Vitaminersatzprodukte?

  • Hallo Freunde der Tierwelt.^^


    Ihr habt mir ja schon bei meiner letzten Frage sehr geholfen und mir etwas meine Angst genommen (Hugo nimmt Feuerwanzen an und bekommt sie jetzt hin und wieder als Leckerchen:thumbup:), doch in den letzten Tagen keimt in mir immer wieder eine neue Frage auf.


    Erstmal noch kurz Infos zu unserem kleinen Heim-Habitat-Hobbit.^^


    Unserer Zwergbartagame geht es blenden. Frisst gut Grünes (Petersilie und Dill ist nicht so sein Ding, aber von Basilikum über Löwenzahn, Karotte, Gänseblümchen alles, in den Mengen auf die er Bock hat.^^)

    Er ist agil, budelt seine Löcher, klettert, faulenzt und ärgert gern die Katze (Scheint mir zumindest so, da es mir vorkommt das die Katze nicht raft das da ne Scheibe ist, Er aber schon und das ausnutzt. Präsentiert sich halt voll, die Katze "tanzt" drum herum, juckt ihn aber nicht.)

    Insekten bekommt er von mir jeden 2ten Tag und da auch von Heimchen über Grillen, Heuschrecken, Käfer, Feuerwanzen.^^...halt immer mal was anders.

    Ich versuche halt seinen Lebensraum etwas nach zu ahmen. Denke mir, dieses Tier hüpft halt lebensfroh durch ne Wüstengegend und frisst was es sieht und als richtig erachtet.


    Und da kommen wir zu meiner Frage.

    Schon damals habe ich mir gedacht, wo sie mir Vitamin Zusätze beim Kauf empfohlen haben (Calcium bekommt der kleine Schleichling von mir in Form geraspelter Sepiaschalen. Sammel Sie jedes Jahr selbst im Dänemark Urlaub.^^), wie holen sich diese Tiere dies in der freien Natur? (Keine Angst, Hugo bekommt von mir diese Zusätze und, wie gesagt, es geht ihm top.) Da rennt ja auch niemand rum und streut Pulver. Meine, wieder mal Oberflächliche Rechere fühte mich, skurriler Weise auch nicht weiter (wahrscheinlich liegt es am Googelryhtmus, der einem nur Dinge Voschlägt um zu Kaufen.)

    Letzten, in der Zoohandlung hatte ich aber ein längeres Gespräch mit einer Angestellten, da sie mein Vitaminpulver nicht da hatten (da kam mir das auch wieder ins Gedächtnis) und sie meinte, das Physalis in Stücken, Sehr gut von der Bartagame ihres Vaters angenommen wird und dies auch viele Vitamine enthält.


    Zum Punkt...

    Ich würd gern Hugo ohne Zusätze ernähren. Ohne Pulver oder Liquid Vitamine. Sondern mit ner Ernährung die er auch in der Freier Wilbahn findet.


    Geht sowas? Gibt is da bestimmte Obst/Gemüse/Kräuter Sachen oder wäre es besser mit diesem "Zusätzen" weiter zu machen?

  • Hallo,


    der Unterschied zur Natur besteht sowohl in der Intensität der UV Strahlung, als auch in der Qualität des Futters. Keine Lampe kann (aktuell) die Sonne 1:1 imitieren und eine so abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung wie im natürlichen Habitat ist nur schwer zu erreichen. Genau deshalb ist Freilandhaltung im Sommer und das Verfüttern von Wiesenplankton das Beste was man für seine Tiere machen kann.

    Von daher ist dein Ansatz die Ernährung möglichst abwechslungsreich zu gestalten schon absolut richtig. Ich persönlich würde allerdings trotzdem weiterhin nicht auf Supplementierung verzichten, da mir das Risiko von z.b. Rachitis zu hoch wäre.


    Grüße Paul

  • Hmmm...

    Diese Antworten haben mich leider nur wenig befriedigt.

    Das künsliches Licht natürlich nicht die Sonne ersetzen kann, sollte klar sein (obwohl, da gibt's bestimmt einige Spezis).

    Ich kann mir aber irgendwie net vorstellen, das son Tier bei seinen Streifzügen auch mal an nem Busch mit nen paar Beeren vorbei kommt und da mal nen Happen nimmt.

