Lygodactylus Picturatus- Findungsphase

  • Hallo,


    ich bin neu hier im Forum und auch neu in der Terraristik.

    Ich halte seit etlichen Jahren zwei griechische Landschildkröten in Freilandhaltung und bin durch die dafür nötige Technik immer wieder mit der Terraristik in Kontakt gekommen. Jetzt entwickelt sich in mir irgendwie das Bedürfnis meinen Spieltrieb mit einem Terrarium auszuleben.

    Nach reichlicher Überlegung habe ich mich für ein Pärchen Lygodactylus Picturatus entschieden und bin nun dabei die Realisierung zu planen, umsetzen will ich das erst nächstes Jahr.

    Das Terrarium soll ein Eigenbau werden, 90cm breit, 50cm tief und zwischen 120 und 150cm hoch.

    An Technik soll eine Beregnungsanlage und natürlich die nötige Beleuchtung ein.

    Das Terrarium wird in einem Zimmer unter dem Dach stehen, weswegen im Sommer doch schon ordentliche Temperaturen erreicht werden.

    Eihentlich wäre mein Favorit für die Beleuchtung ein 150W HQI Außenstrahler der KEIN UV Licht abgibt in Kombination mit 2 Bright Suns o.ä. die Stundenweise als Wärmespots zugeschaltet werden.

    Allerdings habe ich Bedenken, dass gerade im Sommer dieses Konzept zu warm werden könnte.

    Können zwei T5 Tageslichtröhren überhaupt das Licht so tief in's Terrarium bringen wie ein HQI Strahler? Mehr als zwei T5 Röhren werde ich aufgrund der geringen Tiefe wohl nicht unterbringen, zusätzlich müsste ich dann zu den beiden HQI UV Lampen doch außerdem noch (gedimmte) Wärmelampen verwenden, zumindest im Winter?

    Ich verwende im Schutzhaus meiner Landschildkröten eine 150W HQI Lampe mit ca.5500K und 12000Lm, deren Wärmeentwicklung ist beachtlich durch das eingebaute KVG, allerdings findet die Wärmeentwicklung hauptsächlich über der Lampe statt, in 30cm unter der Lampe komme ich nur bei Umgebungstemperaturen über 25°C auf 35 - 40°C. An der Oberseite des Gehäuses messe ich nach mehrstündigem Betrieb über 70°C.

    Betreibt jemand hier eventuell ein System mit mehreren HQIs in einer Dachwohnung?

  • Schade, dass ich meinen Beitrag jetzt nicht mehr bearbeiten kann, dann wird's halt ein Doppelpost:


    Um mal eine präzise Frage zu formulieren-

    unter den o.a. Voraussetzungen, lieber 2 x 36W T5 plus 2 x Bright Sun, oder 1 x 150W HQI plus 2 x Bright Sun? :)

  • 90cm breit, 50cm tief und zwischen 120 und 150cm hoch

    Sehr schöne Idee, gemessen an den Kleinstterrarien, die gern für kleine Echsen angestrebt werden. An dieser Stelle schonmal ganz pauschal Daumen hoch!

    Beregnungsanlage

    Ob die nötig ist oder nicht, wage ich nicht sicher zu beurteilen, ich habe mit dieser Art keine Erfahrung. Ich lese allerdings sehr viel, das Verbreitungsgebiet ist recht groß, die Lebensräume sehr variabel. Es spricht sicherlich nichts gegen gelegentliche, gezielte Beregnung. Ob die Haltung wirklich feucht sein MUSS, sollte der Züchter beurteilen von dem Du Deine zukünftigen Tiere mal bekommen wirst. Vorausgesetzt er kennt das Verbreitungsgebiet der Wildfänge, auf die seine NZ zurückzuführen sind. Wenn nicht, wirst Du einen Mittelweg finden müssen.

    weswegen im Sommer doch schon ordentliche Temperaturen erreicht werden

    Kenne ich, leider. Welche Temperaturen werden das bei Dir sein? Also reine Raumtemperatur im Hochsommer, ohne das eh noch in Planung befindliche Terrarium?

    Eihentlich wäre mein Favorit für die Beleuchtung ein 150W HQI Außenstrahler der KEIN UV Licht abgibt in Kombination mit 2 Bright Suns o.ä. die Stundenweise als Wärmespots zugeschaltet werden.

    Keine Ahnung was genau Du mit Außenstrahler meinst, aber 150 Watt HQI empfinde ich für die Terrariengröße schon als relativ viel. Bei 150cm Höhe + Lichtkasten denkbar, bei 120cm eher nicht. Bright Sun und vergleichbare Leuchtmittel sind für den Dauerbetrieb gemacht, nicht für das ständige an- und abschalten. Ich müßte nachlesen, meine aber Lucky Reptile empfiehlt >8 Stunden Betrieb am Stück. Als Wärmespot gibt es bessere Lösungen. Für Licht und UV nur bedingt.

    Können zwei T5 Tageslichtröhren überhaupt das Licht so tief in's Terrarium bringen wie ein HQI Strahler?

