Endoparasiten Jemencham

  • Hallo zusammen,


    vielleicht erinnert sich wer an meinen Post vor einigen Wochen ( besch****ener Weise dachte ich damals, unser Problem wäre die Winterruhe ). Nun sieht die Sache leider anders aus, aber wir konnten in Sachen Beleuchtung und Nahrungsergänzungsmitteln dank den damaligen Tipps schon zulegen.

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    Zur Orientierung und Einschätzung gebe ich erstmal das wichtigste an:


    Karrrsten ist ein Jemenböckchen aus dem Mai 2018. Wir haben ihn direkt vom Züchter.
    Er residiert in einem Einbauterra auf um und bei 1,80 ( reine Innenhöhe ohne Lichtkasten ) x 1,60 ( an der breitesten Stelle ).

    Beleuchtet wird er von einer Hobby Neodymium Daylight Eco 70 Watt, einem Exo Terra Daylight Basking Spot 75 Watt und für 4 Stunden täglich zusätzlich einer Exo Terra Solar Glo 125 Watt. Auf dem höchsten Ast erreichen wir so gute 36 Grad, im mittleren Bereich sind es 25-30 Grad. Eine Nachtabsenkung findet bis auf Raumtemperatur statt, unter 23 grad kommen wir nicht.

    Wir sprühen manuell zweimal täglich und haben so zwischen 60-90% Luftfeuchtigkeit.
    Bodengrund ist ungedüngte Muttererde und wir geben Korvimin Zvt+ an die Futtertiere ( favorisiert Schaben, selten Heimchen und Grillen ).

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    Nachdem wir im November Veränderungen im Verhalten ( Trägheit, kaum noch Drohgebärden beim Hausputz etc.) feststellten, machten wir uns dann auf die Suche nach der Ursache. Während wir dank der Hilfe hier im Forum sofort die Beleuchtung optimierten, und auf das Zvt+ umstellten, beschloss Karrrsten das trinken und fressen einzustellen. Wir sind dann natürlich direkt zum reptilienkundigen TA gedüst und haben ihn untersuchen lassen. Trotz seiner noch immer fröhlich grünen Färbung stellte man dort fest, dass er nicht nur nett sondern lethargisch und in schlechtem Zustand war. Er bekam vor Ort Vitamine gespritzt und ein Antibiotikum verschrieben. Auch ein Röllchen für Ausscheidungen ging mit nach Hause. Da er nicht mehr frass, begannen wir mit der Medikamentengabe in Kombination mit Bienenmadenbrei und Zvt+ in Wasser. Ich weiß, dass die Bienenmade kein vollwertiges Futter darstellt, aber für diese Form der Verabreichung und in Absprache mit der TA ist es für unseren Fall die reichhaltigste Lösung.
    Nach Anlaufzeit der Gabe nahm er noch immer kein Futter an, wir päppelten also weiter. Leider bekam ich erst nach mehreren Wochen eine Kotprobe ( ich muss sagen Zwischenzeit hatte ich große Angst um mögliche Darmverschlüsse und Schmerzen ). Mit dieser ( optisch einwandfreiem ) Probe ging es zum TA und dort fiel der Hammer - Endobakterien ( ich weiß leider nicht spezifisch welche - habe erst zuhause beim forschen danach gesehen wie viele es wirklich gibt ) im Darm. Karrrsten würde so massiv abbauen, weil diese dort sämtliche Nahrung verwerten und er quasi auch gut gefüttert verhungern würde. Diese können ihrer Meinung nach schon vom Züchter mitgekommen sein, und erst lange Zeit später ausbrechen. Ich fürchte fast unsere erste suboptimale Beleuchtung hat das begünstigt... er habe keine Schmerzen, aber der Erfolg der Mission sei völlig unklar. Wir päppeln nun seit November ( ich versuche ihn immer wieder zum eigenständigen fressen zu bewegen, aber sein Verhalten und seine Optik haben sich in keiner Form verbessert ), seine Augen sind nach wie vor eingefallen und oft geschlossen. Er ist ein wenig unterwegs im Terra, aber ganz klar nicht aktiv und er häutet sich nicht ( klar, wächst ja auch nicht ). Er sucht die Wärme und strahlt auch im schönstem grün, aber es ist bittertraurig ihn so zu sehen.
    Wir haben Medikamente ( flüssig klar ) in Spritzen gegen die Parasiten bekommen und Mengen diese dem Futter bei.