    Aber sei es drum, dem Hugo geht es ja top, hatte nur gedacht das man dieses Vitamin-Pulver-Gedöns durch Zugabe von, sagen wir mal Monatlich nen kleines Früchtchen, je nach dem was Er annimmt (dass weiß das Tier ja besser als ich, Hugo hat ja auch nicht auf alles Bock was man so in den Tops der Futterlisten findet), zu minimieren.


    Trozdem aber ein dickes Danke für die Antworten.^^

  • Ich kann mir aber irgendwie net vorstellen, das son Tier bei seinen Streifzügen auch mal an nem Busch mit nen paar Beeren vorbei kommt und da mal nen Happen nimmt.

    Das hat auch niemand behauptet. Wie ich bereits geschrieben habe, Obst nur selten und in kleinen Mengen. Zu Deinem Vorhaben zwei Anmerkungen, wobei erstere sinngemäß schon angesprochen wurde:

    - Du kannst in Terrarienhaltung nie das natürliche Nahrungsspektrum in seiner gesamten Fülle bieten. Ebenso kannst Du Futterinsekten niemals so ernähren, wie sie sich in freier Wildbahn ernähren würden.

    - Du hast die Idee aufgegriffen, Deine Supplementierung durch Physalis zu minimieren. Überleg aber mal selbst, welche Präparate Du nutzt und was darin enthalten ist. Nun vergleiche mit dem Nährstoffgehalt von Physalis, u.a. zu entnehmen aus meinem zuvor geposteten Link. Kein Vergleich, oder?

  • Futter muss man als gesamtes Paket sehen. Nicht alles was fressbar ist, ist auch dauerhaft gesund. Damit alles gesundheitlich im Gleichgewicht bleibt, ist die zusätzliche Gabe von Vitamin und Mineralstoffen unerlässlich.

    Da sollte man niemals irgendwelchen undurchdachten Thesen folgen.

    Wahrheit tut weh!


    ... manche Signaturen sind größer als die Antworten :D :P

  • Unsere Agamen erhalten im Sommer, das ganze Nahrungsangebot von draußen, täglich frisch.

    Im Winter gibt es das was im Sommer getrocknet wurde, also auch in gewisser Weise eine ausgewogene Ernährung.

    Als Zusätze gibt es alle 2 - 4 Wochen 3ml Critical Care mit Calzium, Mariendistel und Benebac.

    Diese Versorgung hat sich bei unseren Tieren bewährt und auch ein Bluttest den wir mal machen lassen mussten, deutet auf keine Mängel hin, also einen Mangel an irgendwas, hätte man beim Bluttest auf jeden Fall gesehen.


    Bei diesen ganzen Vitamin und Zusatzpräparaten kann man ganz schnell den Überblick verlieren und auch wir haben zu unserer Anfänger Zeit alles mögliche zusätzlich gegeben... Aber warum muss man eigentlich vitamine zusätzlich verabreichen?

    Warum müssen wir Menschen zum Beispiel Nahrungsergänzungsmittel zu uns nehmen?

    Meine Antwort liegt eigentlich auf der Hand : weil wir uns nicht ausgewogen ernähren.

    Bei unseren Schützlinge ist das genauso, nur das hier der Pfleger gefordert ist, die Ernährung sicher zu stellen.

    Gemischten Salat halte ich zum Beispiel, für ein Bartagamenessen als nicht ausreichend und es ist klar das man da irgendwelche Pülverchen drüber streuen muss.

    Im Grunde kann ja jeder machen, wie er es will, nur sollte man schon darauf achten, was ein Lebewesen, das in unserer Obhut ist, zu sich nimmt und nicht aus Bequemlichkeit irgendwelche Zusätze übers Reptilienessen streut.

    (Aufbauernährung, wie nach Eiablagen oder Aufpeppeln kranker Bartagame ist hierbei ausgenommen, bzw. gesondert zu bewerten.)


    Hier mal ein link zu einem Video dass unsere Tiere zeigt...

    Viel Spaß beim angucken.

    https://www.dropbox.com/s/x7di…ch%20nur%20so%29.mp4?dl=0

  • Zu: "- Du hast die Idee aufgegriffen, Deine Supplementierung durch Physalis zu minimieren."


    Das ist so nicht ganz korrekt. Ich hatte die Idee aufgegriffen oder ehr die Frage gestellt, die Zugabe von Vitaminen durch bestimmte Kräuter/Obst oder Gemüsesorten zu minimieren oder ganz einzustellen und auch dazu gefragt "ist das überhaupt möglich."

