Brauchen dringend Rat

  • Hallo in die Runde,


    wir haben ein Problem mit unserer männlichen ca 1,5 Jahre alten Bartagame.


    Wir haben ihn seit Februar diesen Jahres, ich hatte in dem Zusammenhang schon zu der Zeit einen Thread erstellt, als er noch frisch bei uns war , da seine erste Kotprobe ergeben hatte , dass er Würmer und Kokzidien hatte . Er wog zu der Zeit nur rund 120 g , so dass uns der Tierarzt geraten hatte, erst die kokzidien, dann die Würmer zu behandeln . Er wurde dann 3 Wochen mit Baycox behandelt - 1 Dosis pro Woche ( was er auch recht gut vertragen hatte. Wir hatten etwas Sorge, da wir von dem klaren Baycox einiges Negatives gelesen hatten) . Dann nach 1 Woche Kotprobe , negativ auf kokzidien. Dann haben wir mit panacur begonnen. Er war dann bei der nächsten Probe wurmfrei, aber wieder ( oder immer noch ?) Kokzidien. Also ging nochmal die baycox Kur los.... Diesmal haben wir nach der Behandlung aber 2 Proben in Abstand von einer Woche abgegeben- ( nach 1 und 2 Wochen) und als beide negativ waren , durfte er endlich in sein großes Terrarium umziehen. Insgesamt waren da ca 3 Monate vergangen ....


    Seitdem war er regelrecht aufgeblüht . :)Sehr agil geworden , sehr gut gefressen, gut gewachsen und zugenommen , hat richtig schöne Farben entwickelt. Häutungen liefen auch immer ohne Probleme ab.


    Wir haben trotzdem unsere Hygienemaßnahnen beibehalten, dass wir die Näpfe auskochen. Dass er jeden Tag frisches Futter und Wasser bekommt , ist sowieso klar. Er bekommt jeden Tag frisches Grünzeug, was er immer gerne annimmt Futtertiere besorgen wir immer im ortsansässigen Tiergeschäft. Grillen, Heimchen und meistens aber Heuschrecken. Würmer sehr selten . Einmal hatten wir wachsmottenlarven, die haben sich aber zu schnell verpuppt. Er bekommt Vitaminpulver und Sepia.


    Nun wurde er in letzter Zeit

    wieder sichtlich träger. Wir haben zunächst vermutet, dass es für ihn Richtung Winterruhe geht . Schließlich sind die Temperaturen ja draußen zwischendurch deutlich gesunken. Deshalb haben wir vor einigen Wochen eine Kotprobe abgegeben, bevor wir die Winterruhe einleiten können . Und das Ergebnis war massiver Kokzidienbefall ;(


    Wir haben uns den Kopf zerbrochen, wo er es diesmal her hatte ! Als er umgezogen war , war er offiziell nach 2 negativen Proben gesund , das Terrarium war ja alles frisch , nichts konnte da kontaminiert sein ... Entweder über das Futter oder er war es vielleicht doch nie ganz los ??


    Nun hat der Tierarzt wieder Baycox verordnet. Die Dosis natürlich deutlich höher diesmal , da er deutlich mehr wiegt. Die erste Gabe hat er diesmal gar nicht gut vertragen:( Er war sehr schlapp, wirkte mitunter regelrecht apathisch und hatte scheinbar keinen Appetit. Wir haben ihn regelrecht „überreden“ müssen , was zu essen . Direkt aus der Hand hat er dann etwas Gemüse und auch Heuschrecken genommen , wir haben das Futter feuchter gegeben, damit er genug Flüssigkeit bekommt. Nach ca 1 Woche ging es ihm dann aber langsam besser , er hat wieder mehr gegessen und wirkte wieder vitaler. Wir haben dann beim Tierarzt angerufen und gefragt , ob wir evtl ein anderes Medi bekommen können oder ob ggf die Dosis zu hoch sei oder ob wir etwas warten sollten mit der 2. Dosis , da er sich gerade wieder erholt ... Wir bekamen zur Antwort, dass sie nur das baycox uns geben könnten und dass wir die Dosis zwar Hälfte, Hälfte nochmal aufteilen könnten, dann aber die Heilung gefährdet sei...