    LSR sollten nur mit entsprechenden Reflektoren genutzt werden. Aber generell: nein. Die Frage ist unter anderem: muß das sein? Einfach mal in den natürlichen Lebensraum der Tiere schauen, dann planen.

    zusätzlich müsste ich dann zu den beiden HQI UV Lampen doch außerdem noch (gedimmte) Wärmelampen verwenden, zumindest im Winter?

    Das kann Dir zu diesem Zeitpunkt niemand sagen. Nur Du kennst die Temperaturen am Terrarienstandort. Wie schon geschrieben sollten die Bright Sun, sofern überhaupt mehr als eine nötig sein sollte, längerfristig an sein und nicht rein als Wärmespot bei Bedarf genutzt werden. Einen Halogenspot kann man vorsorglich verbauen, an einem dimmbaren Thermostat oder Steckdosendimmer. Ob der genutzt werden muß, sieht man im Testbetrieb.

    KVG

    EVG macht gewiss mehr Sinn.


    Ja, ich habe einige Jahre diverse HQI/HCI/CDM/Bright Sun/Solar Raptor/etc in meinen Terrarienzimmern im Dachgeschoss betrieben. In den extrem heissen Phasen des Hochsommers habe ich, je nach Tierbesatz, praktisch alle davon deaktivieren müssen. Bei >30°C Raumtemperatur darf man nicht ausser acht lassen, daß es für jedes Tier eine individuelle Letaltemperatur gibt. Eine Weile bei nur wenig Licht ist sicherlich eher vertretbar, als die Tiere im eigenen Saft zu schmoren.

    Situationen wie diese sind für mich die aktuell einzige Rechtfertigung für LED in Terrarien.

  • Danke für die ausführliche Antwort.


    Der "Außenstrahler" ist ein 6Kg schwerer, fast unzerstörbarer Technikdinosaurier zum beleuchten von Fassaden, Denkmälern, Industrieanlagen u.s.w. 😉 Spritz- uns Strahwasser geschütztes Gussgehäuse, rx7s Sockel, Hammerschlag Alureflektor, eingebautes KVG. Macht einen rechteckigen Spot von respektabler Größe und ist im Stande Helligkeit über größere Diastnzen zu transportieren.

    Natürlich wäre ein EVG besser, hauptsächlich wäre mir dabei der flackerfreiere Betrieb wichtig, hier im Haus sicher auch die fehlende Geräuschentwicklung. Allerdings wird auch ein 150W EVG nicht unerheblich heiß, da oben im Lichtkasten wäre das ja eigentlich (zumindest wenn nicht Hochsommer ist) egal.

    Die Beleuchtung bis zum Boden wäre mir hauptsächlich wegen den Pflanzen wichtig, die ihrerseits den Boden ja eh wieder beschatten.

    Ich denke nicht, dass die L. Picturatus sich viel am Boden aufhalten würden und wenn doch, dann würden sie schon wissen warum... 🙂

    Ich dachte eben um zu vermeiden, dass es bei 30°C Raumtemperatur gar kein Licht mehr gibt, dafür zwei T5 Röhren mit UVB und UVA als Grundbeleuchtung zu nutzen und die Bright Suns z.B. 7 oder 8 Stunden (von 09h - 17h oder so) zuzuschalten. Bei grosser Hitze eben nicht.

    Die Wärmeentwicklung zweier 36W T5 Röhren (natürlich mit Reflektor, ich hab mir da Arcadia ausgeguckt) sollte ja eigentlich moderat ausfallen, das Spektrum und die Lichtfarbe scheint ok zu sein, aber die Lichtleistung?

    Naja, ich hab mir eben das "Terrarien Technik Buch" auf's Handy geladen, das ist bestimmt auch interessant und wird wohl noch weitere Anhaltspunkte liefern. 😃

  • Wenn der Dinosaurier im Schutzhaus Deiner LSK seinen Dienst tut, lass ihn das weiter tun. Für ein Terrarium solltest Du etwas fortschrittlicher planen.


    Wie schon angedeutet, denke ich eh nicht, daß 150 Watt HQI nötig sind.


    Ich denke, 30°C Raum- und somit Grundtemperatur im Terrarium sind für diese Art grundsätzlich nicht ideal, egal ob oder welche Beleuchtung bei solchen Temperaturspitzen genutzt wird.

    Ich bin mit ganz ähnlichen Problemen konfrontiert, und mußte aufgrund der räumlichen Gegebenheiten und der Tatsache, daß eine Klimaanlage oder ein mobiles Klimagerät nicht ohne weiteres nutzbar sind, von der Haltung bestimmter Tiere Abstand nehmen. Vielleicht kommt für Dich ja irgendeine Form von Klimaanlage in Frage?


    das "Terrarien Technik Buch"

    Welches?


    Dieses ist das meiner Meinung nach aktuellste zum Thema

  • Ja, genau dieses Buch lese ich im Moment... 😉


    "Nötig" wäre es vielleicht nicht, aber gefallen würde es den Tieren wohl doch. 🤷🏽‍♂️


    Wie gesagt, ich bin in der Findungsphase und habe mir heute schon einige mobile Klimageräte angeschaut.

