Hallo zusammen und Hilfe beim Terrariumbesatz

  • Hallo liebe Forumgemeinde,

    Ich bin Yell und neu hier. Angemeldet habe ich mich hier, da ich mit meinem Terrarium/Paludarium gerade nicht so richtig weiter komme und hoffe, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. :)

    Ich komme eigentlich aus der Aquaristik, jedoch fand ich Terrarien schon lange faszienierend, weswegen ich mir ein Terrarium/Paludarium gekauft habe. Erst war der Wasserteil mit Fischen besetzt, jetzt habe ich mich jedoch dazu entschlossen diesen wegzulassen. Das Terrarium steht jetzt seit ca. August und mit der Zeit ist es immer mehr so geworden, wie ich es gerne hätte.

    Das Terrarium hat die Maße 90hx45x100, die Rückwand habe ich aus Bauschaum und Torf modelliert. Bepflanzt ist es mit einem Philodendron, Bromelien, Orchideen und Farnen. Alles in allem bin ich ganz zufrieden, jedoch bereiten mir noch die Beleuchtung und der Besatz Probleme. Da die Beleuchtung ja auf dem Besatz abgestimmt werden muss bin ich mir leider noch nicht sicher was ich kaufen soll.

    Ich grüble und rechchiere schon seit einiger Zeit und komme jedoch nicht auf einen passenden Besatz. Ich hoffe, dass ihr mir damit vielleicht helfen könnt. Bei meiner Recherche bin ich auf Jungferngeckos, Kronengeckos, Phelsumen, Anolis und Dendrobaten gestoßen aber ob die wirklich für mein Terrarium in Frage kommen und sich Wohlfühlen würden, da bin ich mir unsicher und ich will auch nur etwas halten, was sich auch wohlfühlt. Deswegen dachte ich, dass ich lieber euch Frage bevor ich mir ein Tier anschaffe, welchem es nicht gut geht.

    Ich bin eigentlich ziemlich offen was den Besatz angeht, jedoch müsste er am besten meine Pflanzen in Ruhe lassen und mit Insekten o.ä gefüttert werden. Am besten wäre es, wenn man ihn ab und zu zu Gesicht bekommt und sehr wichtiger Punkt, er sollte Anfänger geeignet sein und nicht allzu teuer. Mit der Aquaristik habe ich zwar schon einige Erfahrungen mit der Terraristik jedoch noch nicht.

    Ich wäre bereit das Terrarium an die Bedürfnisse anzupassen und z.B Sachen zu ergänzen (ein Bild vom jetzigen Zustand habe ich angehängt)

    Es wäre sehr nett von euch, wenn mir jemand bei meinem kleinen Problem helfen würde. :)

    Viele liebe Grüße Yell

  • Hi Yell,

    das erinnert mich an meine Anfänge im Bereich Terraristik, ich war auch zuerst Aquarianer usw... Vielleicht kannst du ja mal schreiben was dir so am besten gefällt, also in welche Richtung du tendierst. Ich habe hier mal ein paar Echsen Gattungen/Arten die prinzipiell geeignet wären, bei einigen müsstest du vielleicht etwas anpassen (außer der Beleuchtung) :

    - Diploderma (Japalura) splendida

    - Acanthosaura lepidogaster

    - Tropidophorus

    - Eutropis (Mabuya) macularia

    - Lepidophyma

    Diese Arten/Gattungen würden wohl auch den Wasserteil nutzen (Diploderma (Japalura), Acanthosaura und Eutropis sowie Tropidophorus halte/hielt ich selbst und kann das bestätigen). Aber auch z.B. einige Arten der Gattung Phelsuma, Anolis, Lygodactylus, Lepidodactylus usw. wären denkbar, allerdings ist das Wasser dann lediglich wegen der Optik und Luftfeuchtigkeit praktisch (bzw. als Wasserquelle zum trinken). Es gibt auch noch viele Amphibien aber da bin ich kein Spezialist, für Dendrobaten scheint mir die Bodenfläche außerhalb des Wasserteils zu klein.

    Mfg

    Michel

    Wie gut, dass mich keiner denken hören kann ... ;)

  • Also ich finde das Terrarium würde einem Kronengecko mit etwas mehr blättrigem Versteck sehr gut gefallen. Mit dem richtigem Klima natürlich. Insekten frisst er aufjedefall doch auch Früchte . Wenn du dich entschieden hast empfehle ich aufjedefall Literatur. Gibt einige Monographien zu dem racodactylus , viel Glück dabei!

  • Hallo vielen Dank für eure Antworten.

    Das Anpassen des Terrariums wäre kein Problem, auch muss der Wasserteil nicht unbedingt genutzt werden bzw. kann auch abgebaut werden. Mir ist es wichtig, dass ich nur eine Art halte, welche sich auch wohlfühlt und mit den Gegebenheiten zurecht kommt. Am besten gefallen mir momentan Geckos, jedoch finde ich Skinke und Frösche auch interessant. Ich plane noch ein paar Äste einzusetzen, wenn ich mich für einen Bewohner entschieden habe, werde ich mir natürlich Fachliteratur anschaffen. Und dann auch das Terrarium den Bedürfnissen anpassen.