    Wir haben ihn dann übers Wochenende „ aufgepäppelt“ und erst 2 Tage später die 2. Dosis gegeben. Des Weiteren haben wir die Beleuchtung um eine weitere Lampe erweitert und achten auf eine höhere Temperatur im Raum des Terrariums.

    Das hat ihm sehr gut getan. Die 2. Dosis baycox hat er besser vertragen .

    Nun war vor 3 Tagen die 3. Dosis dran . Seitdem frisst er wieder sehr wenig . Es scheint aber hauptsächlich daran zu liegen, dass er in Winterruhe gehen möchte... er liegt immer wieder unter der Rinde. Wir haben natürlich im Kopf, dass er erst gesund sein muss! Nimmt man die Rinde raus, so buddelt er so eine Höhle . Ziemlich deutlich , was er möchte. Unter normalen Umständen würden wir das Licht und die Wärme ja langsam runterfahren und nicht mehr füttern . Bei unserer früheren Bartagame war das jedes Jahr recht unproblematisch. Aber wir können ihn ja nicht so schlafen lassen .. er muss doch erst Parasitenfrei sein !? Es ist ziemlich unschön , dass man ihn jetzt quasi wachhalten soll...


    Wir haben ihn nicht ins Glasterrarium zurückgesetzt . Wir haben das mit der Tierarztpraxis besprochen. Wir kochen jeden Tag die Näpfe ab und dampfen das Gitter vorne im Terrarium jeden Tag komplett ab; ebenfalls die Steine und wo er oft sitzt . Kot wird immer umgehend entfernt. Dort wo er immer kot absetzt( immer gleiche Stelle) haben wir den Sand auch komplett abgetragen.


    Ich weiß, da gibt es Kontroverse Meinungen , die sagen er muss da ganz raus und alles muss entkernt werden. Da er aber dort „gesund“ reingekommen ist, wäre es auch ziemlich heftig , solange wir auch die Ursache gar nicht kennen, schließlich haben wir dort Felswände usw - außerdem fällt uns das sehr schwer , weil er erst dort so richtig Wohlbefinden entwickelt hat.:(


    Wir haben nun überlegt , dass wir evtl .noch mehr Leuchtmittel einsetzen sollten ? Erstmal um den Parasiten entgegen zu treten und damit er ggf noch etwas wartet mit schlafen... Wir haben aktuell auf den Sonnenplätzen tagsüber dauerhaft zwischen 31 und 34 Grad ( je nachdem , wo er sich hinsetzt ), mittags hat er zusätzlich die Vitalux 30 Minuten , die er bisher auch immer explizit wahrnimmt . Im Schatten sind aktuell zwischen 26 und 28 Grad. Unter der Rinde natürlich weniger.


    Aktuelle Beleuchtung: Spots „Basking Sun“, 1 Sun Desert 70 Watt von Lucky Reptile mit Vorschaltgerät, und jetzt noch eine Wärmelampe 75 Watt, da die Temperatur vorher durch Umgebungstemperaturen zu niedrig wurde . Vitalux 1mal täglich 30 min und 2 Neonröhren 30 Watt . Links und rechts seitlich im Terrarium. Bevor es draußen kälter wurde war er mit der Beleuchtung scheinbar sehr gut zurecht gekommen (ohne den wärmespot). E wirkte immer agil und fit)


    Außerdem haben wir das Terrarium jetzt noch besser isoliert, damit weniger Wärme verschwindet.


    Habt ihr für uns noch Tipps? Was machen wir, wenn wir ihn nicht vom schlafen abhalten können? Die nächste Probe sollen wir in 1,5 Wochen erst abgeben ....


    LG Pepi und vielen Dank schonmal...

  • "Desinfektion" mit abdampfen bringt nichts.... Damit ein Glasterrarium wirklich keine Reinfektion fördert, muss etwas stärkeres ran.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Er ist nicht in einem Glasterrarium aktuell - und war „gesund“ in sein aktuelles Terrarium umgezogen, was er vorher noch nicht bewohnt hatte.