    Bei meinen Recherchen bin ich "jetzt" auch darauf gestoßen, da mich das halt auch interessiert (ich geh jetzt aber nur von Australien aus), das es dort Früchte und Beeren gibt die als wahre Vitamin und Antioxidanz-"Bomben" sogar schon langsam Einzug in unsere Supermärkte halten.


    Zu: "....mal davon abgesehen das es Physalis in Australien auch nicht gibt..."


    Physalis minima- Australische einheimische Beeren Art.

    Haben wir beide was gelernt, ging ich nämlich auch nicht davon aus.^^


    Danke an *ThoRaySta*. Man ist halt gewillt dem kleinem Schleichling so gut wie nur möglich zu halten und ein schönes Umfeld, wie auch Nahrungsangebot zu bieten.


    Auch ich bin nicht perfekt und verlasse mich auch nicht auf "irgendwelche undurchdachte Thesen". Man hört nur ab und zu Dinge von anderen Haltern und hinterfragt diese. Deshalb bin ich auch hier. Viele Meinungen sind besser als sich nur auf eine zu verlassen.


    Ich bedanke mich für eure Antworten und das ihr euch auch Zeit dafür genommen habt.

  • Hallo Bommel,

    Ja, ich sehe dass du dir sehr viel Gedanken machst und auch Recherche betrieben hast...

    Ich habe unsere Tiere auch nicht über Nacht nach ihren Bedürfnissen ernährt und ich habe auch die sogenannten Anfängerfehler gemacht.. ☺

    Leider kann man die Ernährung schon irgendwie ausgewogen machen, jedoch perfekt wird sie nie sein, da die Versorgung von nicht einheimischen Tieren bestenfalls als "improvisiert" gesehen werden kann...


    Zumindest ist mir das die letzten Jahre bewusst geworden, dass die Pflege von Tieren in Terrarien eigentlich nichts mit naturnah zu tun haben, genauso wenig wie der Freigang im Knast etwas mit Freiheit zu tun hat... ☺

    Ich, du und jeder Mensch der sich bemüht die Tiere bestens zu versorgen, tut das aus Interesse und Überzeugung, denn ohne die Begeisterung wäre ein Terrarium nur ein weiteres Möbel in der Wohnung... ☺

    Ich schätze Pfleger, Anfänger und auch fortgeschritten, die über den Tellerrand hinauschauen, Dinge hinterfragen, die Bedingungen auf ihre Schützlinge anpassen und auch offen für neue Projekte sind...

    Grüßle Thomas

  • Im Winter gibt es das was im Sommer getrocknet wurde, also auch in gewisser Weise eine ausgewogene Ernährung.

    Als Zusätze gibt es alle 2 - 4 Wochen 3ml Critical Care mit Calzium, Mariendistel und Benebac.

    Im Winter würde ich mir keine allzu großen Gedanken um Insektenfütterung, oder überhaupt Fütterung machen, weil Pogona dann in der Winterruhe sein sollten.

    Alle Produkte aus den Bereichen Critical Care und Bene-Bac würde ich NIE ohne guten Grund oder prophylaktisch geben.

  • Diese Versorgung hat sich bei unseren Tieren bewährt und auch ein Bluttest den wir mal machen lassen mussten, deutet auf keine Mängel hin, also einen Mangel an irgendwas, hätte man beim Bluttest auf jeden Fall gesehen.

    Das ist leider ein Trugschluss. Im Blut kann man nur die im Blut gelösten Mineralstoffe und Spurenelemente nachweisen.

    Zum Beispiel ist es so, dass der Körper darauf achtet, dass der Kalziumspiegel im Blut immer auf einem ähnlichen Niveau ist. Besteht ein Kalziummangel, wird das Kalzium aus den Knochen gelöst und ins Blut geführt. Der Spiegel im Blut ist augenscheinlich okay, aber die Knochen werden bereits abgebaut. Wenn der Spiegel im Blut sinkt, ist nicht mehr genug aus den Knochen gelöst.


    Genauso hält es sich mit vielen anderen Mineralstoffen und Spurenelementen und auch Vitaminen.


    Viele Vitamine sind in Fett gelöst, also über das Blut nicht zuverlässig nachweisbar.