    Hat jemand vielleicht eine ähnliche Geschichte erlebt und kann uns Mut machen oder sogar ein paar Tipps zur Unterstützung unseres Chams auf seinem Heilungsweg geben?

    Bilder

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  • Zur eigentlichen Frage äussern sich sicherlich bald andere User, die mit Erkrankungen bei Chamäleons mehr Erfahrung haben als ich.


    Mir ist beim lesen Deines Beitrages spontan das ins Auge gefallen:

    Beleuchtet wird er von einer Hobby Neodymium Daylight Eco 70 Watt, einem Exo Terra Daylight Basking Spot 75 Watt und für 4 Stunden täglich zusätzlich einer Exo Terra Solar Glo 125 Watt.

    In Deinem anderen Thread äusserte ich mich bereits zur Beleuchtung, so wie andere User auch. Nun muß ich feststellen, daß Du diese im Vergleich zu damals sogar noch verschlechtert hast. Warum? Warum hast Du eine UV-HQI ausgerechnet gegen eine Solar Glo ersetzt??? Und warum wird diese dann nur 4 Stunden genutzt???

    Ich fürchte fast unsere erste suboptimale Beleuchtung hat das begünstigt

    Wie bezeichnest Du dann die aktuelle Beleuchtung? Das Tier lebt in einer Dunkelkammer, ob die kurzfristige Bestrahlung mit der fragwürdigen Solar Glo für die UVB-Versorgung ausreicht, kann man nur raten. Auf jeden Fall hat die Beleuchtung, und die ist es leider nicht wert so bezeichnet zu werden, auch Einfluss auf Verhalten und Aktivität von Reptilien.

  • Moin Erdbähr,

    lieben Dank für die schnelle Antwort. Eine Dunkelkammer ist es nicht (....mehr ) denn die Beleuchtung hat sich nicht verschlechtert. Die HQI ist noch drin, und die Solar Glo kam dazu ( ersetzte den Keramikmüll ) - ich habe mich hier eben in den Kartons vertan. Ich versuche das im ursprünglichen Beitrag auszubessern.

  • Das hättest Du natürlich dazuschreiben müssen, ich kann nur auf die Infos reagieren, die Du preisgibst. Dennoch ist die Solar Glo keine gute Lösung. Weitere HQI wären das hingegen schon.

  • Wie das mit dem Vertun so ist, hat mich erst Deine Rückfrage darauf aufmerksam gemacht. Mein Fehler, ist schon richtig was Du zur Reaktion sagst. Natürlich ist die Beleuchtung immer ausbaufähig, aber aktuell befinde ich die für ausreichend und konzentriere mich mit Geld, Zeit und Gedanken auf die Heilung der bestätigten Erkrankung / des Befalls.

  • Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, liste doch bitte die verbaute und tatsächlich genutzte Beleuchtung nochmal komplett auf.


    Gerade was die Helligkeit angeht, hast Du im Grunde nur die Hobby UV Star Tropic mit 70 Watt zu bieten (zu der sich gekkie bereits nicht unbedingt positiv äusserte). Das ist nicht einfach nur ausbaufähig, da MUSS mehr Licht rein. Exakte Maße hast Du hier nicht genannt, aber klein wirkt das Terrarium nicht, so daß eine 70W UV-HQI eben nicht reicht. Beim Thema Helligkeit geht es nicht um das was Du ausreichend findest, allgemein geht es nicht um die Wahrnehmung des menschlichen Auges.


    Solange keine Quarantänehaltung von Nöten ist (um das einschätzen zu können müßte man wissen um welchen Befall in welchem Grad es geht, sowie die Medikation), sind ideale Haltungsparameter ebenso wichtig wie für ein kerngesundes Tier.

    Ich fürchte fast unsere erste suboptimale Beleuchtung hat das begünstigt.

    Deine Worte... also ja, optimale Haltung sollte schon angestrebt werden. Versteh mich nicht falsch, ich zweifle nicht daran, daß Du Zeit, Geld und Energie investierst. Aber in Deinem ersten Thread hast Du viele Infos bekommen, den Hinweis auf Literatur, von mir Links zur wohl besten Webseite für Terrarienbeleuchtung... und dann schaffst Du ausgerechnet eine Solar Glo an. Sicherlich ist das Themengebiet komplex, aber so ein Fehlkauf hätte nicht sein müssen, so daß dann letztendlich doch gewisse Zweifel aufkommen.