    Es ist ja im Sommer auch für meine Frau, die Hunde und mich ziemlich unerträglich, mal schauen wie sich das entwickelt... 😂

  • Naja, sie mögen es hell.

    Die Helligkeit der 150W HQI ist schon noch größer als die von zwei T5 Röhren. Das Licht dringt tief in's Becken ein und schafft starke Schatten und hohe Kontraste- genau das, was die heliophilen Taggeckos wollen.

    Durch den rechteckigen Reflektor und den 120mm langen Brenner wird das Licht ja auch ganz anders gestreut als in den üblichen Spotstrahlern.

  • Natürlich kann man mit 2x36 Watt T5 weder 150 Watt HQI ersetzen, noch beides miteinander vergleichen. Ich sehe nur unverändert keine 150 Watt HQI als Grundbeleuchtung, wenn zusätzlich 2 Bright Sun ihren Dienst tun sollen. Obwohl Du bisher noch nichts zur Leistung eben dieser gesagt hast - selbst 2x35 Watt wären bei der geringen Grundfläche schon nicht ganz ohne. Ich würde den Dinosaurier angemessen behandeln, nämlich als ausgestorben. Oder MUSS aus irgendeinem Grund ein Technikurgestein genutzt werden, das Nachteile mit sich bringt, die z.B. ein 70 Watt Strahler mit EVG nicht mit sich bringen würde?


    Für sommerliche Extremtemperaturen jenseits der 30°C wird das eh alles nicht nutzbar sein. Die LSR kann man dann vermutlich noch nutzen, auf LED für solche Zwecke, auch wenn ich LED in der Terraristik nicht sonderlich mag, habe ich bereits hingewiesen.


    Es wird so oder so darauf hinauslaufen, daß das Terrarium erstmal fertiggestellt sein muß, bevor man sich konkret über die Beleuchtung unterhält, und gezielte Veränderungen an Deiner aktuellen Idee diskutieren kann.

  • Der 150W HQI Strahler bleibt natürlich bei den Schildkröten, die Mädels brauchen den ja... 😉

    Ich versuche nur herauszufinden, welche Lösung ich im Terrarium umsetzen möchte. Da bin ich eben momentan überzeugt von HQI/HCI/CMD und Leuchtstoffröhren kenne ich nicht, es gab bisher nie einen Grund mich mit Röhren zu befassen.

    Bei allen möglichen Haltungsberichten von Lygodaktili bin ich jetzt über eben diese Röhren, oder gar Kompaktröhren und Energiesparlampen gestolpert.

    Ich denk jetzt auch, dass als Grundbeleuchtung 150W wohl eher zu viel des Guten sein würden, zumal ja auch die Wärmesituation in dem Zimmer unterm Dach problematisch ist.

    Auf eine bestimmte Wattstärke kann und will ich mich auch nicht festlegen, da werd ich mir 'ne Handvoll Philips EVG mit 35-70W zulegen um flexibel auf die Wärmeentwicklung reagieren zu können.

    Ich denke für die Grundbeleuchtung werde ich mit einer 70 oder 50W Flood Lampe anfangen und bei den mit Spots 50 oder 35W.

    Was mir auch in den Sinn gekommen ist, ist den Lichtkasten oben Trichterförmig auszuführen und einen Thermostatgesteuerten Lüfter zu verbauen.

    Muss ich noch drüber nachdenken, dazu ist ja die Findungsphase da... 🤔😉

  • Energiesparlampen sind nicht pauschal schlecht, technisch sind es halt auch nur Leuchtstoffröhren, lediglich in anderer Form. Man sollte sie dennoch kritisch betrachten.


    LSR machen schon Sinn. Sie leuchten i.d.R. größerflächig aus als HQI, können für die Simulation von Sonnenauf- und untergang genutzt werden und sind oft auch bei sommerlichen Höchstwerten weiterhin zu nutzen.

  • So ungefähr. Wie gesagt, alles weitere wird man im Testbetrieb des fertiggestellten Terrariums sehen. Dafür solltest Du entsprechend viel Zeit einplanen, bis die Werte passen.

  • So, das Lichtkonzept steht mal so weit.

    Kommt nun die Frage nach Beregnung und/oder Vernebler.

    Beregnung soll auf jeden Fall rein, am liebsten mit Düsen die auch wirklich "Regen" machen, also Tropfen.

    Auch die Vorstellung von Frühnebel im Terrarium ist reizvoll, allerdings stehe ich dem Einsatz eines Ultraschallverneblers etwas kritisch gegenüber.

    Muss für den hygienisch unbedenklichen Betrieb eines Neblers auch regelmäßig der nebelführende Schlauch abgebaut und gereinigt werden?

    Wie sieht das mit den Druckschläuchen einer Beregnungsanlage aus, müssen die auch regelmäßig gereinigt werden?

    Gibt es Düsen für Beregnungsanlagen die schwebfähigen, beständigen Nebel erzeugen können wie ein Ultraschallvernebler?


    Gruß-

    schnuff