    Ich habe mich über kokzidien natürlich belesen . Abkochen tötet sie. Abdampfen auch , aber nur , wenn man nah genug rangeht... Wir hatten das Glasterrarium auch zu der Zeit so gereinigt und keine Reinfektion gehabt . Wir nutzen das abdampfen jetzt für das , was wir nicht abkochen können . Da handelsübliche Desinfektionsmittel ja gegen kokzidien nicht wirksam sind, müsste man ja wenn das harte Geschütz auffahren. Aber das kommt nicht in Frage mit harten Chemikalien in der Wohnung hantieren .


    Mir ist bewusst , dass ich jetzt einige Antworten dazu bekomme, dass die Hygiene nicht ausreichen könnte . Meine Frage war aber, ob vielleicht jemand Tipps hätte, wie wir ihn hinsichtlich der Winterruhe noch etwas hinhalten könnten.


    Grüße

  • Aber es ging mir ja bei meinen Beitrag jetzt gar nicht um die Frage der Hygiene....

    Ich hatte gehofft , jemand hat vielleicht Tipps, ob wir zb etwas an der Beleuchtung anpassen könnten, um ihn noch ein wenig am schlafen hindern zu können.


    Wenn jetzt auf meinen Beitrag nur Ratschläge kommen, wie wir mir Chemikalien das Terrarium reinigen sollen, bin ich auch nicht wirklich schlauer, wir wir ganz aktuell mit seinem Winterruhebedürfnis umgehen sollen. Er lebt in einem großen Holzterrarium mit Felsrückwand. Ich bin informiert , welche Möglichkeiten es so gibt bei Kokzidien.


    Mit „ Abneigung“ hat das nichts zu tun . Das Terrarium steht bei uns im Wohnzimmer in eine Ecke reingebaut. Das kann man nicht mal eben rausbauen. Wir haben Probleme mit den Atemwegen und ein Kind zuhause, daher werde ich keine harten Chemikalien einsetzen . Finde das ehrlich gesagt ein wenig schade , dass es so hingestellt wird, als würden wir aus Abneigung oder kein Bock uns nicht ordentlich um Hygiene kümmern würden..

    Schließlich ist er ja auch , obwohl er da gesund eingezogen ist und wir immer sehr hygienisch vorgegangen sind , trotzdem wieder krank geworden.


    Wer sagt mir , dass das nicht gleich wieder passieren würde, wenn wir jetzt alles ausbauen und entkernen? Irgendwo muss er es ja herhaben .


    Wenn also niemand weiterführende Tipps hat, was meine Frage angeht , dann danke ich Euch für Eure Antworten und wir schauen dann selber, wie wir ihn noch bisschen hinhalten bis er gesund ist . Es hätte ja sein können, dass jemand noch andere Ideen hat .


    Grüße

  • OK, das Thema als solches soll hier nicht thematisiert werden. Meinetwegen. Dann also lediglich zum verschieben der Winterruhe.

    Wärme ist nicht alles, in der Pogonahaltung geht es primär um drei Dinge: Licht, Licht und nochmal Licht. Ausser der Bright Sun sehe ich keine Lichtquelle, die diese Bezeichnung verdient hätte.

    Wir haben aktuell auf den Sonnenplätzen tagsüber dauerhaft zwischen 31 und 34 Grad

    Deutlich zu wenig.


    Um ein angemessenes Beleuchtungskonzept vorschlagen zu können, wäre es gut die Terrariengrößen zu kennen. Ich würde das Glasterrarium, sofern es groß genug ist, nun erstmal mit passenden Leuchtmittel ausstatten, ein paar Tage probelaufen lassen und das Tier dann zur Quarantäne bis auf weiteres darin halten. Währenddessen, bzw. während der späteren Winterruhe, kann dann das eigentliche Terrarium überarbeitet und mit passenden Leuchtmitteln ausgestattet werden sowie probelaufen.