Kornnatter verkriecht sich + Häutung bleibt lange aus

  • Hallo ihr Lieben,

    ich bin neu hier und freue mich schon auf viele interessante Erfahrungsberichte und Tipps :)


    Und zwar bin ich vor knapp einem Monat durch eine sehr skurrile Situation zu einer Kornnatter gekommen. Gleich vorweg - das Tierchen hat in den letzten Monaten sehr viel mitgemacht und ich will ihm jetzt das beste Leben bieten...


    Infos zum Tier

    Alter: 6 Monate

    Größe: 55cm

    Geschlecht: unklar - wir sehen sie jetzt mal als Mädchen an, bis wir was anderes hören ;)

    Die kleine Schlange ist Mitte Oktober in Berlin aus ihrem Terrarium ausgebrochen. Ihre Halter hatten das Terrarium offen gelassen und die Schlange stark überfüttert (6Stk S Mäuse 2-4g).

    Knappe 3 Wochen später kam sie Anfang November aus dem Koffer einer Freundin gekrochen, welche sich mittlerweile wieder in Österreich befindet. Die kleine Schlange hat 3 Wochen nichts getrunken oder gegessen und einen Flug mit dem Flugzeug überstanden. Außerdem waren die Temperaturen nicht wirklich hoch zu diesen Zeiten.


    Wir haben uns dem Tier jetzt angenommen. Tag und Nacht damit verbracht uns zu erkundigen und alles an Infos zu sammeln, was man natürlich eigentlich schon vor dem "Kauf" machen sollte. Ich denke mittlerweile sind wir sehr informiert, da wir die letzten 4 Wochen mit nichts anderem verbracht haben. Nun dazu was in der Zeit passiert ist. Wir haben sie anfangs in ein zu kleines minimalistisch eingerichtetes Terrarium gepackt (weil wir an Tag 1 nichts besseres hatten) und kurz darauf ein neues und größeres besorgt, welches wir voll ausgestattet haben.


    • Erstbezug Terrarium 2.11.
    • Erste Fütterung im Terrarium 3x Mäuse 2-4g (wir wollen nicht direkt auf 2 reduzieren)

    in der Zeit danach hat sie sich immer nur in ihrer Kokosnuss versteckt und war kaum aktiv - sehr verständlich nach dem ganzen Stress

    • Umzug in Transportbox 10.11.
    • Einzug in neues Terrarium 12.11. (siehe Foto)
    • Zweite Fütterung im neuen Terrarium 3x Mäuse 2-4g

    nach der 2. Fütterung war sie sehr aktiv. Ist kaum zu Ruhe gekommen. Hat ihr neues Terrarium erkundigt, Gekotet, Sich immer wieder in ihre Nuss zurückgezogen, aber generell sehr aktiv

    • 21.11. 3. Fütterung - diesmal in der Transportbox - wieder 3x Mäuse 2-4g

    Ich habe mich erkundigt und bin zum Entschluss gekommen, dass die Fütterung in der Box viele Vorteile hat. Ich hab mir sehr sehr viel Zeit gelassen um sie in die Box zu bekommen, da sie davor sehr ängstlich war. Habe ihr meine Hand eine halbe Stunde hingehalten und mich dann langsam mit dem Hacken genähert und sie hinein gehoben. Dabei ihre Atmung beobachtet. Sie war sehr ruhig und hat dann sofort gefressen. Nach 20min Warten, kam sie dann wieder ins Terrarium zurück.

    An dem Tag ist sie dann noch viel herum gekrochen, Und die Tage danach sah ich sie auch immer wieder. Am 24. hab ich sie nochmal kurz gesehen. Seitdem ist sie im Boden vergraben und bewegt sich nicht mehr.


    Dazu zu sagen ist, dass sie sich in den letzten 4 Wochen bei mir und in den 3 Wochen davor nicht gehäutet hat. Der Vorbesitzer weiß auch nicht wann die letzte Häutung war.

    Als ich sie das letzte mal gesehen habe sah sie nicht blass aus und die Augen waren nicht weiß. Die Fotos mit den gelben Punkten zeigen sie vor ein paar Tagen. Ich finde nicht, dass sie anders aussieht. Auf dem Foto mit dem Pfeil sehen die Augen sehr trüb aus. Ich denke aber, dass das am Lichteinfall lag :/


    So das war ausführlich. Falls bis hierher wer gelesen hat - nun frag ich EUCH... Was könnte das arme Ding denn haben? Eigentlich steht wieder eine Fütterung an. Wir wollten jetzt auf 2 Mäuschen reduzieren. Aber ich möchte sie nicht aus der Erde ausgraben, wenn sie etwas hat oder keinen Hunger hat oder... sich eventuell doch endlich mal häutet?