    LG Yell

  • Ich schlage vor, Du suchst erstmal nach Tieren, die DIR wirklich gefallen, und die Du gern Jahre bis Jahrzehnte pflegen möchtest. Bei den Recherchen zur Haltung solltest Du schnell selbst einschätzen können, ob Dein Terrarium theoretisch passen könnte, oder nicht.


    Jungfern- und Kronengeckos war bisher die am wenigsten vage Einschränkung von Dir selbst. Es gibt so viele hundert Möglichkeiten, die Dir niemand auflisten kann. Grenze selbst weiter ein, und klammere Dich dabei idealerweise nicht an das vorhandene Terrarium. Es sei denn, dieses Terrarium weiter zu nutzen steht auf Deiner Prioritätenliste über dem Tier selbst.


    Es gibt ein paar Fragen, mit denen Du Dich auseinandersetzen solltest. Einige davon hast Du zwar angerissen, aber nur sehr vage. Wenn die User ein paar Antworten darauf kennen, würde eine simple Auflistung "passender" Tiere unter Umständen leichter fallen.


    - Einzel-, Paar- oder Gruppenhaltung?

    - Nachzucht gewünscht?

    - Tag- oder Nachtaktiv?

    - Winterruhe ja oder nein?

    - Finanzielles Budget für Anschaffung, Unterhalt etc.?

    - Artenschutz/Meldepflicht problematisch oder nicht?

    ...

  • Dann werde deinen Rat befolgen und mich erst einmal nach Tieren umschauen, die mir wirklich gefallen. Optimaler Weise können Sie gut im jetzigen Terrarium gehalten werden, da ich für ein weiteres keinen Platz mehr habe, da mein Zimmer komplett mit Aquarien voll gestellt ist und ich jetzt schon gefühlt in den Tropen schlafe ^^. Auch habe ich lange für das planen des Terrariums/ Paludariums gebraucht und viel Energie und Motivation herein gesteckt, da fände ich es schade es nicht zu nutzen, umgebaut werden kann es jedoch natürlich. Wenn mir jedoch ein Tier besonders gefällt, dann bin ich nicht an das jetzige Terrarium gebunden.

    Einzel-Paar-oder Gruppenhaltung ist für mich nicht wichtig, Nachzuchten müssen nicht sein, am besten wäre Tagaktiv, aber Nachtaktiv ist auch kein Problem, Hauptsache man sieht es ab und zu mal. Am besten ohne Winterruhe und nicht allzu sehr das Budget sprengend, Meldepflicht ist nicht problematisch. Die Futtertiere sollten nicht zu laut und groß sein (da meine Mutter nicht begeistert wäre) . Wichtig ist auch, dass das Tier an sich nicht so laut ist (ein Bekannter hatte mal Baumhöhlenkröten Laubfrösche die waren nachts nur am quaken das ging gar nicht ). Zudem wäre es schön, wenn das Tier ungiftig wäre und nicht allzu schwer zu bekommen. Schlangen finde ich z.B auch faszinierend aber Frostmäuse im Kühlschrank... dann schmeißt meine Mutter mich raus.


    Ich werde mich erstmal weiter informieren und meine Suche etwas einschränken :)


    LG Yell

  • Nur ein Terrarium und kein Platz für weitere - da bleibt dann also im Grunde nur die Einzelhaltung , sofern Du wenigstens irgendeine Quarantänemöglichkeit bereitstellen kannst, sobald Du Dich für ein Tier entschieden hast. Ich jedenfalls wüßte schon gern, daß ein Tier frei von Endo-, Ektoparasiten und Erkrankungen ist, bevor ich es in ein fertig eingerichtetes und bepflanztes Becken setze.


    Nicht jede Schlange muß mit Nagetieren ernährt werden. Es gibt durchaus Schlangen, die sich (überwiegend bis ausschliesslich) anders ernähren. Vielleicht ist bei dem Beutespektrum ja etwas für Dich dabei, sofern die Futterbeschaffung und ggf. Quarantänehaltung für Futtertiere realisierbar sind:

    -Fisch

    -Amphibien

    -Echsen

    -Schlangen

    -Wirbellose wie Schnecken, Insekten...

    -Vogeleier

  • Klar, eine Quarantänemöglichkeit ist kein Problem, aber für ein anderes einigermaßen großes Terrarium ist kein Platz, dafür hab ich über 500 Liter Aquarium im Zimmer, die allen Platz belegen. Was die Futtertiere angeht, Fische, Insekten und Vogeleier wären kein Problem.

    Am liebsten hätte ich ein Tier, welches im Regenwald-/Waldterrarium gehalten wird, da ich auch die Pflanzen gerne pflege und faszinierend finde.

  • Ich nenne einfach mal ein paar realisierbare Ideen, mit ein paar Anmerkungen.


