerte fünf Tage. Jener Frosch, der stark angeschlagen war und das Futter verweigert hatte, ist schliesslich am dritten Behandlungstag auch gestorben :-(


    Beim dritten Frosch liess sich vor der Behandlung keine Verhaltensänderung feststellen. Wir haben ihn jedoch auch behandelt, da Spulwürmer extrem ansteckend zu sein scheinen. Gleichzeitig haben wir das Holzterrarium komplett ausgeräumt, mehrmals mit Wasserdampf behandelt, und schliesslich wieder komplett neu eingerichtet. Wir haben den Frosch in das alte Terrarium zurückgesetzt und haben ca. einen Monat vergehen lassen und das Tier weiter beobachtet. Die Fütterung ist natürlich immer noch problematisch, da dieser Frosch jener ist, der bei der Fütterung immer sehr zurückhaltend war. Im Januar haben wir schliesslich nochmals eine Kotuntersuchung zur Kontrolle machen lassen und es wurden wieder Spulwürmer festgestellt, was wir fast nicht glauben konnten nach all den Vorkehrungen. Die Tierärztin hat empfohlen, keine erneute Behandlung zu machen, da der Befall leicht sei und eine erneute Behandlung grossen Stress für das Tier bedeute.


    Wir möchten das Tier jedoch über längere Zeit nicht alleine halten, weshalb wir uns nach neuen Möglichkeiten umgeschaut haben. Ein privater Halter möchte seine Litoria caerulea (ca. 6 Jahre alt) verkaufen inkl. Terrarium (90cm x 90cm x 160cm). Wir möchten nun natürlich nicht, dass unser kranker Frosch die anderen Tiere ansteckt. Wir haben den privaten Halter bereits mehrmals besucht, die (neuen) Tiere sehen sehr gesund aus. Eine Kotuntersuchung hat auch ergeben, dass kein Befall in irgendeiner Art vorliegt. Wir werden natürlich nichts kaufen bevor die Situation bei unserem Frosch geklärt ist.


    Also, aus diesem nun extrem langen Bericht stellen sich für uns folgende Fragen:


    - Habt ihr Erfahrungen mit Spulwürmer? Ist es möglich, dass der Befall komplett 'besiegt' werden kann? Ist ein leichter Befall sehr schädlich für den Frosch?

    - Wir haben noch ein Reserveterrarium, welches wir gerne als Quarantäne-Bereich verwenden würden. Ist eine erneute Behandlung mit Panacur überhaupt empfehlenswert? Falls ja, welche Dosierung über welchen Zeitraum?

    - Die Tierärztin hat uns empfohlen, das Panacur über eine stumpfe 'Spritze' ins Maul zu geben - Ist es auch möglich, das Mittel auf die Haut des Frosches zu geben? Es war unglaublich mühsam, das Mittel in das Maul des Frosches zu geben.

    - Wir haben geplant, das neue Terrarium (90 cm x 90cm x 160cm) komplett neu einzurichten. Die Frösche wollten wir in der Zwischenzeit in jenem Terrarium halten, in welchem der Befall entstanden ist (Holzterrarium). Kann dieses Terrarium überhaupt jemals wieder gebraucht werden? Oder sollen wir dies sofort bleiben lassen und es einfach wegwerfen?


    Ich bin mir sicher, dass sich dieser Text ziemlich schlimm liest. Es war eine sehr harte Zeit, besonders die beobachteten Verhaltensänderungen und der Tod der beiden Tiere, welche immerhin 8 Jahre bei uns gelebt hatten. Wir hatten jedoch stets das Wohl der Tiere im Auge, haben jedoch selbstredend viele Fehler gemacht, bspw. die Reaktionszeit nach der Verhaltensänderung oder auch der Beginn von falschen Angewohnheiten bei der Ernährung. Wir wären froh, wenn neben der (teilweisen) Beantwortung der obenstehenden Fragen auch noch Tipps für eine Verbesserung der Haltung von der Community kommen könnten.


    Vielen Dank im voraus und LG,

    Ravioli