  • Ich weiß Du meinst es sicher gut, aber vielleicht solltest Du ab und an mal darüber nachdenken, auf welche Art Du auf Teilnehmer hier im Forum einwirkst. Ich bin absolut überzeugt davon, dass Du fachkundig bist, und deine Ratschläge und Einschätzungen der Wahrheit entsprechen. Wenn jedoch jemand sagt „hey super, völlig richtig, aber jetzt grad würd ich gern was anderes besprechen“ nehm doch bitte auch mal Rücksicht. Hast du zum angesprochenen Thema nichts beizutragen, lass es doch einfach mal gut sein. Ich persönlich empfinde deinen „Ton“ oftmals angreifend und ich verstehe nicht, warum. Ich weiß dass Tierhaltung und der Austausch darüber emotional sind. Und ich verstehe jeden, der bei offenen Missständen die Fassung verliert. Ich habe hier auch Beiträge gelesen, bei denen es mir ähnlich geht. Aber unser Tier hockt nicht in einem alten Nano Aquarium und wird mit Pudding gefüttert. Natürlich bin ich kein Vollprofi ( wie Du vielleicht auch erinnerst bin ich nicht der Halter / Anschaffungsentscheider ). Ich habe viele Stunden über deinen Tipps gesessen und habe vieles daraus gewonnen - danke! Ich fühle mich permanent dazu aufgefordert mich hier zu rechtfertigen und zu erklären. Meine Empfindung - mein Problem. Deswegen werde ich den weiteren Weg mit unserer TA, dem Züchter und Fachliteratur fernab von Foren gehen. Nicht weil ich mich der Konfrontation nicht stellen will, sondern weil mir der Preis hier einfach zu hoch ist. Diese Art von Einfluss gestatte ich offline und persönlich gerne - aber nicht anonym in einem Forum.
    Ich wünsche euch alles Gute und immer ne Handbreit Empathie unterm Fachwissen.


    Grüße, Leenij

  • Ich persönlich empfinde deinen „Ton“ oftmals angreifend und ich verstehe nicht, warum.

    Ich verstehe auch nicht, warum Du das so empfindest. ;)


    Ich habe von Anfang an offen, ehrlich, in aller Deutlichkeit und gewiss ohne persönlichen Angriff gesagt, daß ich beim Thema Erkrankungen von Chamäleons nur wenig Erfahrung habe, aber davon ausgehe, daß sich in Kürze User mit mehr Erfahrung zu Wort melden. Damit diese User nicht nochmals hinterfragen müssen, habe ich etwas angesprochen, das ich auch ohne Erfahrung speziell damit kann - z.B., daß man wissen müßte um welchen Befall es überhaupt geht, wenn Du irgendeinen Rat diesbezüglich erwartest.


    Was ich auch ohne Erfahrung mit Erkrankungen von Chamäleons ansprechen kann, sind die offensichtlichen Mängel in der Beleuchtung. Auch wenn Du das offenbar nicht lesen möchtest, steht es mir frei das im Rahmen der Forenregeln dennoch zu schreiben, zumal es definitiv nicht off topic ist: optimale Haltung bzw. Haltungsfehler und die Gesundheit der Tiere sind unweigerlich miteinander verbunden. Ich konnte nicht wissen, daß Du nicht die komplette Beleuchtung gelistet hast. Ich weiß nicht, warum Du das nun nicht einfach nachholst, sondern nach Gründen suchst um Dich persönlich angegriffen zu fühlen. Ich weiß noch viel weniger, wieso Du Dich nach stundenlangem auseinandersetzen mit diversen Tips ausgerechnet für eine der fragwürdigsten Mischlichtlampen auf dem Markt, bzw. überhaupt für eine Mischlichtlampe als zusätzliches Leuchtmittel entschieden hast. Wenn Du den Hinweis auf einen Fehlkauf als persönlichen Angriff bewerten möchtest, kann ich Dich nicht davon abhalten. Ob Du Fehler als solche akzeptierst, liegt nun an Dir.

