Fragen zu Madagaskar Taggecko (Phelsuma grandis)

Bevor Du Dich für Phelsuma grandis entschieden hast, hast Du Dich doch sicherlich über die Haltung informiert. Den Fehlkauf des Terrariums verbuchen wir einfach mal als Anfängerfehler. Du solltest aber doch eine konkrete Ahnung haben, welche Werte Dein zukünftiges Tier im Terrarium braucht, oder?

Wie warm wird es denn im Sommer bei Dir? Gibt es irgendeine Möglichkeit der Kühlung, z.B. ein mobiles Klimagerät, oder können wenigstens nachts alle Fenster geöffnet werden?

Konstant hohe Temperaturen sollte man vermeiden. Gerade im hiesigen Hochsommer ist es vielen Reptilienhaltern kaum möglich, ein optimales Temperaturgefälle im Terrarium zu ermöglichen, oder überhaupt noch ein nennenswertes Temperaturgefälle. Im Zweifelsfall schaltet man einen Teil der Beleuchtung ab, verzichtet während solcher Temperaturspitzen auf Wärmespots und nutzt ggf. anstatt Bright Sun/HQI eine Leuchtstoffröhre.

Ich kenne die Letaltemperatur von Phelsuma grandis nicht, vielleicht kann dazu jemand anderes etwas beisteuern. Harte?

35-40°C in Deiner Wohnung im Sommer?

Meine Terrarienzimmer befinden sich im Dachgeschoss eines praktisch nicht isolierten Altbaus, der allgemein in desolatem Zustand ist. Doch solche Werte habe selbst ich hier nicht.

Wenn das tatsächlich die Temperaturen sind, die Du im Sommer für einige Wochen haben wirst, solltest Du Dir das mit der Anschaffung eines Reptils möglicherweise nochmal genau überlegen.

Besteht die Möglichkeit ein mobiles Klimagerät zu nutzen? Oder, auch wenn das nicht ideal ist, das Tier in einem Übergangsterrarium bei Freunden, Bekannten, Familie unterzubringen, bis Deine Wohnung keiner Sauna mehr gleicht?

Rhino1107 schrieb:

Im Winter ists bei mir im Zimmer so kalt wie draußen (ohne Heizung)

Im Sommer gleicht das durchaus einer Sauna.

Kenne ich aus eigener Erfahrung, wenn auch nicht derart extrem.

Terrarien im Winter beheizen ist einfacher, als sie im Sommer zu kühlen.

Viel Erfolg bei der Suche nach einer Lösung!

Wir halten hier u. a. nachtaktive Geckos, die bei 28 Grad + schon Probleme machen können. Selbst die Kellerhaltung ist da im Sommer keine Lösung. Wir haben einen temperaturgesteuerten Lüfter permanent angeschlossen und die nächste Lösung ist dann Lichtdauer reduzieren und als nächstes Kühlakkus auslegen. Letztendlich ist ein Klimagerät für dieses Jahr vorgesehen.

B b Harte

Das Problem kenne ich von meinen Acanthosaura lepidogaster (und Japalura splendida), hab dieses Jahr leider viele Verluste deswegen gehabt. Kühlakkus und Lüfter sind da schon sinnvoll. Man kann damit aber natürlich auch nicht alles abkühlen.

Mfg

Michel

Wenn Du ein fertig montiertes Terrarium kaufst, mußt Du natürlich auf sowas wie die Türbreiten in Deiner Wohnung achten. Da sich das für mich immer noch mehr nach Selbstbau anhört, wirst Du es vermutlich, wie alle anderen auch, in Einzelteilen transportieren und vor Ort zusammensetzen?! Dann wäre der Raum das Limit, nicht die Türen.

So oder so, 110x75x180 halte ich für ok.

Wer Spaß am basteln hat, kann sowas mal versuchen.

Rhino1107 schrieb:

aber die Geckos gehn wenns oben zu warm ist dann so oder so nach unten in eine Höhle um sich abzukühlen

Die Frage ist nur, ob so ein Bauwerk mit dem Verhalten von Phelsuma grandis zu vereinbaren ist. Durchaus möglich, daß ein Gecko der konstant hohen Temperatur ausweicht und sich den kühlsten Fleck im Terrarium sucht. Doch ich weiß nicht, diese Art als Boden- und Höhlenbewohner? Für Leopardgeckos eine nette Idee, aber für Phelsuma? Vielleicht kann man den Kühlkreislauf sinnvoller in einen Teil der Rück- oder Seitenwand integrieren?

Für mich ist immer noch eine Klimaanlage der klare Favorit. Ich gehe in meinem Haus im Sommer schon kaputt - schwer vorstellbar, daß jemand 35-40°C erträgt, und bei Kühlung nur an seine zukünftigen Reptilien denkt, und nicht ebenso an sich selbst.

Rhino1107 schrieb:

Dann werd ich mal versuchen die spirale in die Seitenwand einzubauen.

Hallo,

Das halte ich für rausgeworfenes Geld.
Ich habe mich über Jahre damit beschäftigt eine effiziente und einfache Lösung zur Kühlung von Terrarien zu finden. Es gibt nichts das bezahlbar und praktisch wäre.
Diese Konstruktion aus Kupferrohr wird die Lufttemperatur im Terrarium nicht beeinflussen, bestenfalls wird sie einen kleinen Fleck schaffen der 2-4°C kühler als die Umgebung ist. Das nützt den Tieren meiner Meinung nach wenig bis nichts.
Wenn überhaupt, müsste eine solche Lösung aus einem Leistungsfähigen Durchlaufkühler für Aquarien und einer deutlich größeren Kupferrohrspirale bestehen.

Das sich an einer solchen "kalten" Spirale dann Kondenswasser bildet wird vermutlich wieder ein anderes Problem sein.

Ich hielt und vermehrte lange Phelsuma grandis, mit Temperaturen im Hochsommer um 30°C hatten sie nie Probleme.
Im Extremfall sollte man täglich ordentlich sprühen (Beregnungsanlage?) und großzügige Belüftungsflächen mit einem kleinen PC-Ventilator (Durchzug) einrichten, dann profitieren die Tiere von der Verdunstungskälte.
Ich halte auch viel davon Teile der HID/UV-Beleuchtung im Hochsommer zeitweise abzuschalten und stattdessen brauchbare Hochleistungs-LEDs als Lichtquelle zu benutzen.

Ansonsten schließe ich mich meinen Vorrednern an:
Eine Klimaanlage die den ganzen Raum kühlt ist nicht ganz günstig, aber eine einfache und praktikable Lösung.

Gruß

Michael