    Dasypeltis. Die Lebensräume dieser Gattung sind variabel, sie kommen durchaus in waldigen, jedoch eher trockenen Gebieten vor. Für Weibchen sind die 45cm Tiefe recht grenzwertig, Männchen bleiben aber kleiner, ein solches sollte problemlos zu halten sein. Einige Arten sind problemlos als NZ zu beschaffen, und kosten kein Vermögen. Adulte Männchen kann man mit Wachteleiern füttern, die man in einigen Supermarktketten, und vereinzelt sogar bei Discountern günstig kaufen kann.


    Opheodrys aestivus. Nicht ganz so anspruchslos wie die vorher genannten Dasypeltis, aber mit ausreichend Vorbereitungszeit durchaus auch für Einsteiger haltbar. Von WF, die ab April/Mai wieder zu kriegen sein werden, sollte man die Finger lassen, und nur von seriösen Züchtern kaufen. Also von solchen, die Jungtiere anbieten, und nicht "zufällig" ab April/Mai jeden Jahres zig adulte "Nachzuchten" zum Preis eines frischen Wildfanges loswerden wollen. Zu ernähren mit den zoohandelsüblichen Insekten. Wartelisten bei Züchtern sind nicht unüblich. Auch hier die selbe Anmerkung zur Größe bzw. zu den Geschlechtern, wie bei Dasypeltis.


    Xenochrophis vittatus. Rein mit Fisch zu ernähren, recht günstig in der Anschaffung, leider gibt es kaum (noch) Nachzuchten. Eingewöhnte und parasitenfreie Wildfänge sind jedoch meiner Meinung nach auch für Einsteiger in die Terraristik realisierbar, sofern man solche findet, bzw. den Angaben der Anbieter glaubt. Für diese Art kann der Wasserteil bleiben und auch sinnvoll genutzt werden. Hier würde ich allerdings, auch trotz des zuletzt lächerlich niedrigen Preises, schon aus Prinzip zur Paarhaltung und Nachzucht raten, was aber ja bei den geschilderten Gegebenheiten nicht möglich sein wird.

  • Ich bin nicht gerade ein Schlangenexperte, aber die Breite deines Paludariums finde ich ungeeignet bzw zu klein für die meisten Schlangenarten. Man kann ja gerne über Mindestmaße diskutieren, aber ich glaube uns allen geht es lieber um das Wohl der Tiere als unser Bedürfnis soviel Platz wie möglich zu sparen und dann in den Maßen Tiere zu halten. Das Terrarium ist recht ordentlich gestaltet, wenn das alles mal wächst wird es sicherlich noch schöner aussehen. Zum Beispiel wäre dein Becken ein wunderschönes Zuhause für Vampirkrabben. Würden sowohl den Land- als auch den Wasserteil nutzen. Oder kleine anspruchslose Geckos... Ich kann dir nur ein paar Ideen geben, aber die Vorliebe zu einem gewissen Tier muss von dir kommen.

  • Die Schlangen hab ich schon verworfen, da mir die genannten Arten nicht gefallen und meine Eltern jetzt nicht besonders begeistert von Schlangen sind und ich sie nicht überreden will für etwas was mir nicht zu 100 Prozent gefällt. Gestern bin ich auf eine Seite gestoßen, auf der verschiedene Zwerggeckoarten vorgestellt werden. Jedoch scheinen die meisten schwer zu beschaffen. Am meisten tendiere ich momentan zu einer kleinen Geckoart wie beispielsweise Sphaerodaktylus torrei, diese scheinen jedoch relativ selten und nicht gerade anspruchslos. Aber auch die Jungferngeckos gefallen mir. Wobei die Pfeilgiftfrösche auch noch in meinem Kopf herum spuken.

  • Die meisten Pfeilgiftfrösche schließen Lepidodactylus lugubris nicht aus (z.B. Dendrobates, Epipedobates, Phillobates). Die Geckos sind quasi die Nachtschicht und fressen die Drosophila etc. die oben im Terrarium sind (und natürlich zusätzliches Futter). Den Wasserteil musst du dann jedoch komplett "zuschütten" bzw. drastisch verkleinern. Ansonsten wäre das Terrarium wohl prinzipiell geeignet.

    Mfg

    Michel

    Wie gut, dass mich keiner denken hören kann ... ;)

  • den Wasserteil zu verkleinern bzw. zuzuschütten ist kein Problem, auch kann ich noch weitere Anpassungen vornehmen. Ich habe mich für Pfeilgiftfrösche und die Jungferngeckos gleichermaßen begeistert und es wäre natürlich super, wenn man beides später kombinieren könnte. Gibt es eine bestimmte Pfeilgiftfroschart , die besser zu den Bedürfnissen der Jungferngeckos passt als andere oder die mit dem Terrarium besser klar kommt?

    LG Yell

  • Ein Bekannter hielt erfolgrei 0,5+ Lepidodactylus lugubris und 2,2+ Dendrobates auratus auf 100x60x100 cm bei deinem Terrarium würde ich dir zu 1,1/1,2 Dendrobates auratus und zum Anfang 0,2 Lepidodactylus lugubris empfehlen. Das + steht hinter der Anzahl der Tiere, da fast immer Jungtiere vorhanden waren.

    Mfg

    Michel

    Wie gut, dass mich keiner denken hören kann ... ;)