    Achja Infos Terrarium:

    Größe 100x50x50

    Temperatur links (feuchte Zone) oben ca 25-26°C und Luftfeuchtigkeit schwankend zwischen 60-80%

    Temperatur rechts von der Wurzel (trockene Zone) ca 30°C und Luftfeuchtigkeit ca 50%

    Direkt unter dem Käfig (Wärmesport) kommt es zu bis zu 38°C wenn die Lampe sehr lange an war.


    Und Thema Winterruhe - wir würden dies im ersten Lebensjahr gerne unterlassen, da auch das schon in vielen Foren immer wieder Thema wurde und JA realitätsgetreues Halten ist toll. Aber wenn sie noch zu schwach dazu ist - vorallem nach all dem Stress, muss das nicht sein...



    Ich bedanke mich schon mal jetzt für eure Zeit und Hilfe. Und freue mich über eure Erfahrungen.


    Ganz liebe Grüße, Nina

  • Erstmal sollte man sich darum bemühen, den Gesundheitszustand in Erfahrung zu bringen. Dafür bieten sich Kotproben an, und auch Cryptosporidientests machen Sinn.


    Die offensichtlichen Anzeichen für eine bevorstehende Häutung sieht man nur für einen begrenzten Zeitraum. Nur weil man sie nicht sieht, heisst das nicht, daß nicht dennoch eine Häutung bevorstehen könnte.


    Auch wenn Du das scheinbar nicht lesen möchtest: es gibt keinen sinnvollen oder nachvollziehbaren Grund, für ein gesundes, parasitenfreies Tier eine Winterruhe auszulassen. Es sei denn, es stammt nachweislich von WF oder WF-NZ aus Verbreitungsgebieten wie z.B. Teilen Floridas ab. Die Winterruhe muß ja nicht sofort beginnen, mit entsprechender Vorbereitung kann man die auch von z.B. Januar bis März durchführen. Dann ist der Stress bis zur Ankunft bei Dir längst nicht mehr relevant. Dass das Tier "noch zu schwach dazu ist" ist, ist offensichtlich nur Dein persönliches Empfinden, ohne jegliche Grundlage.


    Im Terrarium sollte es an Rück- und Seitenwänden Sichtschutz geben. Das Tier sitzt auf dem sprichwörtlichen Präsentierteller.

  • Hallo Erdbähr. Danke für die schnelle Antwort.


    Das Problem ist, dass kein Kot auffindbar ist, da sie ja leider auch vergraben ist.


    Das mit der Winterruhe versteh ich natürlich. Trotzdem habe ich mich dahingehend erkundigt (und damit mein ich jetzt nicht nur 2 Beiträge im Netz oder Foren durchgelesen) - und scheinbar ist es nicht unüblich im ersten Lebensjahr darauf zu verzichten.

    Das ist aber auch eigentlich garnicht das Thema des Posts gewesen. Trotzdem Danke für deinen Rat.

    Und warum ich die Rückwand offen gelassen habe, kann ich damit begründen, dass es die einzige Richtung ist, die ihr den Zugang zu direkten Sonnenlicht ermöglicht. Links und Rechts neben dem Terrarium stehen Pflanzen, sodass sie sich nicht ganz so beobachtet fühlt.


    Meine Frage war eigentlich eher ob ich mir Sorgen machen sollte oder ob ich ihr Verhalten auf eine eventuelle Häutung schieben kann.

  • Das Problem ist, dass kein Kot auffindbar ist,

    Ein reptilienkundiger Tierarzt kann bei Bedarf einen Abstrich machen, oft reicht das bereits.

    scheinbar ist es nicht unüblich im ersten Lebensjahr darauf zu verzichten.

    Leider richtig, das entbehrt aber jeder Grundlage. In der Natur überwintern Jungtiere ganz genauso, ausnahmslos. Warum sollte man ein Jungtier, und immerhin ist Deine Kornnatter bereits ein halbes Jahr alt, nicht ebenso überwintern?

    dass es die einzige Richtung ist, die ihr den Zugang zu direkten Sonnenlicht ermöglicht.

    Direkte Sonneneinstrahlung kann problematisch sein, und gerade im Sommer zu Hitzestau führen.

    oder ob ich ihr Verhalten auf eine eventuelle Häutung schieben kann.

    Wie schon geschrieben, möglich. Es gibt auch andere mögliche Ursachen, die man per Ferndiagnose jedoch unmöglich bestätigen oder ausschliessen kann. Daher, wie ebenfalls schon geschrieben, Gesundheitszustand kontrollieren (lassen).