  • Liebe Lenij,


    vielleicht liest Du ja noch mit, auch wenn Du Dich leider nicht mehr äußern magst...


    wie bereits einmal weiter oben geschrieben wurde, kann man ohne genauere Angaben zum Befund ja keine eigenen Erfahrungen zum Vergleich anführen und außer weiteren Tipps zur Haltungsoptimierung nun einmal wenig wirklich Konstruktives beitragen.


    In Deiner Schilderung des TIerarztbesuches und der diversen Behandlungsansätze b.z.w. Befunde sind zudem widersprüchliche Aussagen enthalten, was es noch schwieriger macht die Situation einzuschätzen:


    Wogegen wurde die Antibiose beim ersten Tierarzt-Termin verordnet? Lag eine bakterielle Entzündung vor?

    Die Kotprobe, die "Endobakterien" enthielt, wurde ja erst später abgegeben - alleine der Nachweis via Kotprobe sowie die (von mir im Zitat fett markierte) Beschreibung:

    Endobakterien ( ich weiß leider nicht spezifisch welche - habe erst zuhause beim forschen danach gesehen wie viele es wirklich gibt ) im Darm. Karrrsten würde so massiv abbauen, weil diese dort sämtliche Nahrung verwerten und er quasi auch gut gefüttert verhungern würde.

    passt dann in meinen Augen aber eher auf Endoparasiten - die ja im Titel Deines ersten Beitrags auch auftauchen, dann aber nicht wieder.... die werden aber doch eher selten mit Antibiotika behandelt... da kommen eher andere Medikamente wie z.B. Antihelminthika zum Einsatz...

    Dass das Tier nicht in Quarantäne gesetzt und das Terrarium gründlich gesäubert werden musste, ist dann allerdings auch wieder ein wenig rätselhaft.


    Was diese Aussage betrifft:

    Diese können ihrer Meinung nach schon vom Züchter mitgekommen sein, und erst lange Zeit später ausbrechen

    ...da wird sie schon richtig liegen. Denn das ist eher der Regelfall: ein sehr niedriggradiger "Befall" ist in aller Regel auch in jedem "gesunden" Tier vorhanden, jedoch können sich die Pathogene oft erst durch die Schwächung des Tieres z.B. durch suboptimale Haltung so stark vermehren, dass es wirklich krank wird. Natürlich spielt (zusätzlich) auch stärkerer "Reinfektionsdruck" durch im Terrarium verbleibenden Kot nicht selten eine Rolle (daher ja die übliche Quarantänehaltung Bei Befall)

    Ist bei Menschen auch nicht anders: ein starkes Immunsystem hält die allgegenwärtigen Krankheitserreger in Schach... bereits geschwächte Menschen werden eher ernsthaft krank.


    Deiner Bitte um...

    [...] ein paar Tipps zur Unterstützung unseres Chams auf seinem Heilungsweg geben?

    ...ist Erdbähr mit seinen Vorschlägen zur Haltungsoptimierung schon nachgekommen...

    Zusätzlich zur fehlenden Helligkeit sehe ich hier - wie im anderen Thread schoneinmal angesprochen - für ein Chamäleonterrarium doch sehr gering dimensionierte Lüftungsflächen...

    Inwieweit die bisher fehlende Winterruhe zu der Geschichte beigetragen haben könnte, kann ich nicht beurteilen und ist ohnehin nicht rückgängig zu machen.

    Wie sinnvoll es nun aber ist, das Terrarium entsprechend umzubauen, während das bereits geschwächte Tier sich darin aufhält ist doch fraglich.


    Wenn Du also das nächste Mal mit Deiner (hoffentlich chamäleonkundigen) Tierärztin sprichst, dann frage sie doch bitte einmal, was sie zu dem Thema Haltungsoptimierung sagt und ob eine vorübergehende Quarantäne nicht insgesamt (auch mit Hinblick auf Reinfektion) sinnvoller wäre.


    Ich wünsche Karrsten alles Gute und Euch mit der weiteren Behandlung und anschließenden Haltung viel Erfolg!

    Claudia

  • Hallo,


    ihr behandelt im Moment leider nur Symptome, das ist auch richtig. Aber ihr solltet auch die Ursachen eliminieren. Da steht bei mir die mangelhafte Beleuchtung ganz oben im Verdacht. Das solltet ihr schnell ändern. Eine ordentliche UV-Beleuchtung und ausreichend Helligkeit und Wärme werden dem Tier gut tun.